Golf - Die größten Legenden - Dieter Genske - E-Book

Golf - Die größten Legenden E-Book

Dieter Genske

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Beschreibung

Mit Old Tom Morris und den British Open fing alles an: Die legendären Profis und ihre Erfolgsgeschichten im Golfsport. Große Namen aus alten Zeiten wie Walter Hagen, Ben Hogan oder Bobby Jones bis zu Arnold Palmer, Jack Nicklaus und Bernhard Langer tauchen unter den Legenden ebenso auf wie Greg Norman, John Daly und Nick Faldo. Viel zu früh sorgte der Tod von Severiano Ballesteros und Payne Stewart für das Ende ihrer großen Karriere. Und einer darf natürlich mit seinen Siegen, Rekorden, privaten wie sportlichen Krisen nicht fehlen: Tiger Woods bildet den Abschluss in der Liste der größten Golflegenden.

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Seitenzahl: 377

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DIETER GENSKE

DIE GRÖSSTEN LEGENDEN

Porträts, Geschichten und Skandale

Golf – Die größten Legenden

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über<https://www.dnb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2023 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

Auckland, Beirut, Dubai, Hägendorf, Hongkong, Indianapolis, Kairo, Kapstadt, Manila, Maidenhead, Neu-Delhi, Singapur, Sydney, Teheran, Wien

Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)

Druck: Bookwire PoD

eISBN 978-3-8403-3860-1

E-Mail: [email protected]

www.dersportverlag.de

INHALT

Einleitung: Golf-Legenden

1Severiano Ballesteros: Kompromisslos auf Angriff

2Braid, Taylor und Vardon: Das große Triumvirat

3John Daly: Das Enfant terrible

4Nick Faldo: Der ungeliebte Star

5Walter Hagen: Showman und großer Genießer

6Ben Hogan: Eiskalt und erbarmungslos

7Bobby Jones: Genie aus Georgia

8Bernhard Langer: Der Asket aus Anhausen

9Old und Young Tom Morris: Wenn der Vater mit dem Sohne

10Jack Nicklaus: The Golden Bear

11Greg Norman: Der große Verlierer

12Arnold Palmer: The King

13Gary Player: Der schwarze Ritter

14Gene Sarazen: Auf einen Schlag berühmt

15Payne Stewart: Der tragische Held

16Tom Watson: Der Spätzünder

17Tiger Woods: Das Wunder Woods

ANHANG

1Literaturverzeichnis

2Bildnachweis

EINLEITUNG: GOLF-LEGENDEN

Was macht einen Golfspieler zur Legende?

Wer durch sein außergewöhnliches Spiel Golfgeschichte geschrieben hat, fand die Aufnahme in meine Liste. Dabei ist sie keine Rangliste, sondern eine alphabetische Auflistung – vom Spanier Severiano Ballesteros bis zum US-Profi Tiger Woods. Diese Liste der Golf-Legenden ist natürlich nicht vollständig.

In meiner Aufstellung finden die bekanntesten Golfspieler aus der Golf Hall of Fame, aber auch andere legendäre Golfer ihren Niederschlag, die eine Erwähnung verdient haben. Vorrangig sportliche Erfolge, aber auch Skandale und spektakuläre Schläge und Niederlagen sind der Gegenstand dieses Buchs.

DIE MAJORS, DAS MASS ALLER DINGE

Die vier Major-Turniere sind im Golfsport das Maß aller Dinge. Wer sich einen Titel beim US-Masters, den US Open, British Open oder der US PGA Championship holt, geht ein in die Golfgeschichte, wird zum Star und zur Legende. Jack Nicklaus ist mit 18 Major-Siegen zwischen 1962 und 1986 der erfolgreichste Golfer, Tiger Woods folgt mit seinen 15 Siegen seit 1997. Und nur fünf Spielern – Jack Nicklaus, Tiger Woods, Ben Hogan, Gary Player und Gene Sarazen – gelang es, bei jedem dieser vier Turniere zu gewinnen. Alle vier Turniere in einem Kalenderjahr zu gewinnen, den sogenannten Grand Slam, gelang noch niemandem.

Ehrungen und Auszeichnungen sowie die Weltranglistenplatzierungen sorgen für weitere Maßstäbe bezüglich des Stellenwerts und des Ansehens der Spieler. Dazu zählen auch die Berufungen ins jeweilige Ryder-Cup-Team.

MAJOR-TURNIERE

US-Masters: Das Masters Tournament findet jährlich im Augusta National Golf Club, Georgia, statt und ist ein reines Einladungsturnier mit strikten Teilnahmeregeln. Es wurde 1934 erstmals auf Initiative des legendären Amateurgolfers Bobby Jones (1902-1971) ausgetragen.

US Open: Horace Rawlins, ein junger Spieler englischer Abstammung, war 1895 der erste Champion, als diese Meisterschaft im Jahr nach der Gründung des amerikanischen Golfverbandes (USGA) auf der Neun-Löcher-Anlage von Newport, Rhode Island, ins Leben gerufen wurde.

British Open: Die älteste und angesehenste Meisterschaft der Welt wurde 1856 beim traditionellen Oktober-Meeting des Prestwick Golf Clubs geboren. Es dauerte allerdings bis 1860, ehe das Turnier erstmals ausgetragen wurde. 1860 spielten acht Teilnehmer drei Runden von jeweils zwölf Löchern auf den Prestwick Links.

US PGA Championship: Die Meisterschaft wurde erstmals 1916 in Siwanoy (New York) ausgetragen. Sie wurde bis 1958 als Lochwettspiel ausgespielt, ehe man zum 72-Löcher-Zählwettspiel wechselte.

WELTRANGLISTE

Erster Spitzenreiter der 1986 eingeführten Herrenweltrangliste war Bernhard Langer. Vorläufer dieser Golfweltrangliste war die 1968 von Mark McCormack eingeführte World Golf Ranking. Grundlage für die Berechnung der Punkte sind die Ergebnisse bei den Events der sechs weltweit führenden professionellen Turnierserien. Von der Berechnung ausgenommen sind die Ergebnisse der vier Major-Turniere sowie der PLAYERS Championship.

RYDER CUP

Ein Vergleichswettkampf 1926 zwischen Profigolfern aus Großbritannien und aus den Vereinigten Staaten in Wentworth (England) war der Vorläufer des heutigen Ryder Cups. Das erste offizielle Ryder-Cup-Match wurde im Jahr darauf ausgetragen, nachdem Samuel Ryder, ein Samenhändler aus St. Alabans (England) einen goldenen Pokal gestiftet hatte.

Seither wurde das Match im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen, wobei Spieler aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten aufeinandertreffen. Seit 1977 wurden auch andere europäische Spieler in der britischen Mannschaft berücksichtigt und das führte zum Ende der langjährigen amerikanischen Dominanz.

EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN

World Golf Hall of Fame: Die World Golf Hall of Fame ist die Ruhmeshalle des Golfsports. Sie befindet sich in St. Augustine, Florida. Neben den herausragenden Golfern können auch Persönlichkeiten, die sich um den Golfsport verdient gemacht haben, in die World Golf Hall of Fame aufgenommen werden.

Old Tom Morris Award: Die höchste Auszeichnung der Golf Course Superintendents Association of America (GCSAA) wird seit 1983 jedes Jahr an eine Person verliehen, die durch ihr kontinuierliches Engagement in ähnlicher Weise wie Old Tom Morris zum Wohl des Golfsports beigetragen hat. Old Tom Morris (1821-1908) gewann als Golfprofi viermal die British Open (1861, 1862, 1864, 1867).

Bob Jones Award: Es ist die höchste Auszeichnung der United States Golf Association (USGA). Der Preis trägt seinen Namen zu Ehren von Bobby Jones (1902-1971). Er wird seit 1955 jährlich als Anerkennung hervorragender Sportlichkeit im Golfsport verliehen.

Vardon Trophy: Diese Auszeichnung für Profis wird jährlich von der PGA of America vergeben. Ausgezeichnet wird der Golfer der US PGA Tour, der durchschnittlich pro Runde die wenigsten Schläge benötigt. Diese Auszeichnung wird seit 1937 vergeben und ist benannt nach der Golflegende Harry Vardon (1870-1937).

Harry Vardon Trophy: Die PGA European Tour vergibt ihre eigene, Harry Vardon Trophy genannte, Trophäe alljährlich an den Gewinner der Geldrangliste.

Byron Nelson Award: Seit 1980 zeichnet die US PGA Tour jährlich den Spieler mit dem niedrigsten Durchschnittsscore aus. Die Auszeichnung ist nach dem fünffachen Major-Sieger Byron Nelson (1912-2006) benannt.

Payne Stewart Award: Seit dem Jahr 2000 wird von der US PGA Tour zum Gedenken an den tödlich verunglückten US-Profi (1957-1999) der Payne Stewart Award verliehen. Er geht jährlich an Spieler, die sich wie Payne Stewart unter anderem durch Fairness und Respekt vor dem Charakter des Golfspiels verdient gemacht haben.

Charlie Bartlett Award: Er wird von der Golf Writers Association of America (GWAA) für uneigennützige Beiträge zur Verbesserung der Gesellschaft vergeben. Charlie Bartlett (1905-1967) von der Chicago Tribune war 21 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1967 der erste Sekretär der GWAA.

1

SEVERIANO BALLESTEROS: KOMPROMISSLOS AUF ANGRIFF

Severiano Ballesteros (1957-2011)Major-Siege (5):

US-Masters 1980, 1983

British Open 1979, 1984, 1988

Lange vor seinem ersten British-Open-Gewinn 1979 stand fest: Hier wächst ein großes Golftalent heran. Im Alter von 17 Jahren wechselte „Seve“ ins Profilager und eroberte durch sein kompromissloses Angriffsspiel die Golfwelt im Sturm und verdiente sich den Spitznamen der „Stier von Pedreña“. Sein früher Tod im Alter von 54 Jahren erschütterte die Sportwelt weltweit.

Florian Haupt von der Tageszeitung Die Welt charakterisierte den Spanier am treffendsten: „Ballesteros, aufgewachsen in den armen Verhältnissen der Franco-Diktatur, hatte das Golfen am Strand von Kantabrien erlernt, nicht auf dem gehegten Rasen eines Edelclubs – und so spielte er dann auch: unkonventionell, fantasiereich, so mitreißend wie keiner vor ihm und keiner danach.“

ALLES BEGANN MIT EINEM EISEN 3

Severiano Ballesteros wurde am 9. April 1957 in Pedreña geboren, einer kleinen spanischen Stadt im Süden der Bucht von Santander. Viele sagten, er sei zum Golfspielen geboren, weil sein linker Arm etwas kürzer war als der rechte, und das erleichterte ihm die richtige Stellung am Ball.

Er wuchs in einfachen Verhältnissen im ländlichen Norden Spaniens auf. Sein Vater Baldomero war ein Landarbeiter, der auf den Feldern in der Nähe des Golfclubs arbeitete. Mit sieben Jahren begann Seve mit dem Golfspiel und folgte damit dem Beispiel seines älteren Bruders Manuel. Seve war der jüngste von vier Brüdern, die alle als Berufsspieler ihr Geld verdienten.

Ballesteros war ein Einzelgänger, der sich schon mit acht Jahren unerlaubterweise auf den Platz in Santander schlich, um in den Stunden der Dämmerung die ersten Freuden und Leiden des Golfs zu erfahren. Aber es war richtiges Golf und nicht mehr nur das Schlagen von Steinen am Strand oder auf dem väterlichen Hof. Besonders wichtig für den Weg dieses Autodidakten war zweifellos die Tatsache, dass ihm niemand einreden konnte, auf Sicherheit zu spielen und schulbuchmäßig zu schwingen.

Anfangs hatte er nur einen Schläger, ein gekürztes Eisen 3. Damit übte er alle möglichen Schläge, auch aus schwierigen Lagen. Erst als sein Talent erkannt wurde, erhielt er die Möglichkeit, im Privatclub in der Nähe seiner Heimatstadt zu spielen. Im Alter von zehn Jahren nahm er an seinem ersten Caddie-Turnier im Real Golf de Pedreña teil. Er brauchte 51 Schläge auf neun Löchern, zwei Jahre später, 1969, gewann er dasselbe Turnier.

Bevor er Profi wurde, trainierte Seve vorrangig am Strand. Ramon Sota, Onkel mütterlicherseits, war in seiner Kindheit das beste Vorbild. Sota war in den 1950er-Jahren viermal spanischer Meister und hatte 1965 eine Einladung zum US-Masters, wo er einen beachtlichen sechsten Platz belegte (Sieger Jack Nicklaus vor Arnold Palmer und Gary Player). Da war Seve acht Jahre alt.

Bei seinem Einstieg ins Profileben brachte Ballesteros eine abenteuerliche Alles-oder-nichts-Mentalität mit, die die Golfwelt seit den legendären Zeiten eines Arnold Palmer nicht mehr erlebt hatte. Er schlug, ging zum Ball und schlug wieder zu – wobei er bei jedem Schlag kompromisslos die Fahne suchte. Die Zuschauer liebten ihn hierfür.

1988 heiratete Seve Ballesteros Carmen Botin O‘Shea, die Tochter des Präsidenten der Banco Santander Central Hispano. 2004 kam es zur Trennung, während der Ehe kamen die drei Kinder Javier, Miguel und Carmen auf die Welt. Einen schweren Schicksalsschlag erlitt der Spanier 2007, als seine zweite Lebenspartnerin Fatima Galarza tödlich verunglückte.

