Handball Praxis 13 – Koordinatives Angriffstraining für kleine Trainingsgruppen von vier bis sechs Spielern - Jörg Madinger - E-Book

Handball Praxis 13 – Koordinatives Angriffstraining für kleine Trainingsgruppen von vier bis sechs Spielern E-Book

Jörg Madinger

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Beschreibung

Viele Trainer haben nicht den Luxus, mit 14 oder mehr Spielern in einer Trainingseinheit arbeiten zu können. Gerade während der Ferienzeiten, oder durch Krankheiten und Verletzungen während der Runde, kommt es immer wieder vor, dass ein bereits kleiner Kader noch weiter dezimiert wird. Auch in solchen Trainingseinheiten ist es wichtig, den verbleibenden Spielern ein abwechslungsreiches und individuelles Training zu bieten, in dem sie gefordert werden. Das vorliegende Buch soll Ideen liefern, wie durch besondere Organisationsformen, durch Spielvarianten und koordinative Elemente ein Training in der kleinen Gruppe abwechslungsreich und anspruchsvoll gestaltet werden kann. Die Trainingseinheiten können mit vier bis sechs Spielern plus einem Torhüter durchgeführt werden. Sollte kein Torhüter zur Verfügung stehen, kann auf feste Wurfziele zurückgegriffen werden, Beispiele hierfür sind im einleitenden Kapitel dargestellt. Folgende Trainingseinheiten sind in diesem Buch enthalten: TE 1: Wurftraining mit einer kleinen Trainingsgruppe (TE 359) Der Schwerpunkt dieser Trainingseinheit liegt im Training mit einer kleinen Trainingsgruppe (fünf Feldspieler plus ein Torhüter). Die einzelnen Übungen werden in Wettkampfform ausgeführt und es werden zwei Trainingssieger gesucht. Nach einer koordinativen Erwärmung und einem kleinen Spiel folgt eine Zielwurfübung. Das Torhüter einwerfen schließt sich an. Drei Wurfserien aus dem Rückraum, von außen und vom Kreis folgen. Der erste Trainingssieger steht nach den Wurfserien fest, der zweite wird im abschließenden Spiel ermittelt. Die Spieler erhalten bei den Übungen Siegpunkte. Für die beiden Tagessieger kleine Preise mitnehmen. TE 2: Passen, Fangen, Werfen im Kontinuum für eine kleine Trainingsgruppe (TE 236) Die vorliegende Trainingseinheit beinhaltet ein Training für eine kleine Trainingsgruppe (4-6 Feldspieler und ein Torhüter). Nach der Erwärmung und einem kleinen Spiel folgen zwei Übungen zur Ballgewöhnung mit koordinativen Zusatzaufgaben. Es folgen Torhüter einwerfen und eine erweiterte Übung für den Torhüter. In einer Wurfserie und einem Wettkampfspiel in der Kleingruppe im Kontinuum werden Würfe mit Lauf- und Kreuzbewegungen kombiniert, bevor ein Abschlussspiel aus zwei kombinierten Aktionen die Trainingseinheit beendet. TE 3: Training in einer kleinen Trainingsgruppe mit Wurf-Passaktionen und Koordination (TE 239) Das Ziel dieser Trainingseinheit ist das Wurftraining mit einer kleinen Spielergruppe. Das Training kann mit einem Torhüter und drei bis vier Feldspielern absolviert werden. Die einzelnen Übungen sind aber auch auf größere Gruppen erweiterbar. Nach der Erwärmung mit einer Übung zur Laufkoordination und einem kleinen Spiel, folgt eine dynamische und intensive Übung zur Ballgewöhnung. Das Torhüter einwerfen und Wurfserien von den Positionen folgen. Ein Wurfwettkampf und ein Sprintwettkampf zum Schluss, runden die Trainingseinheit ab. TE 4: Handballspezifische Koordination mit einer kleinen Trainingsgruppe (TE 252) Ziel der Trainingseinheit ist das Verbessern der handballspezifischen Koordination. Die Trainingseinheit kann mit sechs Feldspielern und einem Torhüter optimal durchgeführt werden. Bereits beim Einlaufen wird die Orientierung im Feld geschult. Nach einem Sprintwettkampf und einer Koordinationsübung, wird in einem kleinen Spiel mit koordinativen Zusatzsaufgaben, einer Übung zur Ballgewöhnung und dem Torhüter einwerfen das Thema vertieft. Eine Wurfserie trainiert die handballspezifische Koordination in Täuschung und Wurfvorbereitung, bevor eine Teamübung im 2gegen2 Koordination und Handlungsschnelligkeit schult. TE 5: Koordinatives Training in der kleinen Trainingsgruppe mit Pässen und Würfen im Kontinuum (TE 354) Gerade in Ferienzeiten kommt es häufig vor, dass nur wenige Spieler im Training sind. Die vorliegende Trainingseinheit enthält koordinativ anspruchsvolle Übungen mit handballspezifischen Grundbewegungen, die bereits mit vier Feldspielern und einem Torhüter durchgeführt werden können. Nach der Erwärmung, einem Sprintwettkampf und der Ballgewöhnung, die jeweils mit Handbällen und Tennisbällen arbeiten, wird der Torhüter eingeworfen. Im Abschluss folgen Wurfserien, die im Kontinuum Kreuzbewegungen, sowie verschiedene Pass- und Wurfvarianten fordern. Eine Wurfserie als Abschlussspiel rundet die Trainingseinheit ab.

