Grundschultricks - Spielend leicht durch die Grundschule - Sophie Lindenberg - E-Book

Grundschultricks - Spielend leicht durch die Grundschule E-Book

Sophie Lindenberg

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Mit spielerischen Übungen zum Lernerfolg Mit dem Eintritt ins Grundschulalter beginnt für Schulkinder der Ernst des Lebens. Dabei wird der Grundstein für den weiteren schulischen Erfolg gelegt. Dein Kind muss das erste Mal in seinem Leben Leistung bringen. Hier besteht schnell die Gefahr, dass dein Kind überfordert ist. Das Praxishandbuch Grundschultricks zeigt verschiedene Lerntechniken und Lernmethoden auf, wie du deinen Sprössling optimal unterstützen kannst, damit er entspannt und garantiert tränenfrei die besten Lernerfolge in der Grundschule hat. Der Fokus liegt dabei auf einer ganzheitlichen Förderung deines Kindes, die speziell und ganz individuell auf die kindliche Persönlichkeit abgestimmt ist. Dieses Praxisbuch gibt dir das Handwerkszeug an die Hand, damit dein Kind gute Leistungen in der Grundschule bringt und dabei zufrieden und glücklich ist. Was dich unter anderem in diesem Buch erwartet ✔ Finde heraus, welcher Lerntyp dein Schulkind ist und wie du es optimal förderst, damit sich die besten Lernerfolge einstellen. Ein spezieller Test hilft dir bei der Bestimmung. ✔ Steigere die Lernmotivation deines Kindes mit erfolgversprechenden Strategien und positiver Kommunikation. Nutze den zusätzlichen Test, um die individuellen Stärken deines Kindes herauszufinden. ✔ Hilf deinem Kind durch gezielte, kindgerechte Konzentrationsübungen. ✔ Setze effektive Lerntechniken und Lernmethoden ein: von der guten alten Eselsbrücke bis hin zu Mindmapping. ✔ Nutze praxisorientierte Lernspiele, damit dein Kind auf abwechslungsreiche und lustige Art und Weise einen guten Zugang zu den Fächern Deutsch und Mathematik bekommt. ✔ Erfahre, was genau dein Kind in welcher Klasse lernen muss in den Lehrplänen der Klassen 1 bis 4 in den Fächern Deutsch und Mathe. Als exklusives Bonusmaterial erwartet dich ✔ Checkliste: Was gehört in jeden Schulranzen? ✔ Fantasiereise zur Entspannung: Gehe mit deinem Kind auf eine Fantasiereise ✔ Führe einfache, aber sehr wirkungsvolle Yoga-Nidra Übungen durch In diesem Buch ist ein Hörbuch im MP3-Format enthalten. Einfach und ohne Registrierung zum sofortigen Download.

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Die coolsten Grundschultricks

Mit spielerischen Übungen zum Lernerfolg

Sophie Lindenberg

1. Auflage

2021

© Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die frühkindliche Entwicklungspsychologie und ihre Relevanz für die Schule

Die unterschiedlichen Entwicklungsphasen

Das Bindungsverhalten

Lernen, abgestimmt auf die kindliche Persönlichkeit

Der visuelle Lerntyp

Der kommunikative Lerntyp

Der auditive Lerntyp

Der motorische Lerntyp

Der verbale Lerntyp

Der logisch denkende Lerntyp

Der Einzelgänger-Lerntyp

Test: Welchem Lerntyp gehört mein Kind an?

Die Bedeutung der Lernmotivation

Die intrinsische Motivation

Die extrinsische Motivation

Erfolgversprechende Strategien zur Stärkung der Eigenmotivation

Der Stellenwert der kindlichen Interessen

Brainfood – Ernährung für das schlaue Köpfchen

Wer rastet, der rostet – das Leitmotto unseres Gehirns

Belohnung mit System – ja oder nein?

Test: Erkenne die individuellen Stärken deines Kindes

Die Sache mit der Konzentration

Die Konzentration als wichtiger Faktor für den Lernerfolg

Die Arbeit des kindlichen Gehirns

Störfaktoren – nein danke!

Jeder hat mal einen schlechten Tag

Konzentration – kann man das lernen?

