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Beschreibung

Der Überraschungserfolg aus den Niederlanden - eine bibliophile Kostbarkeit

Dass Jesus Gleichnisse erzählte, wissen die meisten: Wer kennt nicht den Barmherzigen Samariter oder den Verlorenen Sohn? Auch die Rabbinen liebten es, ihre Weisheitslehre in Form von Gleichnissen weiterzugeben. In der rabbinischen Literatur sind Hunderte von ihnen überliefert. In diesem Buch werden die Gleichnisse des Neuen Testaments und die rabbinischen Gleichnisse des Frühen Judentums in ihrer Bezogenheit aufeinander erzählt und gedeutet. So eröffnen sich nicht nur neue Einblicke in das Verhältnis von Judentum und Christentum, sichtbar wird auch, wie einzigartig die Erzählform der Gleichnisse ist: aus dem täglichen Leben gegriffen, aber mit einer überraschenden (aktuellen) Wendung versehen, vermögen sie auch heute noch Lebenswissen weiterzugeben und uns Richtung und Sinn zu zeigen.

Das Buch enthält nicht nur Illustrationen zu den Gleichnissen Jesu, sondern lässt zum ersten Mal auch rabbinische jüdische Gleichnisse auf moderne und farbenfrohe Weise lebendig werden. Dieses weise und spirituelle Werk ist eine bibliophile Kostbarkeit.

  • Das Lebenswissen Jesu im Kontext seiner jüdischen Herkunft
  • Ein lebendiger Blick in die vergessenen Ursprünge des Christentums
  • Vierfarbig ausgestattet und besonders illustriert

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Seitenzahl: 341

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ein überraschender Blick in die vergessenen Ursprünge des Christentums

Jesus erzählte Gleichnisse: Wer kennt nicht die Geschichte vom Barmherzigen Samariter oder vom Verlorenen Sohn? Auch die Rabbinen liebten es, ihre Weisheitslehre in Form von Parabeln weiterzugeben. In der rabbinischen Literatur sind Hunderte von ihnen überliefert.

In diesem Buch werden die Gleichnisse des Neuen Testaments und die der Rabbinen in ihrer Bezogenheit aufeinander erzählt und gedeutet.

So eröffnen sich nicht nur neue Einblicke in das Verhältnis von Judentum und Christentum. Es wird auch sichtbar, wie einzigartig die Erzählform der Gleichnisse ist: aus dem täglichen Leben gegriffen, aber mit einer überraschenden Wendung versehen, vermögen sie auch heute noch Lebenswissen weiterzugeben und uns Richtung und Sinn zu zeigen.

Lebensfroh gestaltet mit zahlreichen eigens für das Buch geschaffenen Bildern

Annette Merz, geboren 1965, Dr. theol., ist Professorin für Neues Testament an der Protestantisch-Theologischen Universität (Utrecht, NL). Sie hat zusammen mit Gerd Theißen viel zum historischen Jesus geforscht. Die Einbettung Jesu in seinen frühjüdischen Kontext anhand der Gleichnisse zu untersuchen, ist ihr besonders wichtig.

Eric Ottenheijm, geboren 1961, studierte Theologie und Judaistik und promovierte 2004 über die pharisäischen Schulen von Hillel und Schammai. Seit 1993 doziert er Judaistik, Biblische Exegese und Aramäische Literatur an den Universitäten Amsterdam und Utrecht. Er leitete das Forschungsprojekt zu frühchristlichen und frühjüdischen Parabeln, das den Hintergrund der vorliegenden Veröffentlichung bildet.

Martijn Stoutjesdijk, geboren 1989, studierte Theologie, Philosophie und internationale Beziehungen an den Universitäten Utrecht und Leiden. 2001 promovierte er an der Universität Tilburg mit einer Arbeit über die frühchristlichen und frührabbinischen Sklavenparabeln. Seit 2022 untersucht er das Verhältnis von kolonialer Sklaverei und Christentum an der Protestantisch-Theologischen Universität (Utrecht, NL).

DER SCHATZ IM ACKER

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der im Acker vergraben war; den fand einer und vergrub ihn wieder. Und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.

Matthäus 13,44

GLEICHNISSE

Jesus und die Rabbinen erschließen Gott und die Welt

Herausgegeben von Annette Merz, Eric Ottenheijm und Martijn Stoutjesdijk

Mit Illustrationen von Jedi Noordegraaf

Aus dem Niederländischen übersetzt von Annette Merz

Der Verlag behält sich die Verwertung des urheberrechtlich geschützten Inhalts dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

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Wir haben uns bemüht, alle Rechteinhaber an den aufgeführten Zitaten ausfindig zu machen, verlagsüblich zu nennen und zu honorieren. Sollte uns dies im Einzelfall nicht gelungen sein, bitten wir um Nachricht durch den Rechteinhaber.

Wo biblische Texte nicht von der Übersetzerin übersetzt wurden,

wurden sie der Zürcher Bibel entnommen, wobei die Orthografie

der deutschen Rechtschreibung angepasst wurde.

Titel der Originalausgabe:

Parabels. Onderricht van Jezus en de rabbijnen,

Eric Ottenheijm & Martijn Stoutjesdijk (red)

© 2020 Berne Media | abdij van berne, Heeswijk, The Netherlands

© 2020 Dr. Eric Ottenheijm & Dr. Martijn Stoutjesdijk (Eds.)

and other authors

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2025

by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

[email protected]

(Vorstehende Angaben sind zugleich

Pflichtinformationen nach GPSR.)

Umschlag- und Innenillustrationen: © Jedi Noordegraaf

ISBN 978-3-641-30207-8V001

www.gtvh.de

INHALT

Glossar

Einführung

Eric Ottenheijm, Martijn Stoutjesdijk und Annette Merz

Was sind Parabeln?

Eric Ottenheijm, Martijn Stoutjesdijk und Annette Merz

Die Geschichte der frühjüdischen Parabel

Eric Ottenheijm

Die Rezeption von Parabeln

Martijn Stoutjesdijk, Marcel Poorthuis und Annette Merz

PARABELN

Auf solidem Fundament

Das Gleichnis von den zwei Bauherren

Mt 7,24-27; Lk 6,47-49

Jonathan Pater

Die geheimnisvolle Vier

Die Parabel vom Sämann

Mt 13,3-13; Mk 4,3-20

Marcel Poorthuis

Das kostbare Königreich

Die Parabeln vom verborgenen Schatz und von der Perle

Mt 13,44-46

Jonathan Pater

Wer nicht vergibt, dem droht die Folter

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Sklaven

Mt 18,21-35

Martijn Stoutjesdijk

Ein Arbeitsverhältnis mit Gott

Die Parabel von den Arbeitern im Weinberg

Mt 20,1-16

Annette Merz

Ist der Wille des Vaters Gesetz?

