Happiness Falls - Angie Kim - E-Book

Happiness Falls E-Book

Angie Kim

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Beschreibung

Ein fesselnder Pageturner und eine nuancierte Familiengeschichte: Angie Kims neuer Roman »Happiness Falls« Von einer Wanderung in den Wäldern Virginias kehrt nur der 14-jährige Eugene zurück, sein Vater ist spurlos verschwunden. Eugene ist aufgrund einer Autismus-Spektrum-Störung stumm und kann nicht mitteilen, was geschehen ist, wodurch er schnell selbst ins Zentrum der Ermittlungen gerät. Seine 20-jährige Schwester Mia beginnt eigene Nachforschungen anzustellen – und kommt einer Reihe von Geheimnissen auf die Spur, die die bürgerliche Fassade der Familie bröckeln lassen. Ein mitreißender Pageturner voller überraschender Wendungen und ein sensibel erzählter Familienroman über die Frage, wie gut wir einander je kennen können.

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Seitenzahl: 707

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Das ist das Cover des Buches »Happiness Falls« von Angie Kim

Über das Buch

Ein fesselnder Pageturner und eine nuancierte Familiengeschichte: Angie Kims neuer Roman »Happiness Falls«Von einer Wanderung in den Wäldern Virginias kehrt nur der 14-jährige Eugene zurück, sein Vater ist spurlos verschwunden. Eugene ist aufgrund einer Autismus-Spektrum-Störung stumm und kann nicht mitteilen, was geschehen ist, wodurch er schnell selbst ins Zentrum der Ermittlungen gerät. Seine 20-jährige Schwester Mia beginnt eigene Nachforschungen anzustellen — und kommt einer Reihe von Geheimnissen auf die Spur, die die bürgerliche Fassade der Familie bröckeln lassen.Ein mitreißender Pageturner voller überraschender Wendungen und ein sensibel erzählter Familienroman über die Frage, wie gut wir einander je kennen können.

Angie Kim

Happiness Falls

Roman

Aus dem Englischen von Wibke Kuhn

hanserblau

Für Jim, Carleton, Steve und Andrew

Ich habe eine Welt verloren — neulich erst!

Hat irgendjemand sie gefunden?

Emily Dickinson (1896)

Man sitzt auf einer Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts. Doch etwas leuchtet in der Stille … »Es macht die Wüste schön«, sagte der kleine Prinz, »dass sie irgendwo einen Brunnen verbirgt.«

Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz (1943)

Es ist eine verrückte Welt da draußen. Seid neugierig.

Stephen Hawking, Das Universum in der Nussschale (2001)

I

Allen geht es gut

1

Locke, Bach und K-Pop

Wir haben nicht gleich die Polizei benachrichtigt. Später habe ich mir deswegen Vorwürfe gemacht und überlegt, ob alles anders ausgegangen wäre, wenn ich die Sache sofort ernst genommen hätte, wenn ich nicht darauf beharrt hätte, dass mein Vater gar nicht wirklich verschwunden war, sondern sich nur verspätete, dass er wahrscheinlich noch immer im Wald herumlief, um nach Eugene zu suchen. Meine Mutter meint, es war nicht meine Schuld, ich habe nur optimistisch bleiben wollen, aber ich weiß es besser. Ich glaube nicht an Optimismus. Ich glaube, dass die Trennlinie zwischen Optimismus und vorsätzlicher Blödheit hauchdünn ist (wenn es überhaupt eine gibt), und deswegen vermeide ich Optimismus lieber von vornherein, damit ich diese Linie nicht versehentlich übertrete.

