Geschichten für Kinder -  - E-Book

Geschichten für Kinder E-Book

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Geschichten für Kinder: Die Bremer Stadtmusikanten Die Heinzelmännchen von Köln Die drei Männlein im Walde Der Pfeiferhans Die Geschichte von den sechs Häschen Das Märchen vom Schlaraffenland Der Ball der Tiere Das hässliche junge Entlein Die Geschichte von Peter Rabbit Der kleine Däumling Die sieben Raben mit vielen farbigen Illustrationen

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Geschichten für Kinder

Geschichten für KinderDie Bremer StadtmusikantenDie Heinzelmännchen zu KölnDie drei Männlein im WaldeDer PfeiferhansDie Geschichte von den sechs Häschen und von einem reichen Mann, der niemals Gemüse aßDas Märchen vom SchlaraffenlandDer Ball der TiereDas hässliche junge EntleinDie Geschichte von Peter RabbitDer kleine DäumlingDie sieben RabenImpressum

Geschichten für Kinder

(illustriert)

Die Bremer Stadtmusikanten

Brüder Grimm

Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel, welcher schon lange Jahre unverdrossen die Säcke in die Mühle getragen hatte. Nun aber gingen die Kräfte des Esels zu Ende, sodass er zur Arbeit nicht mehr taugte. Da dachte der Herr daran, ihn wegzugeben. Aber der Esel merkte, dass sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden.

Als er schon eine Weile gegangen war, fand er einen Jagdhund am Wege liegen, der jämmerlich heulte. „Warum heulst du denn so, Packauf?“, fragte der Esel.

„Ach“, sagte der Hund, „weil ich alt bin, jeden Tag schwächer werde und auch nicht mehr auf die Jagd kann, wollte mich mein Herr totschießen. Da hab ich Reißaus genommen. Aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?“

„Weißt du, was“, sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant. Komm mit mir und lass dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken.“ Der Hund war einverstanden, und sie gingen zusammen weiter.

Es dauerte nicht lange, da sahen sie eine Katze am Wege sitzen, die machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. „Was ist denn dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?“, fragte der Esel.

„Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht“, antwortete die Katze. „Weil ich nun alt bin, meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach Mäusen herumzujagen, hat mich meine Frau ersäufen wollen. Ich konnte mich zwar noch davonschleichen, aber nun ist guter Rat teuer. Wo soll ich jetzt hin?“

„Geh mit uns nach Bremen! Du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du Stadtmusikant werden.“ Die Katze hielt das für gut und ging mit.

Als die Drei so miteinander gingen, kamen sie an einem Hof vorbei. Da saß der Haushahn auf dem Tor und schrie aus Leibeskräften. „Du schreist einem durch Mark und Bein“, sprach der Esel, „was hast du vor?“

„Die Hausfrau hat der Köchin befohlen, mir heute Abend den Kopf abzuschlagen. Morgen, am Sonntag, haben sie Gäste, da wollen sie mich in der Suppe essen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solange ich noch kann.“

„Ei was“, sagte der Esel, „zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir mitsammen musizieren, wird es gar herrlich klingen.“

Dem Hahn gefiel der Vorschlag, und sie gingen alle vier mitsammen fort.

Sie konnten aber die Stadt Bremen an einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog bis in den Wipfel, wo es am sichersten für ihn war.

Ehe er einschlief, sah er sich noch einmal nach allen vier Windrichtungen um. Da bemerkte er einen Lichtschein. Er sagte seinen Gefährten, dass in der Nähe ein Haus sein müsse, denn er sehe ein Licht. Der Esel antwortete: „So wollen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht.“ Der Hund meinte, ein paar Knochen und etwas Fleisch daran täten ihm auch gut.

Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein.

„Was siehst du, Grauschimmel?“, fragte der Hahn.

„Was ich sehe?“, antwortete der Esel: „Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen rundherum und lassen sich's gut gehen!“

„Das wäre etwas für uns“, sprach der Hahn.