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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank, dass Sie sich für ein Buch der trainingsunterstützenden Reihe von handball-uebungen.de entschieden haben.
Viele Trainer haben nicht den Luxus, mit 14 oder mehr Spielern in einer Trainingseinheit arbeiten zu können. Gerade während der Ferienzeiten, oder durch Krankheiten und Verletzungen während der Runde, kommt es immer wieder vor, dass ein bereits kleiner Kader noch weiter dezimiert wird. Auch in solchen Trainingseinheiten ist es wichtig, den verbleibenden Spielern ein abwechslungsreiches und individuelles Training zu bieten, in dem sie gefordert werden.
Das vorliegende Buch soll Ideen liefern, wie durch besondere Organisationsformen, durch Spielvarianten und koordinative Elemente ein Training in der kleinen Gruppe abwechslungsreich und anspruchsvoll gestaltet werden kann.
Die Trainingseinheiten können mit vier bis sechs Spielern plus einem Torhüter durchgeführt werden. Sollte kein Torhüter zur Verfügung stehen, kann auf feste Wurfziele zurückgegriffen werden, Beispiele hierfür sind im einleitenden Kapitel dargestellt.
Folgende Trainingseinheiten sind in diesem Buch enthalten:
TE 1: Wurftraining mit einer kleinen Trainingsgruppe (TE 359) ()
Der Schwerpunkt dieser Trainingseinheit liegt im Training mit einer kleinen Trainingsgruppe (fünf Feldspieler plus ein Torhüter). Die einzelnen Übungen werden in Wettkampfform ausgeführt und es werden zwei Trainingssieger gesucht. Nach einer koordinativen Erwärmung und einem kleinen Spiel folgt eine Zielwurfübung. Das Torhüter einwerfen schließt sich an. Drei Wurfserien aus dem Rückraum, von außen und vom Kreis folgen. Der erste Trainingssieger steht nach den Wurfserien fest, der zweite wird im abschließenden Spiel ermittelt.
Die Spieler erhalten bei den Übungen Siegpunkte. Für die beiden Tagessieger kleine Preise (oder Gutscheine) mitnehmen.
TE 2: Passen, Fangen, Werfen im Kontinuum für eine kleine Trainingsgruppe (TE 236) ()
Die vorliegende Trainingseinheit beinhaltet ein Training für eine kleine Trainingsgruppe (4-6 Feldspieler und ein Torhüter). Nach der Erwärmung und einem kleinen Spiel folgen zwei Übungen zur Ballgewöhnung mit koordinativen Zusatzaufgaben. Es folgen Torhüter einwerfen und eine erweiterte Übung für den Torhüter. In einer Wurfserie und einem Wettkampfspiel in der Kleingruppe im Kontinuum werden Würfe mit Lauf- und Kreuzbewegungen kombiniert, bevor ein Abschlussspiel aus zwei kombinierten Aktionen die Trainingseinheit beendet.
