Halt mich fest in deinen Armen - Isabelle Wallon - E-Book

Halt mich fest in deinen Armen E-Book

Isabelle Wallon

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Beschreibung

Hemmungslos romantisch und prickelnd erotisch: der Romantic-Kiss-Romane „Halt mich fest in deinen Armen“ von Isabelle Wallon als eBook bei dotbooks. Superjob mit Hindernissen: Die Journalistin Laura Morton soll eine Exklusivgeschichte über Frank Kerrigan schreiben – doch der ist nicht nur als Rennfahrer berühmt, sondern auch als Playboy berüchtigt. Trotzdem kann Laura kaum fassen, was passiert, als sie ihn für ein erstes Interview treffen will. Sie erwischt ihn in flagranti mit einer heißen Rothaarigen! Sofort sind ihr zwei Dinge klar: Von einem solchen Mann sollte man dringend die Finger lassen – aber dies wird ihr schwerfallen, da er höchst attraktiv ist. Auch Frank merkt schnell, dass er sich zu der attraktiven Reporterin hingezogen fühlt. Ist sie die Frau, von der er sein Leben lang heimlich geträumt hat? Jetzt als eBook kaufen und genießen: der Romantic-Kiss-Roman „Halt mich fest in deinen Armen“ von Isabelle Wallon. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 179

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Über dieses Buch:

Superjob mit Hindernissen: Die Journalistin Laura Morton soll eine Exklusivgeschichte über Frank Kerrigan schreiben – doch der ist nicht nur als Rennfahrer berühmt, sondern auch als Playboy berüchtigt. Trotzdem kann Laura kaum fassen, was passiert, als sie ihn für ein erstes Interview treffen will. Sie erwischt ihn in flagranti mit einer heißen Rothaarigen! Sofort sind ihr zwei Dinge klar: Von einem solchen Mann sollte man dringend die Finger lassen – aber dies wird ihr schwerfallen, da er höchst attraktiv ist. Auch Frank merkt schnell, dass er sich zu der attraktiven Reporterin hingezogen fühlt. Ist sie die Frau, von der er sein Leben lang heimlich geträumt hat?

Die Romantic-Kiss-Romane bei dotbooks: Große Liebesgeschichten und prickelnde Flirts für die schönsten Lesestunden.

Über die Autorin:

Isabelle Wallon, geboren 1957, schreibt seit 20 Jahren Romane in den unterschiedlichsten Genres. Sie lebt und arbeitet in Hessen. Bei dotbooks erscheinen ihre folgenden Romantic-Kiss-Romane: Urlaub – Liebe inbegriffen / Der Geliebte aus Texas / Zu viel Liebe – gibt es das? / Immer wenn ich von dir träume / Verführung in Caracas / Liebe, so stürmisch wie das Meer / Ein total verrücktes Wochenende / Halt mich fest in deinen Armen / Bleib heute Nacht bei mir / Mit dir in meiner Hängematte / Traumfrau ohne Trauschein / Paris-New York mit Turbulenzen

***

Überarbeitete Neuausgabe September 2014

Dieser Roman erschien bereits 1988 mit dem Titel Mit jeder Faser meines Körpers bei Bastei-Lübbe.

Copyright © der Originalausgabe 1988 by Bastei-Verlag, Gustav H. Lübbe GmbH & Co.

Copyright © der überarbeiteten Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: init | Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen, unter Verwendung eines Motiv von thinkstockphotos, München

ISBN 978-3-95520-615-4

***

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Isabelle Wallon

Halt mich fest in deinen Armen

Ein Romantic-Kiss-Roman

dotbooks.

Kapitel 1

Laura Morton warf seufzend einen kurzen Blick auf die Armbanduhr, während sie den knallroten Honda auf den Parkplatz des Hyatt International von Cincinnati fuhr. Nach Lage der Dinge hatte sie sich mehr als eine Stunde verspätet. Nicht unbedingt der beste Leumund für jemanden, der ausgerechnet heute Abend noch ein wichtiges Interview machen sollte. Aber diese verflixte Rushhour hatte ihr einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Hastig griff sie nach ihrer Digitalkamera auf dem Rücksitz, während sie die ganze Zeit fieberhaft überlegte, wie sie es Frank Kerrigan begreiflich machen konnte, dass sie eine Stunde zu spät gekommen war.

