Gewitterwolken und Sommernächte - Marie Weis - E-Book

Gewitterwolken und Sommernächte E-Book

Marie Weis

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Beschreibung

Marie weiß, wovon sie schreibt. Die Schwierigkeiten psychischer Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen finden in ihrem einzigartig persönlichen Buch genauso ihren Platz wie die Hoffnung, den Sinn und all die bunten Facetten des Lebens zu entdecken. Mit ihren Texten ist sie nah dran an ihrer Zielgruppe und holt die Leser*innen mit ihrer Sehnsucht nach mehr genau da ab, wo sie sich befinden –zwischen diesem ›Wer bin ich?‹ und ›Wer will ich sein?‹ Gewitterwolken und Sommernächte ist ein ehrliches Buch voller bewegender Texte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 75

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Sammlungen



Marie Weis

Gewitterwolken & Sommernächte

Gedichte und Texte

Illustriert von Lea Melcher

Marie Weis

Gewitterwolken & Sommernächte

Gedichte und Texte

Illustriert von Lea Melcher

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Originalausgabe

1. Auflage 2023

© 2023 by LAGO Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die Illustrationen in diesem Werk wurden vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover.

Redaktion: Kristina Berens

Umschlaggestaltung und Layout: Isabella Dorsch

Umschlagabbildung: Shutterstock.com/4clover, Sunset And Sea Design

Illustrationen Innenteil: Lea Melcher

Satz: Die Buchmacher – Atelier für Buchgestaltung, Köln

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-95761-222-9

ISBN E-Book (PDF) 978-3-95762-336-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95762-337-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.lago-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Für meine Mami –

weil du alles bist für mich und

ich nichts wär’ ohne dich.

»Das ist ein Teil der Schönheit aller Literatur. Du entdeckst, dass deine Sehnsüchte universelle Sehnsüchte sind, dass du nicht einsam und isoliert bist. Du gehörst dazu.«

– F. Scott Fitzgerald

Inhalt

Gewitterwolken & Sommernächte

Danksagung

Liebe*r Leser*in,

Gewitterwolken & Sommernächte ist mein erstes Buch, und ich kann immer noch nicht glauben, dass du es jetzt in deinen Händen hältst. Vielleicht ist das Buch schon bei dir eingezogen, vielleicht stehst du aber auch noch in der Buchhandlung und überlegst, ob du es mitnehmen sollst – so oder so danke ich dir von ganzem Herzen dafür, dass du dir die Zeit nimmst, um meine Worte zu lesen, das bedeutet mir die Welt!

Bei Gedichtbänden ist es häufig so, dass es eine Art Inhaltsverzeichnis gibt. Ich habe mich jedoch bewusst dagegen entschieden und die Gedichte und Texte stattdessen so chaotisch und durcheinander gelassen, wie ich sie geschrieben habe. Einfach aus dem Grund, weil das Leben selbst auch chaotisch und wenig planbar ist, weil auf eine laue Sommernacht manchmal ein Gewitter folgt und weil auf gute Laune manchmal Tränen folgen. Deshalb findest du mal leichte, mal schwere, mal heitere, mal traurige Gedichte und Texte direkt hintereinander – ohne irgendeine Ordnung.

Für mich – und hoffentlich auch für dich – sind sie schamlos ehrlich und offen und ein wenig wie das Leben selbst.

Jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr, dass dich meine Worte berühren.

Alles Liebe

Deine Marie

Wenn ich nicht aufpasse,

und meine Gefühle,

meine Tränen,

meine Sorgen,

meine Gedanken,

immer mal wieder rauslasse,

dann kommt irgendwann

ein Wolkenbruch und

alles prasselt auf mich nieder,

all das muss irgendwann raus,

behalte ich es nur für mich,

dann kommt dieser heftige

Wolkenbruch nämlich

wieder und wieder.

Wieso habe ich immer dieses komische Gefühl in mir? Wieso bin ich einsam und gleichzeitig sind mir Menschen zu viel?

Wieso ist mein Herz manchmal so unfassbar schwer und dann doch wieder einfach nur leer?

Wieso ist eigentlich alles in Ordnung und ich will trotzdem nur weinen und dass die Sonne endlich aufhört zu scheinen?

Wieso sind da immer diese Melancholie und Traurigkeit in mir und ich existiere vor mich hin, aber eigentlich bin ich gar nicht hier?

Wieso habe ich Menschen, die mich lieben, und fühle mich trotzdem so wertlos und allein, so als gäbe es für mich keinen Grund auf dieser Welt zu sein?

Wieso sagen mir die Menschen um mich herum, dass mein Aussehen und mein Charakter schön und genug und wertvoll sind, wenn ich mich im Spiegel anschaue und einfach nur hässlich find’?

Wieso will ich dazugehören und dann wieder nicht, wieso fühlt sich das Zusammensein mit anderen Menschen mal an wie Freiheit, aber meistens wie Pflicht?

 

Wieso schwebt da immer diese dunkle Wolke in meinem Kopf, wenn alles um mich herum strahlt und das Leben in seinen schönsten Farben malt?

Wieso spüre ich da immer diesen Schmerz und diese Schwere auf der Brust, obwohl sie doch da irgendwo in mir sein muss, diese Lebenslust?

Wieso will ich mich die meiste Zeit über verkriechen und nur schlafen, schnell in meine Wohnung, mein sicherer Hafen, und dann doch wieder das Leben auskosten und alles riskieren, mein Herz an diesen einen Menschen verlieren?

