Haller und Helen - Jürg Schubiger - E-Book

Haller und Helen E-Book

Jürg Schubiger

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Beschreibung

Red nur, sagt Helen. Ich mag es, wenn geredet wird. Und Hans Haller berichtet, eigensinnig-monologisch zuerst, dann zunehmend auf die Frau bezogen, die neben ihm im Rollstuhl sitzt. Er erzählt von seinem toten Freund Strack, vom melancholischen Alltag der Menschen im Alters- und Pflegeheim "Sandhalde", sinniert über sein Leben, über seine verstorbene Frau, über das Vergessen und über das Vergessenwerden .Das alles breitet er vor Helen aus, die für ihn mehr ist als eine Mitbewohnerin: eine zarte Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Sie verleiht dem Leben von Haller und Helen später Glanz...

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Seitenzahl: 139

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Jürg Schubiger: Haller und Helen

Jürg Schubiger

HALLER UND HELEN

Roman

Der Autor dankt der Kulturstiftung PRO HELVETIA für die Unterstützung seiner Arbeit.

© 2002

HAYMON verlag

Innsbruck-Wien

www.haymonverlag.at

Umschlag: Benno Peter

Satz: Haymon Verlag

ISBN 978-3-7099-7694-4

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.haymonverlag.at.

Um auf Strack zurückzukommen, sagt Haller: Strack hat sich fast jeden Tag in den Finger geschnitten, ohne Übertreibung, oder in den Wundverband, den er vom letzten oder vorletzten Schnitt her um den Finger trug, den Zeigefinger, den Daumen der linken Hand. Das geschah beim Schneiden einer Salami, die er als Zwischenmahlzeit einnahm, zwischen Morgen- und Mittagessen, zwischen Mittag- und Abendessen, auch zwischen Abend- und Morgenessen, wenn das Fernsehen ihn wachhielt. Und mit diesen verbundenen Fingern spielte er dann auf seiner Handorgel, seinem Klaviertasten-Akkordeon, die schwierigsten Sachen noch, Musette und Tango – so meisterhaft und ohne sich zu schonen, dass die Finger regelmäßig neu zu bluten anfingen und der Verband sich rötete. Wenn es so weit war, brach er ab. Um das Instrument, sagte er, nicht zu versauen.

Haller wischt sich mit zwei Fingerkuppen die Mundwinkel, bevor er ergänzt: Strack war ein unfallgefährdeter Mensch, er war ein Hornochs. Wo er stand und ging, geschah etwas. Und er kam immer davon. Er stürzte, oder etwas stürzte auf ihn herab, eine Leuchtreklame, der Ast einer Bergföhre, ein Wellblech mit scharfen Kanten. Und dann lag er im Spital, wie ein Sieger, wie ein Gladiator, mit einem großen Kopfverband und einem kleinen dunklen Gesicht, und ich saß an seinem Bett. Das Lachen musste vermieden werden, jede Verschiebung der Kopfhaut zog an den frisch genähten Schrammen. Strack lachte trotzdem, konnte nicht anders. Dann nahm er einen großen Schluck von dem Zwetschgenwasser, das ich mitgebracht hatte, verschluckte sich, musste husten und verzerrte das Gesicht. So war er.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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