Geschichten aus Nicaragua - María del Carmen Pérez Cuadra - E-Book

Geschichten aus Nicaragua E-Book

María del Carmen Pérez Cuadra

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Beschreibung

Nach Jahrzehnten der Befreiungskämpfe und Revolutionen ist Mittelamerika geprägt durch die Suche nach Jobs in den USA, den Drogenhandel, die damit zusammenhängende Gewalt, eine neue Armut und den Zerfall traditioneller Strukturen, denen sich neue, globalisierte Verhältnisse überstülpen. Diese Geschichten aus Nicaragua stammen aus dem Sammelband Zwischen Süd und Nord, herausgegeben von Sergio Ramírez.

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Seitenzahl: 65

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Über dieses Buch

Nach Befreiungskämpfen und Revolutionen ist Mittelamerika geprägt durch die Suche nach Jobs in den USA, den Drogenhandel, Gewalt, eine neue Armut und den Zerfall traditioneller Strukturen.

Die Geschichten aus Nicaragua stammen aus dem Sammelband Zwischen Süd und Nord, herausgegeben von Sergio Ramírez.

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María del Carmen Pérez Cuadra (geb. 1971) ist Autorin des Geschichtenbands Sin luz artificial (2004), für den sie den Preis des 2. Mittelamerikanischen Wettbewerbs für Frauenliteratur gewann. Ihr Werk findet sich in zahlreichen Anthologien in ganz Lateinamerika, Ungarn, den USA und Deutschland.

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Ulises Juárez Polanco, geboren 1984, ist Autor von vier Kurzgeschichtenbänden. Seine Texte sind in eine Vielzahl von Anthologien aufgenommen worden. Im Jahre 2011 zählte ihn die Internationale Buchmesse von Guadalajara, Mexiko, zu den »25 bestgehütetsten literarischen Geheimtipps Lateinamerikas«.

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Roberto Carlos Pérez (geb. 1976) ist Musiker, Erzähler und Essayist. Seine Texte wurden in nicaraguanischen und internationalen Zeitschriften veröffentlicht. Eine seiner Erzählungen wurde in den Band Flores de la trinchera. Muestra de la nueva narrativa nicaragüense (2012) aufgenommen.

Zur Webseite von Roberto Carlos Pérez.

Berman Bans, geb. 1976, ist Lyriker, Erzähler, Essayist. Mit seinem Gedichtband Bitácora de un naufragio (Nicaragua, 2011) gewann er den jährlichen Wettbewerb des nicaraguanischen Schriftstellerverbands. 2002 trat er in den Kapuzinerorden ein und leitet die Novizenausbildung in Ocotepeque, Honduras.

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Lutz Kliche, geboren 1953, verbrachte fünfzehn Jahre in Zentralamerika und Mexiko. Er arbeitet als Übersetzer, Lektor und Literaturvermittler in Deutschland. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören Ernesto Cardenal, Gioconda Belli, Eduardo Galeano und Sergio Ramírez.

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Elisabeth Müller wuchs in Mexiko-City auf und lebt mit ihrer Familie in Friedberg (Hessen). Sie studierte Französisch und Spanisch in Paris, Bilbao und Saarbrücken. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören u.a. Laura Restrepo, Gioconda Belli, Rosario Ferré, Carlos María Domínguez und Juan Marsé.

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Dieses Buch gibt es in folgenden Ausgaben: E-Book (EPUB) – Ihre Ausgabe, E-Book (Apple-Geräte), E-Book (Kindle)

Mehr Informationen, Pressestimmen und Dokumente finden Sie auch im Anhang.

Berman Bans, María del Carmen Pérez, Ulises Juárez Polanco, Roberto Carlos Pérez

Geschichten aus Nicaragua

Aus dem Spanischen von Lutz Kliche, Elisabeth Müller

E-Book-Ausgabe

Unionsverlag

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Impressum

Die Texte dieses Bandes stammen aus der Anthologie Zwischen Süd und Nord, herausgegeben von Sergio Ramírez.

