Gesund mit Natron - Martin Auerswald - E-Book

Gesund mit Natron E-Book

Martin Auerswald

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Beschreibung

Natron ist im Haushalt ausgesprochen vielseitig einsetzbar und dabei ganz natürlich und umweltschonend. Wegen seiner Heilwirkung lässt sich das Pulver auch bei vielen gesundheitlichen Problemen anwenden: Ob Sodbrennen, Magenschmerzen, Halsweh, Blasenentzündung oder in der Kosmetik – überall kann Natron aufgrund seines alkalischen pH-Werts helfen. Dieses Buch beschreibt die Eigenschaften von Natron, gibt Tipps zur korrekten Anwendung bei gesundheitlichen Beschwerden und in der Ernährung und enthält viele Rezepturen für Bäder, Wickel, Tinkturen oder Spülungen, die schon unsere Großmütter zu schätzen wussten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 90

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Martin Auerswald

Gesund mit Natron

Das vielseitige Hausmittel für die Gesundheit nutzen

Bildnachweis

Mit 4 Fotos von Adobe Stock (Bild02, Bild04, Bild14, Bild15) und 13 Fotos von Shutterstock (Bild01, Bild02, Bild03, Bild05, Bild06, Bild07, Bild08, Bild09, Bild10, Bild11, Bild12, Bild13, Bild16).

Impressum

Umschlaggestaltung von STUDIO LZ, Stuttgart, unter Verwendung von 2 Fotos von Adobe Stock und 2 Fotos von shutterstock.

Alle Angaben, Empfehlungen und Informationen sind ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Autors. Für die Angaben zu den aufgeführten Produkten kann weder seitens des Autors noch seitens des Verlages eine Gewähr übernommen werden. Bitte fragen Sie in jedem Fall Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten um Rat, setzen Sie verordnete Medikamente nicht eigenmächtig ab und lassen Sie die Anwendung der hier genannten Präparate auf ihren speziellen Bedarfsfall von der betreuenden Therapeutin oder dem betreuenden Therapeuten prüfen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernimmt der Verlag für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Unser gesamtes Programm finden Sie unter kosmos.de/herbig

© 2022, Herbig in der

Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5-7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-96859-519-1

Projektleitung und Bildredaktion: Nicole Janke

Redaktion: Ulrike Burgi, Köln. www.lektorat-burgi.de

Gestaltungskonzept, Gestaltung und Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

E-Book-Produktion: Satzwerk Huber, Germering

Produktion: Hanna Schindehütte

Inhalt

Vorwort

Was ist eigentlich Natron?

Natron, Soda und Ätznatron

Historischer Abriss

Vorkommen von Natron

Die Eigenschaften von Natron

Natron kaufen – Was gibt es zu beachten?

Natron im Alltag – Wie ist es zu lagern?

Die Rolle von Natron im Körper

Säuren und Basen – chemisches Grundwissen

Wissenswertes zum pH-Wert

Was besagt die Säure-Basen-Theorie?

Welche Lebensmittel sind gut?

Natron ist kein Allheilmittel!

Der Natron-Test zur Bestimmung des Magensäuregehalts

Innere Anwendung von Natron

Wie ist Natron einzunehmen?

So kann Natron helfen

Äußere Anwendung von Natron

Natron bei kleineren Malaisen

Natron in der Körperpflege

Gesichtspflege

Natron in Haus und Garten

Natron als Haushaltshilfe

Natron als Gartenhilfe

Nachwort

Literatur

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Natron ist ein Thema, das gerne missverstanden wird – mal als Wundermittel, das »Big Pharma« um jeden Preis geheim halten möchte, mal als nützliche Haushaltshilfe, mal gut für Haut und Haare – doch was ist Natron tatsächlich? Sie werden im Laufe des Buches merken, dass Natron eine ganze Menge kann – von der Förderung der Gesundheit über die Körperpflege bis hin zum Einsatz im Haushalt. Doch es ist sicherlich kein Wundermittel, das jeder und jedem und in allen Lebenslagen hilft!

Durch meine Ausbildung zum Biochemiker bin ich von Natur aus skeptisch, wenn etwas als Wundermittel angepriesen wird, und noch skeptischer, wenn fragwürdige Pülverchen und Basenkonzentrate (auch bekannt als Natronlauge) verkauft werden, um Menschen damit zu »gesunden«. In diesem Buch werden Sie daher eine wissenschaftlich und biochemisch korrekte Aufklärung erfahren, was sich hinter der Substanz Natron verbirgt, wie der Säure-Basen-Haushalt in unserem Körper abläuft und wie Natron hier eine unterstützende Rolle spielen kann, und wie Natron für eine äußere, aber auch innere Anwendung genommen werden kann. Ein wenig wird es auch um gesunde Ernährung und Lebensführung gehen, denn davon kann Natron ein Teil sein.