Das war leichter gesagt als getan, denn schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass Laura so einen interessanten Interviewpartner bekam. Schließlich war der Name Frank Kerrigan berühmt und berüchtigt. Ein Rennfahrer, der fast jede Woche einmal Schlagzeilen machte, ganz besonders in den Illustrierten und Klatschblättern von Cincinnati. Und in den gängigen sozialen Netzwerken ohnehin.

Wenn man den Berichten nämlich Glauben schenken durfte, dann war Frank Kerrigan im Jetset von Cincinnati die Nummer eins. Und ein Playboy sollte er ebenfalls sein, der ständig hinter allem her war, was Röcke trug.

Aber die »Life News«, für die Laura arbeitete, wollte unbedingt eine Reportage über das Drei-Tage-Rennen von Cincinnati bringen, das morgen früh begann. Robert Wallace, ihr Chef, hatte sich vorgestellt, dass sie einfach am Rennen teilnahm, und zwar als Beifahrerin von Frank Kerrigan!

Laura hatte anfangs ihre Bedenken geäußert, weil sie wirklich nicht auf einen Flirt mit dem berüchtigtsten Playboy der Stadt aus war. Aber ihr Chef hatte nicht lockergelassen und sie schließlich davon überzeugt, was alles von diesem Job abhing. Deshalb stand sie jetzt vor dem Eingang des Hyatt International, bewaffnet mit ihrer Digitalkamera und einer gehörigen Portion guten Willens, damit alles reibungslos vonstattenging.

Laut den Informationen von Wallace wohnten Frank Kerrigan und etliche andere Asse der Rennszene in diesem schicken Hotel. Eine Nobelunterkunft, wie Laura sehr schnell feststellen konnte, als sie die weiträumige Lobby betrat. Ihre Blicke schweiften umher, glitten über die zahlreichen Menschen, die sich dort aufhielten. Männer unterschiedlichsten Alters, meist in Begleitung schöner junger Frauen, was im Rennsport nichts Ungewöhnliches war. Die Männer von der heißen Piste strahlten wohl alle einen Hauch von Abenteuer aus.

Wie aber sollte Laura den Rennchampion in diesem Gewühl finden? Sie seufzte, als sie sich noch einmal umschaute, Frank Kerrigan aber nirgendwo entdecken konnte. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich bei der Rezeption nach ihm zu erkundigen.

Der Mann in der bräunlichen Uniform an der Rezeption schien Laura schon seit einigen Minuten beobachtet zu haben. Kein Wunder, denn Laura wäre selbst in diesem Gewühl noch aufgefallen. Sie trug an diesem Abend ein modern geschnittenes Kleid mit einem raffiniert angebrachten Seitenschlitz, der ihre schlanken Beine voll zur Geltung brachte. Das sah auch der Angestellte, der sie mit seinen Blicken förmlich verschlang. Die vielen Schönheiten, die sich an diesem Abend im Hotel aufhielten, schienen seinen Pulsschlag gewaltig aus dem Gleichgewicht zu bringen.

»Mein Name ist Laura Morton«, sagte sie, setzte ihr bezauberndstes Lächeln auf und zückte ihren Presseausweis. »Ich bin mit Mr. Frank Kerrigan verabredet. Können Sie mir bitte sagen, wo er sich im Moment aufhält?«

»Da muss ich kurz nachsehen, Miss Morton«, stotterte der Mann und bekam dabei noch einen hochroten Kopf. Er tippte etwas in seinen Computer ein und warf dann einen Blick auf das Regal hinter sich, in dem sämtliche Zimmerschlüssel deponiert waren.

Doch bevor er Laura eine Antwort geben konnte, trat plötzlich jemand an ihre Seite.