Fünf praktische Tipps, damit das Lernen mit dem Nachwuchs klappt

Die Klassenarbeit – das angsteinflößende Monster

Wie äußert sich die Angst vor der Klassenarbeit?

Wirkungsvolle Methoden zur Überwindung der Angst

Erfolgreiche Strategien zur Beruhigung

Schulstress – kontraproduktiv oder hilfreich?

Schulstress – was ist das?

Stress ist nicht gleich Stress

Die Ursachen und Symptome von Schulstress

Konstruktive Hilfe bei Schulstress

Problemfaktor: Lernschwäche

Lernschwäche oder Lernbehinderung –

Wo liegt der Unterschied?

Die Ursachen und Anzeichen für eine Lernschwäche

Die verschiedenen Hauptbereiche, in denen Lernschwächen in Erscheinung treten

Die am häufigsten auftretenden Lernschwächen

Die notwendigen Rahmenbedingungen für den bestmöglichen Lernerfolg

Die optimale Gestaltung der Lernumgebung

Die Rolle der Eltern

Checkliste: Das gehört in jeden Schulranzen

Einblicke in die Lehrpläne der 1. bis 4. Klasse

Lehrplan 1. Klasse für Deutsch

Lehrplan 1. Klasse für Mathematik

Lehrplan 2. Klasse für Deutsch

Lernplan 2. Klasse für Mathematik

Lehrplan 3. Klasse für Deutsch

Lehrplan 3. Klasse für Mathematik

Lehrplan 4. Klasse für Deutsch

Lehrplan 4. Klasse für Mathematik

Effizientes Lernen durch die richtigen Lerntechniken

Bild- und Karteikarten

Lerngruppen

Auswendiglernen

Wiederholung

Zusammenfassung

Aufnehmen und Abhören

Die gute alte Eselsbrücke

Elektronische Medien

Mindmapping

Die ABC-Methode

Die Loci-Methode

Praxisorientierte Lernspiele für das Fach Deutsch

Das Märchenzelt

Der Einkaufszettel

Buchstabenchaos

Das Präpositionenspiel

Der, die, das

Was fehlt?

Der Wortwurm

Geschichten nacherzählen

Der Zungenclown

Das Wattespiel

Der Geschichtenwürfel

Der zischende Zungenbrecher

Das Gegenteil von

Ein Begriff – zwei Bedeutungen

Domino mit Wörtern

Sätze bilden

Von A bis Z

Memory mit Wörtern

Lustige Geheimsprache

Das Spiel der Grimassen

Anwendungsbezogene Spiele für das Fach Mathematik

Das Eurospiel

Ich sehe was, was du nicht siehst mit geometrischen Formen

Unsichtbare Zahlen

Würfel-Einmaleins

Würfelfuchs

Zahlengymnastik

13 verliert

Geheimes Rechnen

Auf dem Bauernhof

Rechenmemory

Die höchste Zahl gewinnt

Zehner stampfen – Einer klatschen

Feuer, Wasser, Sturm mit Zahlen

Zahlenmagie

Das Punktespiel

Rechen-Uno

Das Murmelspiel

Einmaleins mal anders

Gerade oder ungerade?

Zahlenbingo

Bonus

Fantasiereise zum Entspannen

Yoga-Nidra-Übung für Kinder

Schlusswort

Haftungsausschluss

Urheberrecht

Impressum

Vorwort

Allen Eltern ist es wichtig, ihren Kindern beim Lernen die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen, die gute Zensuren und einen ausgezeichneten Abschluss zum Resultat haben soll. Entspanntes Lernen sowie ein gewisses Maß an Begeisterung wirken hierbei wie ein Puffer in Anbetracht der hohen Anforderungen unseres Schulsystems. Lernen ist die Basis eines erfolgreichen Lebens, weshalb Eltern natürlich über die optimalen Fördermittel das größtmögliche Potenzial ihres Sprösslings freilegen möchten.

Mit diesem Ratgeber legst du eine solide Basis zur Förderung deines Kindes, da wir dir hier verschiedene Praktiken und Techniken vorstellen werden, die deinem Nachwuchs eine Entlastung beim Lernen bieten sowie die Lerninnovationskraft erhöhen.