Zunächst geht es um Natron selbst – was es ist, wo es herkommt, wie es hergestellt wird. Dann zeige ich Ihnen, warum Natron so wertvoll, nützlich und gesund sein kann, denn es weist einige sehr interessante chemische und biologische Eigenschaften auf, die wir uns zunutze machen sollten.

Nach einem kurzen Einkaufs- und Lagerungsguide über Natron wird der Säure-Basen-Haushalt unseres Körpers erklärt. Hier soll ein objektiver Blick auf das Thema dabei helfen zu verstehen, welche Rolle Natron im Säure-Basen-Haushalt spielen kann. Dabei stets mit der Betonung, dass Natron gesund eingesetzt werden kann, aber kein Wundermittel ist.

Daran anschließend schauen wir uns die innere und äußere Anwendung von Natron für die Gesundheit und den Körper an. Schließlich wird Natron als Naturkosmetik und Haushaltshilfe beleuchtet. Auch einige Rezepte und viele Praxistipps sind dabei.

Anders als in vielen Natron-Ratgebern liegt der Fokus in diesem Buch nicht nur auf einigen Anwendungen in der Naturkosmetik und im Haushalt, sondern vor allem in der Anwendung für die Gesundheit. Ich bin mir sicher, dass Sie nach der Lektüre dieses Buches eine objektive Sicht auf Natron und den Säure-Basen-Haushalt haben – und einen realistischen! Und ja, Sie werden höchstwahrscheinlich ab sofort täglich zu Natron greifen.

Natron kann eine ganze Menge – nicht alles, aber doch sehr viel. So wünsche ich Ihnen viel Inspirationen und Impulse für einen gesunden Alltag und viel Spaß beim Ausprobieren!

Martin Auerswald

Natron wirkt als weißes Pulver unscheinbar.

Was ist eigentlich Natron?

Natron (chemische Bezeichnung: Natriumhydrogencarbonat) ist ein Natriumsalz der Kohlensäure. Es gehört zur chemischen Klasse der Hydrogencarbonate. Veraltete Bezeichnungen, die gelegentlich noch zu lesen sind, lauten »doppeltkohlensaures Natron« oder »Natriumbikarbonat«. Weitere übliche Bezeichnungen sind Speisesoda, Backsoda, Backnatron, Speisenatron sowie bekannte Markenprodukte wie Kaiser-Natron oder Bullrich-Salz. Der Name gibt bereits einen Hinweis darauf, dass das chemische Element Natrium (Na) ein wichtiger Bestandteil von Natron ist.

Kohlensäure kennen wir durch Mineralwasser, es macht das Wasser sprudelnd und erfrischend und zerfällt sehr leicht in Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O):

H2CO3 H2O + CO2

Strukturformel von Natron

Wird in dieser chemischen Gleichung bei der Kohlensäure (Dihydrogencarbonat) nun Wasserstoff (H) durch Natrium (Na) ersetzt, so landet man bei Natron, Natriumhydrogencarbonat.

Natron ist ein weißes, kristallines, geruch- und geschmackloses Pulver, das Sie sicher über die bekannte Marke »Kaiser-NatronTM« bereits gesehen oder verwendet haben. Auch in Backpulver ist überwiegend Natron als Wirkstoff enthalten, mit einem kleinen Zusatz von Speisestärke. Es wird vielleicht überraschen zu lesen, dass Natron kein modernes Erzeugnis ist, sondern der Menschheit bereits seit einigen Jahrtausenden bekannt ist. Obwohl Natron fertig abgepackt wie ein chemisches Erzeugnis wirkt, kommt es in der Natur in der ein oder anderen Form vor und kann gesammelt, aufbereitet und verwendet werden. Aufgrund dieser zwei Aspekte – es kommt in der Natur vor und wird schon sehr lange verwendet – deutet dies auf seine Eignung für die innere und äußere Anwendung hin.

Natron, Soda und Ätznatron

Gleich zu Beginn sollten einige Begriffe definiert werden, damit es nicht zu Irritationen kommt: Natron, Soda und Ätznatron sind nämlich dreierlei Stoffe und sollten nicht miteinander verwechselt werden. Obwohl sie sehr ähnlich klingen, wird Ihnen ein Chemiker erklären, dass sie völlig verschiedene Eigenschaften haben:

Natron (NaHCO3): Natron ist das Natriumsalz von Kohlensäure, das entsteht, wenn Kohlensäure unvollständig mit Natronlauge reagiert. Natron ist als Lebensmittelzusatzstoff E500ii zugelassen. Englische Bezeichnung: baking soda.Soda (Na2CO3): Soda ist ein reines Natriumcarbonat, das entsteht, wenn Natron hoch erhitzt wird oder Kohlensäure unter hohen Temperaturen und Druck vollständig mit Natronlauge reagiert. Basischer als Natron (pH-Wert in Wasser: 11) und für hartnäckige Reinigungsarbeiten nützlich, aber nicht für die innere Anwendung geeignet. Soda ist als Lebensmittelzusatzstoff E500i zugelassen. Es sollte nur mit Handschuhen und mit Vorsicht gehandhabt werden. Englische Bezeichnung: washing soda.Ätznatron/Natronlauge (NaOH): Ätznatron oder Natronlauge ist die stark ätzende Lauge von Natrium, die entsteht, wenn elementares Natrium (ein fester, glänzender Stoff, der an Knete erinnert) in Wasser gegeben wird. Eine der stärksten bekannten Laugen.