Mein Zwillingsbruder John versucht auch die ganze Zeit, mir meine Schuldgefühle auszureden. Er meint, dass wir gar nicht wissen konnten, dass etwas nicht stimmte, weil es ein ganz normaler Morgen war, aber das ist natürlich die blödeste Ausrede, die man überhaupt bringen kann, denn warum sollte man annehmen, dass nichts schiefgehen kann, nur weil noch nichts schiefgegangen ist? Das Leben ist keine Geometrie, die entsetzlichsten, dramatischsten Dinge passieren ständig, ohne dass man sie hätte vorhersagen können und nicht wie am Ende eines steilen Abhangs, den man geradeaus runtergebrettert ist. Tragödien und schlimme Zufälle sind tragisch und zufällig, weil sie unerwartet sind. Außerdem, wenn man irgendwas in unserer Familie als »normal« bezeichnet, dann kann ich sowieso nur den Kopf schütteln. Und dabei denke ich nicht mal an so normalitätsnahe Dinge wie die Tatsache, dass John und ich nicht nur Zwillinge sind, sondern auch noch Junge und Mädchen, unseren gemischten Hintergrund (unsere Eltern sind eine Koreanerin und ein weißer Amerikaner), die Umkehrung der elterlichen Geschlechterrollen (berufstätige Mutter, Vater Hausmann) oder die verschiedenen Nachnamen (Parson für unseren Vater + Park für unsere Mutter = die Hybridbildung Parkson für uns Kinder) — sicherlich alles nicht alltäglich, aber heutzutage in unseren Breiten weiß Gott nicht schockierend. Was an uns zweifellos und grundsätzlich unnormal ist, ist die Dualdiagnose meines kleinen Bruders Eugene: Autismus und eine seltene Gen-Anomalie namens Angelman-Syndrom (AS), wobei sich diese Gen-Anomalie nur punktuell auswirkt, »mosaikartig« sagt man dazu. Das bedeutet, dass er nicht reden kann, motorische Probleme hat und — das fasziniert die Leute, die noch nie von AS gehört haben, am meisten — ein außergewöhnlich vergnügtes Gemüt besitzt, also ganz viel grinst und lacht.

Entschuldigung, ich schweife ab. Das ist einer meiner größten Fehler, und ich versuche, daran zu arbeiten. (Ehrlich gesagt will ich es nicht komplett abschalten, weil diese Abschweifungen manchmal zu etwas Wichtigem und/oder Lustigem führen. Zum Beispiel ist meine Abschlussarbeit, Die Philosophie der Musik und das Algorithmische Programmieren: Locke, Bach und K-Pop vs. Prokofjev, Sartre und Jazz-Rap, einer Fußnote in meinem ursprünglichen Exposé entsprungen. Ich kann nichts dafür, so funktioniert mein Gehirn eben. Als Kompromiss schlage ich vor, dass ich alle meine Abschweifungen in Fußnoten packe. Wenn Sie wie mein Vater und ich amüsante kleine Umwege mögen, können Sie sie lesen. Wenn Sie Fußnoten nervig finden (so wie John) oder sofort wissen wollen, was passiert ist (wie meine Mutter), können Sie sie einfach überspringen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie ja ein paar ausprobieren und frei kombinieren.)

Also, wie auch immer, ich hab gerade von der Polizei geredet. Tatsache ist, ich wusste, dass was nicht stimmt. Das haben wir alle gewusst. Aber wir wollten die Polizei nicht benachrichtigen, weil wir unsere Befürchtungen nicht laut aussprechen wollten. Ganz ähnlich der Art, wie ich hier jetzt um den heißen Brei herumrede und mich an diesem nebensächlichen Thema des Anrufs bei der Polizei aufhänge, statt einfach klipp und klar zu sagen, was passiert ist.

Und das ist Folgendes: Mein fünfzigjähriger Vater, Adam Parson, ist verschwunden. Um 9.30 Uhr am Dienstag, dem 23. Juni 2020. Er war mit meinem vierzehnjährigen Bruder Eugene zum nahe gelegenen River Falls Park gewandert, wie sie es an den meisten Morgen getan hatten, seit ich quarantänebedingt vom College nach Hause gekommen bin. Wir wissen, dass sie es bis zum Park geschafft haben, weil sich Zeugen gemeldet haben: ein Dutzend Mountainbiker und Gassi gehende Hundebesitzer, die sie zusammen an verschiedenen Stellen um den Wasserfallpfad gesehen haben — die späteste Sichtung war um 11.10 Uhr. Um 11.38 Uhr (wir wissen die Zeit so exakt von der Aufnahme aus der Dashcam) kam Eugene aus dem Wald, rannte in die Mitte einer schmalen Landstraße und zwang so einen Autofahrer, der ein Stoppschild überfahren hatte und zu schnell abgebogen war, seinen Wagen in einen Graben zu lenken, um ihm auszuweichen. Kurz bevor das Dashcam-Video von dem Aufprall verzerrt wird, kann man einen verschwommenen Eugene erkennen, der nicht anhält, sich nicht umdreht, nicht mal das Auto oder sonstwas anschaut — er stolpert nur ganz leicht, so nah neben dem Auto, dass man schwören könnte, es müsste ihn getroffen haben. Das Quietschen der Reifen und das Geräusch, als das Fahrzeug im Graben landete, ganz zu schweigen von der Kettenreaktion der zwei Autos dahinter, verursachte eine grässliche Kakofonie aus metallischem Knirschen, Knallen und Kreischen, das die Leute aus ihren Häusern holte. Zufällig vorbeikommende Passanten berichteten, sie hätten einen Jungen davonstolpern sehen, den sie später als Eugene identifizierten. Bemerkenswerterweise hat keiner dieser fünf Passanten, der in den Unfall verwickelten drei Fahrer und zwei Beifahrer meinen Vater vor, neben oder hinter Eugene gesehen. Wir haben uns das mehrfach bestätigen lassen, und es steht einwandfrei fest: Eugene war alleine unterwegs.