Wir möchten jedoch auch aufzeigen, wie wichtig gerade in diesem Zusammenhang die Verbindung von Eltern und Kind ist. So bedeutend es sein mag, die kognitiven Fähigkeiten der Kleinen zu perfektionieren, der gewichtigste Aspekt ist und bleibt die dem Kind erwiesene Zuwendung und Empathie.

Nehmen auch Faktoren wie Erbanlagen, ein Kennenlernen von Fremdsprachen in der frühkindlichen Entwicklungsphase oder das Absolvieren von logischen Übungen Einfluss auf den Lernerfolg, so wird die Motivation doch immer die langfristigste Lösung sein. Neugier wird jedem Menschen in die Wiege gelegt, was die These widerlegt, dass es Kinder gibt, die am Lernen nicht interessiert sind oder denen es an Disziplin fehlt.

Woran kann es dann liegen, wenn ein Kind nicht gerne lernt?

Das Geheimnis, welches sich hinter fehlender Lernlust verbirgt, ist schlicht und ergreifend der Mangel an Motivation. Diese sollte, durch die Versorgung mit Wissen, immer auf einem bestimmten Level gehalten werden. Hier sind Eltern und Lehrer gleichermaßen gefordert, die Anforderungen an ihre Kinder möglichst interessant zu verpacken und ihnen einen guten Vorschuss an Kompetenz zum selbstständigen Lösen auch schwierigerer Aufgaben zu gewähren. Der meist in Konkurrenz mit Mitschülern und Freunden entstehende Leistungsdruck wird durch die von Eltern und Lehrern erwarteten Ziele noch vergrößert. Dabei sollte die Aufgabe beider Gruppen darin bestehen, ihre Schützlinge zu motivieren und die Freude am Lernen zu nähren. Die praxisorientierten Inspirationen und Ratschläge in diesem Ratgeber sollen dazu beitragen, das Lernen mit mehr Freude und weniger Stress zu gestalten.

Am Ende des Buches wartet ein kostenloses Hörbuch auf dich, mit welchem du gemeinsam mit deinem Kind eine Fantasiereise zum Entspannen durchführen kannst.

Die frühkindliche Entwicklungspsychologie und ihre Relevanz für die Schule

Aufgrund der Tatsache, dass die Stufen der kindlichen Entwicklung einen wesentlichen Anteil daran haben, welches Verständnis für das Lernen entwickelt wird,

möchten wir dir an dieser Stelle einen anschaulichen Einblick in die kindliche Entwicklungspsychologie gewähren. Das Hauptmerkmal der Entwicklungspsychologie setzt voraus, dass soziale Verbindungen, kognitive Fähigkeiten und alle anderen lebenswichtigen Merkmale des Menschen ein Leben lang Entwicklungen und Veränderungen unterliegen.

Die unterschiedlichen Entwicklungsphasen

Die unterschiedlichen Entwicklungsphasen bis zur Vollendung der Grundschule finden ihre Unterteilung in:

- Frühe Kindheit (3 - 6 Jahre)

- Mittlere und späte Kindheit (6 - 11 Jahre)

Die frühe Kindheit

Dieser Bereich unterliegt wohl den größten Entwicklungsschwankungen, was sich beispielsweise im Kindergarten ganz deutlich zeigt. So gibt es Kinder, die beim Eintritt in den Kindergarten schon ihre Schuhe binden können, während die anderen noch damit beschäftigt sind, sauber zu werden. Eltern sind von diesen enormen Entwicklungsunterschieden, die völlig im Normbereich liegen, oft irritiert. Dabei machen diese nur ersichtlich, dass jedes Kind über einen ganz individuellen Lernweg und ein persönliches Lerntempo verfügt.

Die körperliche und motorische Entwicklung

Bis zum Ende der Kindergartenzeit hat das kindliche Gehirn schon 90 % des Gewichts eines Erwachsenen erreicht, was einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, dass Impulse schneller im Gehirn ankommen.

Die Steigerung der Hand-Fingerkoordination hat zur Folge, dass feinmotorische Fertigkeiten, wie zum Beispiel das Schneiden oder Auffädeln von Perlen verbessert werden. Aber auch die Malbewegungen werden filigraner, da sie nun mehr aus dem Handgelenk und weniger über den Unterarm kommen. Allerdings bedarf diese Umstellung eines gezielten Trainings.

