Gesund ohne Medizin - Clemens Kuby - E-Book

Gesund ohne Medizin E-Book

Clemens Kuby

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Beschreibung

Der Selbstheilungsexperte und Bestsellerautor Clemens Kuby gibt eine Einführung in die von ihm entwickelte Kubymethode® und verrät, warum sie so erfolgreich ist. Er zeigt, wie wir uns von krank machenden Belastungen befreien und unser Leben harmonischer und erfüllender ausrichten. Er greift dabei auch typisch weibliche und männliche Themen auf, da Frauen und Männer unterschiedlich mit Selbstheilungsprozessen umgehen und ihre eigene Balance zwischen Ratio und Intuition finden möchten.

Diese Anleitung zum Andersdenken liefert die wichtigsten Stufen zum Gesundwerden. Im Kleinformat, praktisch und anschaulich, inspirierend, ermutigend, mit Esprit. Der ideale Einstieg in die Selbstheilung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 156

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ÜBER DIESES BUCH

Denken Sie sich gesund! Wer ohne Medizin gesund sein und bleiben will, braucht eine präzise Vorstellung davon, wie er sich von krank machenden Belastungen befreit und sein Leben harmonischer und erfüllender ausrichtet. Dafür ist es wichtig, anders zu denken. Der Geist ist der Chef! In diesem Buch gibt der bekannte Selbstheilungsexperte Clemens Kuby eine Einführung in die von ihm entwickelte KUBYmethode® – prägnant, anschaulich, leicht anzuwenden. Extra: Auf vielen Seiten finden Sie Hinweise zu typischen Lebensthemen bei Frauen und Männern. Und was sie tun können, um ihre Intuition und Selbstheilung zu fördern.

Clemens Kuby, geb. 1947, preisgekrönter Dokumentarfilmer und Bestsellerautor, war querschnittsgelähmt und hat sich mental geheilt. Die von ihm entwickelte KUBYmethode® gibt er in einer Vielzahl von Seminaren und Vorträgen weiter. www.kuby.info

Clemens Kuby

GESUND OHNE MEDIZIN

Die KUBYmethode - Anleitung zum Andersdenken

Kösel

Hinweis: Die in diesem Buch enthaltenen Informationen, Empfehlungen und Übungsvorschläge dienen der Erweiterung des Bewusstseins. Sie können jedoch keine medizinische Diagnose und entsprechende Behandlung ersetzen, für die im Bedarfsfall eine qualifizierte Fachperson aufgesucht werden muss. Autor und Verlag weisen darauf hin, dass Selbstbehandlung in eigener Verantwortung geschieht. Eine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch Missachtung dieses Hinweises entstehen, wird hiermit ausgeschlossen.

Dieses Buch basiert teilweise auf Auszügen aus dem Buch von Clemens Kuby Mental Healing – Das Geheimnis der Selbstheilung. Kösel, München 2010.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öff entliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Copyright © 2012 Kösel-Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Cover: Weiss Werkstatt München

Covermotiv und entsprechende Motive im Innenteil: Shutterstock/VikaSuh

Lektorat: Ulrike Reverey

Layout und Herstellung: Armin Köhler

ISBN 978-3-641-21867-6V005

www.koesel.de

Wer etwasverändern will, kommt an sich selbst nicht vorbei.

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Gesund ohne Medizin!« Geht das überhaupt? Wozu gäbe es denn die Pharmaindustrie und das flächendeckende Ärztenetz, wenn wir uns ohne all das heilen könnten? Heilen ohne physiologische Maßnahmen und ohne Arzneimittel welcher Art auch immer, gänzlich ohne materiellen Input – das soll möglich sein?

Hätte man uns vor rund 30 Jahren gesagt, telefonieren funktioniert ohne Post und ohne flächendeckendes Leitungsnetz, wären wir sicherlich ebenfalls sehr skeptisch geworden. Kaum jemand konnte sich damals vorstellen, dass ohne stationären Apparat und ohne Telefonzelle jeder jederzeit und überall mit einem kleinen, schnurlosen Kästchen kommunizieren kann. Viele hätten es sogar noch vor ein paar Jahren für absolut irreal gehalten, mit einem solchen mobilen Gerät zum Ortstarif auf die andere Seite des Erdballs live in Bild und Ton zu gelangen! Und heute? Smartphones sind eine Selbstverständlichkeit.