Während all das ablief, steckte ich gerade mitten in etwas, was ich damals als einen der großen tragischen Momente in meinem Leben betrachtete. Seltsam, wie relativ solche Einschätzungen sind, wie sehr sie sich je nach Zusammenhang verändern können: Dieser Tag heißt natürlich seitdem Der Tag, an dem unser Vater verschwand, aber wenn man mich an jenem Morgen gefragt hätte, hätte ich geschworen, dass es Der Tag der großen Trennung war. Nicht, dass es so dramatisch gewesen wäre. Die Trennung selbst hatte ohne mein Wissen schon früher stattgefunden, nämlich durch Vics halbes Ghosting, das mir zwar aufgefallen war, ich aber als sein Bedürfnis nach Zeit für sich fehlinterpretiert hatte. Das war meine erste Ernsthafte Beziehung (soll heißen, sie hatte länger gedauert als sechs Monate), und ich dachte, dass ich verständnisvoll handle, wenn ich mich eher zurückhalte, statt zeternd seine Aufmerksamkeit einzufordern und darauf zu bestehen, dass er sich mir öffnet und seine Seele bloßlegt oder was auch immer. Was aber wirklich passierte, war, dass ich in einer Art Test durchgefallen war — Vic wollte sehen, wie wichtig er mir war, wie viel mir unsere Beziehung bedeutete etc. Der Anruf an diesem Morgen war nur eine höfliche Mitteilung meiner Testergebnisse.

Schweigend hörte ich mir Vics (etwas zu bemüht) coole, sachliche Schlussfolgerung an, dass er es für besser hielt, wenn wir »getrennt blieben«, weil er mir ja offensichtlich egal war. Mir ging auf, dass dieser Anruf ein weiterer Test war, den ich bestehen konnte, wenn ich mich empörte und protestierte: »Natürlich bist du mir wichtig« und »Das liegt alles nur an der Quarantäne und dem quälenden Getrenntsein, der Angst vor der Isolation«, bla bla. Aber ich steh nicht auf Dramen. Außerdem war ich ganz schön sauer, dass dieser Typ, der normalerweise meine »erfrischenden Mangel an Spielchen« rühmte, jetzt selbst eines spielte, von mir erwartete, dass ich mich daran beteiligte und darin auch noch gut war. Es war kindisch, beleidigend und ehrlich gesagt mehr als nur ein bisschen hinterhältig. Und genau das sagte ich auch, als er aufhörte zu reden, kurz bevor ich auflegte. (Ich bin grundsätzlich ein Anhänger der Theorie, dass man immer aussprechen sollte, was man denkt, so viel wie eben möglich ist.) Ich pfefferte mein Handy durchs Zimmer — Auflegen ist bei einem iPhone nicht annähernd so befriedigend wie bei einem altmodischen Telefon wie dem Festnetzapparat in unserer Küche. Außerdem habe ich eine Schutzhülle aus Titan in Industriehärte, aber natürlich landete das Handy ausgerechnet auf meinem Bettüberwurf aus Plüsch.

