GeoForum MV 2024 - Marco L. Zehner - E-Book

GeoForum MV 2024 E-Book

Marco L. Zehner

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Beschreibung

Der vorliegende Tagungsband versammelt die zahlreich eingegangenen Beiträge in technologieorientierten und anwendungsorientierten Themenblöcken. Das GeoForum MV findet in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal statt. Unter dem Motto "20 Jahre Geoinformation – quo vadis?" bietet das GeoForum MV wieder die Möglichkeit zur Präsentation von Best-Practice-Beispielen, zur Darstellung von technisch-wissenschaftlichen Ergebnissen und zum persönlichen Erfahrungsaustausch. Mit den Beiträgen nutzen wir sowohl die Gelegenheit auf die Entwicklung der Geoinformationswirtschaft in den letzten 20 Jahren zurückzublicken als auch einen Blick in die Zukunft zu wagen. Geoinformation ist in unserem heutigen Alltag angekommen. Die Standardisierung hat dazu beigetragen, unterschiedlichste Fachinformationen interoperabel und über Dienste miteinander zu verarbeiten. Im Rahmen der Digitalisierung in Verwaltung und Unternehmen spielt Geoinformation eine wichtige Rolle. Täglich werden neue Anwendungsbereiche für die und mit der Geoinformation entwickelt.

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EPUB
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Seitenzahl: 222

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Bill, R., Zehner, M. L. (Hrsg.)

GeoForum MV 2024 –

20 Jahre Geoinformation – quo vadis?

GeoForum MV 2024 – 20 Jahre Geoinformation – quo vadis?

Bill, R., Zehner, M. L. (Hrsg.)

Verein der Geoinformationswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Vorstand

Lise-Meitner-Ring 7

D-18059 Rostock

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons „Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ 4.0 International 4.0 (CC BY NC SA). Der Text der Lizenz ist unter https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/ abrufbar. Eine Zusammenfassung (kein Ersatz) ist nachlesbar unter: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/legalcode.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

978-3-384-30945-7 (Softcover)

978-3-384-30946-4 (Hardcover)

978-3-384-30947-1 (E-Book)

Veröffentlicht bei tredition GmbH 2024

Titelbild: GEOMV e. V.

Lektorat/Satz: Maria Rudolph, heimatkunden

tredition GmbH 2021

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

E-Mail: [email protected]

Internet: https://tredition.de/

GeoForum MV 2024 20 JAHRE GEOINFORMATION – QUO VADIS?

Tagungsband zum 20. GeoForum MV www.geomv.de/geoforum

Warnemünde, 2. und 3. September 2024 Bildungs- und Konferenzzentrum des Technologieparks Warnemünde

Veranstalter

GEOMV e.V.

Verein der Geoinformationswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Lise-Meitner-Ring 7, 18059 Rostock

www.geomv.de

Redaktion/Herausgeber

Prof. Dr.-Ing. Ralf Bill

Seniorprofessur für Geodäsie und Geoinformatik

Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Universität Rostock

Justus-von-Liebig-Weg 6, 18059 Rostock

https://www.auf.uni-rostock.de/sg

Dipl.-Ing. M.Sc. Marco Lydo Zehner

DVZ Datenverarbeitungszentrum M-V GmbH

Lübecker Straße 283, 19059 Schwerin

www.dvz-mv.de/

Aussteller und Sponsoren

• virtualcitysystems GmbH

• ENEKA Energie & Karten GmbH

• Hochschule Anhalt - University of Applied Sciences

• LAiV M-V / Amt für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen

• Dataport AöR

• DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH

Vorwort des GEOMV

Der im Jahr 2004 gegründete Verein der Geoinformationswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEOMV e.V.) veranstaltet seit nunmehr zwanzig Jahren das zweitägige GeoForum MV für Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Lehre und Forschung. Unter dem Motto „20 Jahre Geoinformation – quo vadis?“ findet das 20. GeoForum MV am 2. und 3. September 2024 im Technologiepark Warnemünde statt.

Geoinformation ist in unserem heutigen Alltag angekommen. Die Standardisierung hat dazu beigetragen, unterschiedlichste Fachinformationen interoperabel und über Dienste miteinander zu verarbeiten. Im Rahmen der Digitalisierung in Verwaltung und Unternehmen spielt Geoinformation eine wichtige Rolle. Täglich werden neue Anwendungsbereiche für die und mit der Geoinformation entwickelt.

Der vorliegende Tagungsband sammelt die schriftlichen technologieorientierten und anwendungsbezogenen Beiträge. Neben einem Rückblick auf 20 Jahre Geoinformation – Fakten, Daten, Methoden und Geodateninfrastrukturen im Wandel stehen aktuelle Entwicklungen wie Digitale Zwillinge und offene Geodaten, Mobile Mapping und Künstliche Intelligenz, GIS und Erneuerbare Energien, Innovative GI-Anwendungen in der und für die Verwaltung, Geoinformation in der Bildung, Sensorik und GeoIT sowie Rostock 3D – bei Tag und bei Nacht im Fokus der beiden Tage. Somit unterstreicht auch das diesjährige Programm wie eng die Veranstaltung jeweils an den aktuellen weltweiten Entwicklungen in der Geoinformatik ausgerichtet ist, zudem aber stets auch ein Schaubild des regionalen Geschehens in der Geoinformationswirtschaft liefert.

