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Samuel Sommer

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Beschreibung

Die Rente steht vor der Tür. Marvin könnte glücklicher nicht sein, aber seine Frau hat jede Menge Ideen, was er alles machen könnte. So beginnt er einen Garten hinter dem Haus anzulegen. Er ahnt nicht, dass er damit eine wahre Kettenreaktion in Gang setzt, denn außerirdische Samen sind mitunter tückisch. Eine humorvolle Science-Fiction Kurzgeschichte von Space Opera und Fantasy-Autor Samuel Sommer

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Samuel Sommer

Grüner Daumen

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Impressum

Grüner Daumen

 

Eine Science Fiction Kurzgeschichte

von Samuel Sommer

 

© Samuel Sommer 2021

Cover: GeorgeB2 @Pixabay.com

 

 

 

1

Marvin schlug die Augen auf, starrte an die weißgetünchte Decke seines Schlafzimmers und ignorierte das leichte Sirren seines Weckers.

»So ein Mist«, murte er leise, bevor er mit einem mentalen Befehl die Weckfunktion seiner zerebralen Erweiterung wieder ausschaltete. Dann drehte er sich einmal um und versuchte wieder einzuschlafen.

Vergeblich.

Eine knappe halbe Stunde mühte er sich wieder in das selige Land der Träume abzutauchen, aber sein Körper schien gänzlich anderer Meinung zu sein. Er wurde sogar immer nervöser, so dass er schließlich die Bettdecke wegwarf und sich daran machte aufzustehen.

Die Bewegungen weckten seine Frau.

»Schatz?«, fragte Liz irritiert. »Was ist los?«

»Zeit aufzustehen«, sagte er knapp. Dann marschierte er in das Zimmer, währenddessen er mit einem Smartlink die Kaffeemaschine in der Küche anwarf.

Während er unter der Dusche stand fragte sich Marvin, wie er es hatte schaffen können sich gestern den Wecker zu stellen, obwohl er heute gar nicht arbeiten musste. Nicht heute. Nicht Morgen. Nicht nächste Woche. Nie mehr. Marvin war ab heute offiziell Rentner und er musste sich nie wieder Sorgen um stressige Arbeitstage, nervige Kollegen und unhaltbare Deadlines machen.

Wahrscheinlich hatte die Macht der Gewohnheit ihn den Wecker stellen lassen. Ohne darüber nachzudenken, musste er ihn so eingestellt haben, wie er es die letzten achtzig Jahre getan hatte. Der Mensch war nun einmal ein Gewohnheitstier und für ihn galt dies ganz besonders.

Nach der Dusche warf er sich schnell in ein paar bequeme Klamotten und mit einem dampfenden Kaffeebecher bewaffnet stellte er sich auf die Panorama-Terrasse ihres Anwesens. Die Morgenluft war kühl, aber die Wetterprogrammierung versprach auch heute einen angenehmen Tag bei etwa 20°. So wie jeden Tag auf Edar III.

Marvin erschrak, als ihn plötzlich jemand von hinten berührte, doch es war nur seine Frau, die ihn liebevoll umarmte und ihm dann einen Kuss auf die Wange ab.

»Hast dir den Wecker gestellt, hab ich Recht?«, fragte Liz leise.

Er nickte und seufzte.

»Und ich hatte mich so darauf gefreut mal ausschlafen zu können«, lächelte sie.

»Das sollst du auch«, sagte er schnell. »Das sollst du auch. Wir beide können jetzt ausschlafen.« Die zerebrale Erweiterung projizierte einen Chronometer auf seine Netzhaut, so dass er die Zeit ablesen konnte. Eigentlich säße er jetzt im Transfer-Shuttle. Noch zehn Minuten und er würde im Büro ankommen. Ein Teil der Kollegen war schon da. Andere würden mit einem späteren Shuttle eintrudeln. Alle bereiteten sich auf das Kick-Of Meeting vor. Der Tag erwachte und Netz-Kriminelle wollten gefunden werden.

Seine Gedanken drehten sich plötzlich um seine letzten Fälle und er fragte sich, wie sie wohl ausgehen würden. Er fragte sich, wie die Geschichten weitergingen. Er wollte wissen, was als nächstes anstand.

Marvin hatte vorher gewusst, dass es für ihn schwierig werden würde loszulassen, aber das es ihn jetzt so hart traf, damit hatte er nicht gerechnet.