Ich überlegte gerade, ob ich es aufheben und noch mal probieren sollte, als ich aus dem Fenster schaute und etwas sah, was mich stutzen ließ: einen Jungen in einem hellgelben T-Shirt, der um unsere Straßenecke gerannt kam. Was mein Gehirn nicht wirklich verarbeiten konnte, war die Tatsache, dass dieses Shirt definitiv das von Eugene war — ich erinnerte mich ganz genau, dass er es an diesem Morgen angehabt hatte —, aber dieses Lauftempo sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Eugenes Angelman-Mosaik-Syndrom bedeutet, dass er zwei verschiedene Genausgaben in seinem Körper trägt: Einige Zellen haben einen eingebauten Defekt, und einige funktionieren normal. Durch diese Mosaikartigkeit ist seine Krankheit »weniger ausgeprägt«, ohne die schlimmsten Symptome, die AS-Kinder haben können, wie Krampfanfälle oder Schwierigkeiten beim Gehen und Essen.*1Eugene kann einige Sachen, die er schon sein ganzes Leben lang übt, zum Beispiel Besteck benutzen, gehen und sogar rennen, aber er hat Probleme, dabei seine Koordination und Geschwindigkeit zu halten. Es ist wie bei einem Zungenbrecher: Es kann sein, dass es einem gelingt, ihn ein- oder zweimal vorsichtig und langsam auszusprechen, aber je länger und/oder schneller man spricht, desto größer werden die Chancen, sich zu verhaspeln. Eugene brauchte jahrelange Therapien, um lange Strecken bewältigen zu können — deswegen geht er auch mit unserem Vater täglich in den Park und zurück, um zu üben. Ich hatte immer gedacht, dass er überhaupt nicht gerne rannte. Wie war es also möglich, dass dieser Junge, der aussah wie mein kleiner Bruder, unsere Straße entlangsprintete?

Es ist schon komisch mit Geschwistern, wie man sie für selbstverständlich hält, aber dann passiert etwas Großes oder Schreckliches, was das zutage fördert und sichtbar macht, was die Koreaner Jeong nennen. Es ist schwer, diesen Begriff in einer anderen Sprache zu erklären, es ist kein bestimmtes Gefühl — nicht Zuneigung oder gar Liebe — sondern ein komplexes Band, das durch seine Tiefe und Geschichte definiert wird. Das Gefühl, zum gleichen Ganzen zu gehören, mit ineinander verflochtenen Schicksalen, die man unmöglich durchtrennen kann, egal, wie sehr man es vielleicht will. Ich rannte die Treppe hinunter, riss die Haustür auf und lief barfuß hinaus. »Wow, Eugene, Wahnsinn, wie du laufen kannst!«, schrie ich und klatschte und — oh Gott, das sieht mir wirklich überhaupt nicht ähnlich, aber ich konnte nicht anders — jubelte und hüpfte sogar ein bisschen.

Wo war mein Vater? Ich habe mir den Kopf zerbrochen beim Versuch, mich zu erinnern, ob mir diese Frage in dem Moment überhaupt in den Sinn kam. Es fiel mir nicht auf, dass mein Vater nicht dabei war, aber es war auch nicht direkt so, dass es mir überhaupt nicht bewusst gewesen wäre, wenn Sie mich recht verstehen. Ich meine, ich hab ihn nicht gesehen, aber so ist das eben mit Eltern. Sie scheinen immer da zu sein, also geht man automatisch davon aus, dass sie es auch sind, wenn sie es sein sollten. Damit will ich sagen, ich hab nicht groß drüber nachgedacht, aber wahrscheinlich hatte ich im Hinterkopf die Vorstellung, dass mein Vater Eugene zum Rennen ermutigt hatte, und sobald sie in unserem Viertel waren, ließ mein Vater ihn so schnell laufen, wie er konnte. Es gibt so viele Gründe, warum mein Vater langsamer sein könnte — vielleicht hatte ihn ein arthritisches Knie aufgehalten (soweit ich wusste, hatte er zwar keines, aber es schien mir nicht unwahrscheinlich angesichts der Tatsache, dass er schon fünfzig war), oder er war stehen geblieben, um Eugene zu filmen, wie Eltern das immer machen. Nicht, dass ich diese Dinge damals bewusst gedacht hätte, wie gesagt — ich dachte an meinen Vater auf die Art, wie alle Kinder an ihre Eltern denken, das heißt: überhaupt nicht.

Vielleicht ist das eine Ausrede, aber ich glaube, ich war einfach zu fasziniert von Eugene, um an irgendetwas anderes denken zu können. Er ist so schön. Jeder macht eine Bemerkung dazu, was für eine hübsche Mischung unserer Eltern er ist — kein beliebiger Mix von verschiedenen Zügen beider Eltern, wie bei John und mir, sondern eine echte Mischung, als hätte man die Augen/Nase/Hautfarbe etc. unseres Vaters zur Hälfte in die unserer Mutter gegossen. Das Sonnenlicht auf seinem Gesicht, sein breites Lächeln, triumphierend und stolz, und vor allem die Art, wie er über den Rasen vor unserem Haus rannte, mit Armen und Beinen in elegant-athletischer Synchronizität, wie ich sie bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte. Als er näherkam, sah ich Kratzer auf seinen Knien und Dreck auf seinem gelben T-Shirt, aber das ließ ihn nur noch fröhlicher wirken, wie einen wilden Jungen, der mit seinen Freunden durch den Wald getigert ist, wobei sie sich alle totlachten und drauf pfiffen, dass sie sich kleinere Verletzungen holten.

