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Beschreibung

Was ihr die Geschichte zu sagen hat, das muss jede Gesellschaft immer wieder neu diskutieren. Das Gespräch ist hiermit eröffnet! Bisher gibt es wenig Möglichkeiten, grundlegenden Fragen zum Verhältnis von Geschichte und Gegenwart zu stellen und verständliche Antworten zu erhalten: Sind Vergleiche mit dem Nationalsozialismus erlaubt? Wann müssen Straßen umbenannt werden? Wie steht es mit den Rückgabeforderungen an Museen? Kann man aus der Geschichte lernen? U. v. m. Reinhild Kreis und Philipp Kröger schließen diese Lücke mit ihrem Buch. Renommierte Historikerinnen und Historikern geben im Gespräch Auskunft zur Entstehung unseres historischen Wissens und der Bedeutung von Geschichte für unsere Gegenwart.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Reinhild Kreis, Philipp Kröger (Hg.)

Geschichte ist jetzt

Fragen an die Vergangenheit, die sich alle schon einmal gestellt haben

 

 

 

 

 

wbg Theiss ist ein Imprint der Verlag Herder GmbH.

 

Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2025

Hermann-Herder-Str. 4, 79104 Freiburg

 

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

 

Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich an

[email protected]

 

Umschlaggestaltung: Gestaltungssaal, Rohrdorf

E-Book-Konvertierung: ZeroSoft, Timișoara

 

ISBN (Print): 978-3-534-61133-1

ISBN (PDF): 978-3-534-61161-4

ISBN (EPUB): 978-3-534-61156-0

Inhalt

 

 

 

Zum BuchReinhild Kreis und Philipp Kröger

Wer ist Teil der Geschichte?

Haben die mächtigsten Personen den größten Einfluss auf die Geschichte? Dirk van Laak

Wissen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen am besten, wie es früher war? Andrea Althaus

Wer kommt in der Geschichte vor? Was passiert, wenn Stimmen fehlen? Benno Gammerl

Hat die Natur Einfluss darauf, wie Geschichte verläuft? Nicolai Hannig

Streit um Geschichte

Muss vergangenes Unrecht in der Gegenwart wiedergutgemacht werden? Constantin Goschler

Warum werden Straßen umbenannt? Saskia Handro

Warum werden Sachen aus Museen zurückgefordert und zurückgegeben? Barbara Plankensteiner

Welche Bedeutung hat die Geschichte der DDR in unserer Gegenwart? Kerstin Brückweh

Darf man ein Denkmal wieder abbauen? Stephan Scholz

Sind Vergleiche mit dem Nationalsozialismus erlaubt? Frank Bajohr

Wie entsteht Geschichte?

Ist Vergangenheit dasselbe wie Geschichte? Jan Eckel

Was ist wichtig in der Geschichte – und wer legt das fest? Frank Bösch

Steht in alten Dokumenten schon die ganze Geschichte? Simone Derix

Wann beginnt ein neues Zeitalter? Achim Landwehr

Was wäre gewesen, wenn – dürfen Historikerinnen und Historiker spekulieren? Charlotte A. Lerg

Begegnungen mit der Geschichte

Warum ist Geschichte eigentlich ein Schulfach? Christian Kuchler

Können wir bald virtuell in die Vergangenheit reisen? Silke Schwandt

Warum gibt es so viele Bücher zum selben Thema? Tobias Winstel

Wikipedia – Wissen ohne Ende? Denise Reitzenstein

Kann man aus der Geschichte lernen? Mirjam Zadoff

Dank

Herausgeberin/Herausgeber:

Über das Buch

Zum Buch

Reinhild Kreis und Philipp Kröger

„Die Geschichte kennt kein letztes Wort“

Willy Brandt

 

Die Geschichte ist vergangen – oder? In unserem Alltag begegnet uns Geschichte auf Schritt und Tritt. Manchmal kommt sie als Information über die Vergangenheit daher, zum Beispiel im Schulunterricht, in Museen, Fernsehdokus oder in persönlichen Gesprächen. Manchmal dient sie zur Unterhaltung, beispielsweise in Serien, Computerspielen oder historischen Romanen. Oft genug gibt es aber auch öffentliche Diskussionen, in denen Geschichte als Argument in Auseinandersetzungen benutzt wird: wenn Straßen umbenannt werden sollen, wenn Forderungen nach „Wiedergutmachung“ für früheres Unrecht erhoben werden oder Menschen einfordern, ihre Geschichte solle sichtbar gemacht werden. Die Meinungen darüber, wie die Vergangenheit zu deuten sei und welches Gewicht wir ihr heute beimessen sollten, gehen dann häufig auseinander.

