Gibt es ein Ende? - Alexander Melang - E-Book

Gibt es ein Ende? E-Book

Alexander Melang

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Beschreibung

Anlässlich der Morde und entsprechenden Toten in den täglichen Fernsehkrimis, in all den Geschichten, die wir lesen und oft auch genießen dürfen, in der unbestechlichen Tagespresse und auch in meinem neuen Roman 'Baummörder - Mörderbaum' habe ich darüber nachgedacht, wann und wie wirklich das Ende eintritt. Gibt es ernsthaft einen unabwendbaren Schluss, oder doch immer noch ein Hintertürchen, welches eine weitere, andere Existenz erlaubt und wie sieht sie aus. Dies ist eine nicht zu ernst nehmende Gedankensammlung, bei der ich mir dennoch viel Mühe gegeben habe, sachlich korrekt zu schreiben.

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Seitenzahl: 56

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Alexander Melang

Gibt es ein Ende?

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Gibt es ein Ende?

Leseprobe des Kriminalromans: Baummörder Mörderbaum

Impressum

Gibt es ein Ende?

Dies ist keine Geschichte, noch nicht einmal eine Kurzgeschichte, sondern nur eine Gedankensammlung und daher solltet ihr sie bitte nicht so ernst nehmen. Angesichts der erst kürzlich überstandenen Horrorvision bezüglich des Untergangs unseres geliebten und leider einzigen Heimatplaneten habe ich mir einmal überlegt, in welchem Kontext ein Ende vorstellbar ist. Wie könnte es in religiöser und wissenschaftlicher Sicht aussehen? Wie sich inzwischen in weiten Kreisen der Bevölkerung herumgesprochen hat, ist der erwähnte Weltuntergang irgendwie schief bzw. gar nicht gelaufen. Persönlich glaube ich nicht an solche Vorhersagen - jeder kann im Internet (das ist das beliebte Medium, in dem verantwortungsbewusste Politiker pädophile Pornos suchen, damit sie erkennen, gegen was sie kämpfen müssen) nachsehen, wie oft die heimatliche Erde schon zum kalten Staub des Universums wurde. Besonders umfangreich ist die 'Chronik der (verpassten) Weltuntergänge'. Aber nun zu der Frage: Wo gibt es ein Ende?

In jedem Kriminalroman oder Western, in jeder Fantasygeschichte oder in vielen Kinderbüchern sterben Personen oder Tiere. Trotz dieser zuweilen tragischen Momente bleibt eine Hoffnung. Sobald wieder ein Leser das Buch aufschlägt, erwachen alle Beteiligten erneut zum Leben. Nun mag es wenig erstrebenswert sein, tausendfach denselben, manchmal grauenhaften Tod zu sterben, aber alle Figuren sind im Endeffekt unsterblich, solange nicht irgendwelche Idioten die Bücher, aus primitiven Sauberkeitswahn heraus, verbrennen. Leider verfügen die Handelnden selbst, bei aller schriftstellerischen Fähigkeit des Autors, über keine nachweisbare Intelligenz. Kristalline Intelligenz würde dazu führen, dass sie ihre Fähigkeiten und die erworbenen Informationen sinnvoll anwenden. Stattdessen stolpern sie immer wieder in dieselben Fallen, machen den gleichen Fehler oder vertrauen den falschen Freunden. Auch sie können es nicht ändern. Machen sie den Test. Lesen sie ein gutes, spannendes Buch ein zweites Mal. Sie wissen bereits Seiten vorher, welch tragisches Schicksal das Opfer in Kapitel drei erwartet. Rufen sie ihm zu, er solle wegrennen. Tut er es? Nein, endlos stürmt er in sein Verhängnis.