Die Parabel von den zwei Söhnen

Mt 21,28-32

Albertina Oegema

Ein gewalttätiges Gleichnis

Das Gleichnis von der königlichen Hochzeit

Mt 22,1-14; Lk 14,15-24; ThomEv 64

Jonathan Pater

Hochzeit im zerstörten Jerusalem

Das Gleichnis von den zehn Mädchen

Mt 25,1-13

Eric Ottenheijm

Eine unverdiente Strafe?

Das Gleichnis von den Talenten

Mt 25,14-30; siehe auch Lk 19,11-27

Martijn Stoutjesdijk

Unbehagen über Gleichnisse

Rabbinische und synoptische ›Gleichnistheorie‹

Mk 4,11-12; Midrasch Schir ha-Schirim Rabba 1,8

Eric Ottenheijm

Gleichnisse und die Scheidung der Wege zwischen Judentum und Christentum

Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern

Mk 12,1-11; Mt 21,33-44; Lk 20,9-18; ThomEv 65-66

Albertina Oegema

Spielraum zum Streiten

Das Gleichnis von den Kindern auf dem Marktplatz

Lk 7,31-35; Mt 11,16-19

Albertina Oegema

Jesus als scharfsinniger Schriftgelehrter

Das Gleichnis vom Samaritaner

Lk 10,25-37

Eric Ottenheijm

Umwertung aller Werte?

Das Gleichnis von den wachenden Sklaven

Lk 12,35-40

Martijn Stoutjesdijk

Brisante Politik

Das Gleichnis vom Feigenbaum

Lk 13,6-9

Marcel Poorthuis

Befremdliche Geschichten

Gleichnisse von einem Attentäter, einem Dieb und einem König im Krieg

Lk 14,31-33; ThomEv 35; 98

Marcel Poorthuis

Gesucht: Hirte mit Empathie für Ausbrecher

Die Parabel vom verlorenen Schaf

Lk 15,1-8; Mt 18,10-14

Annette Merz

Ein Blick auf das Leiden des Sohnes

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn und seinem verärgerten Bruder

Lk 15,11-32

Albertina Oegema

Drei theologische Fragen von Format

Das Gleichnis vom reichen Geizhals

Lk 16,19-31

Marcel Poorthuis

Tatkräftige Spiritualität

Die Parabel vom Richter und der bittenden Witwe

Lk 18,1-8

Annette Merz

Bereitet euch vor!

Das Gleichnis von der Vorhalle, die zum Speisesaal führt

Mischna Abot 4,16

Eric Ottenheijm

Wer hängt da?

Die Parabeln von der Münze und von der Kreuzigung des Königssohns

Mischna Sanhedrin 4,5; Tosefta Sanhedrin 9,7

Eric Ottenheijm

Von Wölfen, Löwen und Schlangen

Das Gleichnis vom Reisenden

Mekhilta de-Rabbi Jischmael zu Ex 13,2

Lieve Teugels

Ein Sklave wehrt sich?

Das bemerkenswerte Gleichnis vom faulen Fisch

Mekhilta de-Rabbi Jischmael zu Ex 14,5

Lieve Teugels und Martijn Stoutjesdijk

»Pferd und Reiter warf er ins Meer«

Die Darstellung von Körper und Seele im Gleichnis vom Lahmen und Blinden

Mekhilta de-Rabbi Simeon bar Jochai zu Ex 15,1

Lieve Teugels

Nicht voneinander zu unterscheiden

Das Gleichnis vom König und seiner Leibwache

Mekhilta de-Rabbi Jischmael zu Ex 15,2

Lieve Teugels

Gute Tischmanieren?

Das Gleichnis vom sich erbrechenden Königssohn

Sifre Deuteronomium 43

Jonathan Pater

Die Berufung Abrahams

Das Gleichnis vom brennenden Wohnhaus

Genesis Rabba 39,1

Lieve Teugels

Ketten aus Gold und Eisen

Über mittelalterliche Sklavengleichnisse

Deuteronomium Rabba 4,2; Numeri Rabba 13,4; Seder Elijahu Rabba 4

Martijn Stoutjesdijk

Das Gleichnis vom Pfau auf dem Tisch

Das Schreckbild von der Bindung Isaaks

Aggadat Bereschit 31a

Lieve Teugels

Verwendete Primärliteratur und Lesetipps

Die Autorinnen und Autoren

Sachregister

Parabelregister (Frühchristliche Parabeln, rabbinische Parabeln)

EINFÜHRUNG

Eric Ottenheijm, Martijn Stoutjesdijk und Annette Merz

Der Dichter W.H. Auden schrieb einmal: »Man kann den Menschen nicht sagen, was sie tun sollen, man kann ihnen nur Gleichnisse erzählen (...): konkrete Geschichten von konkreten Menschen und Erfahrungen, aus denen jeder entsprechend seinen unmittelbaren und besonderen Bedürfnissen seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen kann.« (Psychology and Art Today, 1935, 18-19; Übersetzung Annette Merz). Dieses Buch wird hoffentlich zeigen, wie gut Auden die Wirkmächtigkeit von Parabeln verstand. Es bespricht eine Vielzahl von Gleichnisses aus der rabbinischen und christlichen Tradition, die manchmal inspirieren, gelegentlich amüsieren, auch zum Engagement anspornen oder alles gleichzeitig tun. Das Ziel des Buches ist es zum einen, Leserinnen und Lesern zu zeigen, wie sich sehr bekannte Texte manchmal ganz neu erschließen können, wenn ihr historischer und literarischer Kontext neu und aus unvertrauter Perspektive ausgeleuchtet wird. Und zum anderen geht es darum, das Augenmerk auf weniger bekannte Gleichnisse zu richten, auch ganz unbekannte rabbinische Gleichnisse kennenzulernen und damit zugleich die faszinierende Bilderwelt der frühjüdischen Gleichnisse zu entdecken, in der sie alle ihren Platz haben.

Dieses Werk ist aus einem von der Niederländischen Forschungsgemeinschaft (NWO) finanzierten wissenschaftlichen Projekt mit dem Titel Parables and the Partings of theWays hervorgegangen, das ein Team an den Universitäten Utrecht und Tilburg 2014 bis 2020 durchführte. Ziel der an diesem Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler war es, die historische Auseinanderentwicklung von Judentum und Christentum besser zu verstehen, die sich in den ersten Jahrhunderten u. Z. vollzog und mit einer treffenden Metapher als »Scheidung der Wege« bezeichnet wird. Dazu sollten Gleichnisse als eine literarische Erzählform untersucht werden, die in beiden Religionen vorkam. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede konnte man hinsichtlich der Inhalte und hinsichtlich des Gebrauchs dieses Genres in den beiden Traditionen ausmachen? – Das war die Frage. Die Antworten darauf würden Auskunft darüber geben, wie Judentum und Christentum nach und nach eine je eigene Identität entwickelten auf Basis eines geteilten Reservoirs von religiösen Traditionen und Erzählkonventionen.