Das GeoForum MV 2024 bietet wie in den Jahren zuvor Präsentationen von Best-Practice-Beispielen und die Darstellung von technisch-wissenschaftlichen Ergebnissen. Mehrere GIS-Hersteller, Dienstleistungs- und Datenanbieter stellen zudem im Ausstellungsteil ihr Produktspektrum vor. Die Teilnehmer schätzen aber auch die vielen Gelegenheiten zum persönlichen Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung in einem netten Ambiente.

Das GeoForum MV hat sich somit in der Veranstaltungslandschaft zur Geoinformationswirtschaft in Deutschland zu einem interessanten Format herausgebildet und verfügt über eine treue Anhängerschaft, sowohl seitens der Referenten, Aussteller und Teilnehmer. Es leistet damit gemäß den Statuten des GEOMV e.V. wichtige Beiträge zur Öffentlichkeitsarbeit, zum Wissenstransfer und zur Vernetzung auf diesem Gebiet.

Wir hoffen, Ihnen auch 2024 wieder ein spannendes und breit gefächertes Tagungsprogramm mit Vorträgen zu aktuellen Entwicklungen in der Geoinformationswirtschaft zu bieten.

Den Autoren sei herzlich für die rechtzeitige Bereitstellung ihrer Beiträge gedankt. Wir bedanken uns weiterhin bei unseren Ausstellern, die der Veranstaltung seit jeher eine besondere Note als Schauplatz der aktuellen Produkt- und Dienstleistungsentwicklung geben.

Wir wünschen uns und Ihnen ein spannendes GeoForum MV 2024, gute Diskussionen und viele Denkanstöße für die künftige Zusammenarbeit.

Die Organisatoren des GeoForum MV, für den GEOMV e.V.

Prof. Dr.-Ing. Ralf Bill und Marco L. Zehner

Inhalt

20 JAHRE GEOINFORMATION – QUO VADIS?

20 JAHRE GEOFORUM MV – EIN RÜCKBLICK

PROF. DR.-ING. RALF BILL

20 JAHRE OPENSTREETMAP – EIN BLICK AUF DIE COMMUNITY UND IHRE ARBEIT

FALK ZSCHEILE

FACETTEN AUS 2 X 20 JAHREN GEOINFORMATION – SYSTEME, DATEN UND ANWENDUNGEN

NGUYEN XUAN THINH, ULRICH SCHUMACHER

DIGITALE ZWILLINGE UND OFFENE GEODATEN

DIGITALE ZWILLINGE DER BEBAUTEN UMWELT – HINTERGRUND, GRUNDLAGEN UND BEISPIELE

JÖRG BLANKENBACH, DAVID CRAMPEN

VON 3D-MODELLIERUNG ÜBER 3D-SIMULATION BIS HIN ZUR ERSTELLUNG VON GRÜNDACHKATASTERN IN DEUTSCHLAND UND VIETNAM

NGUYEN XUAN THINH, DAVID GISA, LOUISA KEGEL, SABRINA PILARCZYK

PRÜFUNG DER UMSETZUNG DER DVO-HVD DER BUNDESLÄNDER MIT FOKUS AUF GEOBASISDATEN FÜR EINE VERWENDUNG IM ZUGE DER ERSTELLUNG EINES KOMMUNALEN WÄRMEPLANES

MAGDALENA ARBEITER, FRIEDERIKE ULANDOWSKI, CORNELIUS KIRCHHOFF

MOBILE MAPPING UND KI

KI-GESTÜTZTE KARTIERUNG UND BEWERTUNG ÜBERWÄRMUNGSGEFÄHRDETER BEREICHE IM STÄDTISCHEN STRAßENNETZ BASIEREND AUF MOBILE-MAPPING-DATEN

CAROLIN RÜNGER, MAXIMILIAN SESSELMANN, THORSTEN NABER, ANDREAS GROßMANN

KARTIERUNG VON STREUOBSTWIESEN UND EINZELBÄUMEN MIT WEBGIS KVWMAP UND APP KVMOBILE

PETER KORDUAN, DIRK MÜLLER

TEXT- UND DATA-MINING BEI DATENBANKEN MIT GEOGRAPHISCHEN INFORMATIONEN

FALK ZSCHEILE

GIS UND ERNEUERBARE ENERGIEN

UMZINGELT VON WINDKRAFTANLAGEN – MAL RÄUMLICH-OBJEKTIV BETRACHTET

DAVID HENNECKE, CARSTEN CROONENBROECK

DIGITALE ZWILLINGE, GEODATEN UND KI: PRAXIS UND ANWENDUNGEN FÜR DIE FINANZWIRTSCHAFT

SVEN JANTZEN

IMPULS: DIE AUFKOMMENDE WASSERSTOFFWIRTSCHAFT UND GRÜNE GEWERBEGEBIETE IN MV – WIE KÖNNEN GEOINFORMATIONSSYSTEME UNTERSTÜTZEN?