Alles hat seine Zeit. Und jede Zeit hat ihren eigenen Bewusstseinsstand. Doch das Bewusstsein entwickelt sich nicht gradlinig, sondern sprunghaft. Unser kollektiver Sprung ins Kommunikationszeitalter gelang mit dem Internet. Unser Sprung ins spirituelle Zeitalter gelingt mit der Selbstheilung ohne Medizin. Mit dem spirituellen Bewusstsein ist die Materie (der Körper) dem Geist zu 100% nachgeordnet, und dadurch verfügen wir über die Allmacht des Geistes. Dieser Bewusstseinssprung sollte kein Grund für Ängste oder Aggressionen sein, sondern Anlass zur Freude. Wir begrüßen den Wandel, denn in ihm liegt der Sinn unseres Lebens und er ist das Einzige, was bleibt.

Leider vollziehen viele den Bewusstseinswandel erst, wenn ihre alten Konzepte nicht mehr funktionieren – das bereitet Schmerzen. Mir selbst erging es nicht anders: Im Jahr 1981 war ich nach einem schweren Unfall querschnittsgelähmt. Die Diagnose lautete »Rollstuhl lebenslänglich«. Erst als mir trotz bester Betreuung niemand Hoffnung machte, dass ich je wieder laufen würde, wandelte sich mein Bewusstsein, und die medizinfreie KUBYmethode®, wie Sie sie hier in diesem Buch in Kurzform vorfinden, konnte entstehen. Der Bewusstseinssprung dazu wurde mir gewissermaßen aufgezwungen. Zum einen, weil ich ohne OP und ohne irgendwelche Medikamente wieder laufen konnte und zum anderen, weil ich seit meinem 21. Lebensjahr Filme mache.

Im Kino findet nämlich ebenfalls keine materielle Intervention statt, und trotzdem reagiert der Körper. Es gibt viele, die im Kino echt weinen. Bei manchen steigt sogar der Puls und das Herz beginnt zu rasen, obwohl sie bequem im Sessel sitzen, aber ihr Geist denkt: »Gleich stirbt einer.« Jeder weiß zwar, dass alles nur gespielt ist, aber die körperliche Reaktion ist eben nicht gespielt. Mir wurde sogar von einem Fall berichtet, bei dem nach einem meiner Filme eine Frau ihre Krücken im Kino »vergessen« hat und seither wieder ganz normal läuft, was zuvor niemand für möglich gehalten hatte.

Über 50 bewusstseinserweiternde Filme habe ich bisher produziert und 5 Jahre Film an der Uni gelehrt. Ich musste verstehen lernen, dass Wirklichkeit nicht »wahr« zu sein braucht, sondern Wirklichkeit das ist, was wirkt. Unser Gehirn kann nämlich zwischen Fakt und Fiktion nicht unterscheiden, und darin liegt das göttliche oder unvorstellbar große Potenzial, uns selbst auf rein geistigem Weg zu heilen. In den vielen Jahren meiner Seminarpraxis gibt es Unzählige, die sich mit der KUBYmethode® rein geistig selbst von den schwersten Krankheiten geheilt haben.

Keine Mittel braucht es dafür, keine Operationen, nicht mal Hände werden aufgelegt; es müssen auch keine zwei Stellen am Körper berührt oder bestimmte religiöse Konzepte befolgt werden. Die KUBYmethode® ändert das Menschenbild. Glaubte man bisher, man sei ein bio-chemisches Wesen, dann wurde man auch so behandelt. Mit der KUBYmethode® erkennt man sich jedoch als geistig-seelisches Wesen, und dann spielt Medizin keine Rolle mehr; man denkt grundsätzlich nicht mehr materialistisch. Das ist mindestens ein so großer Bewusstseinsschritt wie von analog zu digital. Wer diesen Schritt nicht macht, kann ein Smartphone nicht verstehen und hängt weiterhin an seinem alten analogen Fax und Telefon. Wie mit dem Smartphone eröffnet sich mit der KUBYmethode® eine komplett andere Welt.