»Sie suchen Frank Kerrigan?«

Automatisch wandte Laura den Kopf und sah sich einem sportlichen Enddreißiger mit leicht angegrautem Haar gegenüber. Er war braungebrannt, trug einen hellen Rennfahreroverall und grinste geradezu unverschämt, als er Laura anschaute.

»Ich glaube, ich kann Ihnen da besser Auskunft geben, junge Frau …«

Die Art, wie er das sagte, gefiel Laura nicht. Er musterte sie mit seinen Blicken so offen, als würde sie nackt vor ihm stehen. Männer, die sich so gegenüber einer Frau verhielten, mochte sie nicht. Trotzdem wollte sie ihre Abneigung nicht zu offen zeigen, denn dieser Mann gab vor zu wissen, wo sich Frank Kerrigan aufhielt. Und nur darauf kam es ihr an, denn sie war schon spät genug und wollte nicht noch später kommen. Schließlich hieß es morgen früh zeitig aufstehen, damit sie rechtzeitig an den Start kam, und dafür musste sie noch eine Menge Vorbereitungen treffen.

Hinzu kam außerdem noch, dass sie ihren morgigen Rennpartner überhaupt noch nicht kennengelernt hatte. Höchste Zeit, dass sie so schnell wie möglich mit ihm ins Gespräch kam, denn die nächsten sechs Tage mussten sie ja zusammen verbringen.

»Schön«, erwiderte Laura nach einer kleinen Weile. »Dann sagen Sie mir doch bitte, wo er sich aufhält.«

»Sie scheinen es aber sehr eilig zu haben, Lady«, gab der Grauhaarige zurück. »Muss wohl eine wichtige Sache sein?« Als Laura nichts dazu sagte, fuhr er fort: »Frank ist momentan auf seinem Zimmer und studiert noch einmal die Karte des morgigen Streckenverlaufs. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, ihn dabei zu stören …«

»Ich habe einen Grund, Mister!«, unterbrach Laura ihn und nannte dem Grauhaarigen ihren Namen und den Grund ihrer Anwesenheit. »Und da Sie ja nun wissen, was mich hierhergeführt hat, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir jetzt endlich Mr. Kerrigans Zimmernummer sagten. Oder soll ich mich doch vielleicht lieber beim Portier erkundigen?«

»Seine Zimmernummer ist 201«, erwiderte der Grauhaarige, und seiner Miene war deutlich anzusehen, wie wenig es ihm passte, dass er Laura mit seinem Charme offensichtlich überhaupt nicht beeindrucken konnte.

»Vielen Dank«, beendete sie die kurze Unterhaltung und machte sich dann schleunigst auf den Weg zum Lift. Der Grauhaarige hatte behauptet, dass sich Kerrigan schon mit dem morgigen Rennen beschäftigte. Wahrscheinlich hatte er die ganze Zeit über auf sie gewartet und musste jetzt wohl annehmen, dass Laura nicht mehr kam. Nicht gerade ein günstiger Augenblick, um zu Kerrigan zu gehen.

Sie drückte im Lift auf den Knopf zur zweiten Etage und wartete dann ab, bis sich die Türen hinter ihr schlossen. Laura war so sehr mit den eigenen Gedanken beschäftigt, dass sie auf den Grauhaarigen gar nicht mehr achtete, der ihr immer noch nachsah, bis sich die Lifttür schloss. Allerdings hatte sich sein freundliches Lächeln mittlerweile in eine hämische Grimasse verwandelt.

***

Gene Crawford blickte wütend der Blonden nach, die soeben im Fahrstuhl verschwunden war. Was bildete sie sich denn überhaupt ein? Er hatte nur freundlich und nett zu ihr sein wollen, natürlich selbstverständlich mit dem Hintergedanken, dass daraus vielleicht eine Verabredung zum Essen wurde. Crawford wusste ohnehin nicht, wie er den heutigen Abend verbringen sollte, also wäre das doch eine willkommene Abwechslung gewesen.