In allen drei Stoffen kommt das Element Natrium vor, doch in jedem Fall hat es einen anderen Bindungspartner, und die Entstehung ist jeweils anders. Bei der Entstehung spielen Temperatur, Druck und Reaktionspartner eine Rolle. Entscheidend ist, dass Natron, Soda und Natronlauge drei verschiedene Stoffe sind und wir uns überwiegend auf Natron konzentrieren, das im Gegensatz zu Soda und Natronlauge nicht ätzend oder reizend ist, sondern viele Vorteile bietet.

Historischer Abriss

Die ältesten Dokumente, die die Verwendung von Natron in der ägyptischen Kultur bezeugen, gehen auf das 2. Jahrtausend vor Christus zurück. In den ersten Hochzeiten Ägyptens wurde Natron zusammen mit Salz und Soda zur Mumifizierung verwendet, da es Körper, Oberflächen und der Luft Wasser entzieht und dank seiner antibakteriellen Eigenschaften gleichzeitig die Verwesung verhindert. Im Altägyptischen wurde es als ntrj bezeichnet, wobei ntrj gleichzeitig alles beinhaltet, was zur Mumifizierung benötigt wird, etwa weitere Salze, Binden und Mumifizierungsgeräte.

In benachbarten Sprachen gab es ähnliche Begriffe für denselben Stoff. Die Bezeichnung »Natron« könnte womöglich über das griechische Wort nitron und das hebräische Wort neter vom hocharabischen Begriff natr n abgeleitet worden sein. Im deutschen Sprachgebrauch könnte es sich in der Renaissance oder schon früher »eingebürgert« haben – der älteste Beweis dafür ist das in den 1730er-Jahren geschriebene Zedler Universal-Lexikon, in welchem Natron als Haus- und Reinigungsmittel sowie für das Einsalzen von Fleisch beschrieben wurde.

Die ursprüngliche Bezeichnung von Natron ist also nicht aus dem Ägyptischen auf das »Göttliche« oder ein »Geschenk der Götter« zurückzuführen, wie es häufig zu lesen ist, sondern geht auf die Anwendung bei der Mumifizierung zurück. Von Ägypten aus verbreitete sich die Verwendung von Natron wahrscheinlich in der Frühantike im Mittelmeerraum:

Die Phönizier verwendeten Natron im ersten Jahrtausend vor Christus zur Herstellung von Glas, die Römer übernahmen dies und nutzten es als Reinigungsmittel und in der Naturkosmetik zur Pflege von Haut und Haar. So erhielt es sich über die Zeit, bis in der Renaissance industrielle Herstellungsmaßnahmen etabliert wurden sowie der Bergbau von Nahcolith größere Bedeutung erlangte. Damit konnte sich Natron als beliebter Hilfsstoff für industrielle Zwecke sowie als gesundes und nützliches Hausmittel durchsetzen.

Vorkommen von Natron

Abgesehen davon, dass Natron in jedem menschlichen Körper vorkommt, gibt es einige Vorkommen von kristallinem Natron auf der Erde. Nicht als das feine, weiße Pulver, das Sie aus der Drogerie kennen, sondern als Kristall.

Die überwiegende Verwendung von Natron findet im Haushalt statt.

Natron als Mineral

Es gibt Natron auf der Erde auch als kristallines Mineral, das Nahcolith. Nahcolithkristalle könnten Sie auch für normale Bergkristalle halten, wenn Sie einen finden würden. Mit dem Unterschied, dass er sich leicht abkratzen und sogar in Wasser lösen lässt. Dieses Mineral kommt in Lagerstätten in mehr oder weniger hoher Reinheit an verschiedenen Stellen auf der Erde vor. In Europa gibt es einige kleinere Vorkommen, am wichtigsten sind hier jedoch die USA: Nahcolith kommt dort als Verunreinigung in Ölschiefer vor und fällt beim Abbau von Ölschiefer als Nebenprodukt an. Dieses Natron eignet sich nicht immer als Lebensmittel, wird aber zumindest industriell verwendet, um die chemischen Eigenschaften von Natron zu nutzen. In Colorado gibt es sogar eine größere Lagerstätte für reines Nahcolith, in welcher jährlich knapp 100.000 Tonnen Nahcolith abgebaut wird. Die Gewinnung von Natron aus Nahcolith findet heute überwiegend unter Hochdruck mit Wasser statt, das bis in eine Tiefe von 600 Metern gepumpt wird, dort das Natron löst, welches nach oben geholt, und an der Oberfläche gereinigt und getrocknet wird. Das Produkt dieses Prozesses ist reines Natron.