DR. ARVID LANGENBACH

ERFOLGREICHE WÄRMEPLANUNG DURCH ZUSAMMENSPIEL DER PRIVATWIRTSCHAFT MIT KOMMUNALEN IT-STRUKTUREN

TOBIAS LERCHE, MICHAEL BUSCH

GEODATENINFRASTRUKTUREN IM WANDEL

20 JAHRE GDI-MV

KAREN LANGER

KARTENPORTAL UMWELT MV – QUO VADIS?

INKA TAUBER, DR. SASCHA KLONUS

SVDB-PORTAL – ÖFFENTLICHER ZUGANG ZUR SEEVERMESSUNGSDATENBANK BEIM BUNDESAMT FÜR SEESCHIFFFAHRT UND HYDROGRAPHIE

MIRKO BOTHE, PATRICK WESTFELD UND FRANK SELLERHOFF

ENERGIEATLAS FÜR MECKLENBURG-VORPOMMERN IST ONLINE

JÖRN HOLLENBACH, PETER KORDUAN

INNOVATIVE GI-ANWENDUNGEN IN DER UND FÜR DIE VERWALTUNG

AUSKUNFT ZUR KAMPFMITTELBELASTUNG ALS RAUMBEZOGENER OZG-PROZESS

MARCO L. ZEHNER, TORSTEN HAUK

INNOVATIONEN IN DER MOBILEN DATENERFASSUNG

FABIAN GOETZEL, JANIS MÜLLER, ALEXANDER SCHULZ

KREISLAUFWIRTSCHAFTLICHES DECISION SUPPORT SYSTEM FÜR AUFBEREITUNGSSTANDORTE MINERALISCHER BAUSTOFFE

TOBIAS BUCHWALD, DANIEL KRETZSCHMAR, PROF. DR. ALEXANDRA WEITKAMP

GEOINFORMATION IN DER BILDUNG

VIRTUELLE REKONSTRUKTION ROSTOCKER WAHRZEICHEN: EIN SCHÜLERPROJEKT ZUR FÖRDERUNG VON MINT-KOMPETENZEN DURCH 3D-MODELLIERUNG UND AR-TECHNOLOGIE

ARND BLASCHKE, SASCHA POUKHLOVSKI, THOMAS BOROWITZ, TIM BALSCHMITER

2010 - 2024: BEMASTERGIS AN DER HS ANHALT – ENTWICKLUNGEN BIS HIN ZUM NEUEN DUALEN MASTERSTUDIUM VERMESSUNG UND GEOINFORMATIK

MATTHIAS VÖLZKE, HOLGER BAUMANN, MARION PAUSE

SENSORIK UND GEOIT

AUFBAU EINER GEODATENINFRASTRUKTUR MITTELS GEONODE FÜR DAS PROJEKT ADDFERTI

ALEXANDER STEIGER

MINDERUNG DES EINFLUSSES VON WINDENERGIEANLAGEN-ECHOS IN WETTERRADARMESSUNGEN DES DEUTSCHEN WETTERDIENSTES

UWE KÖSTER

DETEKTION VON MELIORATIONSANLAGEN MITTELS SUPRALEITENDER MAGNETRESONANZMESSUNG

JONAS WIENKEN, GÖRRES GRENZDÖRFFER

ROSTOCK 3D – BEI TAG UND BEI NACHT

DROHNENGESTÜTZTE ERFASSUNG DER NÄCHTLICHEN LICHTBELASTUNG IN ROSTOCK

GÖRRES GRENZDÖRFFER, THOMAS WERNICKE

OPEN-SOURCE-PLUGIN FÜR PRÄZISE 3D-SOLAR-POTENTIALANALYSE UND WIRTSCHAFTLICHKEITSBEWERTUNG IN DER 3D-UMGEBUNG VC MAP

MAXIMILIAN SINDRAM, TIM BALSCHMITER

FIRMENDARSTELLUNGEN

VIRTUALCITYSYSTEMS GMBH

ENEKA ENERGIE & KARTEN GMBH

HOCHSCHULE ANHALT - UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

LAIV M-V / AFGVK AMT FÜR GEOINFORMATION, VERMESSUNGS- UND KATASTERWESEN

DATAPORT AÖR

DVZ M-V GMBH

20 Jahre Geoinformation – quo vadis?

20 Jahre GeoForum MV – ein Rückblick

Prof. Dr.-Ing. Ralf Bill

Universität Rostock, Justus-von-Liebig-Weg 6, 18056 Rostock, [email protected]

Abstract. Das GeoForum MV findet in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal statt. Der Beitrag betrachtet - aus Sicht des Mitorganisators - die Entwicklung des GeoForum MV über die letzten 20 Jahre. Dabei werden sowohl inhaltliche wie auch organisatorische Aspekte zusammengetragen. Es wird gezeigt, wie eng sich die Veranstaltung jeweils an den aktuellen weltweiten Entwicklungen in der Geoinformatik ausgerichtet hat, zudem aber stets auch ein Schaubild des regionalen Geschehens in der Geoinformationswirtschaft war. Mit einer umfassenden und sich auch sehr früh dem Gedanken Open verbundenen Dokumentation lässt sich auch im Rückblick nachschlagen, welche Themen und Referenten gerade en vogue waren.