Stattdessen gab ihm diese – wie hieß sie doch gleich noch? – Laura Morton mehr als deutlich zu verstehen, dass sie auf keine seiner Anspielungen einging.

Gene Crawford konnte so etwas nicht ausstehen. Er war ein bekannter Rennfahrer, mindestens so bekannt wie Frank Kerrigan, und normalerweise brauchte er nur mit den Fingern zu schnippen, wenn er Lust auf eine Frau hatte. Von diesen aufgedonnerten Groupies sprangen ja genügend hier herum. Aber ausgerechnet die Frau, für die er sich interessierte, ließ ihn abblitzen. Nun ja, die schöne Laura würde sich noch wundern. Spätestens in dem Augenblick, in dem sie Frank Kerrigans Zimmer betrat.

»Was ist denn mit dir los, Gene?«, hörte er plötzlich eine Stimme neben sich. »Du grinst ja, als hättest du eine Million im Roulette gewonnen!«

Er drehte sich um und erkannte Wally Weston, einen drittklassigen Rennfahrer, der es sich ebenfalls nicht nehmen ließ, an dem morgigen Spektakel teilzunehmen. Obwohl bereits jetzt feststand, dass er so gut wie keine Chancen auf einen Sieg hatte!

»Ach, du bist es, Wally«, begrüßte Crawford ihn und schaute noch einmal hinüber zum Lift, in dem die arrogante Blonde eben verschwunden war. »Hast du die Frau eben gesehen, mit der ich gesprochen habe?«

»Natürlich«, sagte Weston daraufhin sofort und verdrehte genüsslich die Augen. »Die ist mir schon lange aufgefallen. Mann, sag nur, du kennst sie näher? Dann musst du mich ihr unbedingt vorstellen.«

»Ist nichts für dich, Wally«, zerstörte Crawford die Hoffnungen seines Kollegen. »An der verbrennst du dir bestimmt nur die Finger. Die will irgendwas von Kerrigan, und aufhalten lassen wollte sie sich auch nicht. Jetzt ist sie auf dem Weg zu ihm ins Zimmer.«

»Na, wenn das nur keinen Ärger gibt«, meinte Weston. »Ich habe Frank vor einer halben Stunde mit dieser kessen Rothaarigen aus Dayton im Lift verschwinden sehen. Wie hieß sie doch gleich noch? Irene oder so ähnlich?«

»Irene, ja«, antwortete Crawford. »Sag nur, die hat er mit aufs Zimmer genommen! Wie schafft es dieser Teufelskerl eigentlich, immer die besten Frauen aufzureißen?«

»Keine Ahnung«, erwiderte Wally Weston. »Er hat wohl das gewisse Etwas, das jede schwach werden lässt. Und ausgerechnet jetzt kommt eine zweite Lady hinzu, wenn Kerrigan mit der anderen beschäftigt ist. Na, hoffentlich gibt es kein Durcheinander.«

Gene Crawford zuckte mit den Achseln und wandte sich ab. Auch Wally Weston sah nicht mehr, wie er sich die Hände vor Schadenfreude rieb. Dass diese von sich so überzeugte Laura Morton Frank Kerrigan mitten in einem heißen Flirt überraschte, genau das hatte er bezwecken wollen. Und die Blonde tappte ahnungslos in die Falle.

Das hat sie nun davon, dachte Crawford. Sie hätte eben ein wenig freundlicher zu mir sein sollen. Vielleicht hätte ich es mir dann noch anders überlegt.

Seit Gene Crawford in einem Rennen zusammen mit Kerrigan fuhr, hatte er nie den Siegertitel erringen können. Und ein Mann wie Crawford war alles andere als ein guter Verlierer. Deshalb hatte sich im Laufe der Jahre eine Rivalität zwischen ihm und Kerrigan entwickelt, die sich immer mehr zuspitzte. Erst im letzten Rennen von Dayton hatte Kerrigan es geschafft, ihm im letzten Augenblick den Siegertitel zu entreißen. Das hatte Crawford bis heute nicht vergessen können. Nun wurde es Zeit, dass er sich dafür endlich revanchierte. Und zwar auf seine eigene Weise.