Des Weiteren schreitet die Entwicklung des Gleichgewichtssinns voran, sodass beste Voraussetzungen für das Roller- oder Fahrradfahren sowie das Rollen und Fangen eines Balls gegeben sind.

Die kognitive Entwicklung

Im kognitiven Bereich setzt das sogenannte magische Denken ein, das Kind glaubt nun an die Existenz magischer Kräfte und Märchenwesen. Kinder dieser Altersgruppe sehen ihre Umwelt sehr emotional, was natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die psychische Balance bleibt.

Alles, was in seinem Umfeld geschieht, bezieht das Kind auf sich, da es mit einer gewissen Selbstverständlichkeit davon ausgeht, dass alle Dinge um ihn herum über die selben Fähigkeiten verfügen wie es selbst. So werden beispielsweise Ecken, an denen ein Kind sich stößt, als „böse” bezeichnet.

Erst ab dem 4. Lebensjahr registriert dein Nachwuchs, dass andere Menschen auch eine andere Sicht der Dinge haben können und somit anders handeln, als er es kennt.

Nach und nach fängt dein Sprössling an, eine Planung seiner Tätigkeiten vorzunehmen, eine flexible Reaktion auf andere Regeln zu zeigen und Handeln, welches nicht zum Ziel führt, zu unterdrücken.

Auch in der Systematik und Strategie der Abläufe im Gedächtnis kommt es zu Verbesserungen. Das Kurzzeitgedächtnis ist zwischen dem 4. und 7. Lebensjahr schon in der Lage, sich drei bis vier oder sogar fünf Wörter zu merken. Trainiert wird das Kurzzeitgedächtnis anhand von kurzen Auftragsketten. Eine Speicherung im Langzeitgedächtnis ist von Erfolg gekrönt, wenn es sich um eine vertraute Situation handelt.

Die Konzentration

In dieser Phase liegt die Konzentrationsdauer bei höchstens 15 Minuten.

Die Sprachentwicklung

Im Alter von drei Jahren beschränkt sich der Wortschatz vorrangig auf Nomen, Verben und Adjektive, erst später kommen dann auch Artikel und Präpositionen hinzu. Zu einer fehlerlosen Bildung von Pluralformen kommt es ab dem 3. Lebensjahr und mit ca. vier Jahren werden Satzkonstruktionen bewältigt. Ein Vorschulkind sollte in der Lage sein, verständlich seine Wünsche zu äußern, eine korrekte sprachliche Rechtfertigung seines Verhaltens formulieren zu können sowie Fragen und Antworten zu verfassen, denn ein Kind, das häufig Fragen stellt, wird viel schneller seinen Wortschatz vergrößern.

Mit dem Ende der Kindergartenzeit haben die meisten Kinder einen Entwicklungsstand erreicht, der es ihnen erlaubt, die sprachlichen Aufgaben der Grundschule zu meistern. Eine Beratung solltest du in Erwägung ziehen, wenn dein Kind undeutlich spricht, ihm die Bildung von fehlerfreien Sätzen schwerfällt oder die Wiedergabe simpler Inhalte zur Herausforderung wird.

Die Motivations- und Emotionsentwicklung

Sieg oder Niederlage werden ab 3,5 Jahren auf die eigene Leistungsfähigkeit zurückgeführt und mit Stolz oder Scham belegt.

Erst ab ca. fünf Jahren kann das Kind seine Emotionen gezielt der Situation anpassen, indem es sich nach besonders schweren Aufgaben, die es gelöst hat, auch besonders gut fühlt, als bei weniger schweren. Die spontane Lernbereitschaft ist nun geprägt von bemerkenswerten individuellen Unterschieden, denn ab ca. fünf Jahren wird die Auswahl der Aufgaben nach dem Erfolgsprinzip gewählt, wobei die eigenen Erwartungen vor denen der Erwachsenen Vorrang haben. Langsam, aber sicher werden Basisemotionen, wie Freude, Angst, Ekel usw. als Kommunikationsmittel eingesetzt. Dies ist auch die Zeit, in der eine Entwicklung der Frustrationstoleranz sowie der Bereitschaft zum Belohnungsaufschub den Nachwuchs oft vor große Herausforderungen stellt, die Zeit zur Bewältigung benötigen. Indem sich dein Kind der Aufgabe stellt, erarbeitet er Methoden zur Regulation seiner Emotionen.

