Verführung in Caracas - Isabelle Wallon - E-Book

Verführung in Caracas E-Book

Isabelle Wallon

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Beschreibung

Schon bei ihrer ersten Begegnung entbrennt die Leidenschaft – der ROMATIC-KISS-Roman „Verführung in Caracas“ von Isabelle Wallon im eBook bei dotbooks. „Flirte nie mit einem Piloten“ – an dieses ungeschriebene Gesetz hat sich die Stewardess Amanda bisher immer gehalten. Doch als sie bei einem Zwischenstopp in Caracas dem attraktiven Robert Hayes begegnet, wirft sie alle guten Vorsätze über Bord. Sein Blick lässt sie erzittern, seine Berührungen setzen ihr Herz in Flammen. Schon nach der ersten gemeinsamen Nacht weiß Amanda, dass sie nie wieder einem anderen Mann gehören will. Aber meint es Robert wirklich ernst mit ihr – oder geht es ihm nur um eine schnelle Eroberung? Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Verführung in Caracas“, ein ROMANTIC-KISS-Roman von Isabelle Wallon. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 187

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Über dieses Buch:

„Flirte nie mit einem Piloten“ – an dieses ungeschriebene Gesetz hat sich die Stewardess Amanda bisher immer gehalten. Doch als sie bei einem Zwischenstopp in Caracas dem attraktiven Robert Hayes begegnet, wirft sie alle guten Vorsätze über Bord. Sein Blick lässt sie erzittern, seine Berührungen setzen ihr Herz in Flammen. Schon nach der ersten gemeinsamen Nacht weiß Amanda, dass sie nie wieder einem anderen Mann gehören will. Aber meint es Robert wirklich ernst mit ihr – oder geht es ihm nur um eine schnelle Eroberung?

Die Romantic-Kiss-Romane bei dotbooks: Große Liebesgeschichten und prickelnde Flirts für die schönsten Lesestunden.

Über die Autorin:

Isabelle Wallon, geboren 1957, schreibt seit 20 Jahren Romane in den unterschiedlichsten Genres. Sie lebt und arbeitet in Hessen. Bei dotbooks erscheinen ihre folgenden Romantic-Kiss-Romane: Urlaub – Liebe inbegriffen / Der Geliebte aus Texas / Zu viel Liebe – gibt es das? / Immer wenn ich von dir träume / Verführung in Caracas / Liebe, so stürmisch wie das Meer / Ein total verrücktes Wochenende / Halt mich fest in deinen Armen / Bleib heute Nacht bei mir / Mit dir in meiner Hängematte / Traumfrau ohne Trauschein / Paris-New York mit Turbulenzen

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Überarbeitete Neuausgabe Juni 2014

Copyright © der Originalausgabe 1984 by Bastei-Verlag, Gustav H. Lübbe GmbH & Co.

Copyright © der überarbeiteten Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: init | Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen, unter Verwendung eines Motiv von thinkstockphotos, München

ISBN 978-3-95520-583-6

***

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Isabelle Wallon

Verführung in Caracas

Ein Romantic-Kiss-Roman

dotbooks.

Kapitel 1

»Ladys und Gentlemen, wir werden in einer halben Stunde in Caracas landen. Vielen Dank, dass Sie heute mit uns geflogen sind. Kapitän Jackson und seine Crew wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!«

Lächelnd legte Mandy Hall das Bordmikrofon beiseite und eilte zu ihren Kolleginnen zurück, die gerade die letzten Vorbereitungen vor der Landung trafen. Sie teilten heiße Tücher an die Passagiere aus; nach einem mehr als achtstündigen Flug tat etwas Erfrischung gut.

Mandy hatte sich in die Bordküche begeben und machte noch Getränke für einige Fluggäste zurecht, die sie noch kurz vor der Landung bestellt hatten. Der Service wurde an Bord großgeschrieben, und die letzten Arbeiten waren immer am stressigsten.

Die junge Stewardess brachte einem wohlbeleibten Geschäftsmann im dunklen Anzug einen Tequila Sunrise. Der Passagier bedankte sich und nippte an seinem Drink. Sein Blick hing an der Figur der Stewardess, als sie sich wieder auf ihre Position begab.