***

Was wird er wohl sagen, wenn ich erst jetzt komme?, dachte Laura, während der Lift sie nach oben in den zweiten Stock beförderte. Ob er wütend sein wird, weil ich nicht pünktlich gewesen bin?

Dies und noch viel mehr ging ihr durch den Kopf, bis sich schließlich die Türen des Fahrstuhls wieder öffneten und der Blick frei war auf einen langen Flur, dessen Boden mit einem breiten samtgrünen Teppich ausgelegt war.

Was für ein Mann er wohl ist?, fragte sie sich, während sie die Zimmernummer 201 suchte. Ob das wirklich alles stimmt, was bei Facebook, Twitter & Co. über ihn gepostet wird? Dann muss ich aber ganz schön aufpassen.

Doch dann schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab. Sie hatte diesen Job nicht übernommen, um sich auf einen Flirt mit einem Playboy einzulassen, sondern um eine packende Reportage zu schreiben. Eine Story, die ihren Chef mehr als nur zufriedenstellen würde. Wenn Laura erst einmal etwas in Angriff nahm, machte sie ihren Job gut und außerdem gründlich. Vielleicht hatte sie deswegen den Auftrag auch bekommen. Ihr Chef wusste, dass sie in ihrem Beruf spitze war.

Das Zimmer Frank Kerrigans war nicht weit vom Lift entfernt. Sie sah die Nummer auf der Tür und zögerte für einen winzigen Moment. Nur Mut, Laura, sagte sie sich dann, er wird dich schon nicht auffressen, nur weil du eine Stunde zu spät bist. Schließlich bist du ja nicht schuld daran.

Leise klopfte sie an die Tür. Zuerst rührte sich nichts, dann vernahm sie eine brummige Stimme, die ganz entfernt an ihr Ohr klang.

»Es ist offen. Kommen Sie rein!«

Laura wunderte sich ein wenig darüber, dass Kerrigan die Tür nicht abgeschlossen hatte, aber dann trat sie tatsächlich ein. Sekunden später musste sie feststellen, dass Frank Kerrigan offensichtlich Bequemlichkeit liebte. Das Zimmer war schon ein halber Wohntrakt, eine Suite mit Wohn- und Schlafzimmer. Und alles mit schicken Möbeln eingerichtet. Eine Übernachtung in diesen Räumen musste ein Heidengeld kosten. Nichts für den Geldbeutel eines normalen Angestellten, folgerte Laura.

»Worauf warten Sie denn noch?«, vernahm sie jetzt wieder die gleiche brummige Stimme. »Bringen Sie uns den Champagner ins Schlafzimmer! Nun kommen Sie schon, wir beißen Sie nicht!«

Automatisch trat Laura einen Schritt vor und auf die Tür zum Schlafzimmer zu, die einen Spaltbreit offen stand. Was sie dann sah, ließ sie sofort die Augen niederschlagen, während sie gleichzeitig heftige Röte ins Gesicht steigen spürte. Frank Kerrigan lag auf dem breiten französischen Bett, nur mit engen Shorts bekleidet, und die gut gebaute Rothaarige in seinen Armen hatte nichts an außer einem hinreißenden Lächeln, das jetzt förmlich erstarrte.

»Entschuldigung«, murmelte Laura unsicher, weil sie nicht wusste, wie sie sich in dieser peinlichen Situation verhalten sollte. »Die Tür war offen, und ich …«

»Verdammt!«, rief Frank Kerrigan, während die Rothaarige einen entsetzten Schrei ausstieß und in Rekordzeit die dünne Bettdecke bis zum Hals zog. Sie schaute so überrascht und ängstlich zugleich zu Laura, als befürchtete sie, Besuch von einer wütenden Rivalin zu bekommen.