1 Das GeoForum MV im Vergleich

Der im Jahr 2004 gegründete Verein der Geoinformationswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern1 veranstaltet seit nunmehr zwanzig Jahren das zweitägige GeoForum MV für Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Lehre und Forschung. Gemäß seiner Satzung vom 19.08.2004 sind die Wissensvermittlung zu Geoinformation (§2[2(g)], §2[3(f)]) und die Vernetzung (§2[2(b)]) wichtige Aufgaben, denen der Verein mit der Tagung als Kombination eines Vortragsprogramms mit einer Ausstellung nachkommt. In der jährlich variierenden Themenauswahl stehen technologiegetriebenen Themen stets auch Best-Practice-Beispiele aus der Region gegenüber. Die Entwicklung der ersten zehn Jahre des GeoForum stellt Bill, 2014 in GEOMV, 2014 dar. In diesem Beitrag soll der gesamte Zeitraum seit 2004 betrachtet werden.

Einzelne vergleichbare Vereine/Interessenverbände bemühen sich ebenfalls um die Entwicklung des Geoinformationsmarktes in Deutschland und führen auch seit Jahren, teilweise Jahrzehnten ähnliche Veranstaltungen durch, so z.B. der Fachbereich Geoinformatik an der Paris-Lodron Universität Salzburg (früher: ZGIS) das AGIT-Symposium oder der Runder Tisch GIS e.V. an der TU München die Münchner GI-Runde (früher Fortbildungsseminar Geoinformation) als überregionale Veranstalter oder die GDI Sachsen früher das GIS-Forum bzw. seit 2020 Digitale Welten, um eine vergleichbare Landesaktivität zu nennen.

2 Bilanz von 20 Jahren

Die Vernetzung mit der Landespolitik und die Perspektive von zum GEOMV vergleichbaren Akteuren war stets ein Anliegen der Veranstaltung, i.d.R. in Form von Grußworten oder Keynotes: von Landesministern (Wirtschaftsminister der jeweiligen Jahre Ebnet und Seidel, Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Minister Schlotmann) oder deren Staatssekretären über bekannte Hochschulvertreter bis hin zu Vereinen (DDGI, GEOkomm e.V. – Verband der GeoInformationswirtschaft Berlin/Brandenburg, Geschäftsstelle Kommission für Geoinformationswirtschaft an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) und Initiativen (IT-Initiative Mecklenburg-Vorpommern, Innovators Club).

2.1 Motto, Tagungsband und Themenvielfalt

Ab dem zweiten Jahr stand das GeoForum MV jeweils unter einem aktuellen Generalthema (Motto), welches entweder den Bezug zu gesellschaftlich gerade aktuellen Themen (z.B. Umwelt, Sicherheit, Energie, Daseinsvorsorge) oder aktueller werdenden Technologien (z.B. Sensorik, Smart, Digitalisierung) betonte.

Abbildung 1: Jahresmotto der Veranstaltung

In den ersten Jahren waren eine Vielzahl von fachlich parallel angebotenen Workshops in die Tagung eingebaut, so z.B. zu AFIS-ALKIS-ATKIS (AAA, speziell ALKIS), zu Lösungen in Tourismus, Ver- und Entsorgung, Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Immobilienwirtschaft oder zu technischen Aspekten wie Mobile GIS, Geodateninfrastruktur, NKF / NKHR, GMES. Dadurch sollten einerseits neue Themen integriert, Verbindungen in andere Branchen etabliert und gerade aktuelle Entwicklungen reflektiert werden.

Über alle Jahre hinweg wurde rechtzeitig zur jeweiligen Veranstaltung ein Tagungsband erstellt, zuerst als Sammlung in eigener Herausgabe, dann ab 2009 als Buch im GITO Verlag, zuletzt seit 2021 im Print-on-Demand-Verlag Tredition. Im letzten Jahrzehnt auch dem Open-Access-Gedanken folgend durch Lizenzierung unter einer Creative Commons Lizenz „Namensnennung – Nichtkommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ 4.0 International 4.0 (CC BY NC SA). Somit ist das GeoForum MV2 auf den Webseiten des Vereins sehr gut und anschaulich dokumentiert.

Abbildung 2: Tagungsbände

Dies erlaubt auch mittels moderner Werkzeuge eine thematisch-inhaltliche Analyse. So zeigt z.B. die folgende Abbildung eine Wortwolken-Analyse der Tagungsbände der Jahre 2005, 2015 und 2023, in der die Begriffe aufgelistet sind, die mindestens 20-mal im Buch auftreten. Je häufiger die Begriffe auftreten, desto größer erscheint die Schrift. In allen Jahren erkennbar ist neben der Themenvielfalt stets eine regionale Betonung (Begriffe wie Mecklenburg-Vorpommern, Rostock), der inhaltliche Fokus auf (Geo-)Daten, Informationen und Technologien, die Adressaten Verwaltung und Unternehmen, aber auch schon recht früh die Bedeutung des Internets und der Aufbau von Geodateninfrastrukturen behandelnd.