The Delayed wurde ursprünglich unter demselben Titel in La fuga veröffentlicht. Deutsch von Lutz Kliche.

Weihnachten in Managua (Navidad en Managua) ist dem Band Quiltrografía, Santiago de Chile, 2014, entnommen. Deutsch von Lutz Kliche.

Tiefer Schmerz (Dolor profundo) erschien erstmals in der Anthologie Las flores olvidadas. Deutsch von Lutz Kliche.

Francisco el Guerrillero ist ein Auszug aus seinem Buch Alrededor de la medianoche y otros relatos de vértigo en la historia und erschien 2012. Deutsch von Elisabeth Müller.

Die Erzählungen dieses Bandes sind auch enthalten in der Anthologie Zwischen Süd und Nord. Neue Erzähler aus Mittelamerika (Unionsverlag 2015).

© by Unionsverlag, Zürich 2022

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Martina Heuer

ISBN 978-3-293-30898-5

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Version vom 13.06.2022, 23:45h

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Inhaltsverzeichnis

Cover

Über dieses Buch

Titelseite

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

GESCHICHTEN AUS NICARAGUA

The DelayedWeihnachten in ManaguaTiefer SchmerzFrancisco el Guerrillero

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Über Berman Bans

Über Lutz Kliche

Über Elisabeth Müller

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The Delayed

Berman Bans

Als wir mit den drei großen Tragetaschen voller Toastbrot zu dem unten gemauerten, oben aus Brettern gezimmerten Häuschen kamen, um der Familie Arriola in dieser Nacht solidarisch beizustehen, saßen Doña Coco und ihre drei unverheirateten Töchter im Wohnzimmer und hatten schon damit begonnen, den Rosenkranz zu beten. Vom Gehsteig aus konnten wir durch das offene Fenster im gelblichen Licht ihre gebeugten Köpfe in der ersten Reihe sehen, von wo sie das monotone Gemurmel anführten, das wieder und wieder mit militärischer Disziplin von den anderen Frauen wiederholt wurde, wie Automaten, die die Stunde unseres Todes verkünden, archaische Sirenen, deren Klang allein den Zuhörer in einen furchtbaren Zustand uralter Ängste versetzte. Vielleicht übertreibe ich, doch ist dies das Erste, was ich von den Totenwachen jenes Jahres erinnere, die Unerbittlichkeit des notwendig und unmittelbar vollzogenen Ritus, das Gemurmel wie das Kommen und Gehen unermüdlicher Wellen, die den anonymen Tod verkünden, ohne Namen zu nennen, Komazustände zu erwähnen oder von Schießereien zu sprechen.

Die hölzernen Klappstühle, die bei anderen, gewöhnlicheren oder glücklicheren Gelegenheiten für Kindergeburtstage, Kommunionsfeiern oder Versammlungen des Stadtteilkomitees vermietet wurden, nahmen, in mehr oder weniger ordentlichen Kreisen aufgestellt, das Pflaster der gesamten Straßenbreite ein und versperrten den Autos den Weg, die sich hierher verirrten, vielleicht auf der Suche nach einer Abkürzung zur asphaltierten Hauptstraße mit den Motels, im Norden des Viertels.

Die meisten der Stühle von der Firma »Fiestas Noguera«, die über die Straße und die Gehsteige verstreut standen, waren von den unglaublichsten Trauergästen besetzt, von den unverbesserlichen Säufern der Kneipe Don Chagos über die Marihuana kiffenden Zocker des Großmarkts bis zu den Guachipilines, der Clique von Jugendlichen, die Tag und Nacht hinten auf dem Sandweg zwischen der Autowerkstatt und dem Billardsalon »San Vicente« herumhing. Dieselbe Clique von Herumlungerern, die mit Drogen zu tun hatte und kleine Überfälle verübte, war es auch, die Jahre später zur gefürchteten Straßengang der »Calle Caliente« werden sollte.