SEINE SPIELWEISE

Über seine gesamte Karriere waren lange, gerade Abschläge mit dem Driver nie die Stärke von Severiano Ballesteros. Beispielhaft dafür stehen die British Open von 1979. Auf dem engen Platz von Royal Lytham, bekannt für schmale Spielbahnen und hohes Rough, traf er in den gesamten vier Runden lediglich achtmal mit dem Abschlag das Fairway. Durch sein überragendes kurzes Spiel, seine Kreativität und seinen Mut glich er diese Schwäche immer wieder aus.

„Im Golfsport habe ich mich immer eher als ein Künstler und nicht so sehr als ein Spieler gesehen“, sagte Ballesteros einmal über sich. Und weiter: „Ich glaube, behaupten zu können, dass mir auf dem Golfplatz Schläge gelungen sind, die bis heute kein anderer Spieler hinbekommen hat.“

„KONTROLLIERTE GEDANKEN!“

Von den großen Champions zeigte Seve Ballesteros ohne Zweifel die stärksten Unregelmäßigkeiten in der Schlagkunst. Gleichzeitig war er aber der Beste, wenn es um Rettungsschläge aus den unmöglichsten Lagen ging. Hierzu hatte Ballesteros folgenden Tipp: „Wenn Zweige den Aufschwung behindern, nehmen Sie keinen stärker geneigten Schläger als Eisen 8 und keinen steileren als Eisen 5.“ In seinem Fall darf man wirklich davon ausgehen, dass er aus Erfahrung sprach …

NICK FALDO ÜBER SEVE BALLESTEROS

Was hielt der sechsfache Major-Sieger Nick Faldo von seinem großen Konkurrenten Seve Ballesteros?

Der Engländer charakterisierte den Spanier so:

„Sein Charisma und seine Art und Weise, Golf zu spielen, haben unsere Tour und das Golf insgesamt ganz fantastisch nach vorn gebracht. Jeder Golfspieler träumt wohl davon, Golfturniere so zu gewinnen, wie er sie gewinnt. Doch wir sind grundverschiedene Charaktere. Wenn ich drei Abschläge in den Wald hämmern würde, wäre mein erster Gedanke: Aus. Mein Golf ist am Ende. Ende der Welt. Ballesteros hämmert drei Abschläge in den Wald, und es gehört zu seinem Golfspiel. Darum kann man uns absolut nicht miteinander vergleichen. Aber seine Spielweise ist unglaublich.“

DER PERFEKTE SCHLAG

Bei den British Open 1979 auf dem engen Platz von Royal Lytham gelang Seve Ballesteros im Alter von 22 Jahren ein Schlag, der ihn als „Parkplatz-Champion“ berühmt machte. Am 16. Loch des Turniers verzog er den Abschlag etwa 25 Meter nach rechts auf den vollbesetzten provisorischen Parkplatz für die Fernsehteams – unter der vorderen Stoßstange einer blauen Limousine. Die Bilder gehen um die Welt und im Netz und auf Videoplattformen wie YouTube® wird gezeigt, wie eine Menschenhorde herbeistürmt, um den Ball zu finden.

Ihm wurde ein strafloser Drop gewährt, Ballesteros darf den Ball ins flache Rough verlegen – eine freundliche Regelauslegung, von der er zweifelsohne profitierte. Der atemberaubende Schlag von dort auf das Grün und der anschließende Putt zum Birdie ermöglichten seinen ersten Major-Sieg.

Später offenbarte Ballesteros den staunenden Journalisten, dass er seinen Abschlag bewusst dorthin geschlagen hatte, weil der vorherrschende Wind ein Grünanspiel von der linken Fairwayseite sehr schwer gemacht hätte. Sein Abschlag war also kein zielloser, missratener Schlag, sondern eine wohldurchdachte Spieltaktik, die ihm den Weg zum Birdie ebnete – ein weiteres typisches Beispiel für das spielerische Können dieses Genies des Unerwarteten.

Als Seve bei der Siegerehrung zum ersten Mal die Claret Jug in den Händen hielt, erklärte er seinen Triumph humorvoll und trocken in seiner ihm eigenen, unvergessenen Art: „Ich spiele gut aus dem Rough – ich habe halt viel Übung.“ Es war das Ende eines Turniers mit einem unglaublichen Siegschlag, das einen ganz besonderen Platz in der Golfgeschichte einnahm.

SEINE GRÖSSTEN SIEGE

Bereits im Alter von 17 Jahren wurde Seve Ballesteros Profi und sorgte schon in jungen Jahren schnell für Aufsehen. Er entschied in den ersten fünf Jahren seiner Karriere nicht weniger als 24 Turniere für sich – und das auf allen Kontinenten.

1976 wurde er bei den British Open im Royal Birkdale Golf Club in Southport, England, gemeinsam mit Jack Nicklaus Zweiter hinter Johnny Miller (USA). Ballesteros war erst 19 Jahre alt und hatte nach drei Runden noch mit 211 (-5) zwei Schläge vor Miller gelegen. Auf der Schlussrunde fiel er jedoch nach zwölf Löchern und einem Score von 7 über Par zurück, wobei er auf dem 11. Loch einen Triplebogey spielte. Auf den letzten sechs Löchern kämpfte sich Ballesteros jedoch noch auf den geteilten Platz zwei zurück, gemeinsam mit dem legendären Jack Nicklaus. Seve gelangen drei Birdies und ein Eagle.

BRITISH-OPEN-SIEG 1979: MAGISCHE MACHT

Für Seve Ballesteros waren die British Open das beste Turnier. Er sagte einmal: „Du kämpfst gegen die Elemente, aber der Kurs bietet dir die Chance, alle deine Fähigkeiten einzusetzen.“ Bei seinem ersten British-Open-Triumph im Royal Lytham & St. Annes Golf Club in Lancashire, England, mit dem geschilderten Umweg über den Parkplatz traf er in den vier Tagen bei 72 Abschlägen nur achtmal das Fairway und fand seinen Ball häufig in Situationen wieder, aus denen andere vielleicht unter Inkaufnahme eines Strafschlags Befreiung gesucht hätten. Doch Ballesteros besaß die fast magische Macht, den Ball auf unbegreifliche Art und Weise doch noch dorthin zu schlagen, wo er hin sollte. Bei der German Open zum Beispiel, die er zweimal gewann (1978, 1988), traf er einmal in Frankfurt auf 18 Löchern nur zweimal das Fairway – aber am Schluss hatte er eine Runde mit 68 Schlägen gespielt!

US-MASTERS-SIEG 1980: VORREITER

Nicht weniger als sechsmal beendete Seve Ballesteros das US-Masters unter den ersten Fünf. Er ist erst 23 Jahre bei seinem Masters-Sieg 1980 und er führte den Golfsport in jene Dekade, die die amerikanische Vorherrschaft beenden sollte. Nach drei Runden lag der Spanier mit sieben Schlägen Vorsprung vorn und nach neun Löchern am Finaltag hatte er mit 16 unter Par den Masters-Rekord von Jack Nicklaus aus dem Jahr 1965 und Raymond Floyd aus 1976 (271/-17) im Visier.