Die Persönlichkeitsentwicklung

Zwischen dem Alter von drei und vier Jahren hat dein Kind gelernt, sich selbst mit konkreten Merkmalen in Bezug auf sein Aussehen, seine Handlungen, sein Eigentum, seine Eignung und seine sozialen Verbindungen zu klassifizieren, auch wenn diese Einschätzungen noch ziemlich unrealistisch positiv ausfallen. Die Beschreibung richtet sich stark nach dem Wunschbild des Kindes.

Die soziale Entwicklung

Das Spiel unter Gleichaltrigen wird von mehr Kooperation bestimmt, solange ichbezogene Denkmuster überwunden werden können. Gemeinsame Entscheidungen bestimmen den Spielverlauf. Rollenspiel, Funktionsspiel und werkschaffendes Spiel bieten die Möglichkeit zur spielerischen Untersuchung der Umwelt, was den Auftakt eines breiten Lernfelds ermöglicht und einen entscheidenden Beitrag zur Sozialisation leistet.

Die mittlere und späte Kindheit

Mit dem Eintritt in die 1. Klasse der Grundschule im Alter von sechs Jahren beginnt ein neuer Lebensabschnitt für dein Kind, denn jetzt zählt es zu den „Großen”.

Die körperliche und motorische Entwicklung

Sind während der Kindergartenzeit Wachstumsschübe an der Tagesordnung, so kehrt mit Eintritt in die Grundschule etwas Ruhe ein. Größe und Gewichtszunahme schreiten nur langsam voran, was deutlich daran zu erkennen ist, dass dein Kind ab jetzt pro Jahr höchstens noch 4 cm bis 6 cm wächst und rund 30 % zunimmt. Seine körperlichen Formen nähern sich immer mehr denen eines Erwachsenen an und das Kindhafte verschwindet langsam. Das Ausfallen der Milchzähne und Ausbilden der bleibenden Zähne definiert ganz klar den Weg ins Erwachsenwerden. Die motorischen Fähigkeiten sind von einem eklatanten Bewegungsdrang geprägt, der erst mit dem Eintritt der Pubertät wieder weniger wird.

Das Hauptaugenmerk beim Erlernen motorischer Geschicklichkeit liegt eindeutig beim Radfahren, Schwimmen, Fußballspielen und Inlineskaten. Die wichtigsten Komponenten wie Gleichgewichtssinn und Geschicklichkeit zur Koordination der Bewegungen sind beim Schuleintritt in der Regel schon gut geschult.

Die kognitive Entwicklung

In der Grundschule wird für das Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen ein hohes Maß an kognitiver Kompetenz benötigt. Die Verfügbarkeit einer gewissen Sprachfähigkeit sowie die Fertigkeit, ein Wort unterschiedlichen Ableitungen zuzuordnen, sind elementare Voraussetzungen für das Lesen. Die geistigen und sprachlichen Anforderungen müssen für das Erlernen des Schreibens noch durch die motorischen Befähigungen ergänzt werden. Ganz im Gegensatz zu althergebrachten Thesen beginnt das eigentliche Rechnen nicht erst in der Grundschule, sondern sollte auch schon in der Zeit davor im Kindergarten und im Alltag eine Rolle spielen, damit sich dein Kind bereits Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen kann.

Grundsätzlich nimmt das Denken nun sachorientiertere Züge an, sodass beispielsweise Unternehmungen wie ein Besuch bei der Feuerwehr die Kleinen in ihren Bann ziehen. Der Wunsch, bestimmte Zusammenhänge und Sachverhalte zu erkennen und diese zu begreifen, nimmt eine immer größer werdende Bedeutung ein. Als Resultat davon schafft sich der Nachwuchs ein wirklichkeitsgetreues Weltbild mit vordergründig bildhaftem Denken. Das Interesse an allem Neuen schafft die besten Voraussetzungen für eine gute Konzentrationsfähigkeit, welche für die Schule von Vorteil ist. Die Gedächtnisleistung macht enorme Fortschritte, was sich besonders beim Erfassen von Einzeldaten zeigt. So sind Zeiterfassung und Geduld beweisen, bis bestimmte Ereignisse eintreten oder sich auf zukünftige Prozesse einzustellen, kein Problem. Aus diesem Grund ist das Einhalten von Versprechen sehr wichtig.