Meine ständige Gereiztheit gegenüber John, meine Gekränktheit über die groben Worte meiner Mutter am Vorabend — nichts davon war mehr wichtig. Ich fand es zum Haareraufen, dass sie das hier verpassten, ich wünschte, ich hätte mein Handy zur Hand gehabt, um Eugene zu filmen und es ihnen dann zu zeigen. Ich vergaß, dass ich sauer war, ich vergaß, dass Vic mich (gleich zweimal) auf die Probe gestellt hatte, ich vergaß das Ultimatum meiner Mutter, ich vergaß alles bis auf den Umstand, dass ich Eugene noch nie so anmutig gesehen hatte, so normal, und ich rannte ihm über den Rasen entgegen, um ihn fest in die Arme zu nehmen.

Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte — vielleicht, dass er meine Umarmung genauso fest erwiderte, denn seine Arme sahen damals so stark und beweglich aus, dass er sie gut und gerne um mich hätte schlingen können und mich drücken, oder einfach nur seine übliche Quasi-Umarmung, einfach nur dastehen, als würde er mich tolerieren, während er schwach die Arme hob und sie gleich wieder herunterfallen ließ, als würde er es doch nicht ganz schaffen. Wir hatten uns in letzter Zeit überhaupt nicht umarmt, und ich schätze, dass ich gehofft hatte, dass die Größe dieses Moments jede Verlegenheit zwischen uns auslöschen und auch wiedergutmachen würde, was zu Weihnachten passiert war. In dieser Hinsicht ist Hoffnung gefährlich: Sie lässt einen das Mögliche mit dem Unmöglichen verwechseln.

Eugene rannte weiter, und gerade als er nur noch eine Armeslänge von mir entfernt war, hob er seine Hände und schubste mich, ohne sein breites Lächeln abzusetzen. Eugene, mein kleiner Bruder, stieß mich aus dem Weg, sodass ich auf den Boden stürzte. Richtig fest.

Zurückblickend hätte ich eigentlich darauf gefasst sein müssen, wie er so mit vollem Tempo auf mich zuraste, in direkter Linie. Aber dieses Lächeln — dieses Lächeln bedeutete Ärger. Ich weiß, dass Lächeln gerade bei ihm nicht immer Freude ausdrückt, denn Eugene lacht auch, wenn er nervös ist, wenn er Schmerzen hat, bei Reizüberflutung und sogar, wenn er wütend ist. Ich habe viel über dieses Phänomen gelesen, mit Ärzten gesprochen, den direkten Beweis bei meinem Bruder gesehen. Doch manche Dinge sind so fest in unserer Kultur verwurzelt, vielleicht in der Menschheit selbst, dass man das Gegenteil nur schwer glauben kann, jedes Mal siegt die Intuition wieder über den Intellekt. Ein Lächeln gehört auch zu diesen Dingen. Nicht das verkrampfte, falsche Lächeln, bei dem nur die Mundwinkel hochgezogen werden, sondern das riesengroße Lächeln übers ganze Gesicht, wie dieses von Eugene: Lippen, Augen, Augenbrauen, sogar seine Ohren waren heiter. Meine Eltern und John behaupteten, sie könnten die subtilen Unterschiede in Eugenes Lächeln »lesen« und seinen wahren Gefühlszustand herausfinden, aber ich habe das nie geschafft. Außerdem hatte ich ja in diesem speziellen Moment auch gar keinen Grund, seine Fröhlichkeit anzuzweifeln, ich war so hingerissen von der außergewöhnlichen Normalität, ich war selbst so froh, dass ich davon ausging, Eugene müsse dasselbe fühlen, und sein Lächeln passte ja auch dazu, bestätigte es. Ich will damit sagen, dass ich vollkommen unvorbereitet auf diesen Schubser war und richtig heftig stürzte. Mein Knöchel knickte dabei um, und mir schoss ein heftiger Schmerz durch die Wirbelsäule nach oben. »Aua!«, schrie ich, lauter, als es der körperliche Schmerz gerechtfertigt hätte, ich wollte eben Eugene zum Anhalten bewegen, doch er rannte weiter, direkt durch die offene Tür ins Haus.