Ein neuer Rekord von 270 hätte Seve eine Prämie von 50.000 US-Dollar beschert – doch daraus wurde nichts: Eine Stunde später hatte er im Amen Corner an Loch 12 und 13 ins Wasser getroffen und seine Führung war auf drei Schläge geschmolzen. Doch ein Birdie an Loch 15 (Par 5) und Pars an den letzten Löchern sicherten ihm eine 72er-Runde zum ersten Masters-Sieg und er war der erste Masters-Gewinner aus Europa.

US-MASTERS-SIEG 1983: LAND UNTER

Ballesteros’ zweiter Masters-Sieg ebnete gleichzeitig den Weg für die späteren europäischen Erfolge von Bernhard Langer, Sandy Lyle, Nick Faldo und Ian Woosnam. Starke Regenfälle zwangen am Freitag zum Abbruch und so wurde das Masters erst am Montag beendet – das erste Mal seit 1973.

Ballesteros begann die Finalrunde mit Birdie und Eagle, es folgte am schwierigen 4. Loch (Par 3) ein weiteres Birdie, gefolgt von vier Pars und ein weiteres Birdie am 9. Loch. 5 unter Par und 31 Schläge auf den Front Nine waren die Grundlage für die 69er-Runde (-3) und Ballesteros’ zweiten US-Masters-Sieg, weil die Verfolger, Titelverteidiger Craig Stadler, Raymond Floyd und Tom Watson, ihn nicht mehr gefährden konnten.

BRITISH-OPEN-SIEG 1984: „MEIN HÖHEPUNKT“

Auf die Frage, ob 1984 auf dem Old Course von St. Andrews seine beste British Open waren, antwortete Ballesteros einmal: „Jener Moment, als ich am letzten Grün einlochte und in der Heimat des Golf die Open gewann, das war der Höhepunkt meiner Karriere!“ In der Finalrunde spielte Ballesteros Birdie am Schlussloch zur 69, während Mitkonkurrent Tom Watson am 17. Loch, dem berühmten Road Hole, ein Bogey kassierte und am Ende mit einer 73 die Chance auf den dritten Open-Sieg in Folge vergab.

BRITISH-OPEN-SIEG 1988: SUPER-FINISH

Mit seinem zweiten British-Open-Triumph 1984 in St. Andrews schien Ballesteros seinen Siegerinstinkt verloren zu haben. Für eine längere Weile versagte er jeweils bei den alles entscheidenden Schlägen. Aber nach diesem Tief folgte sein Sieg bei den British Open 1988.

Mit einer bemerkenswerten 65er-Finalrunde gewann Ballesteros dann die British Open im Royal Lytham & St Annes Golf Club in Lytham St Annes, England. Am letzten Loch benötigte er ein Par 4, um ein Stechen mit Nick Price (Zimbabwe) zu vermeiden.

Er schlug seinen zweiten Schlag zu weit in eine schwierige Lage hinter das Grün. Der Chip mit dem Sandwedge aufs Grün ließ den Ball genau aufs Loch zurollen, wo er dann „tot“ an der Fahne liegen blieb. Wegen starker Regenfälle wurde die dritte Runde am Sonntag und die Finalrunde am Montag gespielt – das erste Mal in der Geschichte der British Open.

WEITERE BEMERKENSWERTE ERFOLGE

World Match Play Championship: Das traditionsreiche Einladungsturnier wurde seit 1964 im Lochspielformat ausgetragen – praktisch als Weltmeisterschaft im Lochspiel. Nach festgelegten Qualifikationskriterien wurden 16 Spieler eingeladen. Die absolute Weltspitze war am Start. Seve Ballesteros holte sich den Titel fünfmal: 1981, 1982, 1984, 1985 und 1991.

World Cup: Bei diesem Turnier für nationale Zwei-Mann-Teams ist nur eins pro Land startberechtigt. Gewinner 1976 wurde Seve Ballesteros in Palm Springs, Kalifornien/USA, zusammen mit Manuel Pinero und 1977 mit Antonio Garrido in Manila auf den Philippinen. Weitere Teilnahmen: 1975 und 1991.

RYDER-CUP-BILANZ

1997 führte Seve Ballesteros als Ryder-Cup-Kapitän das Europa-Team in seinem Heimatland bei Sotogrande im Valderrama Golf Club zum 14,5:13,5-Sieg über die USA. Zuvor hatte er in 37 Matches in dem weltweit wichtigsten Mannschaftswettbewerb 22,5 Punkte gesammelt und war damit hinter Nick Faldo und Bernhard Langer einer der erfolgreichsten Teamspieler.

An der Seite seines spanischen Profikollegen José Maria Olazábal sorgte er mit elf Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen für einen Weltrekord im Viererspiel. Im Ryder-Cup-Team stand Ballesteros insgesamt achtmal: 1979, 1983, 1985 (Sieger), 1987 (Sieger), 1989 (Unentschieden, Cup verteidigt), 1991, 1993, 1995 (Sieger). 1997 war er dann Non-Playing Captain im siegreichen Euro-Team. Der Ryder Cup 1997 in Spanien war der erste Austragungsort außerhalb den USA und der Britischen Inseln.

Beim Ryder Cup 1995 im Oak Hill Country Club, Pittsford, New York/ USA, überredete Ballesteros den europäischen Kapitän Bernard Gallacher, das Team am Finaltag blau statt grün tragen zu lassen. Europa gewann 14,5:13,5, wobei Ballesteros allerdings sein Einzel 4: gegen Tom Lehman verlor. Blau war Seves Glücksfarbe für den letzten Tag eines Turniers, seit er sie 1976 bei seinem ersten Turniersieg getragen hatte.

RYDER-CUP-EINSÄTZE VON SEVE BALLESTEROS

(Spiele gewonnen – unentschieden – verloren)

1979 (1-4-0), 1983 (2-1-2), 1985 (3-1-1), 1987 (4-1-0),

1989 (3-1-1), 1991 (4-0-1), 1993 (2-2-0), 1995 (1-2-0),

1997 siegreicher Captain;

Insgesamt: 20-12-5

SEINE VERDIENSTE UM EUROPAS GOLFSPORT

Seve Ballesteros brachte es fertig, Geschäftsmethoden nach Europa zu bringen, die man zuvor – zumindest in aller Öffentlichkeit – scheute. Wer ihn sehen wollte, musste zahlen. Eine Regelung, die man zu Beginn der 1990er-Jahre in Europa verbot. Also übernahm Ballesteros amerikanische Methoden: Offiziell engagierten ihn die Turnierveranstalter für den Umbau ihres Platzes. Und seine Arbeit war schon getan, wenn er den Rat gab, ein paar Schaufeln mehr Sand in den Bunker zu schütten.

