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Meinhard Rauchensteiners Miniaturen sind wie bittere und heitere Pillen zugleich. Sie reihen sich in die Riege der Wiener Großautoren der Kleinen Form und schreiben so eine Tradition fort, die man ihnen nicht gleich ansieht. In immer neuen Ansätzen versucht der Autor, Momente festzuhalten, Stimmungen gerecht zu werden oder Gefühlen auf die Schliche zu kommen. Die Sprachbilder zeichnen Alltagssituationen wie Außergewöhnliches, stellen einzelne Wörter in den Fokus, beinhalten Fliegen, Bücher oder Gläser. Der Zauber der Texte liegt jedoch oft im Ungesagten.
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Meinhard Rauchensteiner
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Miniaturen
Meinhard Rauchensteiner
Miniaturen
Gedruckt mit Unterstützung der Stadt Wien, Kultur
Rauchensteiner, Meinhard: Gegenverkehr / Meinhard Rauchensteiner
Wien: Czernin Verlag 2021
ISBN: 978-3-7076-0740-6
© 2021 Czernin Verlags GmbH, Wien
Autorenfoto: Ingo Pertramer
Satz: Mirjam Riepl
Druck: Finidr
ISBN Print: 978-3-7076-0740-6
ISBN Epub: 978-3-7076-0741-3
Alle Rechte vorbehalten, auch das der auszugsweisen Wiedergabe in Print- oder elektronischen Medien
Dat, donat, dedicat
Vorwort
Vorwortelinie
I
Dämmerung
WG
Schreiberling
Familie
Sowjetische Sehnsucht
Soziales Gefälle
Abseits
Glaubensbe(un)kenntnis im Vorstadtwirtshaus
Geistesverwandtschaft
Meller
Nordbahn
Die Gelbe
Letztes Glas
Rabensburg
Negative Erfahrung
Die schöne Helena
Bücher
Traum von Leshan
Nagende Fragen
Besuch
Rücken am Kanal
Wein in Perchtoldsdorf
Auch
Wild Beauty
Babuschka
Et, -que
Ostern
Asiatische Nacht
Home und Haut
Ansprüche
Wiener Wannsee
Wurzelwerk
Dämmern mit der Decke
Koks 1975
Passé
Malota
Erster Schnee
Tourismusinformation
Gemeindebau sachlich
Puzzle
TAC
Donaubrücke I
Donaubrücke II
Eingabe an ein Amt
Die Welt ist alles, was Verfall ist
Denken
Sie
Weihnachtsstern
Vokale Organisation
Nur I
Entwurzelung
Burgtheater
Wetterprognosen
Löwe von Aspern
Vanity Fair
II
Unerreichbar
Tatort
Etikette
Wieder Drosophila
Zwei auf einen Schlag
Patriotismus +
Anamorphose
Über den Brenner
De senectute
Liebesgedichte
Duett
Einsamkeit
Bond
Er-Gründgens
Leichtigkeit
Späte Liebe
Süße Bildung
Metapher
III
Eine Wanderung nach Tirol – Kurz(e) Geschichte
Sudetendeutscher Abschied
Im Leopoldinischen Trakt der Wiener Hofburg, über den Arbeits- und Repräsentationsräumen des Bundespräsidenten, gibt es einen, in der Öffentlichkeit völlig unbekannten, barocken Raum, der ein Ort des Widerstands gegen alle bürokratische Versumperung und Fantasiedefizite ist. Eine mit Büchern und zeitgenössischer Kunst verbarrikadierte Kraftkammer für geistige Beweglichkeitsübungen. Der Einrichter und Nutzer dieser hohen Energien heißt Meinhard Rauchensteiner. Er hat das Amt des Abteilungsleiters für Wissenschaft, Kunst und Kultur im Stab des ersten Mannes der Republik Österreich inne.
Meine Sympathien für ihn sind ausgeprägt, denn ich erkenne Rauchensteiner als einen gut als Beamten getarnten Philosophen und Schriftsteller, der imstande ist, aus dem Fluss des Alltäglichen Goldkörner des Hintergründigen und Abseitigen zu sieben. Seine Kurz- und Kürzestgeschichten sind vergnüglich, überraschend, sprachlich präzise und daher lesenswert. Sie sichern ihrem Autor die Aufenthaltsgenehmigung in einer Nische der Ruhmeshalle für intensiv außenseiterische Literatur im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten.
André Heller