Auch das Abrufen von Name, Wohnort und Geburtsdatum sollte jetzt mit Leichtigkeit klappen. Eine realistischere Betrachtung der eigenen Auffassung zum Thema individuelle Wertschätzung ist jetzt möglich, was oft aufgrund von Leistungsvergleichen mit Mitschülern zu einem geringeren Selbstwertgefühl beiträgt. Ein Ausgleich mit außerschulischen Leistungen wird in diesem Alter dann angestrebt und auch erreicht. Eltern können diesen Prozess begleitend unterstützen, indem sie Leistungen außerhalb der Schule ebenso wertschätzen und fördern. Die Wahrnehmung des eigenen Geschlechts wird zunehmend wichtiger und durch den richtigen Kleidungsstil oder die geschlechtsspezifische Frisur unterstrichen. Der Kontakt zum eigenen Geschlecht wird bevorzugt, bei Jungen in größeren Gruppen, bei Mädchen mit der besten Freundin.

Die Konzentration

Die Zeit, während der sich ein Grundschüler konzentrieren kann, liegt zwischen 20 und 30 Minuten. Nach dem Motto „Besser geht immer” ist es ratsam, deinem Kind Übungen speziell für die Konzentration anzubieten oder spielerisch zum Beispiel über Brettspiele die Konzentrationsspanne zu erhöhen. Zu viel an Fernseher, Handy oder Tablet verbrachte Zeit hat einen Ausstoß von Dopamin zur Folge, welches einen negativen Einfluss auf die Konzentration hat.

Die Sprachentwicklung

Mit ca. fünf Jahren findet die Sprachentwicklung ihren Abschluss. Beim Schuleintritt ist das Kind in der Lage, längere Aufträge auszuführen sowie zusammenhängende Sätze und Kausalitäten zu verstehen und somit Gesprächen zu folgen. Der aktive Wortschatz beinhaltet nun mindestens 5000 Wörter, der passive 13000 Wörter und nach und nach werden Grammatik und Satzbau der Erwachsenensprache immer ähnlicher. Die Bildung aller Laute sollte nun fehlerlos möglich sein, was das Kind dazu befähigt, Geschichten zu erzählen. Außerdem funktioniert das Zählen bis zehn und das Benennen der Farben.

Die Sprache erlaubt es, einem Gegenstand verschiedene Bezeichnungen zukommen zu lassen, ebenso wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft korrekt genutzt werden. Artikel und Pluralbildung werden richtig eingesetzt, weswegen Wortspiele liebend gerne selbst erfunden werden. Neben dem Äußern der eigenen Wünsche und Bedürfnisse, sollten Fragen richtig gestellt, sowie eigene Vorschläge verbalisiert werden können.

Die Motivations- und Emotionsentwicklung

Kinder im Grundschulalter verfügen, wie auch schon im Kindergarten, über ein hohes Level an Freude zum Lernen und auch das Vertrauen ins eigene Können ist gut ausgeprägt. Allerdings lässt diese Begeisterung ab der 2. Klasse merklich nach und zum Ende der 4. Klasse hat sie eine gewisse Stabilität erreicht, weswegen sich nur noch wenig verändert. Das Abnehmen der Lernfreude ist aber kein Grund zur Besorgnis, denn allgemein gesehen, bleibt der Elan zum Lernen während der kompletten Grundschulzeit im positiven Bereich. Zu beobachten ist allerdings die Zunahme negativer Faktoren wie beispielsweise Versagensängste.

Bei Mädchen und Jungen ist die Lernfreude nun stark vom Schulfach abhängig. So steigt bei Mädchen die Motivation in Deutsch, bei Jungen eher in Mathematik. Freude am Lernen ist durchaus auch abhängig von guten oder schlechten Leistungen, denn Schüler mit besserer Leistungsfähigkeit sind eindeutig motivierter bei der Arbeit.

Der Emotionsausdruck bei Grundschülern ist nun auf mimischer wie auch verbale Art und Weise möglich, was eine gewisse Kontrolle und Anpassung an Gegebenheiten ermöglicht. Der strategische Einsatz von Emotionen gelingt Kindern im Grundschulalter recht gut und schnell, wobei negative Emotionen besonders gerne abgeschwächt werden. Es ist nun auch möglich, Verknüpfungen zwischen Emotionen und Reaktionen anderer herzustellen, was eine Erweiterung des emotionalen Wissens darstellt.