Er baute sich ein kleines Imperium auf, wie er es in Übersee bei Arnold Palmer oder Jack Nicklaus gesehen hatte, warb für Schuhe, Hosen und Pullover genauso wie für den Tourismus in seiner Heimat Spanien, verkaufte seinen Namen für Golfplätze, Schläger und Bälle, verlegte seinen Wohnsitz aus steuerlichen Gründen nach Monte Carlo. Der kleine Junge aus Pedreña war längst ein reicher Mann geworden.

SEINE LETZTEN SIEGE

1994 BENSON AND HEDGES INTERNATIONAL OPEN IN ST. MELLION

Anfang Mai war Seve Ballesteros bitter enttäuscht, als er in dem idyllischen Örtchen St. Mellion an der Südküste Cornwalls eintraf. Da hatte man ihn doch kurzerhand aufs Abstellgleis geschoben. Sie hatten ihn nicht zu den US Open eingeladen. Der Stachel saß tief.

Er, der 26 Monate sieglos um den Erdball gereist war, sich in der Winterpause so intensiv wie nie auf die Saison ´94 vorbereitet hatte. Während der Balearen Open auf Mallorca vorher im März streute Seve die Bälle derart schlimm, dass sein Caddie Billy Foster ihn nach 27 Löchern bat, aufzuhören. „Ich will dich nicht mehr leiden sehen“, sagte Billy damals. Worauf Seve entgegnete: „Wir sind Profis, wir müssen die Runde beenden, so oder so“, – und Vorletzter wurde.

Seve trat daraufhin vom Ryder-Cup-Komitee zurück, in das er gerade erst gewählt worden war, und flog zum schwersten Turnier auf europäischem Boden: die Benson and Hedges International Open in St. Mellion. Der Platz, von dem der mehrfache Major-Sieger Sandy Lyle aus Schottland sagte: „Hier werden viele ihren Kopf verlieren.“ Der Platz, von dem der legendäre Jack Nicklaus zwei Jahre vorher meinte: „Ich glaube, er ist zu schwer für mich.“ Ein Urteil mit doppelter Bedeutung: Der „Goldene Bär“ hatte die schweren Bahnen 1982 selbst entworfen …

Doch das Monster von St. Mellion hatte Mitleid mit dem spanischen Magier und ließ ihn gewähren. Nach einer 69er-Auftaktrunde kam er hochzufrieden ins Clubhaus und meinte nur: „Hier kann was passieren …“ Und es passierte: Mit drei Schlägen Vorsprung gewann er am Ende vor dem Engländer Nick Faldo.

1994 MERCEDES GERMAN MASTERS IN MOTZEN

Fünf Monate später verzauberte Seve Ballesteros Anfang Oktober bei der Premiere des Mercedes German Masters in Motzen nicht nur die Berliner. Auch der Südafrikaner Ernie Els und sein spanischer Landsmann José Maria Olazábal, die lange so aussahen, als würden sie den Sieg unter sich ausmachen, mussten am Ende vor den magischen Fähigkeiten des 37-Jährigen die Segel streichen. Mit einer 67er-Schlussrunde hatte er es mit den schlaggleichen Els und Olazábal ins Stechen geschafft und gesiegt.

1995 PEUGEOT OPEN DE ESPANA

Seinen letzten Sieg feierte Seve Ballesteros in seiner Heimat. Im Club de Campo in Madrid im Mai 1995 ließ er um zwei Schläge seine beiden Landsleute José Rivero und Ignacio Garrido hinter sich und kassierte ein letztes Mal die Siegprämie von 91.660 Pfund.

SEINE BITTERSTEN STUNDEN 2002

Severiano Ballesteros galt zu seinen Zeiten schon als einer der größten Golfer. Doch in seinen letzten aktiven Jahren lief der fünffache Major-Champion zwar seiner Form hinterher, doch das hielt ihn nicht davon ab, weiter an sich zu glauben. Natürlich mochte er es nicht wahrhaben, als die Kräfte nachließen und die Siege ihm nicht mehr wie selbstverständlich zufielen.

Ballesteros hatte fast 20 Jahre lang ein Leben geführt, das bei anderen für drei gereicht hätte – wie eine Kerze, die an beiden Enden entzündet wurde. Doch wenn er das Fairway heraufkam und sich dann auf den letzten oder vorletzten Schlag vorbereitete und irgendwo unter den Zuschauern ein Hüsteln zu hören war oder gar eine Kamera klickte, dann vermochte der Spanier einen Blick zu werfen, bei dem der Empfänger den Wunsch hatte, tief in den Boden zu versinken.

Nach einem demütigenden Rückschlag zog er die Konsequenzen, und im sportlichen Abgesang über den Spanier titelte SPIEGEL Sport: „Seine Abschläge wurden ihm zum Verhängnis.“

In der ersten Runde der „Murphy‘s Irish Open“ 2002 ging die Karriere eines der größten Golfer Europas zu Ende. Der 45-jährige Severiano Ballesteros erlebte zum Auftakt des mit 1,6 Millionen Euro dotierten Turniers der European Tour einen der schwärzesten Momente seiner schillernden Laufbahn als Profigolfer.

Zwar hatte sich das sportliche Ende der Golflegende aus dem kleinen Atlantikort Pedreña bereits angedeutet, nachdem er bei seinen letzten 45 Turnierstarts 38-mal den Cut verpasste. Doch obwohl er 1995 das letzte Mal auf der European Tour gesiegt hatte, glaubte sich Ballesteros lediglich in einer Formkrise, die er durch Fleiß und Kampfgeist überwinden würde. Bis die „Murphy‘s Irish Open“ kam …

Bereits in den letzten fünf Jahren glichen die meisten Auftritte des fünffachen Major-Siegers vergeblichen Kämpfen, die die Bewunderer des beliebten „Seve“ in ein Wechselbad der Gefühle schickte. Nur sein nach wie vor brillantes kurzes Spiel bewahrte ihn vor traurigen Ergebnissen in den hohen 1980er- oder 1990er-Jahren. Selten trafen seine Drives oder Schläge zum Grün das Ziel, stets mussten Annäherungen und Putts retten, was kaum zu retten war.

UNTERGANG AM 18. LOCH

Auf dem „Fota Island Golfcourse“ in Cork wurden die Zuschauer Zeugen eines Zusammenbruchs, der allen wehtat, die dieses traurige Schauspiel sahen oder später davon gehört haben. Schon am 10. Loch, einem 457 Meter langem Par 5, verbuchte Ballesteros neun Schläge, doch das war noch längst nicht alles. Am 18. Loch (Par 5, 467 Meter) verzog er wieder einmal seinen Abschlag ins Rough und versenkte anschließend seinen zweiten Schlag im Wasser. Die schlimmste Demütigung sollte für den stolzen Spanier allerdings noch folgen.

Dreimal legte er sich den Ball mit einem Strafschlag zurecht, um ihn aus kurzer Entfernung über das Wasser aufs Grün zu befördern, jedes Mal landete die kleine weiße Kugel zum Entsetzen der vollbesetzten Tribüne im Wasser. Es sah aus, als wollte Ballesteros eine Szene aus dem Hollywood-Film Tin Cup nachspielen, als Kevin Kostner fünf Bälle in Folge im See versenkte.

