Handball Praxis 10 – Moderner Tempohandball - Jörg Madinger - E-Book

Handball Praxis 10 – Moderner Tempohandball E-Book

Jörg Madinger

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Beschreibung

Der schnelle Gegenstoß ist im modernen Handball ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Ausgang eines Handballspiels. Die Motivation der eigenen Mannschaft durch den schnellen Torerfolg, verbunden mit der Zermürbung des Gegners, sowie die Erhöhung der Attraktivität des Spiels, sind weitere positive Aspekte. Das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff nach Ballgewinn (oder in die schnelle Mitte nach einem Tor), um die noch nicht formierte Deckung durch ein erhöhtes Spieltempo für den schnellen Torerfolg auszunutzen, ist dabei das zentrale Ziel des Tempospiels über Gegenstöße. Beginnend mit dem Ballgewinn und - dem schnellen Umschalten aus der Abwehr in die Angriffsaktion, - über die Eröffnung in die erste oder eine nachrückende zweite Welle, - bis hin zum strukturierten Ablauf aus der zweiten Welle - oder einer schnellen Mitte heraus, sind alle Bausteine des Gegenstoßes Inhalt der folgenden fünf Trainingseinheiten. Die ersten beiden Einheiten haben ihren Schwerpunkt in der Eröffnung des Gegenstoßes und der Passgenauigkeit bzw. der Passentscheidung in eine erste Welle, sowie dem Ballvortrag nach direkten Ballgewinnen. In der dritten Einheit steht das Entscheidungsverhalten in einem eventuell in der ersten oder zweiten Welle entstehenden Überzahlspiel im Vordergrund, bevor in den weiteren beiden Einheiten das strukturierte Spiel gegen eine noch ungeordnete, passiv stehende Abwehr trainiert wird. Mit diesen fünf Trainingseinheiten bietet die Sammlung Ideen und Anreize für das Training der einzelnen Phasen des Gegenstoßes und eröffnet so die Möglichkeit, ein komplettes Konzept bestehend aus erster Welle, zweiter Welle und schneller Mitte einzuführen. Folgende Trainingseinheiten sind in diesem Buch enthalten: TE 1 – Verbesserung der Passsicherheit in die erste Welle (TE 266) (2 Sterne) Ziel der Trainingseinheit ist die Verbesserung von Laufwegen, Pässen und Entscheidungen in der ersten Welle. Nach dem Einlaufen sind bereits im kleinen Spiel schnelles Umschalten und lange Pässe enthalten. In der Ballgewöhnung und dem Torhüter einwerfen werden die langen Pässe trainiert, bevor in einer Wurfserie mehrere Aktionen mit Einleiten der ersten Welle kombiniert werden. In den abschließenden Kleingruppenübungen stehen dann Passentscheidungen im Vordergrund. TE 2 – Schnelles Umschalten aus der Abwehraktion in die Gegenstoß-bewegung (TE 287) (3 Sterne) Das Ziel dieser Trainingseinheit liegt im schnellen Umschalten aus der Abwehr heraus in die Gegenstoßbewegung. Nach der Erwärmung mit einer Übung zur Laufkoordination und der Ballgewöhnung, folgt mit dem Einwerfen der Torhüter eine Kombination aus einer Abwehrvorübung und einer Wurfserie für den Torhüter. In den zwei folgenden Abwehrübungen wird das schnelle Umschalten nach der Abwehrarbeit in die Gegenbewegung trainiert. Ein Spiel im 4gegen4 und ein Sprintwettkampf am Ende runden diese Trainingseinheit ab. TE 3 – Verbesserung des Tempospiels im Gegenstoß (TE 296) (3 Sterne) Ziel der Trainingseinheit ist das Verbessern des freien Spiels im Gegenstoß. Nach dem Einlaufen und einem kleinen Spiel, werden in der Ballgewöhnung weite Pässe gespielt, was auch im Torhüter einwerfen aufgegriffen wird. Es folgt eine Wurfserie, in der genaue Pässe notwendig sind. Zwei Kleingruppenübungen trainieren das freie Spiel in Überzahl im Konter aus offenen Situationen, bevor ein Abschlussspiel mit wachsender Komplexität die Trainingseinheit abrundet. TE 4 – Erarbeiten einer strukturierten zweiten Welle durch langes Kreuzen und Weiterspieloptionen (TE 302) (2 Sterne) Ziel der vorliegenden Trainingseinheit ist das Erarbeiten eines langen Kreuzens in der zweiten Welle. Nach dem Einlaufen, einem kleinen Spiel und der Ballgewöhnung, wird im Torhüter einwerfen zunächst das lange Kreuzen eingeführt. In der folgenden Wurfserie wird, kombiniert mit einem 1gg0- Konter, das lange Kreuzen mit Ausgleichen des Mittelspielers trainiert. Zwei Kleingruppenübungen nehmen nach und nach Abwehrspieler und den Kreisläufer dazu, bevor zum Abschluss der Ablauf im 4gg4 angewendet wird. TE 5 – Eine Auftakthandlung nach „Schneller Mitte“ Schritt für Schritt erarbeiten (TE 227) (3 Sterne) Das Ziel der vorliegenden Trainingseinheit liegt im Erarbeiten einer einfachen Auftakthandlung nach der „Schnellen Mitte“. Nach der Erwärmung und einer Laufkoordinationsübung, folgt mit der Ballgewöhnung und dem Torhüter einwerfen das Üben der Grundlagen. In drei weiteren Übungen werden die Lauf- und Passbewegungen erweitert und zu einer Auftakthandlung zusammengesetzt. Im abschließenden Spiel wird das zuvor Geübte angewendet.

