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Samuel Sommer

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Beschreibung

Manche sagen, Takara sei ein Ort, an dem man alles machen könne und an dem jeder dunkle Traum nur einen Handgriff entfernt sei. Manche sagen, es sei gleichzeitig der sicherste Ort im bekannten Universum. Nun, Malone würde bald herausfinden, ob dies der Wahrheit entsprach.

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Samuel Sommer

Kurzer Prozess

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

KURZER

PROZESS

 

Eine Science-Fiction-Kurzgeschichte

von Samuel Sommer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text Copyright © 2018

Samuel Sommer

Alle Rechte vorbehalten

 

Cover:

Bild von Thomas Budach auf Pixabay

 

1

 

Manche sagen, Takara sei ein Ort, an dem man alles machen könne und an dem jeder dunkle Traum nur einen Handgriff entfernt sei. Manche sagen, es sei gleichzeitig der sicherste Ort im bekannten Universum. Nun, es würde sich herausstellen, ob dies der Wahrheit entsprach.

Das kleine Sternenschiff Valentine bremste weiter ab, während sich das gewaltige Konstrukt der Takara-Station aus den zementgrauen Schleiern des Panuka-Nebels schälte. Alt, riesig, hässlich und gemein. Eine kugelförmige Raumstation von 120 Kilometern Durchmesser, die seit hundert Jahren mitten im Nirgendwo hing und jedem verdammten Ganoven in der Galaxis eine letzte Zufluchtsstätte bot. Jene, die sich in keinem System mehr blicken lassen konnten. Jene, die keine Freunde mehr hatten. Jene, die von den Regierungen der Kernwelten gesucht wurden und keine Aussicht auf Begnadigung hatten. All diejenigen verschlug es früher oder später an diesen hässlich-schönen Ort.

Hier war der Platz, an dem man noch einen dreckigen Job abgreifen konnte. Hier war der Ort, wo niemand nach einer Vergangenheit fragte. Hier war der Ort, an dem die Gesetze auf dem Recht des Stärkeren fußten und hier trauten sich garantiert keine Behörde und keine Vertreter von Recht und Ordnung her.

Auf Takara war man sicher, sagte man. Selbst die Kopfgeldjäger trauten sich nicht her, denn es hätte unweigerlich den Zorn des Controllers auf sie gezogen. Und das wollte nun wirklich niemand.

Takara war eine verflixte Endstation und gleichzeitig eine wunderbare Aussicht auf einen neuen Start. Takara war alles. Der Ort, an dem man alles erreichen konnte.

Malone seufzte und lehnte sich zurück, als ihn ein Leitstrahl erfasste und die KI des Bordcomputers die Arbeit übernahm, sich weiter anzunähern. Seine wachen Augen überflogen die zahlreichen Diagramme und Datenlisten auf der Konsole vor ihm, während er es gleichzeitig fertigbrachte, einen kräftigen Schluck aus seinem Flachmann zu nehmen und mit der anderen Hand eine anständige Summe von seinem Konto auf das des zuständigen Leitlotsen von Takara zu überweisen.

Es hieß, dass man es leichter hätte, wenn man einen guten Betrag springen ließ und dass dann nur die notwendigen Fragen gestellt wurden. Nicht dass Malone das nun unbedingt nötig gehabt hätte. Aber es gehörte einfach zum guten Ton.

In den nächsten Minuten wuchs die gigantische Station weiter vor ihm heran, bis sie schließlich das gesamte Blickfeld einnahm und wie eine unüberwindbare Barriere vor ihm aufragte. Eine stählerne Mauer, die nicht bereit war jemanden durchzulassen, ganz gleich wie wild und wichtig man auch glaubte zu sein.

Aus tausenden von Fenstern strahlte ihm neongelbes Licht entgegen und nahe des Äquators, an einem kreisrunden Gebilde, welches wie der Einschlagkrater eines Meteors wirkte, da parkte ihn das Leitsystem in einem der unzähligen Hangarschächte ein.

Sicherheitsklammern rasteten metallisch scheppernd laut ein und Malone wurde in seinem Pilotensitz einmal kräftig durchgeschüttelt.

„Hip, hip, hooray“, murmelte Malone und fuhr die Schiffssysteme herunter.