Zwölf Schläge benötigte Ballesteros schließlich auf der Abschlussbahn. Zu allem Überfluss trug er versehentlich eine Zehn auf seine Scorekarte ein und gab sie unterschrieben beim Schiedsrichter ab. Die Konsequenz war klar: Disqualifikation wegen falsch unterschriebener Zählkarte. Ob Ballesteros diesen Ausschluss unbewusst oder beabsichtigt hat, ist nicht nachzuvollziehen.

Der Spanier verließ jedenfalls den Ort des Geschehens, so schnell es ging, ließ aber dem Oberschiedsrichter ausrichten, dass er eine Disqualifikation nicht beabsichtigt habe. Erst im Hotel war ihm der Fehler aufgefallen.

BRITISH-OPEN-ABSAGE

Dabei hatte sich die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste für das Turnier in Irland einiges vorgenommen. Acht Wochen Turnierpause hatte er zuvor eingelegt, um wieder zu akzeptabler Form zu gelangen. Ein missglückter Versuch, aus dem Ballesteros einen Tag später die Konsequenzen zog. Per Fax teilte sein Bruder und Manager Baldomero den Veranstaltern der am 18. Juli beginnenden British Open seine Absage mit.

Seit 1975 hatte er an jeden British Open mitgespielt, die Ballesteros 1979, 1984 und 1988 gewann und für die er seitdem eine Teilnahmeberechtigung auf Lebenszeit hatte. Das Absagefax bestand aus drei Sätzen: „Im Zusammenhang mit der Teilnahme an der British Open in Muirfield muss ich Ihnen im Auftrag von Severiano folgende Mitteilung machen: Leider wird er dieses Jahr nicht an dem Turnier teilnehmen können. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“

Für viele Spieler der European Tour, die in den letzten Jahren den vergeblichen Kampf von Ballesteros hautnah verfolgen mussten, war der Rückzug aus dem Turnier auch eine Erleichterung. Zu sehr war ihnen das wöchentliche Debakel der Golflegende ans Gemüt gegangen.

„Es ist furchtbar, wenn man einen so großartigen Spieler wie Ballesteros so schlecht spielen sieht“, seufzte beispielsweise der schottische Profi Colin Montgomerie. „Fast jede Runde, die er in den letzten vier Jahren gespielt hat, kratzte an seiner Reputation. Es hat wirklich wehgetan, das mitverfolgen zu müssen.“

Auch Europas ehemalige Nummer eins, Lee Westwood, der sich gerade selbst aus einer Golfkrise kämpfte und wusste, wovon er sprach, fügte hinzu: „Es ist so traurig, weil er einer meiner Idole ist, und man seine Helden nicht auf diese Weise untergehen sehen will. Aber wenn man die Fairways und Grüns nicht mehr trifft, hat es keinen Sinn, an Turnieren teilzunehmen.“

Noch Mitte des Jahres hatte Ballesteros heftig dementiert, dass er sich aus dem Turniersport zurückziehen wird. Das Desaster in Cork allerdings musste auch ihn nachdenklich machen. Sein Stolz könnte ihn noch einmal antreiben, einen versöhnlicheren Abschluss seiner Spielerkarriere zu suchen, aber seine glorreichen Tage als Profigolfer waren schon lange vorüber.

RAFAEL NADAL: „DAS SIND HARTE MOMENTE.“

Beim Spanier wurde Anfang Oktober 2008 ein Gehirntumor diagnostiziert. Ballesteros unterzog sich innerhalb von zwei Wochen vier Operationen am Gehirn und zahlreichen Chemotherapien. Sichtlich angeschlagen von der schweren Krankheit hatte er im Jahr 2009 noch mehrere öffentliche Auftritte. Am 25. Juni 2009 gab Ballesteros bekannt, dass er den Krebs besiegt habe und ihm alles wie ein Wunder vorkomme. Danach wurde es jedoch immer ruhiger um den Ausnahmegolfer.

Anfang 2010 geriet er zuletzt in die Schlagzeilen – aus traurigem Anlass: Ballesteros fiel aus einem Golfcart und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Nach einer langwierigen Rehabilitation hatte Ballesteros noch im März 2010 verkündet: „Ich fühle mich ausgezeichnet.“ Doch das Hoch hielt nicht lange an. In der Öffentlichkeit trat er immer seltener in Erscheinung und hatte Spekulationen über eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes aufkommen lassen.

Der Profi José Maria Olazábal spielte bei einem Turnier im spanischen Terassa. Er und sein Landsmann Miguel Angel Jimenez brachen in Tränen aus, als sie von Ballesteros’ verschlechtertem Gesundheitszustand erfuhren und konnten keine Reporterfragen beantworten.

Der spanische Tennisstar Rafael Nadal bekundete seinen Respekt: „Was Ballesteros sportlich bewerkstelligte, ist unglaublich. Das sind harte Momente“, sagte der Weltranglistenerste, der das Glück hatte, einmal eine Runde Golf mit Ballesteros zu spielen und diese als besonders und unvergesslich beschrieb.

Zum Rückzug von den Golfplätzen dieser Welt hatten ihn jahrelange Rückenschmerzen gezwungen, deren Ursachen nicht näher definiert wurden. Auch Herzrhythmusstörungen waren diagnostiziert worden. Im Oktober 2008 war die Golfikone auf dem Madrider Flughafen ohnmächtig zusammengebrochen und anschließend in die La-Paz-Klinik in Madrid gebracht worden. Dort wurde dann der Gehirntumor festgestellt. Nach seiner zwischenzeitlichen Genesung gründete er im Juni 2009 eine Stiftung zur Krebsbekämpfung. „Ich will meinen Teil zum Kampf gegen diese Krankheit beitragen“, begründete er sein Engagement.

Über seinen Hirntumor sagte Seve Ballesteros in einer Dokumentation über sein Leben: „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Ich hatte so viele glückliche Jahre. Diese Kleinigkeit, die mir passiert ist, ist nichts im Vergleich dazu, was andere Menschen durchleben müssen.“

DIE GROSSE TRAUER

Am 7. Mai 2011 erschütterte die Nachricht von seinem Tod nicht nur die Golf- und Sportwelt. Der Spanier starb um 2.10 Uhr im Alter von 54 Jahren in seinem Haus im nordspanischen Pedreña nahe Santander im Kreis seiner Familie an den Folgen seiner Krebserkrankung. Er hinterließ seine drei Kinder Javier, Miguel und Carmen, von deren Mutter er seit einigen Jahren getrennt lebte.