Über Bordlautsprecher war nun die Stimme Kapitän Jacksons zu vernehmen, der ankündigte, dass die Temperatur in Caracas zur Stunde sechsunddreißig Grad betrug.

Ein ideales Wetter, um zu baden und zu surfen, für den, der dazu Zeit hat, dachte Mandy.

Während die Boeing 747 sich senkte und allmählich die dichte Wolkendecke durchstieß, warf Mandy einen kurzen Blick hinaus.

Unter den Tragflächen zeichnete sich die sonnige Küste von Caracas ab. Tief unten erkannte sie den weißen Strand und das Meer, das von einem so intensiven Blau war, wie sie es bis jetzt nur in Thailand gesehen hatte.

Ein tropischer Wald mit vielen Palmen schloss sich an. Und dahinter erkannte sie die ersten Häuser der Großstadt Caracas, da die Maschine immer tiefer sank.

Mandy seufzte sehnsüchtig, als sie all diese schönen Dinge sah. Ein Paradies voller Sonne und Abwechslung wartete in den nächsten beiden Tagen auf sie.

Sie wollte am Strand liegen und sich von der Sonne bräunen lassen, und dann vielleicht daran denken, dass in New York jetzt Herbst war.

Caracas war genau der richtige Ort, um das Leben in vollen Zügen zu genießen, wie Harry immer gesagt hatte …

Ihre Gedanken an Sonne und Schönheit brachen ab, als sie an Harry denken musste. An den Mann, mit dem sie fast ein Jahr zusammen gewesen war.

Harry war Chefingenieur bei Pontiac. Zu spät hatte Mandy gemerkt, dass Harry die Karriere mehr bedeutete als alles andere. Man hatte ihn gebeten, eine wichtige Stellung im Forschungs- und Entwicklungszentrum bei Detroit anzunehmen. Harry wäre der Letzte gewesen, der so eine Chance abgelehnt hätte. Mandy hatte schweren Herzens einsehen müssen, dass es besser war, wenn sie sich trennten.

Der Abschied von Harry war ihr sehr schwergefallen. Sie merkte das besonders in den Nächten, wo sie sich nach Wärme und Zärtlichkeit sehnte. Harry hatte es verstanden, ihr all das zu geben. Aber es war aus und vorbei und gehörte der Vergangenheit an.

Die paradiesische Schönheit von Venezuela – würde sie sie wirklich ohne allzu trübe Gedanken genießen können? Mandy wusste es nicht.

***

Der Jumbo setzte sanft auf der Landebahn auf und rollte dann zu dem für ihn vorgesehenen Platz. Busse standen schon bereit, um die Passagiere zur Gepäckabfertigung und zur Einwanderungsbehörde zu bringen.

Mandy stellte sich an einem der Ausgänge auf und verabschiedete lächelnd die Fluggäste. Ein freundliches Gesicht zu zeigen, fiel ihr diesmal nicht so leicht wie sonst. Sie hatte auch Mühe, ihre trübe Stimmung vor den Kolleginnen zu verbergen. Es fiel ihnen schon ab und zu auf, dass sie irgendwelche Sorgen mit sich herumschleppte.

Nachdem die Passagiere von Bord gegangen waren, kam der Bus, der nur für die Besatzungsmitglieder zur Verfügung stand.

Mandy und ihre Kollegen verließen nun ebenfalls den Jumbo. Ihr Gepäck wurde von Angestellten des Simon Bolivar Airports automatisch zum Hotel befördert. Sie brauchten sich um solche Dinge nie zu kümmern.

Mandy nahm neben Karen Turner Platz. Karen war eine sehr nette Kollegin, mit der sie gerne zusammenarbeitete, besonders wenn es an Bord mal hektisch zuging.

»Ich freue mich schon aufs Macuto Sheraton«, sagte Karen und lehnte sich aufatmend im bequemen Sitz zurück. »Das gibt zwei Tage himmlischen Urlaub. Sonne, nichts als Sonne. Die brauche ich jetzt ganz nötig. Was meinst du, Mandy?«

»Wird bestimmt ganz toll«, gab Mandy leise zurück. Ihre Stimme hatte jedoch einen wehmütigen Unterton, den Karen sofort heraushörte.