TE 3: Training in einer kleinen Trainingsgruppe mit Wurf-Passaktionen und Koordination (TE 239) ()
Das Ziel dieser Trainingseinheit ist das Wurftraining mit einer kleinen Spielergruppe. Das Training kann mit einem Torhüter und drei bis vier Feldspielern absolviert werden. Die einzelnen Übungen sind aber auch auf größere Gruppen erweiterbar. Nach der Erwärmung mit einer Übung zur Laufkoordination und einem kleinen Spiel, folgt eine dynamische und intensive Übung zur Ballgewöhnung. Das Torhüter einwerfen und Wurfserien von den Positionen folgen. Ein Wurfwettkampf und ein Sprintwettkampf zum Schluss, runden die Trainingseinheit ab.
TE4: Handballspezifische Koordination mit einer kleinen Trainingsgruppe (TE 252) ()
Ziel der Trainingseinheit ist das Verbessern der handballspezifischen Koordination. Die Trainingseinheit kann mit sechs Feldspielern und einem Torhüter optimal durchgeführt werden. Bereits beim Einlaufen wird die Orientierung im Feld geschult. Nach einem Sprintwettkampf und einer Koordinationsübung, wird in einem kleinen Spiel mit koordinativen Zusatzsaufgaben, einer Übung zur Ballgewöhnung und dem Torhüter einwerfen das Thema vertieft. Eine Wurfserie trainiert die handballspezifische Koordination in Täuschung und Wurfvorbereitung, bevor eine Teamübung im 2gegen2 Koordination und Handlungsschnelligkeit schult.
TE 5: Koordinatives Training in der kleinen Trainingsgruppe mit Pässen und Würfen im Kontinuum (TE 354) ()
Gerade in Ferienzeiten kommt es häufig vor, dass nur wenige Spieler im Training sind. Die vorliegende Trainingseinheit enthält koordinativ anspruchsvolle Übungen mit handballspezifischen Grundbewegungen, die bereits mit vier Feldspielern und einem Torhüter durchgeführt werden können. Nach der Erwärmung, einem Sprintwettkampf und der Ballgewöhnung, die jeweils mit Handbällen und Tennisbällen arbeiten, wird der Torhüter eingeworfen. Im Abschluss folgen Wurfserien, die im Kontinuum Kreuzbewegungen, sowie verschiedene Pass- und Wurfvarianten fordern. Eine Wurfserie als Abschlussspiel rundet die Trainingseinheit ab.
Anforderungen der Trainingseinheiten:
 Einfache Anforderung (alle Jugend-Aktivenmannschaften)
 Mittlere Anforderung (geeignet ab C-Jugend bis Aktive)
 Höhere Anforderung (geeignet ab B-Jugend bis Aktive)
 Intensive Anforderung (geeignet für Leistungsbereiche)
Impressum
1. Auflage (06.11.2017)
Verlag: DV Concept
Autoren, Design und Layout: Jörg Madinger, Elke Lackner
ISBN: 978-3-95641-197-7
Diese Publikation ist im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gelistet, bibliografische Daten können unter http://dnb.de aufgerufen werden.