Ich vermute, dass auch Sie den Wunsch hegen, ohne Medizin gesund zu werden bzw. zu bleiben oder sich zumindest einmal darüber zu informieren. Die Anleitung dafür halten Sie bereits in Ihren Händen. Erstmals greife ich dabei speziell weibliche und männliche Positionen auf, denn die Praxis zeigt, dass Frauen und Männer den Bewusstseinssprung auf unterschiedliche Weise angehen.

Jeder kann mit diesem Buch sofort anfangen zu experimentieren. Gehen Sie am besten praktisch vor: Nehmen Sie ein Thema, das Sie gerade jetzt gern geklärt haben möchten. Das gilt übrigens nicht nur für körperliche Probleme, mit der KUBYmethode® lassen sich auch schwere Beziehungs-, Arbeits- oder Geldprobleme lösen – etwas, das Sie seit langem oder aktuell sehr belastet und/oder auch schmerzt. Machen Sie dieses Problem zu Ihrem »Projekt« und nehmen Sie es als eine Herausforderung für Ihre persönliche Entwicklung an.

Somit machen Sie einen Nachteil zu Ihrem Vorteil. Ich zum Beispiel habe meinen Unfall als die größte Katastrophe meines Lebens betrachtet, heute ist er mein größter Schatz. Mit der KUBYmethode® schaffen Sie das bei Ihrem Projekt auch. Gehen Sie schrittweise vor. Denken Sie daran, wie viel Zeit, Geld und Energie Sie bisher zur Symptom-Bekämpfung aufgewendet haben; wenn Sie auch nur einen Bruchteil davon für ursächliche Selbstheilung aufwenden, gelangen Sie auf eine höhere Seinsebene, auf der Sie Ihre Selbstverantwortung durch Eigenkompetenz wahrnehmen. Darüber hinaus werden Sie feststellen, dass Sie die KUBYmethode® Ihr Leben lang verfeinern können.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Glück und Erfolg

Ihr Clemens Kuby,

Sommer 2012

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WIE ICH DENKE, SO BIN ICH

GEIST UND MATERIE

Wenn wir uns Gesundheit ohne Medizin vorstellen und auch leben wollen, kommen wir nicht daran vorbei, zwei Aspekte genauer zu betrachten, die von enormer Bedeutung für körperliches und seelisches Wohlbefinden sind: Geist und Materie.

Wenn Sie Materie als den entscheidenden Ausdruck und Regulator unseres Daseins anerkennen, werden Sie auch in gesundheitlichen Fragen eher auf die Wirkung eines allopathischen oder homöopathischen Medikaments, einer Spritze, einer OP, also eines materiellen Inputs setzen, um das zu reparieren, was nicht mehr funktioniert. Sind für Sie geistige Impulse der Hauptmotor des Lebens, werden Sie nach anderen Wegen suchen, weil Sie wissen bzw. schon erfahren haben, dass der Körper auf Dauer nur gesund ist, wenn es auch die Seele ist. »Nun gut«, werden Sie vielleicht sagen, »man kann doch beiden Konzepten folgen.« In der Praxis oft noch, ja, aber welches der beiden Konzepte hat den Vorrang? Geist oder Materie: Wer ist hier der Chef? Viele glauben ja, die Materie sei der Chef und diktiere unsere Lebensumstände. Dass dies ein Irrtum ist, wird klar, wenn wir uns gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung fragen: Ist Geist die Ursache von Materie oder Materie die Ursache von Geist? Die meisten Menschen sind der Meinung, Materie bräuchte keine Ursache, sie bestünde einfach aus sich selbst heraus. Das kann es in diesem Universum natürlich nicht geben, trotzdem ist diese Auffassung weit verbreitet. Sie bildet den Kern des Materialismus, dem auch die Medizin hörig ist, und prägt damit auch unseren üblichen Begriff von Heilung.