Spontan beschloss sie, Mandy aufzumuntern, denn bei so schönem Wetter brauchte doch keiner Trübsal zu blasen.

»Heute Abend unternehmen wir was, okay?«, schlug sie vor. »Du weißt doch, im Macuto Sheraton gibt’s einen sagenhaften Club. Wir tanzen die ganze Nacht durch.«

»Das möchte ich sehen«, meldete sich der Flugingenieur zu Wort, der die Unterhaltung mitbekommen hatte. »Ihr beide werdet bestimmt eine ganz tolle Show abziehen.«

»Du bist doch nur neidisch, Wayne«, konterte Karen schlagfertig. »Wie wär’s denn, wenn du mitgehst? Mal sehen, wer von uns dreien dann am längsten durchhält …«

»Die Wette gilt!«, stimmte der blonde Wayne zu. »Ganz so schnell, wie ihr denkt, werde ich nicht müde. Ich war mal ein sehr guter Tänzer …«

»… als du noch jung und knusprig warst!«, erwiderte Karen kess. »Muss schon einige Zeit her sein, Wayne. Was ist? Du sagst ja gar nichts!«

Der Flugingenieur war ein bisschen eingeschnappt. Er drehte sich um und blickte wieder nach vorn.

Mandy schaute aus dem Fenster. Ihr war klar, dass Karen sie aufheitern wollte. Eigentlich hatte sie gar keine Lust, tanzen zu gehen. Sie wollte allein sein und vergessen. Erst wenn sich die Wunde in ihrem Herzen geschlossen hatte, würde sie wieder froh sein können.

Der Crewbus bog auf den Zubringer zur Stadt ein. Je näher sie dem Zentrum von Caracas kamen, umso lebhafter wurde das bunte Treiben zu beiden Seiten der Straße. Fliegende Händler hatten ihre Stände aufgebaut und boten tropische Früchte an. Ein farbenfroher und exotischer Anblick.

Das Macuto Sheraton lag außerhalb der hektischen Stadt, direkt am Strand und in einem Palmenwald. Ein moderner Hotelpalast mit großzügigen Parkanlagen und Pools, Tennis- und Golfplätzen.

Mandy hatte ihren Tennisschläger eingepackt, wie immer. Sie versäumte keinen Augenblick, sich in irgendeiner Weise sportlich fit zu halten, und Tennis war ihre große Leidenschaft. Die brünette Brenda, die zwei Sitzreihen hinter ihr saß, hatte schon an Bord mit ihr abgesprochen, zusammen ein paar Partien zu spielen. »Ein heißes Match unter Palmen«, hatte sie lachend gesagt.

Der Crewbus hielt direkt vor dem Haupteingang des Hotels. Alle stiegen aus.

»Wir treffen uns heute Abend zum Essen unten in der Lobby, einverstanden?« Kapitän Jackson sah seine Leute an. Er wusste, dass sich am nächsten Tag sowieso jeder absetzte und das tat, was ihm Spaß machte. Also sollten sie wenigstens heute Abend zusammen etwas unternehmen.

Nachdem sie sich an der Rezeption eingetragen hatte, zog sich Mandy auf ihr Zimmer zurück. Es war ein großer Raum, sogar mit Blick zum Strand. Auf dem Balkon spürte sie den warmen Wind, der durch ihre Haare fuhr, und sie blickte sehnsüchtig auf den weißen Strand, wo sich Surfer und Badegäste tummelten.

Das Bett war groß und breit und bot Platz für zwei. Wehmütige Erinnerungen wurden wieder in Mandy wach. Harry! Wie schön wäre es, wenn er jetzt hier sein und sie in die Arme nehmen könnte! Seine leidenschaftlichen Küsse und seine zärtlichen Hände hatten sie manchmal um den Verstand gebracht …

Aber das war aus und vorbei und kam nicht wieder! Mandy zog die Uniform aus und stellte sich unter die Dusche. Das eiskalte Wasser belebte sie sofort.

Sie trocknete sich ab und holte dann ihre Tennisshorts aus dem Koffer. Dazu wählte sie ein knallrotes T-Shirt. Für Sekunden betrachtete sie sich prüfend vor dem Spiegel. Die Shorts brachten ihre langen, schlanken Beine vortrefflich zur Geltung.