Abbildung 3: Wordcloud-Auswertung (links 2005, mitte 2015, rechts 2023)

2.2 Teilnehmer und Aussteller

Gestartet ist das GeoForum im Jahr 2005 mit etwa 150 Teilnehmern, drei Viertel davon aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Teilnehmerzahl hat sich über die Jahre verringert, zuletzt auch Corona geschuldet. In den letzten Jahren stammten diese zu jeweils über 40% aus dem Unternehmensumfeld (kleine bis große Softwareanbieter und IT-Dienstleister) oder der öffentlichen Verwaltung (von der kommunalen bis zur Landesebene). Hinzu kamen Teilnehmer aus dem Hochschul- und Wissenschaftsumfeld, z.B. auch Studierende der Landes-hochschulen. Die Mehrheit der regelmäßig wiederkehrenden Teilnehmer stammt immer noch aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern, gut ein Drittel reiste aber aus der ganzen Republik an.

Abbildung 4: Teilnehmerzahl

Die Tagung wird durch eine Ausstellung begleitet. Die Gesamtzahl der Aussteller hat sich über die zwei Jahrzehnte deutlich verringert, im ersten Jahr waren es noch 18 Aussteller, durch Corona bedingt gab es dann einen deutlichen Rückgang. Insgesamt präsentierten sich über 50 regionale bis internationale Firmen, Verwaltungs- und Lehreinrichtungen über die Jahre. Auch immer mal wieder gab es durch die Themen des jeweiligen Jahres bedingt auch neue Aussteller.

Abbildung 5: Ausstellerbeteiligung in mindestens 5 Jahren

Abbildung 6: Häufigste Autoren [Anzahl Beiträge in 20 Jahren]

2.3 Autoren

Der Tagungsband ist durch die große Anzahl und Diversität von Beiträgen interessant und dokumentiert die Entwicklungen der beiden Jahrzehnte. 418 Autoren wirkten insgesamt über die letzten 20 Jahre an Beiträgen mit, pro Jahr zwischen 20 und 46 Autoren bei etwa 20 Beiträgen/Jahr in den letzten Jahren. Im Anfang gab es aufgrund paralleler Workshops mehr Beiträge. Die vorangegangene Abbildung zeigt das Ranking der (Ko-)Autoren mit 5 Paper und mehr pro Jahr.

3 Zusammenfassung und Ausblick

In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben Geoinformationen einen gewaltigen gesamtgesellschaftlichen Bedeutungs- und Wertezuwachs erhalten. Sie sind in der heutigen offenen, vernetzten, digitalisierten und mobilen Welt Teil einer Infrastruktur, die sowohl für die wirtschaftliche als auch für die gesellschaftlichen und politischen Prozesse notwendig ist. Geoinformationen sind darüber hinaus zu einem Gebrauchsartikel geworden, der wie selbstverständlich über das Internet jedermann und jederzeit offen zur Verfügung steht.

Das GeoForum MV hat sich in der Veranstaltungslandschaft zur Geoinformationswirtschaft in Deutschland zu einem interessanten Format herausgebildet und verfügt über eine treue Anhängerschaft, sowohl seitens der Referenten, Aussteller und Teilnehmer. Es leistet damit wichtige Beiträge zur Öffentlichkeitsarbeit, zum Wissenstransfer und zur Vernetzung auf diesem Gebiet.

Literatur

GEOMV [Hrsg.] (2014): GeoMV 2004 – 2014: 10 Jahre Verein für Geoinformationswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V., Redaktionsteam Bill, R., Golnik, A., Klammer, U., Kutschke, K.-H., 95 Seiten.

Bill, R. (2014): GeoForum MV – eine Fachveranstaltungsreihe mit großer Bedeutung für die Geoinformationswirtschaft in der Region. In: GEOMV [Hrsg.] (2014): GeoMV 2004 – 2014. Seite 35-39.

1 https://www.geomv.de/

2 https://www.geomv.de/geoforum/

20 Jahre OpenStreetMap – Ein Blick auf die Community und ihre Arbeit

Falk Zscheile

FOSSGIS e.V., Bundesallee 23, 10717 Berlin [email protected]

Abstract: OpenStreetMap wurde im Juli 2004, also vor ziemlich genau 20 Jahren, gegründet. Der Beitrag blickt zurück auf die Entwicklung des Projektes in dieser Zeit und wagt auch einen Blick in die Zukunft. Dabei werden unter anderem Aspekte der Datenqualität, der Community, des Rechts und Kuriosa in den Blick genommen.