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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank, dass Sie sich für ein Buch der trainingsunterstützenden Reihe von handball-uebungen.de entschieden haben.
Der schnelle Gegenstoß ist im modernen Handball ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Ausgang eines Handballspiels. Die Motivation der eigenen Mannschaft durch den schnellen Torerfolg, verbunden mit der Zermürbung des Gegners, sowie die Erhöhung der Attraktivität des Spiels, sind weitere positive Aspekte. Das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff nach Ballgewinn (oder in die schnelle Mitte nach einem Tor), um die noch nicht formierte Deckung durch ein erhöhtes Spieltempo für den schnellen Torerfolg auszunutzen, ist dabei das zentrale Ziel des Tempospiels über Gegenstöße.
Beginnend mit dem Ballgewinn und
- dem schnellen Umschalten aus der Abwehr in die Angriffsaktion,
- über die Eröffnung in die erste oder eine nachrückende zweite Welle,
- bis hin zum strukturierten Ablauf aus der zweiten Welle
- oder einer schnellen Mitte heraus,
sind alle Bausteine des Gegenstoßes Inhalt der folgenden fünf Trainingseinheiten.
Die ersten beiden Einheiten haben ihren Schwerpunkt in der Eröffnung des Gegenstoßes und der Passgenauigkeit bzw. der Passentscheidung in eine erste Welle, sowie dem Ballvortrag nach direkten Ballgewinnen. In der dritten Einheit steht das Entscheidungsverhalten in einem eventuell in der ersten oder zweiten Welle entstehenden Überzahlspiel im Vordergrund, bevor in den weiteren beiden Einheiten das strukturierte Spiel gegen eine noch ungeordnete, passiv stehende Abwehr trainiert wird.
Mit diesen fünf Trainingseinheiten bietet die Sammlung Ideen und Anreize für das Training der einzelnen Phasen des Gegenstoßes und eröffnet so die Möglichkeit, ein komplettes Konzept bestehend aus erster Welle, zweiter Welle und schneller Mitte einzuführen.
Folgende Trainingseinheiten sind in diesem Buch enthalten:
TE 1 – Verbesserung der Passsicherheit in die erste Welle (TE 266) ()
Ziel der Trainingseinheit ist die Verbesserung von Laufwegen, Pässen und Entscheidungen in der ersten Welle. Nach dem Einlaufen sind bereits im kleinen Spiel schnelles Umschalten und lange Pässe enthalten. In der Ballgewöhnung und dem Torhüter einwerfen werden die langen Pässe trainiert, bevor in einer Wurfserie mehrere Aktionen mit Einleiten der ersten Welle kombiniert werden. In den abschließenden Kleingruppenübungen stehen dann Passentscheidungen im Vordergrund.
 