Das sind Momente, in denen wir merken, wie Geschichte und Gegenwart aufeinanderprallen und für hitzige Diskussionen sorgen. Viele Jahre hat sich vielleicht niemand an dem Namen Hindenburgstraße oder einem Denkmal für Bismarck gestört – warum jetzt? Was bedeutet es, wenn viele Menschen sich beschweren, die Geschichte Deutschlands sei bisher aus westdeutscher Sichtweise erzählt worden – gibt es denn mehrere Geschichten, und kann man die Geschichte einfach anders schreiben? Und wie lange können eigentlich Forderungen nach Wiedergutmachung gestellt werden? Sind wir heute verantwortlich für früheres Unrecht von Personen, die gar nicht mehr leben? Fragen dieser Art lösen in der Öffentlichkeit vielfältige Reaktionen aus, die von Interesse über Verärgerung bis zu Verunsicherung reichen.

Um diese Berührungspunkte von Geschichte und Gegenwart geht es in diesem Buch. Eigentlich ist es nichts Neues, dass Menschen in ihrer Gegenwart mit Geschichte konfrontiert werden. Auch früher wurde darüber gestritten, was die Vergangenheit für die Gegenwart zu bedeuten hat. Aber wo und wie sich Geschichte und Gegenwart treffen, ist in jeder Zeit anders. Fragen und Themen verändern sich, aber auch Formate – Computerspiele oder Youtube-Kanäle mit geschichtlichen Inhalten gab es früher nicht, und auch daraus entsteht neuer Gesprächsbedarf über Geschichtsbilder. Es lohnt sich daher, nach den Reibungspunkten in unserer eigenen heutigen Gegenwart zu fragen. „Die Geschichte kennt kein letztes Wort“ – dieser Satz des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt verdeutlicht, dass das Gespräch mit und über Geschichte immer weitergeht.

Das ist manchmal anstrengend, und auf viele Fragen wird es nicht die eine, für immer gültige Antwort geben. Aber Geschichte prägt nun einmal vieles in unserer Welt, und daher ist es auch wichtig, dass alle die Möglichkeit haben, sich an der Diskussion darüber zu beteiligen, wie wir heute mit der Vergangenheit umgehen: Was soll bewahrt werden, was verändert – und wie? Kann uns die Vergangenheit als Richtschnur für unser heutiges Handeln gelten oder eher nicht? Wer und was sollte erinnert werden, wen und was können wir getrost vergessen? Welche Verantwortung gibt es im Umgang mit der Vergangenheit? Und wer legt eigentlich fest, wie wir in unserer Gegenwart mit Geschichte umgehen? Darüber Bescheid zu wissen und – wenn man will – auch mitreden zu können ist in unseren Augen ein wichtiges Element demokratischer Gesellschaften. Dass die Geschichte kein „letztes Wort“ hat, macht so gesehen also nicht nur viel Arbeit, sondern ist auch eine demokratische Errungenschaft.

Unser Buch will hierzu einen Beitrag leisten. Wir haben viele aktuelle und alltägliche Fragen an die Geschichte aufgegriffen und mit Fachleuten aus Museen, Universitäten und Verlagen gesprochen. Diese Gespräche können Sie hier als Interviews nachlesen. Das scheint uns sinnvoll, denn die Fragen sind genauso wichtig wie die Antworten, also sollte man beides lesen können. Außerdem erleichtert es die schnelle Orientierung im Buch. Die Fragen haben wir ausgewählt, weil sie uns bei Gesprächen und Diskussionen in der Öffentlichkeit immer wieder begegnet sind – viele weitere Themen wären möglich gewesen. Wir hoffen aber, dass Sie beim Lesen das eine oder andere Mal denken: Das habe ich mich auch schon einmal gefragt!

Dabei wollen wir nicht nur Themen aufgreifen, über die gerade heftig diskutiert wird. Wir möchten auch vorstellen, wie Geschichte überhaupt „gemacht“ und zu einem Thema wird. Denn Geschichte ist nicht einfach da. Sie ist keine ein für alle Mal unveränderbare Vergangenheit. Sie ist auch nicht allein das, was in alten Dokumenten steht. Wann und wie wird also Vergangenheit zu Geschichte? Können Historikerinnen und Historiker alles über die Vergangenheit wissen? Und warum erscheinen ständig Bücher über dieselben Themen – ist nicht schon alles über bestimmte Personen wie Kleopatra oder Napoleon oder über Ereignisse wie die Weltkriege bekannt?