Die trübe Laune war endgültig verschwunden. Pfeifend griff Mandy nach ihrem Tennisschläger und verließ ihr Zimmer. Draußen auf dem Flur stand Brenda schon bereit. Auch sie trug einen frechen Tennisdress.

»Dann wollen wir mal«, meinte Mandy. »Wir liefern uns ein gutes Match, einverstanden?«

Kapitel 2

Aus den Lautsprechern an der Decke waren die Klänge einer südamerikanischen Band zu hören. Die Klimaanlage sorgte für eine angenehme Atmosphäre.

Mandy saß an der Bar des Tennisclubs, einen exotischen Longdrink aus Ananas und Maracuja vor sich.

Fast eine Stunde lang hatte sie mit Brenda Tennis gespielt, und nun musste sie sich erst mal etwas ausruhen. Die beiden Mädchen hatten beschlossen, an der Bar etwas Kühles zu trinken.

An diesem späten Nachmittag war der Tennisclub gut besucht. Die Gäste saßen bei ihren Drinks und sahen durch die getönten Glasscheiben hinunter auf die Tennisplätze, wo trotz der Nachmittagshitze noch reger Betrieb herrschte.

Brenda stieß ihre Kollegin an. »Siehst du den Mann da drüben am Fenster? Der verschlingt mich ja fast mit Blicken. Er sieht mich schon die ganze Zeit an. Aber er ist leider nicht mein Typ. Was hältst du von dem, Mandy?«

Mandy wollte keine Spielverderberin sein und tat Brenda den Gefallen. Sie drehte sich kurz um und sah sich den Mann an, der es offensichtlich auf Brenda abgesehen hatte.

Er sah wirklich nicht schlecht aus. Südländischer Typ mit Sonnenbrille und gewelltem Haar. Ein typischer Tennis-Casanova, fand Mandy.

»Wahrscheinlich würde er jetzt rasend gern hier neben dir sitzen«, sagte sie zu Brenda. »Pass ja auf, der sieht mir ein bisschen zu sehr nach Playboy aus.«

Sie wollte noch mehr sagen, als ihr Blick plötzlich auf einen Mann fiel, der mit seinem Tennispartner das Spielfeld verlassen hatte und sich der Clubterrasse näherte. Er war groß und sportlich durchtrainiert. Der tiefe Bronzeton seiner Haut passte zu seinen braunen Haaren, und er lächelte, als er sich an einen der Tische setzte und etwas zu trinken bestellte.

Mandy durchfuhr ein seltsames Prickeln, als sie den Mann beobachtete. Sie konnte sich nicht erklären, weshalb, aber dieser Fremde hatte etwas an sich, das eine verborgene Saite tief in ihrem Innern anklingen ließ. War es sein Lächeln oder seine Natürlichkeit oder sein attraktives Aussehen?

Brenda sprach auf Mandy ein, aber sie nahm ihre Kollegin überhaupt nicht wahr. Sie schaute unverwandt auf den Tisch in der Ecke, wo der Mann saß und an einer Bloody Mary nippte.

Sie hörte, wie er lachte, als sein Partner ihm etwas erzählte. Beim Klang dieses Lachens schlug ihr Herz ein paar Takte schneller. Was ist nur mit mir los? Mandy wurde richtig nervös.

»Lass uns weiterspielen, Brenda!«, schlug sie der Kollegin vor. »Ich brauche etwas Bewegung. Wir sind nicht hier, um uns auszuruhen, oder?«

Brenda war von dem plötzlichen Sinneswandel überrascht. Sie sagte aber nichts. Auch nicht, als sich Mandy hastig von der Bartheke erhob und auf den Ausgang zueilte.

***

Mandy warf den Ball hoch und wartete ab, bevor sie mit dem Schläger ausholte. Der Ball schlug fast an der Seitenlinie auf, und Brenda hatte große Mühe, ihn zurückzuschlagen.

Mandy strengte sich an, ein fehlerfreies Spiel zu liefern. Sie ging bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und wusste nicht einmal, warum.

Vielleicht, weil sie Blicke in ihrem Rücken spürte, schon seit einigen Minuten?