Alle Autorinnen und Autoren der folgenden Kapitel sind an dem Projekt beteiligt gewesen, das auch über die eigentliche Laufzeit hinaus noch Ergebnisse produziert, wie dieses Buch, das zunächst im Jahr 2020 auf Niederländisch publiziert wurde und jetzt in leicht aktualisierter Form auch in Deutschland erscheint. Projektleiter war Dr. Eric Ottenheijm, Associate Professor an der Universität Utrecht, der den Forschungsantrag zusammen mit Prof. Dr. Annette Merz (Protestantisch-Theologische Universität) und Prof. Dr. Marcel Poorthuis (Universität Tilburg) entwickelt hatte. Das Team wurde verstärkt durch Dr. Lieve Teugels, inzwischen Professorin für Jüdische Studien an der Protestantisch-Theologischen Universität. Sie zeichnet verantwortlich für die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Textausgabe der frühen rabbinischen Gleichnisse. Ein erster Band wurde 2019 unter dem Titel The Meshalim in the Mekhiltot veröffentlicht. Drei Promotionsprojekte führten thematische Spezialstudien aus: Jonathan Pater (Universität Tilburg) konzentriert sich in seiner Forschung auf Gleichnisse, die Mahlzeiten und Essen ins Zentrum stellen. Albertina Oegema (Universität Utrecht) untersuchte Familienbeziehungen in Gleichnissen; Martijn Stoutjesdijk (Universität Tilburg) beschäftigte sich mit Gleichnissen zum Thema Sklaverei und war als Webmaster auch verantwortlich für die zum Projekt gehörende Internetseite www.parabelproject.nl. Einige repräsentative Beiträge, die als Blogs auf dieser Website erschienen sind, wurden für dieses Buch bearbeitet und werden hier neu herausgegeben. Andere Beiträge und die Rahmenkapitel sind eigens für dieses Buch geschrieben. Drei studentische Hilfskräfte, die die Arbeit begleiteten, sollen nicht unerwähnt bleiben: Susanna Wolfert-de Vries unterstütze die Anlauf- und Anfangsphase des Projekts, Esther van Eennennaam half bei der Herausgabe der wissenschaftlichen Textausgabe von Gleichnissen aus den Mekhiltot und Nikki Spoelstra stieß in der Endphase dazu, um bei der Organisation des internationalen wissenschaftlichen Kongresses über Gleichnisse im Jahr 2019 zu unterstützen, dessen Ergebnisse im Aufsatzband The Power of Parables (2024) dokumentiert sind. Sie hat viel beigetragen zur Realisierung dieses Buches. Wir sind ihr dankbar für redaktionelle Arbeiten, für manche stilistische Verbesserung und nicht zuletzt für die Erstellung der Indizes.

Die deutsche Übersetzung und redaktionelle Überarbeitung dieses Buches ist von Annette Merz erstellt worden, die darin tatkräftig unterstützt wurde von Diedrich Steen, fachkundiger Lektor beim Gütersloher Verlagshaus. Wir haben, wo es angebracht schien, leichte Überarbeitungen der Texte vorgenommen, um sie für den deutschen Kontext verständlich und passend zu machen. Hiermit wurde eine fruchtbare Zusammenarbeit reaktiviert, die viele Jahre zurückreicht. D. Steen war nämlich auf Verlagsseite bereits verantwortlich für das 2007 erschienene Kompendium der Gleichnisse Jesu, das unter der Hauptherausgeberschaft von Ruben Zimmermann erarbeitet wurde und in dem Annette Merz Autorin und verantwortliche Herausgeberin für die Gleichnisse des Lukasevangeliums war. In gewisser Weise schließt die vorliegende Veröffentlichung eine Lücke, die das Kompendium trotz seiner großen Verdienste gelassen hat. Das Feld der rabbinischen Gleichnisse war im Kompendium – wie fast überall in der deutschsprachigen Gleichnisforschung – nämlich weithin unbeachtet geblieben, was gemeinhin mit dem Argument begründet wird, dass die rabbinischen Gleichnisse später entstanden sind als die neutestamentlichen. Hier sind jedoch Nuancierungen anzubringen und es ist hohe Zeit, eine neue übergreifende Sichtweise und Theorie zu präsentieren. Die Verschriftlichung der rabbinischen Meschalim fand tatsächlich erst ab dem dritten Jahrhundert u. Z. statt. Was wir in den rabbinischen Schriften finden, ist jedoch eine bereits voll ausgereifte literarische Kunstform, die eine Entwicklungsgeschichte hat, die weit ins vorchristliche, hellenistische Judentum zurückreicht (siehe den Beitrag von Eric Ottenheijm zur Geschichte der frühjüdischen Parabel, Kapitel: Die Geschichte der frühjüdischen Parabel). Die Gleichnisse Jesu in den Evangelien bilden in dieser langen Entwicklung das erste verschriftlichte Korpus frühjüdischer Parabeln, und wie die rabbinischen Meschalim gehen die Jesusparabeln auf eine mündliche Unterrichtspraxis zurück, die nicht denkbar ist ohne Vorgänger und entsprechend vorgeprägte Zuhörerinnen und Zuhörer.

Dieses Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil bietet in drei Kapiteln Hintergrundinformationen zum Phänomen der »Parabeln«, wie »Gleichnisse« auch genannt werden. Wir diskutieren, was Parabeln eigentlich sind, welche Subformen und terminologischen Unterscheidungen es gibt und wie sie am besten gelesen werden können. Dann skizziert Eric Ottenheijm seine Einsichten in die Geschichte der frühjüdischen Parabel und ordnet diese in ihren antiken Kontext ein. Wie verhalten sich z. B. Parabel und Fabel zueinander? Kennt schon die Hebräische Bibel Gleichnisse? Diesen und anderen Fragen gehen wir nach und legen hiermit die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts zum ersten Mal in deutscher Sprache und in allgemeinverständlicher Form vor. Im letzten Kapitel des ersten Teils beschäftigen wir uns mit der Rezeption von Gleichnissen. Auch wenn besonders im Christentum schon bald keine neuen Parabeln mehr hinzukamen, beschäftigten die Sammlungen der bestehenden Gleichnisse Gläubige, Gelehrte und nicht zuletzt Künstlerinnen und Künstler über die Jahrhunderte hinweg bis in unsere Tage. Anhand einiger Beispiele besprechen wir wichtige Tendenzen der Gleichnisinterpretation in der Auslegungsgeschichte wie die allegorische Leseweise und den Hang zu antijudaistischen Interpretationen in christlicher Literatur und Kunst. Zum Abschluss der Einleitung wird erklärt, welche Rolle die diesem Buch beigegebenen Illustrationen von Jedi Noordegraaf zu rabbinischen und im Namen von Jesus überlieferten Parabeln haben. Es handelt sich um einen unseres Wissens einzigartigen zeitgenössischen Beitrag eines Künstlers, der sich dadurch auszeichnet, dass er unbekannte rabbinische Geschichten und bekannte Jesuserzählungen als gleichermaßen faszinierende Inspirationsquellen benutzt und damit erstmals eine Form der umfassenden bildlichen Rezeption erschafft, die den Voraussetzungen unserer vergleichenden Parabelforschung ein visuelles Pendant an die Seite stellt.