1. Aufbau von Trainingseinheiten

Der Schwerpunkt des Trainings sollte das einzelne Training wie ein roter Faden durchziehen. Dabei in etwa dem folgenden zeitlichen Grundaufbau (Ablauf) folgen:
- ca. 10 (15) Minuten Aufwärmen.
- ca. 20 (30) Minuten Grundübungen (2 bis max. 3 Übungen, plus Torhüter einwerfen).
- ca. 20 (30) Minuten Grundspiel.
- ca. 10 (15) Minuten Zielspiel.
1. Zeit bei 60 Minuten Trainingszeit / 2. Zeit in Klammer bei 90 Minuten Trainingszeit.
Inhalte des Aufwärmens
- Trainingseröffnung: es bietet sich an, das Training mit einem kleinen Ritual (Kreis bilden, sich abklatschen) zu eröffnen und den Spielern kurz die Inhalte und das Ziel der Trainingseinheit vorzustellen.
- Grunderwärmung (leichtes Laufen, Aktivierung des Kreislaufs und des Muskel- und Kochen-Apparats).
- Dehnen/Kräftigen/Mobilisieren (Vorbereitung des Körpers auf die Belastungen des Trainings).
- Kleine Spiele (diese sollten sich bereits am Ziel des Trainings orientieren).
Grundübungen
- Ballgewöhnung (am Ziel des Trainings orientieren).
- Torhüter einwerfen (am Ziel des Trainings orientieren). Jeder Feldspieler kann eine Wurfserie auch mit einem zweiten Ball absolvieren, so verdoppeln sich die Würfe für den Torhüter.
- Individuelles Technik- und Taktiktraining.
- Technik- und Taktiktraining in der Kleingruppe.
Grundsätzlich sind bei den Grundübungen die Lauf- und Passwege genau vorgegeben (der Anspruch kann im Laufe der Übung gesteigert und variiert werden).
Hinweise zur Grundübung
- Alle Spieler den Ablauf durchführen lassen (schnelle Wechsel).
- Hohe Anzahl an Wiederholungen.
- Individuell arbeiten (1gg1 bis max. 2gg2).
- Im Laufe der Übung Zusatzaufgaben und weitere Abläufe einbauen, die die Übung immer komplexer und anspruchsvoller machen.
Gerade mit kleinen Trainingsgruppen lassen sich viele Wiederholungen in den Grundübungen gut realisieren. Die Trainingssituation kann somit genutzt werden, um individuelle Verbesserungen zu erzielen und explizit auf die Bedarfe der anwesenden Spieler einzugehen.
Grundspiel
Das Grundspiel unterscheidet sich von der Grundübung vor allem dadurch, dass jetzt mehrere Handlungsoptionen (Entscheidungen) möglich sind und der/die Spieler die jeweils optimale Option erkennen und wählen sollen. Hier wird vor allem das Entscheidungsverhalten trainiert:
- Das zuvor in den Grundübungen erlernte mit Wettkampfcharakter durchführen.
- Mit Handlungsalternativen arbeiten – Entscheidungsverhalten schulen.
- Alle Spieler sollen den Ablauf häufig durchführen und verschiedene Entscheidungen ausprobieren.
- In Kleingruppen arbeiten (2gegen2 und 3gegen3).
Zielspiel
Ein Zielspiel nach den Vorgaben (6gegen6 oder 5gegen5) ist bei einer kleinen Trainingsgruppe nicht möglich. Es lassen sich aber Grundspiele in Umfang und Schwierigkeit erweitern, so dass die Spieler im Kleingruppenspiel immer weiter gefordert werden. 
Themenvorgaben
- Individuelle Ausbildung der Spieler nach Vorgabe der Trainingsrahmenkonzeption (DHB oder vereinseigene Konzeption).
- Taktische Spielsysteme in der Abwehr und im Angriff (altersabhängig):
  → z.B. von der Manndeckung zum 6:0 Abwehrsystem.
  → z.B. vom 1gegen1 zum 6gegen6 mit Auslösehandlungen im Team.

2. Angriffstraining auch ohne Torhüter

Immer wieder kommt es vor, dass gerade bei einer kleinen Trainingsgruppe zusätzlich auch kein Torhüter zur Verfügung steht, was speziell das Angriffstraining erschwert.
Trainingseinheiten mit dem Schwerpunkt auf Wurfserien wie in den Trainingseinheiten 1 und 3 sind in diesem Fall nur bedingt sinnvoll. Dennoch ist ein Angriffstraining mit Würfen möglich, wenn die Wurfserien auf feste Ziele durchgeführt werden. Im Anschluss werden verschiedene Möglichkeiten dazu aufgeführt. Die Trainingseinheiten 2, 4 und 5 können mit diesen Hilfsmitteln und geringfügigen Änderungen sehr gut durchgeführt werden. Das Torhüter einwerfen und Torhüterübungen können in diesem Fall durch vorbereitende Wurfübungen auf die festen Ziele ersetzt werden. In der Korrektur ist es dann sinnvoll, vorrangig auf die Wurfausführung einzugehen.
Fest Ziele für tiefe oder halbhohe Würfe:
- Hütchen auf der Torlinie aufstellen.
- Eine Turnbank auf die Torlinie stellen und darauf Hütchen in einer Reihe aufbauen.
- Medizinbälle vor dem Tor auslegen, die durch Treffer in das Tor getrieben werden sollen. Mit Turnbänken den Raum seitlich neben dem Tor so begrenzen, dass die Bälle nicht neben das Tor rollen können (Bild 1).
- Kleine Turnkisten im Tor (hochkant) aufstellen mit der gepolsterten Seite nach vorne → es soll die gepolsterte Vorderseite getroffen werden (von der Außenposition können die Kisten etwas gedreht ins Tor gestellt werden, so dass die Oberfläche zum Schützen hinzeigt).