1 Einleitung – 20 Jahre sind viel Zeit

Es gibt nicht die eine Geschichte zu 20 Jahren OpenStreetMap. Die vergangenen 20 Jahre waren so ereignisreich, dass die Auswahl und Schwerpunktsetzung zwangsläufig subjektiv sein müssen. Der nachfolgende Rück- und Ausblick ist die Sicht eines Juristen, der als Radfahrer auf der Suche nach frei verfügbarem Kartenmaterial für sein GPS-Gerät auf OSM stieß und 2010 seinen allerersten Vortrag auf dem 6. GeoForum MV über ein Thema aus dem OpenStreetMap-Universum hielt [30]. Es folgten viele weitere Vorträge zu diesem Thema auf anderen Konferenzen. Der Weg führte den Autor weiter über eine Mitgliedschaft im FOSSGIS e. V. und schließlich hin zu einer Vorstandstätigkeit in eben jenem Verein. So hat sich über die Zeit sowohl der Interessenschwerpunkt als auch der Blickwinkel im und auf das OpenStreetMap-Projekt verschoben. All diese Facetten werden sich in diesem Artikel zu 20 Jahren OpenStreetMap wiederfinden.

2 Historische Entwicklungslinie

2.1 Ausgangslage für OpenStreetMap

Wichtige Wegbereiter für OpenStreetMap hatten bereits im Jahr 2001 das Licht der Welt erblickt. Die Wikipedia war in diesem Jahr gegründet worden und vollzog gerade ihren Siegeszug. Auch Creative Commons nahm im Jahr 2001 seine Arbeit auf, mit dem Ziel, die Gemeinfreiheit kreativer Leistungen sicherzustellen. Das Internet hatte ohnehin schon seinen Siegeszug angetreten.

Als die Idee für OpenStreetMap im Jahr 2004 entstand, wurden GPS-Empfänger auch für Verbraucher langsam erschwinglich, und es kamen allmählich auch für den Freizeitgebrauch Geräte auf den Markt. Ebenfalls im Jahre 2004 kam es zur Gründung des Wikimedia Deutschland e. V. und des „Vereins Geoinformationswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern“ (GeoMV). Die Zeit zu erkennen, welchen Wert und welche Bedeutung Geodaten im Kontext moderner Datenverarbeitung zukommen wird, war also reif. An offene und freie (Geo-)Daten von staatlicher Seite war zu jener Zeit noch nicht zu denken. Geografische Informationen gab es nur bei den dafür zuständigen Ämtern oder bei großen kommerziellen Anbietern gegen hohe Lizenzgebühren zu beziehen.

In diesem Umfeld gründete Steve Coast das Projekt OpenStreetMap. Es war gedacht als „Wikipedia für geografische Informationen“. Jede Person sollte diese Daten für eigene Projekte nutzen können. Eine Reprivatisierung sollte ausgeschlossen sein. Dementsprechend entschied man sich zunächst für die CC BY-SA 2.0 als Lizenz für das Projekt. Die erste noch verfügbare Version der OpenStreetMap-Webseite datiert auf den 26.08.2004 [16] und gilt damit als Gründungsdatum. Der erste Änderungssatz des Benutzers Steve (Steve Coast [15]) in der heutigen OpenStreetMap-Datenbank wurde am 9. April 2005 in der OpenStreetMap-Datenbank gespeichert [13]. Am 14. April 2024, etwa 19 Jahre danach, wurde von dem Benutzer „TheRukk“ der 150-millionste Änderungssatz in der OpenStreetMap-Datenbank [14] erzeugt.

2.2 Weitere Entwicklungen

Ab dem Jahr 2008 beschleunigt sich die Entwicklung bei OpenStreetMap rasant, was sich nicht zuletzt an den registrierten Accounts zeigt: 2007 sind bei OpenStreetMap ca. 10.000 Accounts registriert [20]. Ein Jahr später, 2008, hat sich die Anzahl auf ca. 40.000 Accounts vervierfacht, um sich ein weiteres Jahr später (2009) auf ca. 120.000 Accounts zu verdreifachen. Im Jahr 2014 weist OpenStreetMap 1,5 Mio. Accounts auf und kann weitere 10 Jahre später (2024) auf etwa 12 Mio. registrierte Accounts verweisen [20]. Davon waren in den Jahren 2015–2024 jeden Monat zwischen 40.000 und 50.000 Accounts aktiv [20]. Das Verhältnis von neuen und alten Accounts, die aktiv beitragen, bleibt dabei in etwa konstant [20]. Es zeigt sich aber, dass die Beiträge der Accounts in Summe abnehmen, je länger sie aktiv sind [1]. Die höchste Aktivität wird im Jahr nach der Erstellung des Accounts erreicht [1].

Einen schmerzhaften Einschnitt im Projekt gab es in den Jahren 2010–2012 als der Lizenzwechsel von der CC BY-SA 2.0 zur Open Database License 1.0 (ODbL 1.0) vollzogen wurde [zu Einzelheiten vgl. 29, S. 61–65]. Die ursprünglich gewählte Lizenz hatte sich als juristisch ungeeignet für Datenbanken erwiesen. Die Bereinigung der Datenbank um nicht relizenzierte Inhalte führte zu einem signifikanten Datenverlust, der jedoch schneller als erwartet wieder ausgeglichen werden konnte.