Während sie Brenda mit einem Ass austrickste, wandte Mandy kurz den Kopf und blickte zur Terrasse hin. Da stand er, die Hände auf das Geländer gestützt, und verfolgte das Spiel. Wieder huschte dieses sympathische Lächeln über sein markantes Gesicht.

Mandys Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich. Wahrscheinlich hatte er schon geraume Zeit dort gestanden und das Spiel verfolgt.

»Was ist?« Brendas Stimme riss sie wieder in die Wirklichkeit zurück. »Dein Aufschlag, Mandy!«

Mandy konzentrierte sich auf das Spiel, aber es fiel ihr sehr schwer, weil sie wusste, dass der Mann mit den blauen Augen sie weiter beobachtete.

Er sah wirklich gut aus, war ungefähr Mitte dreißig, hatte eine sportliche Figur und eben das gewisse Etwas!

Trotz ihrer abgelenkten Gedanken schaffte Mandy es doch noch, Brenda knapp zu schlagen.

»Total k.o.!«, stöhnte Brenda und ging vom Platz.

Mandy wollte ihr folgen, als eine Stimme sie innehalten ließ.

»Sie haben sehr gut gespielt – mein Kompliment!«

Mandy glaubte, nicht recht gehört zu haben. Unsicher drehte sie sich um.

Am Rande des Spielfeldes stand er, in der rechten Hand seinen Tennisschläger! Und sein Verhalten war eine einzige Herausforderung.

Mandy konnte nicht verhindern, dass ihr trotz der Hitze eine Gänsehaut über den Rücken lief. Im Stillen ärgerte sie sich über ihre Unsicherheit, aber sie konnte nichts dagegen tun.

Jetzt nur nicht die Nerven verlieren, sagte sie sich. »Finden Sie?«, fragte sie lächelnd zurück.

»Aber ja!«, antwortete er mit wohlklingender Stimme. »Man sieht gleich, dass Sie was von Tennis verstehen. Sie sind fast ein Profi. Spielen Sie schon lange?«

Ein Kompliment. Wollte er auf diese Weise mit ihr anbandeln?

»Etwas mehr als ein Jahr«, erwiderte sie und konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde. Es war ihr schon lange nicht passiert, dass sie einem Mann nicht in die Augen schauen konnte.

Die Unsicherheit dauerte jedoch nur kurz, dann fuhr sie fort: »Und Sie?«

»Ich glaube, drei oder vier Jahre werden es schon sein«, antwortete er.

Mandy fühlte, wie sein Blick über ihr enges T-Shirt zu den schlanken Beinen glitt.

»Haben Sie Lust, noch ein Match mit mir zu machen? Oder sind Sie auch schon so müde wie Ihre Freundin?«

Sie war zwar ziemlich erschöpft, aber diesem Mann gegenüber würde sie keine Schwäche zeigen.

»Warum nicht?«, sagte sie achselzuckend, und wieder spürte sie seine Blicke. Mandy wusste, dass sie in den Shorts gut aussah.

Das Match begann. Beide lieferten sich ein Spiel, bei dem sie sich nichts schenkten. Mandy hatte große Mühe, seine Aufschläge zu kontern, und er schaffte es manchmal nicht, ihre blitzschnellen Rückhandschläge abzufangen.

Fast eine Dreiviertelstunde dauerte das Spiel, dann waren beide total aus der Puste.

»Das war ganz schön anstrengend!«, sagte er und wischte sich mit seinem Handtuch den Schweiß von der Stirn. »Ich heiße übrigens Robert Hayes. Und Sie?«

»Amanda Hall.« Sie wollte noch mehr sagen, aber Robert ergriff wieder das Wort.

»Sie haben fabelhaft gespielt, Mandy«, redete er sie in vertraulichem Ton an, und sie ertappte sich bei dem Gedanken, dass ihr diese Anrede mehr als recht war. »Machen Sie mir die Freude, und gehen Sie mit mir essen. Heute Abend. Ich kenne ein kleines nettes Restaurant drüben in der Bucht. Sie dürfen nicht nein sagen! Ich könnte es nicht überwinden …«

Wieder siegte sein Lächeln. Mandy fühlte sich total überrumpelt. Aber Robert hatte sie so charmant um ein Rendezvous gebeten, da musste sie einwilligen.