Es wird ausgegangen von einer Materie, die sozusagen aus sich selbst entstanden ist, ebenso wie wir dies mit der Geschichte vom Urknall glauben sollen. Dies jedoch würde heißen, dass der Stuhl, auf dem ich sitze, oder das Bett, auf dem ich liege, aus sich selbst heraus ohne Ursache entstanden ist. Nicht möglich. Nicht mal vorstellbar. Wer das für möglich hält, muss daran glauben, dass irgendwann einmal ein Bett oder ein Stuhl aus dem Himmel gefallen ist. Einfach so – schwupp, da ist der Stuhl. Ich denke, Sie werden mir zustimmen, dass es niemals einen Stuhl geben würde, wenn nicht irgendjemand einmal die Idee von einem Stuhl gehabt hätte. Ohne die Idee Stuhl wäre in diesem Universum niemals ein Stuhl entstanden. Genauso ist es mit dem Bett, mit dem Baum, dem Haus, der Erde, dem Sonnensystem und so weiter.

Für alles bedurfte es eines geistigen Impulses oder einer Idee zu ihrer Entstehung, bevor eine Materialisierung möglich wurde. Ohne einen geistigen Impuls entsteht nichts, aber auch nicht das Kleinste oder Größte. Die Bibel sagt: Am Anfang war das Wort. Sie sagt nicht: Am Anfang war Materie. Das sagt übrigens auch keine einzige alte Philosophie oder irgendeine andere Religion. Schon in den hinduistischen Lehren der Bhagavad Gita, den buddhistischen Sutren sowie im Koran steht wie in der Bibel:

Am Anfang ist Geist.

© Fotolia.com/RF, V. Yakobchuk

Diese Hierarchie des Seins lässt sich ganz nüchtern auch aus der Chronologie der Erscheinung ableiten: Wenn wir anerkennen, dass Materie stets an Raum und Zeit gebunden ist und der Geist nicht, dann können wir uns fragen: Was war zuerst? Raum und Zeit oder Geist? Raum und Zeit sind immer ein endliches Gebilde, der Geist nicht. Geist ist ohne Anfang und ohne Ende. Also muss schon aus diesem ganz simplen Grund der Geist vor Raum und Zeit in diesem Universum vorhanden gewesen sein, und das nicht nur evolutionär betrachtet, sondern auch in jedem Moment. Diese philosophischen Grundsatz-Überlegungen sind wichtig auch für das Verständnis, wie wir auf geistige Weise Materie, sprich auch den Körper verändern können. Die KUBYmethode®:Selbstheilung beginnt mit dem Denken. Aus welchem Erklärungsmodell lässt sich die Hierarchie von Geist und Materie noch ableiten? Der Geist, so wie ich diesen Begriff verwende, meint weit mehr als Gehirnaktivität. Geist ist in jedem Atom. Dieses Atommodell können wir auf das gesamte Universum anwenden. Ein Meteorit, der aus einer anderen Galaxie stammt und bei uns einschlägt, oder das Material vom Mond oder vom Mars – auf alles können wir dieselbe Atomstruktur mit ihren Elementarteilchen und dem sogenannten Vakuum anwenden, wie wir dies auf der Erde tun.

Die Physik hat inzwischen den vielfachen Beweis erbracht, dass das Vakuum kein Vakuum, also nicht leer, hohl und daher zu vernachlässigen ist, sondern eine Eigenschwingung besitzt. Man darf deshalb davon ausgehen, dass sich in jedem Atom etwas tut. Wie weist die Physik geistiges Tun nach? Indem sie Gehirnströme (Frequenzen) misst. Damit kennt sie zwar nicht den Inhalt einer geistigen Tätigkeit, weiß aber immerhin, dass eine geistige Aktivität vorhanden ist.