Dies mag auch daran liegen, dass im Jahre 2011 gefördert durch die Wikimedia Deutschland im Rahmen von WissensWert 2010 [26] erstmals in größerem Umfang hochauflösende Luftbildlizenzen des Unternehmens Aerowest [19] für OpenStreetMap erworben werden konnten. War es bis dato die Regel, dass für Details die Erfassung vor Ort notwendig war, konnten nunmehr sogar Hausumringe und andere nur über Luftbilder erschließbare Objekte erfasst werden.

2.3 Administrativer Rahmen

Schon 2006 wird deutlich, dass ein Projekt wie OpenStreetMap einen administrativen Rahmen benötigt. Die Gründung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) – eingetragen unter der „Company No. 05912761“ beim UK Companies House seit dem 22.08.2006 – ist Folge dieser Überlegungen. Für die deutsche Community übernahm die administrative Rolle im Hintergrund immer dann, wenn es notwendig war, der 2000 als GRASS-Anwender-Vereinigung e. V. (GAV) gegründete und 2008 in FOSSGIS e. V. umbenannte Verein. Erst seit 2017 ist der FOSSGIS e. V. für OpenStreetMap in Deutschland offiziell das Local Chapter der OpenStreetMap Foundation. Darauf basierend ist der FOSSGIS e.V. Mitglied im OSMF Advisory Board. Im Jahr 2020 wurde eine erste bezahlte Stelle (Koordinierungsstelle) beim FOSSGIS e. V. eingerichtet. 2022 folgte eine Kooperationsvereinbarung des FOSSGIS e. V. mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG). Schließlich wurde im Jahr 2023 FOSSGIS e. V. eine weitere Stelle geschaffen, die sich dezidiert für Belange von OpenStreetMap einsetzt.

3 Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale

Auch in Zeiten, in welchen die öffentliche Verwaltung forciert durch das europäische Recht auch im Bereich der geografischen Informationen immer mehr Daten bereitstellt, hat OpenStreetMap seine Existenzberechtigung nicht verloren. Im Gegenteil, der Einsatz von Anwendungen, die auf OpenStreetMap-Daten basieren, nimmt immer weiter zu. Dies hat ganz unterschiedliche Gründe.

3.1 Die OpenStreetMap-Philosophie

OpenStreetMap gibt nicht vor, welche Daten mit Raumbezug gesammelt werden. Gesammelt wird, was als geografisches Objekt sichtbar ist (sog. „on the ground rule“) und als sammelnswert erscheint. Es gibt keinen festen Kanon an Objekten, die eingetragen werden dürfen. Limitiert wird dies ausschließlich durch das Interesse der Beitragenden. Nur wenn sich genügend Personen für ein Thema interessieren, entsteht am Ende ein Datensatz, der für Anwendungen attraktiv ist.

So besitzt OpenStreetMap bereits einen sehr detaillierten Datensatz zum Thema Brauereien. Auf der Brauereikarte brewmap.openstreetmap.de1 finden sich Standorte von Micro- über Handwerks- bis hin zu Industriebrauereien.

3.2 Niederschwelliges Angebot

Die OpenStreetMap-Daten sind als niederschwelliges Angebot für alle verfügbar. Das im Umfeld von OpenStreetMap bestehende Ökosystem von Open-Source-Software zur Prozessierung und Visualisierung macht es Entwicklern leicht, bei Themen mit Raumbezug schnell vorzeigbare Ergebnisse zu präsentieren.

Insbesondere bei gesellschaftspolitischen Themen mit Raumbezug kann OpenStreetMap seine Stärken ausspielen. Dies hat sich zuletzt im Rahmen der Legalisierung des Cannabiskonsums in Deutschland durch das Cannabisgesetz (CanG) gezeigt. In § 5 Abs. 2 CanG sind Orte festgelegt, in denen ein Konsumverbot herrscht. Dieses Verbot gilt auch in „Sichtweite“ solcher Orte. Dabei wird „Sichtweite“ als nicht mehr gegeben angesehen, wenn sich eine Person weiter als 100 m von einem entsprechenden Ort entfernt aufhält. Diese rechtlichen Vorgaben wurden basierend auf OpenStreetMap-Daten durch die Bubatzkarte visualisiert [25, 24, 4].

Eine ähnliche Anwendung wurde in der Vergangenheit auch schon für die Visualisierung von Zonen, in denen für Drohnen ein Flugverbot herrscht, auf Basis von OpenStreetMap-Daten erstellt [12].

Die Vielfalt der in der OpenStreetMap-Datenbank enthaltenen Informationen resultiert auch aus einer (vermuteten) großen Überschneidung von Interessen außerhalb des Projektes mit OpenStreetMap. So finden sich insbesondere im Bereich des Fußgänger-, Rad- und Bahnverkehrs in der Datenbank Informationen, die sich sonst nur schwer öffentlich zugänglich finden lassen.