Unser Buch richtet sich an alle, die sich für die Geschichte in ihrer Gegenwart interessieren, aber keine Historikerinnen und Historiker sind (und auch keine kennen, die sie mal eben fragen könnten). In unseren Augen gibt es viel zu wenige Möglichkeiten, die ganz grundlegenden Fragen zu stellen und vor allem eine verständliche Antwort zu erhalten. Wir haben uns daher darum bemüht, Interviews ohne fachsprachliche Ausdrücke zu führen – alle sollen verstehen können, worum es geht. Das ist wichtig, denn Geschichte geht jeden etwas an. Das Wissen um die Geschichte ist eine wichtige Säule unserer demokratischen und offenen Gesellschaft. Das Gespräch darüber sollte daher nicht einer kleinen Gruppe von Fachleuten vorbehalten bleiben, nicht allein in wissenschaftlichen Büchern geführt werden. Dieses Buch will daher auch eine Einladung sein, sich am Gespräch über die Geschichte zu beteiligen.

Das Buch richtet sich auch an alle, die Geschichte lernen oder lehren. Auch dort gibt es manchmal wenig Raum für die vermeintlich einfachen Fragen, die in Wirklichkeit aber sehr kompliziert sind. Unsere Fragen und die Antworten in den Interviews sind daher auch kein „letztes Wort“. Sie geben Antworten, aber keine endgültigen, und sie tun es so, dass dabei andere Antwortmöglichkeiten aufgezeigt werden. Vor allem aber regen sie zum Weiterdenken und -fragen an. Das Gespräch ist eröffnet!

 

 

Wer ist Teil der Geschichte?

Haben die mächtigsten Personen den größten Einfluss auf die Geschichte?

Dirk van Laak

Wer (oder was) gestaltet die Geschichte? Geschichte wird von Menschen gemacht, oder?

Erst einmal muss man klären, was mit „der Geschichte“ überhaupt gemeint ist. Die Nähe des Begriffs zu „den Geschichten“ ist nicht zufällig. Denn „die Geschichte“ ist der Versuch, unsere Vergangenheit nachträglich möglichst plausibel zu erzählen. Dazu nutzen Historikerinnen und Historiker alle Quellen, die ihnen zur Verfügung stehen. Sie lassen sich in ihren Forschungen und Analysen davon leiten, um ein realitätsnahes Bild zu rekonstruieren. Was nicht belegt werden kann, muss als Spekulation gekennzeichnet sein. Unter anderem das unterscheidet die Geschichtswissenschaft von historischer Fiktion.

Im 19. Jahrhundert war die Vorstellung von Geschichte in aller Regel auf große Ideen und vermeintlich „große“ Männer beschränkt. Geschichte war die mehr oder weniger bedeutende Vergangenheit von Nationen oder von Imperien, deren Aufstieg und deren – drohender – Niedergang. Sie war bevölkert mit Denkern, Staatsmännern und Helden. Frauen, „kleine Leute“ usw. schienen Geschichte bestenfalls zu erleiden.

Später hielten viele Historikerinnen und Historiker dagegen, dass es vor allem große Prozesse und Strukturen seien, die das menschliche Leben formen: das Entstehen von Siedlungen und von Städten, die Industrialisierung von Landwirtschaft und Produktion oder die Herausbildung von sozialen Klassen und deren Kampf um Anerkennung. Auch Migrationen und die koloniale Aneignung der Welt gehören hierzu.

Diese Schwerpunkte verschieben sich aber gründlich, wenn man Geschichte nicht elitär oder abstrakt, sondern demokratisch und konkret definiert. Dann haben alle Menschen ihren Anteil daran, und es interessieren große Prozesse ebenso wie kleine Wandlungen, echte Innovationen genauso wie der Umgang mit den Routinen des Alltags. Legt man ein breiteres Verständnis von Geschichte zugrunde, werden auch die Erinnerungen von Einzelnen mit einbezogen, die vielleicht weniger Spuren hinterlassen haben.

 

Haben die mächtigsten Personen auch den größten Einfluss auf Geschichte?

Der Blick auf „Macht“ ist eine denkbare und sicher auch wichtige Perspektive, mit der man Veränderungsprozesse der Vergangenheit analysieren kann. Aber er ist nicht die einzige. Und es ist immer zu fragen, was Macht eigentlich heißen soll: Bezieht sie sich auf ein bedeutendes Amt oder auf echte Veränderungen, die jemand bewirkt hat? Und woran misst man den Einfluss auf die Geschichte?

Nicht wenige der mächtigsten Personen haben vornehmlich Zerstörungen hinterlassen, während kaum oder gar nicht bekannte Menschen das Alltagsleben oft nachhaltig beeinflusst haben. Kann man, um Beispiele anzuführen, Napoleons Vermächtnis noch als ambivalent bezeichnen, ist die Bilanz Adolf Hitlers sicher rundheraus negativ. Aber wer kennt noch Stanislaw Petrow, der im Jahr 1983 als sowjetischer Offizier durch seine besonnene Reaktion auf einen falschen Raketenalarm den dritten Weltkrieg verhindert hat?