»Ich nehme nicht an, dass Sie vom Zimmerservice kommen, oder?«, fragte Frank Kerrigan in erzwungener Ruhe, während Laura spürte, wie er sie mit seinen Blicken taxierte. »Sie haben zwei Minuten Zeit, um mir zu erklären, wer Sie sind. Ich bin gespannt, was Sie mir zu sagen haben …«

»Mein Name ist Laura Morton, Mr. Kerrigan«, begann sie dann, nachdem der erste Schock über die peinliche Situation etwas abgeklungen war. »Wir waren zu einem Interview verabredet. Tut mir leid, dass ich so spät gekommen bin, aber ich bin unterwegs in einem Stau steckengeblieben. Und unten in der Halle hat mir dann ein Kollege von Ihnen gesagt, dass Sie sich in Ihrem Zimmer aufhielten.«

»So ist das also«, sagte Kerrigan und blickte die Rothaarige an. »Irene, Liebling, ich schätze, du wirst dich jetzt anziehen und gehen müssen. Ich habe doch noch Besuch bekommen. Sei ein liebes Mädchen und mach keinen Ärger, ja?«

Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Laura auf der Stelle tot umgefallen. Die Rothaarige schwang sich mit einem Satz aus dem breiten Bett und warf Laura vernichtende Blicke zu. Demonstrativ zeigte sie Laura und Kerrigan noch einmal all ihre körperlichen Vorzüge, bevor sie sich anzog und dann zur Zimmertür bewegte. Sekunden später schlug die Tür mit einem lauten Knall zu. Lauter als bei Leuten, die in freundlichem Einvernehmen gehen.

»Ich glaube, das war nicht der richtige Moment, Miss Morton«, sagte Frank Kerrigan achselzuckend und griff nach einem Morgenmantel, den er achtlos auf den Boden geworfen hatte. »Eigentlich sollte ich wütend sein auf Sie. Der Teufel mag wissen, weshalb ich es nicht bin.«

Er streifte sich den Mantel über und verschloss ihn vor der Brust. Währenddessen hatte Laura Gelegenheit genug, seine sportliche Figur zu bewundern. Frank Kerrigan besaß wirklich kein Gramm Fett zu viel am Leib, das konnte sie sofort feststellen. Er hatte breite Schultern und schmale Hüften. Das Gesicht war unergründlich. Vielleicht lag das an den dunklen Augen, die sich jetzt taxierend auf sie richteten und sicherlich einzuschätzen versuchten.

»Ich habe doch nicht ahnen können, was Sie hier tun«, verteidigte sich Laura, weil sie nicht bereit war, Kritik über sich ergehen zu lassen. »An der Rezeption wollte ich mich nach Ihnen erkundigen, aber da sprach mich bereits einer Ihrer Kollegen an und teilte mir mit, wo Sie sich im Moment befänden. Ich war ohnehin schon spät dran, weshalb sollte ich also noch zögern? Sagen Sie mir das mal, Mr. Kerrigan!«

»Ist ja schon gut«, winkte der Rennchampion ab und ging auf Laura zu. Er streckte die Rechte aus. »Auch wenn Sie mich vielleicht um ein schönes Erlebnis gebracht haben – nun sind Sie endlich da. Freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Morton.«

Als Lauras Hand seine Finger berührte, wurde sie urplötzlich von einem seltsamen Prickeln ergriffen. Ein Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte. Es ließ jedoch nach, als Frank Kerrigan ihre Hand losließ. Gleichzeitig spürte sie, wie sich ihr Herzschlag ein wenig beschleunigt hatte. Alles in diesen wenigen Sekunden. Wirkte Kerrigan so stark auf sie? So etwas hatte sie noch nie erlebt, und deswegen wurde sie zusehends unsicher.

Lass dir das nur nicht anmerken, sagte sie zu sich selbst. Sonst bildet er sich vielleicht noch ein, er könne dich um den Finger wickeln!