„Er verabschiedete sich von seinen Angehörigen, einem nach dem anderen“, berichtete Ballesteros’ ältester Bruder Baldomero: „Er ergriff unsere Hände und flüsterte jedem von uns etwas ins Ohr. Ich sagte ihm: ‚Ich liebe dich‘. Und Seve antwortete mir: ‚Ich liebe dich auch.‘“

Die Leiche von Ballesteros sollte nach Angaben der Familie eingeäschert und die Asche sollte im engsten Familienkreis auf dem Anwesen des Toten in Pedreña beigesetzt werden. In der Kirche des Dorfes sollte eine Trauerfeier abgehalten werden. Baldomero Ballesteros sagte, er habe nach dem Tod seines Bruders die Leiche mit einem weißen Hemd, einem blauen Pullover und einer blauen Hose bekleidet. Dies sei der Golfdress gewesen, mit dem Seve seine großen Erfolge gefeiert habe.

Nach seinem Tod hatte die Regierung der nordspanischen Region Kantabrien eine dreitägige Trauer zu Ehren ihres Ehrenbürgers angeordnet. In dieser Zeit wehten in Ballesteros’ Heimat die Flaggen an offiziellen Gebäuden auf Halbmast.

Bei der Trauerfeier in dem kleinen Gotteshaus des 1.500-Seelen-Dorfes an der Bucht von Santander fanden nur 300 Freunde und Verwandte von Ballesteros Platz. Zahllose Trauergäste verfolgten den Gottesdienst auf drei Großleinwänden, die vor der San-Pedro-Kirche aufgestellt worden waren.

Javier Ballesteros, der älteste Sohn des Toten, trug eine Urne mit der Asche seines Vaters an der Spitze eines Prozessionszugs in die Kirche. „Für uns ist dies kein Tag des Abschieds“, sagte der Sohn bei der Trauerfeier. „Wir wissen, dass Du immer an unserer Seite sein wirst.“

An der Prozession hatten sich auch die Ryder-Cup-Kapitäne Nick Faldo, Colin Montgomerie, Sam Torrance und José Maria Olazábal beteiligt.

REAKTIONEN AUF DEN TOD VON BALLESTEROS

Tiger Woods: „Seine Kreativität und sein Einfallsreichtum auf dem Golfplatz werden nie übertroffen werden.“

IOC-Präsident Jacques Rogge bezeichnete Seve Ballesteros als einen „charismatischen Menschen mit unglaublichen sportlichen Fähigkeiten“. Sein Kampf gegen die schwere Krankheit sei charakteristisch für Ballesteros gewesen.

Auch bei Landsmann Rafael Nadal sorgte die Nachricht für Trauer. Vor dem Tennis-Halbfinale der Madrid Open zwischen Nadal und dem Schweizer Roger Federer flossen bei dem Spanier die Tränen.

Der englische Weltranglistenerste Lee Westwood twitterte: „Wir haben ein Genie, ein Vorbild, einen Helden und Freund verloren.“

Die amerikanische Golflegende Jack Nicklaus: „Seve Ballesteros war die Seele des europäischen Golfs. Er hat auf der Runde ganz eigene Schläge erfunden.“

Linkshänder Phil Mickelson (USA): „Sein Golf zog mich magisch an. Du musstest ihm einfach zuschauen, so viel Spaß hat es gemacht.“

ZAHLEN, FAKTEN, ANEKDOTEN

Ballesteros wurde mit einer kleinen körperlichen Einschränkung geboren. Seine rechte Schulter hing ein wenig tiefer als die linke – die ideale Ansprechposition beim Drive.

Zum Golf kam der kleine Seve angeblich, weil er auf die Kuhherde seines Vaters aufpasste und diese zufällig zum Golfplatz seiner Heimatstadt Pedreña trieb.

Sein Idol war Gary Player. Er lernte ihn 1972 kennen, als er als Caddie an einem Pro-Am teilnahm, das anlässlich der Eröffnung des La Manga Clubs stattfand. Ballesteros: „Das erste, was mir an Gary auffiel, waren seine Konzentrationsfähigkeit und seine Willensstärke.“

Im Alter von zwölf Jahren wurde er von der Schule verwiesen – angeblich, weil er seine Lehrerin verprügelt hatte.

Sein erstes Turnier waren die Spanish Open in La Manga. Er spielte Runden von 83 und 76 und verpasste den Cut um sechs Schläge.

Ballesteros‘ erstes Preisgeld als Profi: 1.680 Euro für Platz fünf bei den Italian Open 1974.

In seinem ersten Profijahr lieh sich Ballesteros 1.000 Dollar von einem wohlhabenden Geschäftsmann. Er zahlte sie ihm wenige Jahre später auf besondere Weise zurück, indem er ihm jenen Ball schenkte, mit dem er die British Open gewann.

Er benutzte nie einen Golfball mit der Nummer „3“. Der Grund: Er war besorgt, dass dies zu drei Putts führen würde.

Ballesteros war leidenschaftlicher Radfahrer.

Seine zweite große Leidenschaft neben dem Radfahren war das Boxen. So hielt er sich fit. Als Kind zog er sich im Ring eine Rückenverletzung zu, die ihn bis zum Ende seiner Karriere beeinträchtigte.

Er schwärmte für die Schauspieler Charles Bronson und Brooke Shields, liebte Miami Vice und verehrte Landsmann Julio Iglesias.

Während seines Wehrdienstes verdiente Ballesteros zwei Pfund pro Woche, indem er Offizieren der Air Force Golfunterricht gab.

Bei seinem British-Open-Triumph 1979 wurde er zum jüngsten Champion des 20. Jahrhunderts (22).

Er war 1980 auch der jüngste Masters-Champion – bis Tiger Woods 1997 triumphierte.

Zwischen 1976 und 1992 gewann Ballesteros in 17 aufeinanderfolgenden Jahren mindestens einen European-Tour-Titel.

Ballesteros war der erste Spieler, der auf der European Tour die Marken von einer, zwei und drei Millionen Pfund an Preisgeldern knackte.

In seiner Heimat Pedreña singt man bis heute eine Ballade mit der Zeile: „Oh, Severiano, du hast die Engländer und Amerikaner wie zerstörte Adler zurückgelassen.“

Seinen unvergleichlichen Jubel, die rechte Faust in die Luft gestreckt, wurde zu seinem Markenzeichen. Er ließ es sich auf den linken Unterarm tätowieren.

Ballesteros – ein Perfektionist: Beim Masters 1980 marschierte er den gesamten Platz allein ab, um die Weiten zu studieren. Denn: Sein amerikanischer Caddie war an Yards gewöhnt, Ballesteros jedoch bevorzugte Meter.

Ballesteros war Fan des Fußballteams von Racing Santander. Er saß jedoch nie in der Loge, sondern wie ein normaler Fan auf der Tribüne.

Bei jedem seiner internationalen Turniersiege wurden in seiner Heimatstadt Pedreña die Glocken geläutet.

Während der Italian Open 1985 in Molinetto gelang Ballesteros eine Serie von acht Birdies in Folge. Auf seiner dritten 64er-Runde glückten ihm insgesamt neun Birdies und ein Eagle.