Nun könnten sie einwenden, das Buch selbst habe schließlich ein Ende. Wirklich? Haben sie nie versucht, die Geschichte in Gedanken weiter zu spinnen, neue Abenteuer mit den großartigen Charakteren zu erfinden. Wie oft bin ich in meiner Kindheit mit Winnetou über die Prärie geritten, habe den Hobbits im tiefen Feindesland tapfer zur Seite gestanden und Sauron persönlich in den Allerwertesten getreten. Verdankte nicht Harry Potter seinen endgültigen Sieg über Lord Voldemort meinem Einfallsreichtum und war ich nicht stets hilfreich zur Stelle, wenn den unglücklichen Helden in Hohlbeins Geschichten Gefahr und Zweifel drohte? Bisweilen bekommen die Romangestalten durch die Filmindustrie ein Gesicht. Winnetou wird für mich immer, also endlos, mit dem Erscheinungsbild von Pierre Brice verbunden sein. Aber nicht jedes Mal bin ich mit der bildlichen Umsetzung einer Geschichte zufrieden. Ein besonders grausames Beispiel ist die indiskutable Romanverfilmung des gleichnamigen Buches 'Föhnlage' von Jörg Maurer. Das Buch ist witzig, gut und flüssig geschrieben und ich habe mich vorzüglich amüsiert. Im Film wird der Kommissar Jennerwein als unfähiger Volltrottel dargestellt. Sicherheitshalber habe ich schnell recherchiert, dass ein Polizeikommissar in Bayern ein Studium an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege absolvieren muss. Er erwirbt nach entsprechender Prüfung den Titel Diplom-Verwaltungswirt. Dieser traurigen Figur im Film würde vermutlich sogar die Qualifikation als Hilfskraft im Aschenbecherlehren auf dem Münchener Oktoberfest aberkannt. Hier entdecke ich ein Ende, nicht bei den Büchern von Jörg Maurer, die ich gern an dieser Stelle allen Lesern empfehlen möchte, aber diesen Film werde ich mir sicher kein zweites Mal anschauen.

Deshalb hoffe ich, sie sind mit mir einer Meinung: Trotz aller denkbaren Schicksalsschläge sind die Akteure der Geschichten mit unendlichem Leben gesegnet und auch die Erzählungen enden nie, da sie sich in unserer Phantasie weiterentwickeln. Doch wie sieht es eigentlich mit unserer guten, alten Erde, der Sonne, dem bekannten Universum aus?

Am 14. Mai 2009 startete in Französisch-Guyana das Weltraumteleskop Planck mit Hilfe einer Ariane-5 Trägerrakete zur Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung und deren räumlicher Verteilung. Dies ist, wie sie sicher schon wissen, die Reststrahlung der Prozesse aus der Zeit der Entstehung unseres Universums. Am 13. Oktober 2013 hatte sie ihre Pflicht erfüllt und wurde abgeschaltet. Mit Hilfe ihrer Daten konnte das Alter des Weltalls auf 13,813 ± 0,058 Milliarden Jahre festgelegt werden. Diese Genauigkeit erfüllt mein Leben mit großer Sicherheit und die 600 Millionen Euro, die dieser Flug gekostet hat, sind sicher, angesichts des Hungers auf der Erde, gut angelegt. Bereits eine Tausendstel Sekunde nach dem Urknall, das ist jene gewaltige Zeitspanne, die im Schwimmen oft über die Medaillenvergabe entscheidet, entstanden Protonen und Neutronen. Dieses wichtige Ereignis hat sich also vor 13,813 ± 0,058 Milliarden Jahren - 0,001 Sekunden abgespielt. Wir wollen doch genau sein. Und hier wird es für unser unendliches Leben spannend, denn diese Nukleonen bilden den Kern jedes Atoms, auch der Atome, aus denen wir bestehen. Die Zahl der Protonen sind für die Eigenschaften des Atoms charakteristisch. Kommen Neutronen dazu, oder fehlen welche, entstehen Isotope, aber Eisen bleibt Eisen und Sauerstoff bleibt Sauerstoff.

In den vergangenen 19 Jahren wurde nicht ein Zerfall beobachtet, daher folgern die Wissenschaftler, dass die Halbwertszeit eines Protons, also die Zeit, in der die Hälfte der Protonen zerfallen sein dürfte, mindestens 1036Jahre beträgt. Diesen Zeitrahmen würde ich gewiss als endlos bezeichnen.