In dieser Phase wird der letzte Grundstein zur Entwicklung der Empathiefähigkeit gelegt, denn ab jetzt gelingt es, einen Bezug zwischen den Emotionen anderer Menschen mit ihrem und dem eigenen Leben herzustellen. Das führt zu einem ausführlichen Bild möglicher Ursachen.

Die Persönlichkeitsentwicklung

Kindern im Grundschulalter ist die Teilnahme am Leben der Erwachsenen wichtig, da es einer sinnvollen Beschäftigung, wie beispielsweise den Eltern helfen, nachgehen will. Das Erreichen einer gewissen Kompetenz, die den Fähigkeiten des Kindes angepasst ist, verhilft zu einem guten Selbstbewusstsein. Mit Grundschülern sollte spielerisch das Übernehmen von Verantwortung trainiert werden, denn Erwachsenwerden bedeutet auch, Haftung für das eigene Handeln und das anderer zu übernehmen. Kinder dieser Altersgruppe möchten die Welt auf ihre eigene Art und Weise entdecken sowie ihre Beziehungen zu anderen Menschen oder Dingen mit einer individuellen Definition belegen. Hierbei spielt es eine wichtige Rolle, dass Eltern ihren Kindern bis zu einem gewissen Grad Dinge zutrauen und sie diese auch selbst in Angriff nehmen lassen.

Oft wünscht sich das Kind in diesem Alter ein Haustier und Eltern sollten nach Möglichkeit diesem Wunsch nachkommen. Es sollte dem Sprössling aber auch deutlich gezeigt werden, dass die Hauptverantwortung bei ihm liegt. Eltern wiederum sollten sich bewusst machen, dass ein Tier ein Lebewesen ist und das Kind bei dessen Pflege unterstützt werden muss. Mit dem Eintritt in die Schule werden Eltern als Vorbild meistens von Mitschülern oder Freunden abgelöst. Gleichaltrige sind ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung, da sie die gleiche Sprache sprechen und die selben Probleme, Ängste und Interessen teilen. Das Kind muss jetzt seine eigenen Erfahrungen machen, denn das ist für seine Persönlichkeitsentwicklung wichtig.

Ebenso bedeutsam ist es aber auch, dass Eltern ihrem Kind immer signalisieren, dass sie nach einer Enttäuschung als Anlaufstelle fungieren und bei der Verarbeitung und richtigen Zuordnung des Erlebten zur Seite stehen. Das Gefühl der Geborgenheit trägt maßgeblich dazu bei, die Persönlichkeit des Nachwuchses emotional zu festigen.

Dieser erste Ablösungsprozess legt einen wichtigen Grundstein für die spätere Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kindern.

Die soziale Entwicklung

Im Alter von vier bis sechs Jahren erweitert sich das soziale Beziehungsgeflecht um Kindergarten- und Schulfreunde, aber auch neue Bezugspersonen in Form von Erziehern und Lehrern kommen hinzu. Das Kind wird selbstständiger, was sich darin zeigt, dass es den Weg zur Schule oder den Besuch bei Freunden alleine bewältigt. In Rollenspielen sowie in Freundesgruppen werden soziale Funktionen wie Helfer, Anführer, Mitläufer, Aufpasser usw. ausprobiert.

Im geschützten Raum mit Freunden werden die Funktionen unserer Gesellschaft auf den Prüfstand gestellt und deren Aufbau kennengelernt. Auf alle in dieser Phase gemachten Erkenntnisse kann der Nachwuchs ein Leben lang zurückgreifen. Hierbei lernt der Sprössling auch viel über den Umgang miteinander, denn im Rollenspiel werden Verhaltensweisen wie Rücksicht oder Fairness geübt und es wird beobachtet, wie das Gegenüber auf das eigene Verhalten reagiert. Für das spätere Leben wichtige Komponenten wie das Befolgen von Regeln, das Zurückstellen eigener Wünsche oder das verbale und nicht tätliche Austragen eines Streits werden hierdurch erworben.

Das Bindungsverhalten