Der zweite Teil dieses Buches besteht aus 30 kürzeren Kapiteln, die sich jeweils mit einem oder mehreren Gleichnissen befassen. In zwanzig dieser Abschnitte werden Gleichnisse aus dem Neuen Testament in den Mittelpunkt gestellt, die bibelfesten Leserinnen und Lesern vermutlich vertraut sind. Wir versuchen, diese Texte neu zu beleuchten, indem wir sie mit verwandten rabbinischen Gleichnissen ins Gespräch bringen und den Kontext der griechisch-römischen Antike deutlich machen, in dem die Gleichnisse erzählt wurden und eine ganz bestimmte Wirkung entfalteten. Zehn weitere Kapitel nehmen rabbinische Gleichnisse als Ausgangspunkt. Hierbei handelt es sich zum großen Teil um unbekanntere Texte, die es verdienen, über Fachkreise hinaus breitere Bekanntheit zu bekommen. In diesen Kapiteln probieren wir jeweils, die Brücke zu frühchristlichen Texten zu schlagen, um die Kontinuität zu verdeutlichen, die es zwischen den jüdischen und den christlichen Parabeln gibt.

Dieses Buch über Gleichnisse hat nicht den Anspruch, vollständig zu sein. Die zwanzig Gleichnisse, die wir aus dem Neuen Testament ausgewählt haben, bieten eine Mischung aus bekannten und weniger bekannten Geschichten. Die zehn Gleichnisse aus dem rabbinischen Judentum bieten eine repräsentative Auswahl aus dem vielfältigen Material, das in den Midraschim, den rabbinischen exegetischen Kommentaren, zu finden ist. Auswahlkriterien waren dabei sowohl die Berücksichtigung diverser Quellenschriften als auch wichtiger Themen und typischer Bildverwendung. Auch die Besprechung der jeweiligen Gleichnisse ist nicht vollständig. Mit den Büchern über jedes einzelne christliche Gleichnis können ganze Bibliotheken gefüllt werden. Für die rabbinischen Gleichnisse gilt das nicht in gleichem Maße, aber auch über sie gibt es viel mehr zu sagen, als wir in diesem Buch tun können. Wir haben uns darum entschlossen, nicht zu jeder Parabel eine ausführliche Kommentierung zu schreiben, sondern uns auf die Darstellung einiger besonderer und hoffentlich überraschender Einsichten zu beschränken. Zu jedem Kapitel gibt es aber eine Rubrik »Weiterführende Literatur«, unter der interessierte Leserinnen und Leser vertiefende Artikel oder Bücher zu den betreffenden Gleichnissen finden können. Die Kernpublikationen unseres Forschungsprojekts sind im Kapitel: Kernpublikationen des Forschungsprojektes zum Weiterlesen zusammengestellt und weitere Literaturhinweise finden sich im Anhang dieses Buches. Dort gibt es zudem einen Index, der den Inhalt dieses Werkes noch einmal in anderer Weise aufschließt, und eine Liste der besprochenen frühchristlichen und rabbinischen Parabeln.

Jedes Kapitel im zweiten Teil ist eine bündige, für sich selbst stehende Auslegung einer Parabel. Die Kapitel können darum in willkürlicher Reihenfolge gelesen werden. Dasselbe gilt für die einführenden und mehr theoretischen Abschnitte im ersten Teil des Buches. Wer es vorzieht, sich erst in die faszinierende Bilderwelt der Parabeln zu begeben, kann die einleitenden Kapitel ohne weiteres überschlagen und später in beliebiger Folge lesen. Wer lieber systematisch vorgeht, findet im nächsten Kapitel die wichtigsten Fragen zum Wesen und zur Auslegung der frühjüdischen Parabel besprochen.

WAS SIND PARABELN?

Eric Ottenheijm, Martijn Stoutjesdijk und Annette Merz

Jesus und die Rabbinen hatten eine Vorliebe für das Erzählen von Gleichnissen. Was diese Vorliebe über sie aussagt, ist die hinter diesem Buch stehende Frage. Wir besprechen eine Auswahl von Parabeln, indem wir immer eine Facette oder ein Detail aus dem Text hervorheben, mit dem das Gleichnis in seiner Gesamtheit verstanden werden kann. Dabei streben wir keine Vollständigkeit an. Es ist nicht möglich, alle Gleichnisse in einem einzigen Buch zu interpretieren. Und wir behaupten auch nicht, dass wir für die Gleichnisse, die wir behandeln, die einzig richtige Auslegung bieten: Parabeln sind kleine Juwelen der Erzählkunst; sie sind so raffiniert gebaut, dass sich ihre Bedeutung niemals in einer Deutung erschöpft. Aber indem dieses Buch neutestamentliche und rabbinische Gleichnisse zusammen bespricht, bietet es Einblicke in eine einzigartige jüdische Erzählkultur. Und indem wir jede Parabel konsequent in ihren jüdischen und griechisch-römischen Kontext stellen, kann sichtbar werden, wie zeitgenössische Hörerinnen und Hörer sie verstanden haben könnten.

Der vergleichende Ansatz macht dieses Buch einzigartig. Nicht etwa, weil wir meinen, dass die mit Jesu Namen verbundene Gleichnistradition und die der Rabbinen das Gleiche oder dass das Judentum und das Christentum am Ende doch dieselbe Religion wären. Auch nicht, weil wir Jesus als Rabbiner verstehen, denn was in der späteren rabbinischen Bewegung unter einem Rabbi(ner) verstanden wurde, unterscheidet sich stark vom Gebrauch des Titels »Rabbi«, wie er - in der Zeit vor dem Fall des zweiten Tempels in Jerusalem - manchmal für Jesus gebraucht wird. Vielmehr können wir gerade in der Weise, wie Gleichnisse verwendet wurden, erkennen, wie eine Bewegung entsteht, die zum »Christentum« wurde, zur Zeit Jesu aber eine frühjüdische Reformbewegung unter vielen war. Zugleich wird die enge Verwandtschaft dieser Bewegung mit dem rabbinischen Judentum sichtbar, das sich in derselben Zeit entwickelte. Beim Studieren von Gleichnissen stellen wir Verwandtschaft in Motiven und Themen fest, erkennen aber auch die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, die diese beiden »Religionen im Embryonalstadium« in ihrer Lehre vornehmen.