3.3 Internationales Angebot

Ein weiterer Vorteil der OpenStreetMap-Daten ist, dass sie (bundes-)länderübergreifend verfügbar sind. OpenStreetMap-Daten kommen daher überall dort zum Einsatz, wo es gilt, Beschränkungen des Datensatzes aufgrund administrativer Grenzen abzumildern. So ergänzen auch viele Behörden die Visualisierung ihrer eigenen Daten, damit diese optisch nicht an der Verwaltungsgrenze aufhören.

Trotz der Bemühungen der EU um eine einheitliche Geodateninfrastruktur, die insbesondere den Zugang zu vorhandenen Daten erleichtern soll, hat OpenStreetMap den Vorteil, dass die Daten bereits in einer Datenbank abrufbereit bereitstehen.

3.4 Datenschutzfreundliches Angebot

Die Daten von OpenStreetMap stehen entsprechend der Lizenz allen frei zur Verfügung. Hinter der Bereitstellung und Visualisierung der Daten steht kein Geschäftsmodell, sondern die Überzeugung, dass alle Menschen Zugang zu Geodaten haben sollen.

Karten, die über www.openstreetmap.org2 und www.openstreetmap.de3 bereitgestellt werden, bestehen vordergründig, um zu demonstrieren, was mit den vorhandenen Daten möglich ist. Das Fehlen eines Geschäftsmodells ermöglicht die datensparsame Nutzung, sodass auch kleinere Institutionen im Rahmen der Nutzungsregeln auf datensparsames Kartenmaterial zugreifen können. Dies vereinfacht die Einhaltung der Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung. Ebenso lassen sich mit OpenStreetMap eigene Anwendungen bauen, welche die volle Kontrolle über die Daten gestatten. Sie können daher Teil der Strategie zur digitalen Souveränität und zur Datensparsamkeit sein.

So kommen im besonders datenschutzsensiblen Bereich, wie beispielsweise beim Aufruf der von der Bundesärztekammer geführten Liste nach § 13 Abs. 3 Schwangerschaftskonfliktgesetz, OpenStreetMap-Daten und ein Open-Source-Framework zum Einsatz [2].

4 Herausforderungen

OpenStreetMap ist als Datenbank für weltweite geografische Informationen immer wieder (unfreiwillig) am Puls der Zeit. Aktuelle Entwicklungen mit Geobezug finden ihren Widerhall in den Daten und in Konsequenz auch in den entsprechenden Karten. An dieser Stelle bemerken dann auch Personen, welche OpenStreetMap ausschließlich als Konsumenten zur Kenntnis nehmen, die Entwicklung. Vandalismus an den Daten von OpenStreetMap ist leider die Begleiterscheinung eines Projektes, das erfolgreich eingesetzt wird, dessen Inhalte auch immer Teil ungelöster politischer Konflikte sein können. Konflikte, die sich in letzter Zeit unmittelbar im OpenStreetMap-Projekt niedergeschlagen haben, sind der Ukrainekrieg [18] und der Gazakrieg [6]. Indes beeinträchtigen aber nicht nur politische Konflikte von Zeit zu Zeit die Datenqualität.

4.1 Vandalismus in den Kartendaten

Ein Vorteil des OpenStreetMap-Projektes ist, dass zahlreiche Karten immer die aktuellen Informationen aus der Datenbank visualisieren. So werden großräumige Veränderungen der Daten auch von Personen bemerkt und gemeldet, welche die Datenbank selbst nicht beobachten. Hier hat sich als Vorteil erwiesen, dass auch generische E-Mailadressen, wie [email protected] tatsächlich gelesen werden. Daneben spielt aber auch der Versuch, Vandalismus bereits mit technischen Mitteln zu erkennen [11], einen unverzichtbaren Teil, die Daten von OpenStreetMap in einem validen Zustand zu halten.

Dass es relativ leicht zu Vandalismus kommt, hängt wiederum mit der Philosophie von OpenStreetMap zusammen. Die Einstiegshürden ins Projekt werden so niedrig wie möglich gehalten. Jede interessierte Person soll im Prinzip in der Lage sein, sofort selbst beizutragen. Einschränkungen dieser Freiheit werden nur sehr behutsam vorgenommen. Dank der Datenstruktur mit Speicherung der Änderungen und der Zeitspenden vieler im Projekt aktiver Personen konnten die Folgen von Vandalismus in allen Fällen bisher schnell und vollständig beseitigt werden. In einigen Fällen war dies dennoch komplizierter als notwendig, weil bereits Personen ohne geoinformatisches Knowhow versucht hatten, den Vandalismus zu beseitigen. Gut gemeint ist auch hier nicht immer gut gemacht. Die OSM-Revert-Funktion ist nur für Einzelfälle geeignet [27]. Die Beseitigung von großflächigem Vandalismus benötigt andere Werkzeuge und Fachwissen im Bereich der Geoinformatik und der Datenstruktur von OpenStreetMap. Aus den entsprechenden Erfahrungen der Vergangenheit hat sich ein Vorgehen entwickelt, das zunächst eine Abklärung potenzieller Vandalismusvorgänge im Projektforum (community.openstreetmap.org4