TE 2 – Schnelles Umschalten aus der Abwehraktion in die Gegenstoß-bewegung (TE 287) ()
Das Ziel dieser Trainingseinheit liegt im schnellen Umschalten aus der Abwehr heraus in die Gegenstoßbewegung. Nach der Erwärmung mit einer Übung zur Laufkoordination und der Ballgewöhnung, folgt mit dem Einwerfen der Torhüter eine Kombination aus einer Abwehrvorübung und einer Wurfserie für den Torhüter. In den zwei folgenden Abwehrübungen wird das schnelle Umschalten nach der Abwehrarbeit in die Gegenbewegung trainiert. Ein Spiel im 4gegen4 und ein Sprintwettkampf am Ende runden diese Trainingseinheit ab.
TE 3 – Verbesserung des Tempospiels im Gegenstoß (TE 296) ()
Ziel der Trainingseinheit ist das Verbessern des freien Spiels im Gegenstoß. Nach dem Einlaufen und einem kleinen Spiel, werden in der Ballgewöhnung weite Pässe gespielt, was auch im Torhüter einwerfen aufgegriffen wird. Es folgt eine Wurfserie, in der genaue Pässe notwendig sind. Zwei Kleingruppenübungen trainieren das freie Spiel in Überzahl im Konter aus offenen Situationen, bevor ein Abschlussspiel mit wachsender Komplexität die Trainingseinheit abrundet.
TE 4 – Erarbeiten einer strukturierten zweiten Welle durch langes Kreuzen und Weiterspieloptionen (TE 302) ()
Ziel der vorliegenden Trainingseinheit ist das Erarbeiten eines langen Kreuzens in der zweiten Welle. Nach dem Einlaufen, einem kleinen Spiel und der Ballgewöhnung, wird im Torhüter einwerfen zunächst das lange Kreuzen eingeführt. In der folgenden Wurfserie wird, kombiniert mit einem 1gg0- Konter, das lange Kreuzen mit Ausgleichen des Mittelspielers trainiert. Zwei Kleingruppenübungen nehmen nach und nach Abwehrspieler und den Kreisläufer dazu, bevor zum Abschluss der Ablauf im 4gg4 angewendet wird.
TE 5 – Eine Auftakthandlung nach „Schneller Mitte“ Schritt für Schritt erarbeiten (TE 227) ()
Das Ziel der vorliegenden Trainingseinheit liegt im Erarbeiten einer einfachen Auftakthandlung nach der „Schnellen Mitte“. Nach der Erwärmung und einer Laufkoordinationsübung, folgt mit der Ballgewöhnung und dem Torhüter einwerfen das Üben der Grundlagen. In drei weiteren Übungen werden die Lauf- und Passbewegungen erweitert und zu einer Auftakthandlung zusammengesetzt. Im abschließenden Spiel wird das zuvor Geübte angewendet.
Impressum
1. Auflage (18.08.2016)
Verlag: DV Concept
Autoren, Design und Layout: Jörg Madinger, Elke Lackner
ISBN: 978-3-95641-168-7
Diese Publikation ist im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gelistet, bibliografische Daten können unter http://dnb.de aufgerufen werden.
Das Werk und seine Bestandteile sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch fotomechanische Vervielfältigung jeder Art, Einspeicherung bzw. Verarbeitung in elektronischen Systemen bedarf des schriftlichen Einverständnisses des Verlags.