Gleichnisse werden oft als Geschichten verstanden, die eine religiöse Lehre anhand von Beispielen aus dem täglichen Leben veranschaulichen. Das ist im Großen und Ganzen richtig, stimmt aber auch wieder nur bedingt, weil es fälschlich eine Einbahnstraße suggeriert, wo eine doppelte Dynamik vorliegt: Als Geschichten bilden die Gleichnisse eine Brücke zwischen Lehre und Leben, zwischen der überlieferten Tradition und den Herausforderungen der alltäglichen Existenz. Konzepte wie Umkehr, Freude, Gnade und Belohnung, Strafe und Vergebung spielen dabei in beiden Gleichnistraditionen eine erstaunlich ähnliche Rolle. Auch die Konzentration auf die Gegenwart Gottes im Hier und Jetzt ist in den Gleichnissen Jesu und in den rabbinischen Gleichnissen ein wichtiges Thema, wobei die göttliche Anwesenheit in beiden Traditionen etwas andere Konturen bekommt. Die Parabeln der Jesusbewegung konzentrieren sich dabei auf das Königreich Gottes, die Rabbinen auf die Tora als alles bestimmende Wirklichkeit. Beide Gleichniskorpora spiegeln in den sich überschneidenden Dimensionen eine jüdische Erzählkultur und Gedankenwelt wider, die sich in Israel, insbesondere in Galiläa, in den ersten Jahrhunderten u. Z. entwickelte. Damals kam in dieser Region die »frühjüdische Parabel« zur Blüte.

Zur Terminologie

Dieses Buch enthält zahlreiche Verweise auf rabbinische und (früh-)christliche Quellen und verwendet eine spezifische Terminologie. Deshalb hier eine kurze Erklärung der wichtigsten Begriffe und Quellenbezeichnungen:

Die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas sind die sogenannten synoptischen Evangelien. Diese drei nehmen die Erzählung des kürzesten Evangeliums, des Markusevangeliums, auf und teilen darum viele Motive und Geschichten miteinander, was sichtbar wird, wenn man den Text in Spalten nebeneinander – eben in einer Synopse – abbildet. Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass ein Proto-Markusevangelium (d. h. ein Evangelium, das nicht genau mit dem uns heute vorliegenden Text identisch ist) das älteste Evangelium ist, und dass Matthäus und Lukas dieses redaktionell bearbeitet und Material aus weiteren Quellen hinzugefügt haben. Darunter ist sogenanntes »Sondergut« wie z. B. die berühmten Gleichnisse vom verlorenen Sohn oder vom barmherzigen Samariter (Lukas) oder von den Arbeitern im Weinberg, dem unbarmherzigen Sklaven und von den zwei Söhnen (Matthäus), die alle in diesem Buch ausgelegt werden. Zudem haben Matthäus und Lukas vermutlich eine sehr frühe schriftliche Sammlung von Jesusworten, sogenannten Logien, benutzt, die auch Logienquelle Q genannt wird. Auch aus dieser nur hypothetisch rekonstruierbaren Quelle werden diverse Gleichnisse besprochen.Der Begriff Midrasch (Plural: Midraschim) bezeichnet die Auslegung (oder Exegese) eines Textes aus der Tora, den fünf Büchern Mose also, durch die Rabbinen. Midrasch bezeichnet dabei sowohl die Methode der Erklärung als auch ihr Ergebnis: die Sammlungen der Midraschim. Gleichnisse aus den folgenden rabbinischen Midraschim werden in diesem Buch behandelt: Genesis Rabba (Kommentar zur Genesis, 1 Mose), Mekhilta (Kommentar zum Buch Exodus, 2 Mose), Sifra (Kommentar zu Levitikus, 3 Mose), Sifre Numeri (Kommentar zu Numeri, 4 Mose) und Sifre Deuteronomium (Kommentar zum Deuteronomium, 5 Mose). In diesem Buch wird gelegentlich auch auf andere Midraschim verwiesen, die in der Regel an der Zufügung »Rabba« zu erkennen sind. Übrigens ist die rabbinische Exegese viel assoziativer und spielerischer als die Exegese, die wir aus dem Christentum kennen, wofür viele Beispiele in unseren Auslegungen zu finden sind. Der Begriff Halacha bezeichnet sowohl die Diskussionen über das jüdische Gesetz, in denen Gleichnisse eine wichtige Rolle spielen, als auch deren Ergebnisse, die festgestellten Verhaltensregeln. Halacha findet sich in der Tora, der Mischna, der Tosefta und im Talmud. Die drei letzten in der Reihenfolge ihres Entstehens genannten Werke enthalten Kommentare zu den Gesetzen der Tora. Alle drei Werke sind in mehrere Traktate unterteilt. Verweise auf diese Werke sehen folgendermaßen aus: Dem Namen des Traktats wird ein kleines »m« (für Mischna), ein großes »T« (für Tosefta) oder ein kleines »b« für den Babylonischen Talmud vorangestellt. Es gibt auch einen Jerusalemer Talmud, auf den ein kleines »j« hinweist. Um das Lesen zu erleichtern, haben wir versucht, die Abkürzungen so weit wie möglich auszuschreiben. Wer es interessant findet, zitierte Passagen aus der rabbinischen Literatur und der Halacha zu recherchieren, kann online auf den englischsprachigen Internetseiten www.sefaria.org oder www.halakhah.com fündig werden. Für die rabbinischen Gleichnisse, die in diesem Buch zitiert werden, bieten wir eigene Übersetzungen oder geben die verwendete deutsche Ausgabe an, wobei alte Übersetzungen manchmal stillschweigend etwas modernisiert und an moderne Rechtschreibung angepasst wurden. Sofern nicht anders angegeben, sind Bibelzitate (außerhalb der rabbinischen Texte) nach der Zürcher Übersetzung zitiert.

Der Begriff »Parabel«

Das deutsche Wort »Parabel« leitet sich vom griechischen Verb paraballo ab, das »jemandem etwas (vor die Füße) werfen« oder »sich hinbegeben zu etwas oder jemandem« bedeutet. Auf dem Feld der Erzählkunst ist damit eine Redeweise bezeichnet, die eine Frage oder einen Standpunkt durch Vergleich beleuchtet. Der Vergleich ist also die entscheidende Funktion der Parabel, weshalb wir im Deutschen auch von einem »Gleichnis« sprechen. Das griechische Substantiv parabolè, von dem sich unser Begriff Parabel ableitet, wurde bereits in der griechischen Kultur in der gleichen Weise benutzt, wie wir das heute tun – schon Aristoteles definierte eine parabolè als eine Form des Vergleichs. In den synoptischen Evangelien wird der Begriff 33 Mal verwendet, oft im Plural parabolai. Er bezeichnet dort sowohl die Weisheitsworte (Logien und insbesondere Bildworte) als auch die Gleichnisse, die Jesus in seiner Lehre benutzt.