»Also gut, Mr. Hayes. Ich sage nicht nein. Sind Sie eigentlich immer so schnell, sich mit einer völlig Fremden zu verabreden?«

»Nur wenn sie intelligent und hübsch ist«, konterte Robert geschickt. »Und das ist bei Ihnen der Fall. Also treffen wir uns heute Abend? Ich wohne im Macuto Sheraton. Wo kann ich Sie abholen?«

»Welch ein Zufall! Ich wohne im selben Hotel. Haben Sie geschäftlich in Caracas zu tun?«

Mandy biss sich im nächsten Moment auf die Lippen. Was ging sie das an?

»Wie man’s nimmt«, sagte Robert. »Ich bin Flugkapitän bei Delta Air. Gestern Mittag sind wir hier gelandet, und jetzt habe ich vier Tage frei …«

»Nein!«, entfuhr es Mandy überrascht. »Was für ein Zufall. Ich bin bei American Airlines als Stewardess tätig. Ist die Welt nicht klein?«

»Das kann man wohl sagen«, meinte er. »Diese Gemeinsamkeit verpflichtet Sie einfach dazu, mich Robert zu nennen. Einverstanden?«

»Einverstanden, Robert«, gab Mandy zurück. »Sagen wir, heute Abend um halb acht in der Lobby des Hotels.«

»Es wird mir ein Vergnügen sein. Ich bin pünktlich, da können Sie sicher sein. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Mein Bekannter dort oben vermisst mich schon seit geraumer Zeit. Ich möchte nicht, dass er ungeduldig wird. Mandy, ich freue mich darauf, mit Ihnen essen gehen zu dürfen …«

Er berührte sie leicht an der Schulter, als er sich verabschiedete. Es durchfuhr Mandy wie ein Stromschlag. Ihre Knie wurden ganz weich. Robert nahm seinen Tennisschläger und verließ den Platz. Kurz vor der Terrasse drehte er sich noch einmal um und winkte ihr kurz zu.

Ziemlich verwirrt machte sich Mandy auf den Weg zum Hotel. Musste er ausgerechnet bei Delta Airlines sein? Mandy wusste, dass es Klatsch unter den Kolleginnen geben würde, wenn sie sich mit einem Kapitän verabredete. Aber das war ihr in diesem Augenblick vollkommen egal. Sie sah in Robert Hayes nicht den Mann in Uniform, sondern den Mann, der so charmant zu ihr gewesen war. Und nur das zählte.

Mandy ertappte sich dabei, dass sie ihn mit Harry verglich. Und sie erschrak ein bisschen, als sie feststellte, dass Harry dabei nicht gut wegkam.

Sie kehrte rasch in ihr Zimmer zurück und schloss die Tür hinter sich zu. Dann legte sie sich aufs Bett und blickte gedankenverloren in den blauen Himmel.

Sie dachte an Robert Hayes. Er hatte es mit seiner bloßen Gegenwart geschafft, sie total durcheinanderzubringen, und das war ihr noch nie passiert.

Kapitel 3

Das Restaurant hatte den klangvollen Namen Ocean Paradise, und der Name hielt, was er versprach.

Das Fischspezialitätenlokal lag direkt am Strand in einer märchenhaften Bucht. Von der großzügig angelegten Freiterrasse konnte man die Palmen beobachten, die der Wind bewegte und die zusammen mit den Wellen des Meeres eine geradezu romantische Atmosphäre schafften.

Robert Hayes hatte einen Tisch reservieren lassen. Zu dieser Stunde war das Restaurant gut besucht. Vor allem Geschäftsleute speisten hier, denn diesen Luxus konnte sich kaum einer der Einheimischen leisten.

Mandy trug an diesem Abend einen schicken rosa Overall aus Satin. Dazu einen glitzernden Gürtel, der ihre schmale Taille noch mehr betonte.

Sie hatte den bewundernden Blick Roberts gleich bemerkt, als er unten in der Lobby des Hotels auf sie gewartet hatte.

Robert trug legere, sportliche Kleidung, die ihm sehr gut stand.