Die Wahrnehmung der Vergangenheit hängt stark von der Perspektive und den Erkenntnisinteressen des Fragenden ab. Vermeintlich „mächtige“ oder charismatische Personen faszinieren oft auch deshalb, weil sie den Eindruck erwecken, großen Teilen der Bevölkerung Entscheidungen abzunehmen. Sie stehen stellvertretend für eine Macht, die man selbst nicht zu haben glaubt.

Wenn man seinen Blick jedoch nicht auf die wenigen vermeintlich „mächtigen“ Personen beschränkt, dann ist die Geschichte ein schier endloses Reservoir für Überraschungen und Wiederentdeckungen, für „Helden des Alltags“ und couragierte Menschen, die vor allem in ihren jeweiligen Umfeldern etwas bewirkt haben.

 

Welche Rolle spielen Dinge oder Tiere?

Unser Verständnis von Geschichte hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verbreitert. Von historischem Interesse sind längst nicht mehr nur „alte weiße Männer“ und prägende Ideen. Heute kann eigentlich alles „historisiert“ werden, was für das Leben des Menschen bedeutsam war oder ist, sogar der Wandel von Wahrnehmungen und von Emotionen.

Selbst aus der „gebauten Umwelt“, die uns umgibt, können historische Schichten herausgelesen werden. Wie funktionieren die Systeme der Versorgung und Entsorgung, der Nachrichtenübertragung und des Verkehrs? Wie prägen diese Infrastrukturen unseren Alltag, unser Verständnis von Modernität und von den Leistungen des Staates? So ist etwa die Eisenbahn nicht nur eine Technologie. Sie hat dabei geholfen, Nationalstaaten zu begründen, einheitliche Zeitzonen zu schaffen, den Tourismus zu befördern, und uns zu Pendlerinnen und Pendlern erzogen.

Geschichtliche Veränderungen sind aber auch im menschlichen Verhältnis zu Tieren greifbar, denn es macht einen großen Unterschied, ob sie als Arbeitstiere, als häusliche Begleiter oder als Nahrungsgrundlage dienten. Inzwischen wurde sogar die Bedeutung von diplomatischen Tiergeschenken erforscht. Und damit nicht genug: Ich bin mir sicher, dass uns in Kürze eine Welle der Befassung mit der Geschichte von Pflanzen bevorsteht. Denn auch sie gehören zu den scheinbar unauffälligen Begleitern unseres Lebens, die mit einem historischen Blick plötzlich dynamisch werden, etwa in Bezug auf die Geschichte von Parks, botanischen Gärten oder den weltweiten Transfer von Pflanzenarten. Dabei zeigt sich oft, wie einseitig Menschen die Flora und Fauna von ihrem Nutzwert her wahrgenommen und, wie andere Ressourcen auch, meist hemmungslos ausgebeutet haben.

 

Wie viel Gestaltungsmöglichkeiten haben Menschen?

Die Antworten hierauf hängen sehr stark davon ab, welches Bild vom Menschen man hat. Pessimistische Menschen sehen Geschichte als etwas, dem man als vermeintlich „unbedeutender“ Mensch weithin ohnmächtig gegenübersteht. Sie richten den Blick gern auf mehr oder weniger tyrannische Herrscherinnen und Herrscher und auf die vielen Opfer und Leiden, von denen die Geschichte (auch) berichtet. Optimistische Menschen dagegen sehen überall Möglichkeiten zu einer Gestaltung. Sie betonen, dass viele Menschen im Lauf der Geschichte Freiheiten, Möglichkeiten und Bequemlichkeiten hinzugewonnen haben.

Eine kritische historische Erfahrung verortet sich meist dazwischen: In Situationen eines großen Machtgefälles oder in sehr effizient verwalteten Gesellschaften mit starken Strukturen sind die Möglichkeiten einzelner Menschen, Einfluss zu nehmen, tatsächlich eher gering, aber niemals unerheblich. Differenzierte Analysen zeigen, dass es bei historischen Veränderungen fast immer Personenkreise gab, die dadurch gewonnen oder verloren haben, und die entsprechenden Reaktionen darauf entscheidend sind.

Die intensive Beschäftigung mit Geschichte erhellt, was – im Guten wie im Schlechten – schon alles menschenmöglich gewesen ist. Das schärft die Sinne für die Gegenwart, auch wenn man aus der Geschichte nicht eins zu eins lernen kann. Wir erkennen aber, von welchen Menschen und Strukturen, welchen Auseinandersetzungen und Werten wir geprägt wurden. Zugleich wird unsere Fantasie für das geschult, was in der Zukunft noch möglich sein könnte. Solche vermittelten Erfahrungen aus der Geschichte sollten dazu ermutigen, unsere Geschicke selbst in die Hand zu nehmen.