Dass das Wort parabolè mehrere Sachverhalte bezeichnet, ein Phänomen, das als »Polysemie« bekannt ist, findet sich auch in frühjüdischen Texten. Die griechische Übersetzung der Hebräischen Bibel, die Septuaginta (entstanden im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, im weiteren Verlauf dieses Buches als v. u. Z. abgekürzt), verwendet dieses Wort in Psalm 77,2 (Zählung des hebräischen Textes: 78,2) für das hebräische Wort maschal: »Ich will meinen Mund auftun zu einem (Gleichnis-)Spruch (ba-maschal).« Die Polysemie des Griechischen spiegelt die des Hebräischen wider: Das biblische Buch der Sprichwörter wird im Hebräischen als mischle (Plural constructus-Form von maschal) bezeichnet, aber in rabbinischen Texten bezeichnet maschal (Plural: meschalim) gewöhnlich kein Sprichwort, sondern ein Gleichnis. Bemerkenswerterweise verwendet die Septuaginta das Wort paroimia für das biblische Buch der Sprichwörter. Die frühjüdischen Übersetzer biblischer Texte im Lande Israel wie Theodotion oder Aquila wiederum verwenden parabolai, denselben Begriff also, den die synoptischen Evangelien für die Weisheitssprüche und Gleichnisse Jesu gebrauchen und der im Hebräerbrief zweimal für bildliche Sprache auftaucht. Darüber hinaus können sich beide Begriffe, parabolè und maschal, in biblischen und frühjüdischen Texten auf ein Rätsel, ein Beispiel oder sogar auf eine Person beziehen, die in vorbildlicher Weise handelt. Kurzum, die Verwendung von parabolè als Lieblingsbegriff für das Gleichnis passt in einen frühjüdischen Kontext, in dem dieser Begriff eine breitere Bedeutung hat. Die Parallele zu hebräisch maschal (und aramäisch mathla) zeigt darüber hinaus den intensiven Austausch der hebräisch-aramäischen jüdischen Kultur mit der griechischen und römischen in einem kulturellen Kontext, in dem Mehrsprachigkeit keine Ausnahme war.

Parabeln, Gleichnisse und andere terminologische Unterscheidungen

In unserer Studie wird das vom griechischen Wort parabolè abgeleitete Substantiv »Parabel« als Hauptgattungsbegriff verwendet und ist meistens synonym mit dem im Deutschen als Übersetzung hierfür eingebürgerten und in den meisten Bibelübersetzungen gebrauchten Wort »Gleichnis« und dem hebräischen Äquivalent »Maschal«. Alle diese Worte beziehen sich tatsächlich auf dieselbe literarische Gattung oder Form und können als Oberbegriff verwendet werden. In der Forschungsgeschichte sind Unterformen innerhalb der Hauptgattung auf verschiedene Weise definiert worden, und hieraus ergeben sich Sprachverwirrungen aller Art, die aber vornehmlich theoretische Bedeutung haben, z. B. die in älterer Literatur oft begegnende Rede vom »Gleichnis im engeren Sinn«, das der Parabel gegenübergestellt wird (wobei Gleichnis »im weiteren Sinne« als Oberbegriff fungiert und Parabel als spezifische Unterform verstanden wird). Es hilft, sich klar zu machen, dass in der älteren Forschung der Begriff Gleichnis oft als übergeordneter Terminus verwendet wurde, während heutzutage wegen der Nähe zum Urtext oft Parabel als Oberbegriff gewählt wird, oder eben beide als synonyme Oberbegriffe verwendet werden.

In einer zweibändigen Studie Die Gleichnisreden Jesu (21910) unterschied der einflussreiche deutsche Bibelwissenschaftler Adolf Jülicher drei ursprüngliche in der alten Jesusüberlieferung vorkommende Varianten und eine vierte, deren Abkunft von Jesus er kategorisch bestritt. Die ersten drei finden sich in den synoptischen Evangelien: zum ersten »eigentliche Gleichnisse«, oft auch »besprechende Gleichnisse« oder »Gleichnisse im engeren Sinn« genannt, zum zweiten »Parabeln«, auch (unnötig verwirrend!) »erzählende Gleichnisse«, die Jülicher der antiken Gattung der Fabel zugehörig definierte, und zum dritten Beispielerzählungen (oder »Exempla«). Nur im Johannesevangelium finden wir ausgearbeitete Bilderreden oder Parömien (vom griechischen Begriff paroimia), die Christus etwa als Weinstock, als Brot des Lebens, als Tür zu den Schafen usw. charakterisieren. Die Zugehörigkeit dieser johanneischen Bildersprache zum Genre der Parabel ist in der Forschung sehr umstritten, wir haben sie in unserem Werk nicht berücksichtigt, während das Kompendium der Gleichnisse Jesu (Zimmermann u.a.) versuchte, eine Lanze für ihre Einbeziehung zu brechen.

Wenden wir uns nun den synoptischen Hauptformen zu, denen Rudolf Bultmann noch die in den Synoptikern sehr häufig vorkommenden kurzen »Bildworte« (eingeschlossen Metaphern und Vergleiche) als einer rudimentären Form von Gleichnissen voranstellte, die den alttestamentlichen Sprüchen am nächsten verwandt sind (z. B. Mt 24,28: »Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier«). Besprechende Gleichnisse sind etwas weiter ausgearbeitete Vergleiche, die den Zuhörenden oft im Präsens als Erzählzeit einen abstrakten Sachverhalt vor Augen führen und das Publikum von einem bestimmten Standpunkt überzeugen sollen. Natur- und Alltagsbilder sind vorherrschend. So ist Lk 11,11-12 ein überzeugendes Gleichnis dafür, dass Vertrauen in Gebetserhörung durch Gott gerechtfertigt ist, denn: »Wer von euch gibt seinem Sohn, wenn der ihn, den Vater, um einen Fisch bittet, statt des Fisches eine Schlange, oder wer gibt, wenn er ihn um ein Ei bittet, einen Skorpion?« Als »Parabeln« (auch »erzählende Gleichnisse« oder Gleichniserzählungen) werden ausführlichere Erzählungen bezeichnet, die meist im Vergangenheitstempus eine interessante, fiktive Geschichte erzählen. In »Beispielerzählungen« schließlich wird das zu beurteilende Verhalten bereits in der Erzählung selbst beispielhaft dargestellt.