Da überlegten die Tiere, wie sie es anfangen könnten, die Räuber hinauszujagen. Endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Als das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen: Der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute, und der Hahn krähte. Darauf stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, dass die Scheiben klirrten.

Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe. Sie meinten, ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.

Nun setzten sie die vier Gesellen an den Tisch, und jeder aß nach Herzenslust von den Speisen, die ihm am besten schmeckten.

Als sie fertig waren, löschten sie das Licht aus, und jeder suchte sich eine Schlafstätte nach seinem Geschmack: Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd bei der warmen Asche, und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie bald ein.

Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von Weitem sahen, dass kein Licht mehr im Haus brannte und alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: „Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen.“

Er schickte einen Räuber zurück, um nachzusehen, ob noch jemand im Hause wäre.

Der Räuber fand alles still. Er ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Schwefelhölzchen daran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er gewaltig und wollte zur Hintertür hinauslaufen. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein. Als der Räuber über den Hof am Misthaufen vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß. Der Hahn aber, der von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter: „Kikeriki!“

Da lief der Räuber, was er konnte, zu seinem Hauptmann zurück und sprach: „Ach, in dem Haus sitzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem Holzprügel auf mich losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter, der rief: ‚Bringt mir den Schelm her!‘ Da machte ich, dass ich fortkam.“

Von nun an getrauten sich die Räuber nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel's darin so gut, dass sie nicht wieder hinaus wollten.

Die Heinzelmännchen zu Köln

August Kopisch

Wie war zu Köln es doch vordem

Mit Heinzelmännchen so bequem!

Denn, war man faul,... man legte sich

Hin auf die Bank und pflegte sich:

Da kamen bei Nacht,

Ehe man's gedacht,

Die Männlein und schwärmten

Und klappten und lärmten,

Und rupften

Und zupften,

Und hüpften und trabten

Und putzten und schabten...

Und eh ein Faulpelz noch erwacht,...

War all sein Tagewerk... bereits gemacht!

Die Zimmerleute streckten sich

Hin auf die Spän' und reckten sich.

Indessen kam die Geisterschar

Und sah was da zu zimmern war.

Nahm Meißel und Beil

Und die Säg' in Eil;

Und sägten und stachen

Und hieben und brachen,

Berappten

Und kappten,

Visierten wie Falken

Und setzten die Balken...

Eh sich's der Zimmermann versah...

Klapp, stand das ganze Haus... schon fertig da!

Beim Bäckermeister war nicht Not,

Die Heinzelmännchen backten Brot.

Die faulen Burschen legten sich,

Die Heinzelmännchen regten sich –

Und ächzten daher

Mit den Säcken schwer!

Und kneteten tüchtig

Und wogen es richtig,

Und hoben

Und schoben,

Und fegten und backten

Und klopften und hackten.

Die Burschen schnarchten noch im Chor:

Da rückte schon das Brot,... das neue, vor!

Beim Fleischer ging es just so zu:

Gesell und Bursche lag in Ruh.

Indessen kamen die Männlein her

Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.

Das ging so geschwind

Wie die Mühl' im Wind!

Die klappten mit Beilen,

Die schnitzten an Speilen,

Die spülten,

Die wühlten,

Und mengten und mischten

Und stopften und wischten.

Tat der Gesell die Augen auf,...

Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf!

Beim Schenken war es so: es trank

Der Küfer bis er niedersank,

Am hohlen Fasse schlief er ein,

Die Männlein sorgten um den Wein,

Und schwefelten fein

Alle Fässer ein,

Und rollten und hoben

Mit Winden und Kloben,

Und schwenkten

Und senkten,

Und gossen und panschten

Und mengten und manschten.

Und eh der Küfer noch erwacht,

War schon der Wein geschönt und fein gemacht!

Einst hatt' ein Schneider große Pein:

Der Staatsrock sollte fertig sein;

Warf hin das Zeug und legte sich

Hin auf das Ohr und pflegte sich.

Das schlüpften sie frisch