»Sie sind gekommen, um mich zu interviewen, Miss Morton«, fuhr Frank fort. »Entschuldigen Sie mich für einen Moment! Ich möchte mich noch kurz umziehen. Nehmen Sie einstweilen drüben im Wohnzimmer Platz. Ich komme gleich.«

Laura nickte und verließ das Schlafzimmer. Im gleichen Augenblick ließ auch die seltsame Spannung merklich nach, die seit Sekunden zwischen ihnen stand. Es war fast, als habe sich durch Lauras Auftauchen in Franks Schlafzimmer eine merkwürdig vertraute Stimmung zwischen ihnen aufgebaut.

Laura atmete ein wenig auf, als sie in einem der bequemen Sessel Platz nahm und die Videoaufzeichnung ihrer Digitalkamera schon einstellte.

»Eins will ich Ihnen gleich sagen«, rief Frank von drüben und tauchte Sekunden später wieder in der Tür auf. Er hatte den Morgenmantel mit verwaschenen Jeans und einem weit aufgeknöpften karierten Hemd vertauscht. Laura sah das winzige goldene Kettchen an seinem Hals schimmern, genauso wie die Haare auf seiner breiten Brust. Unter anderen Umständen wäre Frank Kerrigan genau der Mann gewesen, bei dessen Anblick sie schwach geworden wäre. Aber sie war hier, um ihren Job zu erledigen – und nichts anderes. Sie gehörte nämlich zu der Sorte Menschen, die Beruf und Vergnügen strikt voneinander trennen können. Vielleicht war sie deswegen in ihrem Beruf als Reporterin so erfolgreich geworden.

»Ich bin nicht gerade überglücklich, dass mir meine Firma jemanden vor die Nase gesetzt hat«, fuhr Frank fort. »Wissen Sie, ich habe nichts gegen Reporter – erst recht nichts gegen Sie, Miss Morton. Aber sind Sie vielleicht schon einmal ein Rennen mitgefahren? Wissen Sie eigentlich, was da auf Sie zukommt? So was ist nichts für eine Frau. – Oh, beinahe hätte ich es vergessen! Möchten Sie etwas trinken?«

»Bourbon on the rocks«, erwiderte Laura automatisch und knüpfte dann sofort an Franks Frage an. »Natürlich bin ich noch kein Rennen mitgefahren, Mr. Kerrigan. Aber mein Boss war der Meinung, es gäbe eine gute Story. Also habe ich eingewilligt. Und wenn es Ihnen jetzt nichts ausmacht, würde ich gern mit dem Interview beginnen. Schließlich möchte ich Ihnen nicht zu viel von Ihrer kostbaren Zeit stehlen. Bestimmt müssen Sie doch morgen früh ausgeruht sein, wenn es an den Start geht, nicht wahr?«

Dabei setzte sie so ein zuckersüßes Lächeln auf und signalisierte ihm dadurch, dass sie nicht bereit war, sich außer dem Interview mit Frank auf irgendetwas anderes einzulassen. Wenn man von Anfang an schon klare Fronten absteckte, dann war das immer nur von Vorteil. Zumindest hatte ihr das die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt – auch wenn sie in diesem Falle schon ab und zu daran dachte, wie es wohl wäre, wenn sie anstelle der Rothaarigen mit Frank zusammen im Bett gelegen hätte.

»Ich bin bereit«, grinste Frank entwaffnend und drückte ihr das Glas Bourbon in die Hand. Dabei ließ es sich natürlich nicht vermeiden, dass seine Finger mit den ihren in Berührung kamen. Und wieder ergriff Laura das Prickeln, das diesmal schon fast einem Stromstoß glich. Beinahe hätte sie das Glas fallen lassen. Im letzten Augenblick schaffte sie es noch, den Bourbon nicht zu verschütten, während sie alle Mühe hatte, ihre ständig wachsende Unruhe vor Frank Kerrigan zu verbergen.

Gütiger Himmel, dachte sie und fühlte plötzlich Hitze in sich aufsteigen. Was ist denn nur mit mir los? Ich muss mich zusammennehmen, sonst …

»Erzählen Sie mir einfach ein wenig über sich«, schlug Laura vor. »Ich höre Ihnen ganz gespannt zu.«