1. Kurzer Einblick in die Jahresplanung

Ziele des Trainings

Im Erwachsenenbereich wird ein Trainer in der Regel am sportlichen Erfolg (Tabellenplatz) gemessen. Somit richtet sich auch das Training sehr stark nach dem jeweils nächsten Gegner (Saisonziel) aus. Im Vordergrund steht, die Spiele zu gewinnen und die vorhandenen Potentiale optimal einzusetzen.
Im Jugendbereich steht die individuelle Ausbildung im Vordergrund. Diese ist das erste Ziel, das auch über den sportlichen Erfolg zu setzen ist. Auch sollen die Spieler noch umfassend, d.h. positionsübergreifend ausgebildet werden (keine Positionsspezialisierung, keine Angriffs-/Abwehrspezialisierung).
Der Gegenstoß spielt in beiden Bereichen eine große Rolle. Gerade im Jugendbereich mit den offensiven Abwehrformationen, nehmen die erste Welle, der schnelle Ballvortrag und das freie Überzahlspiel im Gegenstoß eine große Rolle ein.
Mit zunehmendem Alter gewinnen zusätzlich komplette Gegenstoßkonzepte mit strukturierter zweiter Welle an Bedeutung.

Jahresplanung

In der Jahresplanung sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Wie viele Trainingseinheiten habe ich zur Verfügung (Ferienzeit, Feiertage und den Spielplan mit berücksichtigen)?
- Was möchte ich in diesem Jahr erreichen / verbessern?
- Welche Ziele sollten innerhalb einer Rahmenkonzeption (des Vereins, des Verbands z. Bsp. DHB) erreicht werden? In der Rahmenkonzeption des DHB finden Sie viele Orientierungshilfen für die Themen Abwehrsysteme, individuelle Angriffs-/Abwehrfähigkeiten und dazu, was am Ende welcher Altersstufe erreicht werden sollte.
- Welche Fähigkeiten hat meine Mannschaft (haben meine individuellen Spieler)? Dies sollte immer wieder analysiert und dokumentiert werden, damit ein Soll-/Ist-Vergleich in regelmäßigen Abständen möglich ist.

Zerlegung der Jahresplanung in einzelne Zwischenschritte

Grundsätzlich gliedert sich eine Handballsaison in folgende Trainingsphasen:
- Vorbereitungsphase bis zum ersten Spiel: Diese Phase eignet sich besonders zur Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten wie der Ausdauer.
- 1. Spielphase bis zu den Weihnachtsferien: Hier sollte die Weihnachtspause mit eingeplant werden.
- 2. Spielphase bis zum Saisonende.
Diese groben Trainingsphasen sollten dann schrittweise verfeinert und einzeln geplant werden:
- Einteilung der Trainingsphasen in einzelne Blöcke mit blockspezifischen Zielen (z.B. Monatsplanung).
- Einteilung in Wochenpläne.
- Planung der einzelnen Trainingseinheiten.

Trainingseinheiten strukturiert aufbauen

Sowohl bei der Jahresplanung als auch bei der Planung der einzelnen Trainingseinheiten sollte eine klare Struktur erkennbar sein:
- Mit Blöcken arbeiten (siehe Monatsplanung): es sollte (gerade im Jugendbereich) über einen Zeitraum am gleichen Thema gearbeitet werden. So können sich Übungen wiederholen und die Abläufe können sich einprägen.
- Jedes Training sollte einen klaren Trainingsschwerpunkt haben. Die Themen sollten innerhalb einer Trainingseinheit nicht gemischt werden, sondern es sollten alle Übungen einem klaren Ziel folgen.
- Die Korrekturen im Training orientieren sich am Schwerpunkt (bei Abwehrtraining wird die Abwehr korrigiert und gelobt).
In allen Planungsphasen werden Trainingseinheiten zur Verbesserung des Tempospiels eine Rolle spielen. Ein komplett neues Gegenstoßkonzept sollte bereits in der Vorbereitung eingeführt werden, während das Entscheidungsverhalten und das freie Spiel, sowie das Umschalten aus der Abwehr, in allen Phasen stetig verbessert werden können.

2. Aufbau von Trainingseinheiten

Der Schwerpunkt des Trainings sollte das einzelne Training wie ein roter Faden durchziehen. Dabei in etwa dem folgenden zeitlichen Grundaufbau (Ablauf) folgen:
- ca. 10 (15) Minuten Aufwärmen.