Jahrelang soll Ballesteros eine Pistole unter seinem Bett aufbewahrt haben, um sich vor Einbrechern zu schützen.

Bruder Manuel lebt bis heute in jenem Haus, in dem die Ballesteros-Jungs aufwuchsen. Damals schliefen sie in Zimmern über den Viehställen.

Bis heute gibt es im Haus der Familie ein Zimmer, das mit Schlägern und Erinnerungen an Seves Karriere gefüllt ist.

Unvergessen ist seine Siegerfaust nach dem Putt zum British-Open-Triumph 1984 in St. Andrews – eines der berühmtesten Ballesteros-Fotos überhaupt.

Ballesteros‘ Mutter, Ehefrau und Tochter hießen mit Vornamen alle Carmen.

Zwischen April 1986 und September 1989 war Ballesteros 61 Wochen lang die Nummer eins der Weltrangliste.

Im Jahr 2000 kürte ihn die US-Zeitschrift Golf Digest zum größten kontinentaleuropäischen Golfer aller Zeiten.

2009 wurde Ballesteros zum zweiten Mal mit dem Lifetime Achievement Award der BBC geehrt. Die Auszeichnung wurde ihm in seinem Haus in Spanien von seinem Landsmann und ehemaligen Ryder Cup-Teamkollegen José Maria Olazábal überreicht.

Phil Mickelson, der das Masters 2010 gewann, wählte für das Champions Dinner 2011 zu Ehren von Ballesteros (er war bereits zu krank, um teilzunehmen) ein spanisches Menü aus: Paella mit Meeresfrüchten, Filet Mignon mit Manchego, dazu Salat, Spargel und Tortillas als Beilagen und zum Nachtisch eine Apfel-Empanada mit Eiscreme.

2014 kam Seve – the movie in die Kinos. Der Film erzählt das beeindruckende Leben des Spaniers. In der Hauptrolle als Ballesteros: José Luis Gutiérrez.

Seinen letzten Turniersieg feierte Ballesteros bei der Spanish Open 1995, seinen offiziellen Rücktritt vom Profigolf gab Ballesteros erst zwölf Jahre später, 2007, bekannt.

EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN

In seiner Karriere erhielt Seve Ballesteros etliche Auszeichnungen als Golfer of the Year. 1999 wurde er in die World Golf Hall of Fame aufgenommen und 2000 wurde er zum European Player of the Century gewählt. Er hat einen Ehrendoktortitel der University of St. Andrews und einen Stadtschlüssel von Augusta in Georgia/USA erhalten.

Gewinner der European Tour Order of Merit 1976, 1977, 1978, 1986, 1988, 1991.

European Tour Player of the Year 1986, 1988, 1991.

Seve Ballesteros hat die Seve Trophy ins Leben gerufen, ein Match zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa nach dem Vorbild des Ryder Cups.

Außerdem hat er einige Golfplätze entworfen oder überarbeitet, so etwa den alten Plan-Bramois-Platz des Golf-Club Crans-sur-Sierre, der in der Folge nach ihm benannt wurde.

Der Seve Ballesteros – Santander Airport wurde am 16. April 2015 nach ihm benannt.

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BRAID, TAYLOR UND VARDON: DAS GROSSE TRIUMVIRAT

James Braid (1870-1950)Major-Siege (5):

British Open 1901, 1905, 1906, 1908, 1910

John Henry „J. H.“ Taylor (1871-1963)Major-Siege (5):

British Open 1894, 1895, 1900, 1909, 1913

Harry Vardon (1870-1937)Major-Siege (7):

British Open 1896, 1898, 1899, 1903, 1911, 1914

US Open 1900

20 Jahre lang, von 1894 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914, beherrschten drei Männer die Golfwelt. Man nannte sie „The Great Triumvirat“. Nicht zu Unrecht: Nur fünfmal während dieser zwei Jahrzehnte wurden die British Open von jemand anderem als von James Braid, John Henry Taylor und Harry Vardon gewonnen.

„J. H.“, wie Taylor genannt wurde, wurde als Erster aus dem unsterblichen Trio berühmt. Sein Sieg 1894 war nicht nur ein denkwürdiger Sieg bei den ersten British Open außerhalb Schottlands, er kennzeichnete gleichzeitig den Beginn einer neuen Ära im Golfsport – die Zeit des „großen Triumvirats“. Taylor, Vardon und Braid wurden zu den ersten wahren Superstars des Golfs. Die Zuschauer kamen in Scharen, um sie spielen zu sehen. Und die drei waren auch äußerst gefragt, wenn es um die Eröffnung von neuen Golfkursen und Clubhäusern ging.

Der Einfluss, den das Trio im Laufe zweier Jahrzehnte nahm, war enorm:

James Braid war nicht nur ein großartiger Spieler, er entwickelte sich zum ideenreichen Architekten.

J. H. Taylor blieb nicht nur wegen seiner Überlegenheit auf den Linkskursen unvergessen, sondern auch deshalb, weil er den Status des professionellen Golfspielers deutlich verbesserte.

Harry Vardon brachte seine Kunstfertigkeit in das Golfspiel hinein, wie man sie zuvor noch nie gesehen hatte.

Bis zu Taylors erstem Triumph 1894 in Royal St. Georges's hatten schottische Profis die British Open fest im Griff. Bis dahin gelang es nur zwei Engländern, die schottische Mauer um die berühmte Karaffe zu durchbrechen. Und die beide waren Amateure – John Ball und Harold Hilton. Das Erscheinen von J. H. Taylor auf der Szene im Jahre 1893 brachte den Schotten die Botschaft, dass die Tage ihrer Alleinherrschaft vorüber waren.

Geboren wurden die drei innerhalb von 13 Monaten an den verschiedensten Ecken der britischen Inseln:

Braid im Februar 1870 im schottischen Earlsferry,

Taylor im März 1871 in Northam in North Devon und

Vardon im Mai 1870 in Grouville auf der Kanalinsel Jersey.

Vardon gewann die Open sechsmal, Taylor und Braid je fünfmal. Dreimal geschah es, dass sie nacheinander die ersten drei Plätze einnahmen – immer war mindestens einer von ihnen unter den ersten Drei. Es gibt keine andere große Meisterschaft auf der Welt, die je so stark von nur drei Spielern beherrscht wurde.

Diese drei Männer trugen durch ihre Erfolge dazu bei, das Spiel in das Bewusstsein breiterer Bevölkerungsschichten zu bringen – sie transportierten es von den Gesellschaftsspalten der Zeitungen in eigene Rubriken des Sports. Das Beispiel dieses Trios führte auch dazu, dass sich der Ruf der Profis in den Clubhäusern veränderte und deren Leistungen anerkannt wurden. Taylor war der geborene Redner. Ihm ist es zu verdanken, dass die Spieler ihre berufsständische Vereinigung in der „Professional Golfers Association“ (PGA) gründeten, die bis heute funktioniert.