Wieso bin ich so? Fühl mich gefangen in einem Wirbelsturm aus Emotionen, als wenn tausend Gewitterwolken in mir wohnen. Möchte doch einfach nur den bunten Regenbogen in mir finden und einen Sonnenuntergangshimmel in feuerroten Farben, möchte einfach mal wieder Sommersonne in meinem Kopf haben.

 

Immer diese Achterbahnfahrt,

mal bin ich endlich oben,

denk ich hab‘s geschafft,

dann saus‘ ich wieder steil nach unten,

als wär ich nie oben gewesen.

 

Ich wünschte, du

könntest es sehen:

dein Leuchten.

Ich wünschte, du

könntest verstehen,

wie mutig du bist.

Ich wünschte, sie

würden vergehen,

deine Selbstzweifel.

Ich wünschte, du

könntest sehen,

wie wichtig und stark

und schön und

klug du bist,

wie trist und grau die

Welt ohne dich ist.

Ich wünschte, du

würdest an dich glauben,

so wie ich es tue.

Ich wünschte deine fiese

innere Stimme gäbe endlich mal Ruhe.

Aber ich sorge dafür,

dass du nicht vergisst,

wie wertvoll und unglaublich stark du bist.

 

Findest du es etwa fair,

dass, egal wie sehr,

ich versuch’,

es zu vermeiden,

weil ich es so leid bin,

darunter zu leiden,

sie immer noch da sind,

die Schmetterlinge im Bauch

und das Herzklopfen auch,

wenn ich dein verflixtes

Sonnenscheinlächeln sehe

und vor dir stehe und

es gilt nicht mir,

sondern

ihr.

 

Wünschte, ich hätte ´ne Lichterkette in mir, die ich anmachen kann, wann immer ich mal wieder ein Ort voller Dunkelheit bin.

Mein lieber Körper,

heute Morgen stand ich vor dem Spiegel, hab’ dich missmutig betrachtet, dabei mal wieder nicht deine wahre Schönheit beachtet.

Hab’ mich gewendet und gedreht, mich gefragt, was für ein komischer Mensch da vor mir steht.

Hab’ nicht gedacht: »Danke, dass es dich gibt, dass du lebst und gesund bist«, sondern nur wieder aufgezählt, was alles an dir falsch ist.

Mal wieder über deine Dehnungsstreifen geklagt, nicht nach deinem Befinden gefragt.

Mich wieder über das kleine Bäuchlein aufgeregt, weil es sich ein bisschen schwabbelig bewegt.

Mich nicht bei dir bedankt, dafür, dass du mich am Leben hältst, sondern wieder nur gedacht, wie wenig du mir eigentlich gefällst.

 

Irgendwie hab ich mir danach gesagt: »Ganz schön ungerecht«, dass ich dich immer behandle – so abgrundtief schlecht.

Wo du doch alles für mich tust und mich liebst, immer dein Bestes für mich gibst.

Mich immer beschützt, wenn ich mal wieder hinfalle, mal wieder tollpatschig bin und mit dem kleinen Zeh gegen den Türrahmen knalle.

Wo du doch immer so hart arbeitest, wenn ich krank bin oder zu viel Zucker esse oder mal wieder das Trinken vergesse.

Würde ich so einen Menschen behandeln, den ich liebe? Würde er von mir andauernd Hiebe kriegen?

Ich würde ihn doch trösten und lieben und hegen und pflegen und ihm jeden Tag sagen, was er für mich ist: ein Segen.

 

Wieso tu ich das bei dir nicht,

wieso tu ich dir immer nur weh?

Wieso bin ich so gemein zu dir,

wenn ich dich seh’?

Ich versuche mich zu ändern, das verspreche ich dir hier und jetzt, und versuche besser zu sein zu mir.

Also starte ich jetzt gleich und bessre mich:

Mein lieber Körper?

Ich liebe dich.

 

Und während ich

dich da so durch

den Regen

tanzend sehe,

mit deinen

Sommersprossen,

diesen wolkenloser-

himmel-blauen Augen

und funkelnden

Regentropfen in

deinem Haar,

dann glaube ich,

dass ich endlich

die Bedeutung von

wahrem Glück verstehe.

 

Ich wünschte, ich könnte dich ansprechen, dir sagen, dass ich dich mag, doch mein Herz klopft einfach so unfassbar stark. Wie gern ich dich kennenlernen würde. Doch allein dich anzulächeln, dir »Hallo« zu sagen oder zu winken, erscheint mir wie eine riesige Hürde. Wie gern würde ich dir sagen, wie schön deine Augen sind und wie umwerfend ich dein Lächeln find’. Dass meine Welt jedes Mal ein bisschen stillsteht, wenn ich dich sehe oder an dir vorbeigeh‘. Wie gern ich mit dir sprechen würde, bis tief in die Nacht, dir in deine traumhaften Augen sehen, mit dir lachen, bis ein neuer Tag erwacht. Wie gern ich alles von dir wissen möchte, was du alles magst und was du dich im Stillen sonst so fragst. Worüber du lachst und weinst, was dich wütend macht und was dafür sorgt, dass du wach liegst bis tief in die Nacht.

Ob du gerne Pasta magst und mal nach Norwegen möchtest, so wie ich, all diese Dinge frag ich mich.