Robert rückte Mandy den Stuhl zurecht, bevor er sich setzte. Mandy wusste diese Aufmerksamkeit zu schätzen. Es gab heutzutage nur noch wenige Männer mit gepflegten Manieren.

»Auf der Speisekarte steht frischer Hummer«, sagte Robert, nachdem er einen kurzen Blick auf die Spezialitäten geworfen hatte. »Ich finde, zur Feier des Tages sollten wir uns das gönnen, Mandy.«

»Woher wissen Sie, dass ich Hummer mag, Robert? Es ist fast so, als ob Sie meine Gedanken lesen könnten …«

»Dazu gehört nicht viel Talent«, meinte Robert lächelnd. »Man muss es wissen oder fühlen, welche Wünsche man einer schönen Frau von den Augen ablesen kann.«

Wieder eines dieser Komplimente, bei denen Mandys Herzschlag aus dem Takt geriet. Sie sagte aber nichts. Robert gab die Bestellung auf. Als Aperitif nahmen sie einen Martini Bianco.

»Wie lange sind Sie schon bei American Airlines, Mandy?«, erkundigte sich Robert dann.

»Ungefähr zweieinhalb Jahre«, antwortete sie. »Es ist ein Beruf, der mir viel Freude macht. Ich sage das jetzt nicht, weil ich in Gesellschaft eines Flugkapitäns bin, sondern weil es wirklich so ist. Mir macht es Spaß, mit Menschen zusammenzukommen, und jeder Tag ist anders. Außerdem sieht man auch so manches von der weiten Welt.«

Robert hob sein Glas. Mandy nickte ihm lächelnd zu und trank auch.

»Sie haben bestimmt einen großen Bekanntenkreis. Sie sind so lebenslustig, so charmant und hübsch. Die Zahl Ihrer Verehrer muss groß sein.«

Mandy musste lachen. »Oh, es hält sich in Grenzen«, meinte sie. »Um ehrlich zu sein – ich lebe allein, schon seit geraumer Zeit, und ich fühle mich sehr wohl dabei …«

Obwohl es in ihr ganz anders aussah, wollte sie vor Robert nicht zugeben, wie einsam sie sich fühlte. Deshalb spielte sie ein bisschen die Emanzipierte.

Ihr Gespräch brach ab, als der Hummer kam. Es war ein Prachtexemplar und schmeckte vorzüglich. Mandy konnte sich nicht erinnern, jemals etwas Köstlicheres gegessen zu haben.

»Sie sind mir gleich aufgefallen, als ich auf die Clubhausterrasse kam«, setzte Robert das Gespräch wieder fort. »Ich habe Sie sofort an der Bar entdeckt. Ihre Augen – wie soll ich es sagen – es geht etwas Faszinierendes von ihnen aus, das einen in Bann schlägt und zugleich beunruhigt. Deshalb bin ich Ihnen nachgegangen, als Sie und Ihre Freundin die Bar verließen. Ich wollte, ich musste Sie unbedingt kennenlernen. Ich hoffe, Sie halten mich deshalb nicht gleich für einen Playboy.«

Er legte seine Hand auf ihre Rechte und drückte sie leicht. Ein prickelnder Schauer durchfuhr Mandy, und sie wünschte sich, dass er ihre Hand streichelte.

»Ganz im Gegenteil, Robert«, sagte sie. »Ich fand es sogar sehr nett von Ihnen, dass Sie mich zum Essen eingeladen haben. Sie sind sehr charmant, und das wissen Sie auch genau.«

Mandy wunderte sich über sich selbst. Sie war sonst Männern gegenüber eher zurückhaltend. Aber bei Robert Hayes hatte sie das Gefühl, ihn schon viel länger zu kennen.

»Wenn jemand wie Sie so etwas sagt, dann schmeichelt mir das nicht nur, es macht mich auch glücklich. Wollen wir noch am Strand spazieren gehen? Der Abend ist viel zu schön, um ihn schon zu beenden … Finden Sie nicht auch?«

Mandy nickte stumm. Er hatte ausgesprochen, was sie sich im Stillen gewünscht hatte. Sie wollte mit ihm allein sein, seiner Stimme zuhören und den Druck seiner starken Hände genießen.