Wenn man nun die Eigenschwingung eines Atoms genauso interpretiert, dann ist jedes Atom geistig aktiv und eben nicht leer, hohl und quasi tot. Deshalb kann man den Geist, weil er in jedem Atom steckt, auch als den Großen Geist bezeichnen. Geist als Synonym für die Intelligenz des Universums. Viele nennen es Gott. Für andere ist es Chi und für wieder andere ist es Allah oder die Buddha-Natur. Dieser Geist ist allgegenwärtig und allumfassend. Ein Bild für ihn wäre der Ozean, in dessen Mitte wir uns befinden. Die Seele ist dann eine Tasse Wasser aus dem Ozean, sozusagen der individualisierte Geist: Die Tasse symbolisiert den Körper als das Gefäß für die Seele oder als ihr materialisierter Ausdruck. Das Wasser in der Tasse ist Ozeanwasser und bleibt Ozeanwasser. Das heißt: Die Seele ist auch der Große Geist und der Große Geist ist die Seele. Was lernen wir daraus? Wenn ich stets davon ausgehe, dass alle Wesen geistige Wesen sind, dann spielt sich alles auch auf der geistigen Ebene ab: So wie ich denke, so bin ich – so ist die Welt und so ist mein Gegenüber und so ist alles.

Geist gibt es also schon immer ohne Anfang und deshalb auch ohne Ende. Nur die Form hat einen Anfang und damit auch ein Ende. Doch trotz dieses Zusammenhangs zwischen der geistigen Ursache und der materiellen Auswirkung richtet sich unser Augenmerk meist nur auf die Form, auch bei der Medizin. An der Form, das heißt, an der Materie halten wir uns gerne fest, da wir sie schneller be-greifen können. Wir leben in einer sehr materialistischen Zeit. Es zählt nur das, was wir sehen, wiegen, messen und berechnen können, »real« ist die Form oder die mechanische, biochemische Erscheinung. Alles andere wird als Spekulation verworfen. Aus der Sicht der Ratio ist dies logisch und verständlich.

Zum Glück hat der Mensch aber nicht nur eine linke Gehirnhälfte, mit der er in der Lage ist, rational zu denken und zu gestalten, sondern auch noch seine rechte. Auch wenn er sie nicht trainiert, so ist sie dennoch vorhanden. Mit den Fähigkeiten der rechten Gehirnhälfte stehen uns Möglichkeiten ohne die Beschränkungen von Raum und Zeit zur Verfügung. Und das ist unsere große Chance, immer wieder neue Herausforderungen zu meistern. Schließlich wollen wir gesund bleiben oder werden. Etwas Wichtigeres gibt es nicht.

Wenn wir dem Geist die Chefposition geben, dann bestimmen unsere Gedanken, wie es uns geht und was aus uns wird. Die eigenen Gedanken kann man viel, viel leichter formen als die Umstände. Deshalb werden die Möglichkeiten, das Leben mit dem Geist als Chef selbst zu gestalten, so unendlich viel größer und vielfältiger, dass wir dies unbedingt nutzen wollen. Es ist seltsam, dass wir Geist von Materie trennen und denken, die Materie sei etwas ohne Geist. Das ist derselbe Unsinn, wie Geist als »nichts« zu definieren.

WOMEN ONLY

»WAS SOLLEN DENN DIE ANDEREN DENKEN?«

Fremdbestimmtsein, Anpassung

Die Frau von heute ist ein selbstständiges, emotional zugewandtes Wesen, das auf höchst beeindruckende Weise in Familie und Beruf ganz selbstverständlich komplexeste Abläufe managt. Oft genug mobilisiert sie eine Energie, von der manche Männer nur zu träumen wagen. Wie aber kommt es dann, dass in besonders heiklen Situationen – zum Beispiel bei gravierenden Lebensentscheidungen oder schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen – bei vielen Frauen diese Selbstverständlichkeit bröckelt und von Zweifeln untergraben wird?