Diese Differenzierung der Gattung Gleichnisse in verschiedenen Untertypen wird in der gegenwärtigen Forschung wieder stark relativiert, und das nicht ohne Grund: Gleichnisse treten in Varianten auf, und es sind viele Übergangsformen erkennbar, die die Fluidität der Gattung zeigen. Dass sich die sogenannten Beispielerzählungen (wie die Erzählung vom barmherzigen Samariter) wirklich überzeugend von anderen fiktiven Erzählungen (»Parabeln im engeren Sinn«) unterscheiden lassen, wird häufig mit guten Gründen bestritten. Allerdings spricht aus vergleichender Perspektive einiges für eine Unterscheidung zwischen »Gleichnis (im engeren Sinn)« und »Parabel (im engeren Sinn)«. Gleichnis und Parabel beleuchten beide eine relevante Situation von einem ähnlichen, mehr oder weniger fiktiven Kontext aus. Gleichnisse sind dabei in der Regel kürzer und sollen jemanden von einer eindeutigen und bereits definierten Position überzeugen. Sie ziehen dabei ein Bild (eine Metapher) zur Erklärung heran, das zu der zu beleuchtenden Situation passt und das aus sich selbst heraus verständlich ist, ohne dass es auf eine andere Realität übertragen werden muss. Das Gleichnis will also überzeugen, und das kann es nur, wenn es so genau wie möglich die Situation ins Zentrum stellt. Besprechende Gleichnisse i. e. S. sind nicht nur eine Variante von Parabeln, sondern wahrscheinlich sogar deren ältere Erscheinungsform (siehe auch das nächste Kapitel: Gesetzesparabeln). Parabeln hingegen sind ausführlicher und erzählerisch kunstvoller gestaltet, sie bedienen sich einer bildhaften, metaphernreichen Sprache, die nicht immer direkt verständlich ist, und ihre komplexe Handlungsdynamik zwingt Leserinnen und Leser, einen eigenen Standpunkt in der Geschichte einzunehmen, um Antwort zu geben auf die Frage, um die es in der Parabel geht. Dass beide Untergattungen sich in der Grundstruktur der prinzipiell bedeutungsoffenen Form des Vergleichens bedienen – jeder Vergleich lässt einen gewissen Deutungsraum –, zeigt sich an festen Formeln wie »das ähnelt«, »ist vergleichbar mit«, »wie« und oft auch an ihrer ausdrücklichen Einführung als parabolè im Griechischen oder maschal im Hebräischen. Wie bereits betont, zeigt der Sprachgebrauch in den Quellentexten ein sehr weites Gattungsverständnis des antiken kulturellen Umfelds an. Diesem »weitherzigen« antiken Gattungsbewusstsein ist unsere Wahl des Begriffs Parabel als Generalbezeichnung verpflichtet.

Die Gestalt von Parabeln

Bei den in diesem Buch besprochenen Parabeln handelt es sich um kurze, fiktive Geschichten, die manchmal nicht mehr als zwei Zeilen lang sind und immer einen bildhaften Charakter haben. Sie sind um eine Metapher oder Metapherngruppe herum aufgebaut, verwenden also eine Bildsprache, die nicht wörtlich genommen werden will. Das Wort Vater kann zum Beispiel für Gott stehen, aber auch für den Erzvater Jakob oder für einen König. Eine Pflanze kann für Wachstum stehen, die Ernte für Fülle, aber auch für Trennung und Gericht, und das Wort Sklave kann einen Gläubigen meinen oder manchmal auch einen Nicht-Juden. Der Punkt ist, dass eine Metapher nie eins zu eins mit nur einer Bedeutung verknüpft werden kann: ihre Funktion und Bedeutung hängen von der Geschichte ab, die sich um diese Metapher herum entfaltet. Entscheidend für das Lesen und Verstehen von Gleichnissen ist, dass wir uns davor hüten, sie allegorisch zu lesen, also so, dass jedes Bild- und Erzählelement »eigentlich« einen bestimmten religiösen oder moralischen Sachverhalt anspricht. Es geht bei der Deutung von Parabeln nicht so sehr um die Dekodierung der Bilder, sondern vielmehr um die Art und Weise, wie sich die Figuren und Bilder zueinander verhalten. Daher sollte beim Lesen der Geschichte darauf geachtet werden, wie die Figuren handeln oder reagieren. So wird das Reich Gottes nicht mit einer Perle oder einem Schatz verglichen, sondern mit einem Perlenhändler, der eine kostbare Perle entdeckt und alles verkauft, um sie in seinen Besitz zu bringen, oder mit einem Menschen, der zufällig auf einen Schatz stößt und alles daran setzt, ihn zu erlangen (Mt 13,44-46). Es ist die Verbindung von Bild und Handlung, die in einer Parabel »etwas« auf der religiösen oder moralischen Ebene deutlich macht, und es gehört zum Wesen der Parabel, dass dieses »etwas« nur annäherungsweise beschrieben werden kann.

In der Regel wird der Vergleichspunkt in der Hinführung oder in der Einleitung ausdrücklich genannt. In den synoptischen Evangelien wird eine Parabel beispielsweise mit »Das Himmelreich ist vergleichbar mit ...« eingeleitet, in rabbinischen Quellen finden wir standardisierte Einleitungen wie: »Man erzählte ein Gleichnis. Womit kann man das vergleichen? Mit ...« oder »Dies ist ähnlich wie ...«. Die Anwendung des Gleichnisses wird gewöhnlich mit dem Adverb »so (auch)«, »ebenso« eingeleitet (kach in hebräischen, houtoos in griechischen Texten). Manchmal enthält ein Gleichnis eine logische Argumentationsweise vom Leichten zum Schweren (»wenn etwas schon auf so-und-so zutrifft, dann ganz sicher auch auf so-und-so«). In vielen Fällen schließt eine Parabel mit einem zugefügten Weisheitsspruch (einem fabula docet), oder ihre übertragene Bedeutung ist implizit in der umgebenden Erzählung enthalten. Wir bezeichnen diese Anwendung mit einem traditionellen jüdischen Begriff als Nimschal, d. h. als das, womit das Gleichnis (maschal) verglichen wird (Kennerinnen und Kenner des Hebräischen erkennen hier die passive Konjugation nif’al). Betrachten wir als Beispiel das folgende Gleichnis aus einem rabbinischen Kommentar zur Genesis:

Einleitung

»Ich war sein Liebling (amon), eine Quelle der Freude jeden Tag aufs Neue (...)« (Spr 8,30).

Eine andere Interpretation: amon ist ein Architekt (oeman). Die Tora verkündet: »Ich war das (Architekten-)Werkzeug (keli oemanuto) des Heiligen, gepriesen sei Er«.

Parabel

Maschal

Wenn im irdischen Gang der Dinge ein König aus Fleisch und Blut einen Palast baut, dann baut er ihn nicht nach eigener Einsicht, sondern nach Einsicht eines Architekten (oeman), und der Architekt baut ihn nicht nach seinem Gutdünken, sondern er hat Pläne und Entwürfe, damit er weiß, wie er die Zimmer und Gemächer machen muss.