Ob es uns nun gefällt oder nicht: Manche Frauen haben, obwohl sie »voll im Leben stehen«, ein Problem damit, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel, aber ich erlebe nicht nur in meinen Seminaren, dass starke Frauen auf wirkliche Selbstständigkeit mit großer Angst reagieren: »Was soll aus mir werden?«, »Ich kann doch nicht einfach dieses oder jenes tun?«, »Was wird mein Mann dazu sagen?«, »Was denken meine Kinder von mir?«, »Aber der Arzt hat gesagt, dass ….«, »Wenn meine Mutter das hört, ….« und so weiter.

Frauen haben gelernt, zu fragen – und nicht, selbst zu entscheiden. Ist ihnen ihr Bereich zugewiesen, können sie dort Großes leisten. Hingegen selbstständig Neuland zu betreten, widerspricht der vorherrschenden weiblichen Erziehung. Dort gab (und gibt) es immer eine Autorität, die letztlich entschieden hat, was sein darf und was nicht. Meistens musste die Autorität dies nicht einmal aussprechen. Töchter können es beispielsweise ihren Vätern (und auch ihren alles bestimmenden Müttern) schon von der Stirn ablesen, was erlaubt ist und was nicht, und richten sich dann wie selbstverständlich danach. Bis eine Frau sagt: »Jetzt mache ich, was ich will«, ist schon viel passiert. Aber muss es erst zum Äußersten kommen, bis die Eigenkompetenz sich Bahn bricht?

Wenn eine Frau die Anpassung zu weit treibt und möglicherweise ernsthaft krank wird, ist dies erstens ein zu hoher Preis für die Selbstständigkeit, und zweitens oft so spät, dass sie mit großen Opfern verbunden ist. Wird die Selbstständigkeit nicht beizeiten geübt, ist sie dann auch in Krankheitsphasen der Medizin gegenüber kaum noch aufzubringen. Ob Arzt oder Ärztin: Weißkittel besitzen eine Autorität, der sich Frauen häufig widerspruchslos hinzugeben bereit sind, denn sie haben hauptsächlich gelernt, sich über ihren Körper zu definieren. Dass ihr eigener Geist (ihr persönliches Denken) der Chef bzw. die Chefin ihres Körpers ist, vermittelt weder die Mode noch die Mutter und schon gar nicht das gesamte Wohlfühl-, Wellness- und Gesundheits-Programm der Frauenzeitschriften.

Eine Frau ist darauf geeicht, möglichst gut auf ihren Körper zu achten: Und wenn dann der Arzt oder die Ärztin sagt, was ihr vermeintlich kranker Körper braucht oder nicht braucht, geht es bei einer so sozialisierten Frau schnell abwärts mit dem Selbstbewusstsein. In einer Situation beispielsweise, in der sie Schmerzen hat, ist es dann wirklich schwer für sie zu sagen: »Ich bin meine eigene Chefin, besonders was meinen Körper angeht.« Dies würde ein komplett anderes Denken verlangen. Stattdessen wird die Verantwortung lieber – wie gelernt – abgegeben durch die Auffassung, dass der Mediziner schließlich die höchste und vor allem ultimative Kompetenz besitzt für alles, was den Körper angeht.

© Fotolia.com/RF, freshidea

Vielleicht fragen Sie sich nun, wie sich das ändern kann? Zuallererst einmal damit, dass Sie eine sogenannte egoistische Entscheidung im allerbesten Sinne treffen: nämlich an erster Stelle für sich selbst. Frauen zucken schnell zusammen, wenn sie als »egoistisch« bezeichnet werden. Das hören sie nicht so gern, weil sie lieber dem gewohnten Bild der umsorgenden Allround-Lady/Mami entsprechen möchten. Extratouren kommen nicht so gut an – und wenn, dann nur, sofern die anderen einverstanden sind. Genehmigung erteilt – na dann … Gesunder Egoismus sieht allerdings anders aus. Er besteht darin, auf die eigenen Seelenbedürfnisse zu achten, die ohne Existenzangst und ohne das »Was sollen denn die anderen denken?« da sind. Sich diese Bedürfnisse bewusst zu machen, verschafft für das eigenes Wohlergehen die Kompetenz, die jede äußere Meinung relativiert.