Anwendung

Nimschalmit Beweistext

Ebenso schaute der Heilige, gepriesen sei Er, in die Tora und baute die Welt, und die Tora sagte: Mit dem Anfang (be-reschit) schuf Gott (Gen 1,1) – und es gibt keinen »Anfang« außer der Tora, wie du sagst: »Der Herr hat mich zum Anfang (reschit) seines Weges erworben, bevor Er das Werk der Schöpfung begann.« (Spr 8,22)

Genesis Rabba 1 (eigene Übersetzung)

Diese Auslegung soll erklären, was be-reschit in Gen 1,1 bedeutet. Normalerweise wird es mit »im Anfang« übersetzt, hier jedoch mit »mit dem Anfang«, und der Anfang ist dann ein Verweis auf die Tora, die dem Schöpfer (Gott) sozusagen als Bauplan für die Schöpfung dient. Die Passage zeigt gut, wie Gleichnis (maschal) und Anwendung (nimschal) sauber getrennt bleiben, und wie das Ganze durch das Aufwerfen eines Problems auf der Grundlage eines biblischen Textes eingeleitet wird. Das Bibelzitat in der Anwendung wird übrigens auch als »Beweistext« bezeichnet.

Wer dieses Gleichnis aufmerksam liest, dem fällt noch etwas auf, das in vielen Gleichnissen in ähnlicher Weise auftritt: Das Bild des Königs, der einen Architekten befragt, der wiederum einen Bauplan zu Rate zieht, passt nicht ganz zur Anwendung. Wenn der König für Gott steht und die Pläne und Entwürfe die Tora repräsentieren, wer ist dann der Architekt? Es entsteht eine gewisse Spannung, die das Gleichnis aber auch interessanter macht: Offenbar will es dem Text eine Perspektive oder Auslegungsnuance hinzufügen. Wir sollten darum auch hier in erster Linie auf die Dynamik der Geschichte achten und die Bildelemente nicht isoliert betrachten: Es geht darum, die Tora im Akt der Schöpfung zu konsultieren, und um die Vorstellung, dass die Tora die Grundfesten der Schöpfung in sich trägt. Es ist bekannt, dass dieses Gleichnis von Rabbi Hoschaja (wahrscheinlich Hoschaja Rabba, ein Lehrer aus dem frühen dritten Jahrhundert) auf ein verwandtes Bild von Philo von Alexandria zurückgeht, das wiederum ein »Gleichnis« von Plato über den Demiurgen als Schöpfer der Welt aufnimmt. Offenbar wollten die Rabbinen mit der kritischen Anspielung auf einen bekannten griechischen Mythos und die dahinterstehende platonische Ideenlehre darauf hinweisen, dass die Tora die Blaupause der Schöpfung ist und dass die Schöpfung keine Scheinwelt ist, sondern die Weisheit Gottes direkt widerspiegelt.

Von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit

Schon ein kurzer Blick in Kommentare zu den Gleichnissen genügt, um festzustellen, dass eine Parabel keine eindeutigen Aussagen über ihre Bedeutung zulässt, sondern vielmehr eine Vielzahl von Sinnzuschreibungen und Assoziationen hervorruft, die bei jedem Leser und jeder Leserin wieder anders sein können. Ein Gleichnis fordert den Leser oder die Zuhörerin auf, sich in die Geschichte einzufühlen, Leerstellen selbst zu füllen, rhetorische Fragen selbst zu beantworten oder sogar das Ende der Geschichte zu entwerfen, wenn dieses, wie es oft geschieht, nicht erzählt ist. Das hat damit zu tun, dass Gleichnisse ursprünglich in der mündlichen Lehre verwendet wurden und die Zuhörenden in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld ansprachen. Wir kennen diesen Unterrichtskontext heute nicht mehr; in den überlieferten Texten sind allenfalls Anklänge daran erhalten geblieben. Diese machen sichtbar, dass Gleichnisse eine Rolle spielten bei Diskussionen über die Auslegung des Gesetzes und der Tora, wie sie zwischen Schriftgelehrten stattfand, beim Unterrichten von Rabbinenschülern und dem Volk, aber auch in Predigten und bei Diskussionen mit Nicht-Juden herangezogen wurden. In diesen Kontexten bilden Gleichnisse die Verbindung zwischen den Lehren Jesu oder der Rabbinen und der Lebenssituation des Schülers, des Hörers oder der Leserin. Dafür greifen Gleichnisse auf Alltagssituationen zurück, die für die Rezipienten nachvollziehbar sind, und engagieren diese, indem sie bewusst Gefühle aufrufen, die eine Reaktion hervorbringen, variierend von Zustimmung bis Überraschung, Reibung und Protest. Zugleich nehmen sowohl die Gleichnisse Jesu als auch die der Rabbinen heilige Texte auf, »Mose und die Propheten« oder die Tora, um sie in den Mittelpunkt zu stellen und sie zu deuten, wenn auch auf unterschiedliche Weise.

Bei den Rabbinen sind Gleichnisse so in erster Linie Teil des Midrasch, der typisch rabbinischen Auslegung der Hebräischen Bibel (die im Wesentlichen identisch ist mit dem Text, den Christen das Alte Testament nennen). Es ist dieser ständige Dialog mit der Schrift, der sich zum Herzstück des rabbinischen Judentums entwickelt. Diese Gestalt des Judentums entstand nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 u. Z. Sie misst dem Studium und der Praxis der Tora große Bedeutung zu. Ausgehend von der Geschichte des Bundes zwischen Gott und seinem Volk legt es einen Schwerpunkt auf die Praxis der Tora im Alltag als Verwirklichung der Beziehung zu Gott. In der Jesustradition liegt der Akzent auf der Nähe und dem Anbruch des Reiches Gottes. Dies ist ein früh-jüdisches Konzept, das auch den Rabbinen bekannt war, allerdings spielen die Person, Lehre und das Handeln Jesu eine besondere Rolle in der Füllung des Begriffs. Jesus erklärte zum Beispiel seine Exorzismen zu Ereignissen (!) des Reiches Gottes in der Gegenwart und erläuterte sein exorzistisches Handeln mit Gleichnissen und Bildworten. So charakterisiert er sich selbst in einem Bildwort als neuer Moses: »Wenn ich mit dem Finger Gottes (Ex 8,15) die Dämonen austreibe, dann ist das Reich Gottes ja bereits bei euch angekommen.« (Lk 11,20) Er vergleicht sich als Exorzist in einem provokativen Gleichnis mit einem Räuberhauptmann, der das Haus eines Starken ausplündert und »seine Gefäße« mitnimmt, nachdem er zuerst den reichen und mächtigen Bewohner gefesselt hat (Mk 3,27 par). Der »Starke« ist ein traditionelles biblisches Bild für Satan, und die sich in Satans Besitz befindenden »Gefäße« sind eine Metapher für die Besessenen, die Satan sich untertan gemacht hat und die Jesus befreit. Es ist angesichts solcher authentischer Jesustraditionen nicht verwunderlich, dass das frühe Christentum im Licht des Osterglaubens schnell die Lehre und das Handeln Jesu mit dem Anbruch des Reiches Gottes gleichgesetzt hat. Leider ist dabei manchmal vergessen worden, dass sich die Gleichnisse Jesu auf dieselbe Tora und dieselben prophetischen Traditionen beziehen, die auch für die Rabbinen von zentraler Bedeutung waren.