Warum bin ich da nicht gleich aufgestanden? Jetzt ist mir völlig klar, dass das einer von diesen Schlüsselmomenten im Leben eines Menschen war, eine entscheidende Kreuzung von zwei möglichen Realitäten. Realität A: Ich stehe zähneknirschend auf, gehe ins Haus, um mir Eis zum Kühlen zu holen, beginne mich zu fragen, wo mein Vater ist und schreibe ihm eine Nachricht/rufe ihn an, dann mache ich mir Sorgen, weil jegliche Antwort ausbleibt und sage meiner Mutter und John Bescheid, die sofort nach Hause kommen, und dann beginnen wir mit der Suche vor dem Gewitter, vielleicht rufen wir sogar die Polizei. Mein Vater wird gefunden — verletzt, vielleicht muss er sogar mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, kommt auf die Intensivstation, fällt ins Koma, bekommt irgendwas amputiert, egal, aber er ist noch am Leben —, und wir alle lernen unsere Lektion, dass man sein Glück und seine Familie nie für selbstverständlich halten sollte, und dann leben wir unsere restlichen Leben, egal, wie lang und auf welchem Glückslevel sie sein mögen. Realität B: Ich bleibe liegen und tue nichts.

Ich habe mich für B entschieden.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich versucht habe, mich zu bewegen, und es wirklich wehtat. Natürlich hätte ich die Zähne zusammenbeißen und aufstehen können, aber das wirkte in diesem Moment unglaublich anstrengend. Außerdem war ich müde, und es war seltsam angenehm, draußen zu sein und das kühle Gras stachlig unter meinen Fingern und an meinen Fußsohlen zu spüren. Unser Viertel ist offiziell eine Vorstadt von Washington D. C., aber früher gehörte es zu einem Park und hat seinen ländlichen Anstrich bewahrt, mit einzeln stehenden Bauernhäusern, baumreichen Gärten und schmalen Kiesstraßen. Unsere Straße hatte eine besonders stille, verlassene Atmosphäre, und als ich da so saß, ohne Handy und ohne Computer, spürte ich, wie mich ein tiefer Frieden durchdrang, der den Schmerz in meinem Fuß wunderbar linderte.

Eugenes Zimmer war direkt über mir, und sein Fenster muss gekippt gewesen sein, denn ich hörte, wie er anfing zu hüpfen, begleitet von seiner schrillen Stimme — ich nenne das immer splachen, weil es sich anhört wie eine Mischung aus Singen, Lachen und ein Spiccato auf der Geige (mit einem leicht springenden Bogen). Das macht er immer, wenn er Stress abbauen muss: Er verliert sich in repetitiven Bewegungen und Geräuschen, um die Ordnung wiederherzustellen, wenn seine Sinne zu viele Reize verarbeiten müssen.

Ich schaute hoch zu seinem Fenster. Die Sonne schien mir in die Augen, aber durch diesen Lichtschleier konnte ich jede Sekunde seinen Kopf auftauchen sehen, dann erreichte der durchdringende hohe Ton im gleichen Moment seinen Gipfel, gefolgt vom Basston seiner Füße, wenn sie wieder auf dem Boden aufprallten. Es klang fast wie der Rhythmus eines Songs — hiiii-bumm, hiiii- bumm, hiiii- bumm, präzise und rhythmisch, und sein Splachen ist ein derart hoher Ton, dass ihn sicher auch ein paar Koloratursoprane nicht erreichen können. Ich habe das absolute Gehör, deswegen konnte ich erkennen, dass es ein D war, fast eine Oktave höher als sein übliches F.

Ich lege mich aufs Gras und starre weiter nach oben, lausche und überlege. Der höhere Ton, das schnellere Tempo, der Schubser. Rückblickend kommt es mir offensichtlich vor, dass das alles Hinweise waren, adrenalinbefeuerte Nachbeben des Autounfalls und was auch immer im Park mit unserem Vater passiert war, aber in diesem Moment konnte ich mich nur darauf konzentrieren, wie sehr sich Eugene veränderte, sich schon verändert hatte, während ich nicht aufgepasst hatte. Insbesondere dieser Stoß, der hatte mich echt schockiert. Nicht nur, dass er mich ohne vernünftigen Grund geschlagen hatte — das hatte ich zuvor auch schon erlebt —, aber wie stark er war, wie aggressiv es sich angefühlt hatte. Zwei auf Brusthöhe angezogene Arme, dann ein geschmeidiger, effizienter Stoß aus dem Ellbogen, das hatte gereicht, um die ganzen 170 Zentimeter und 58 Kilogramm meines zwanzigjährigen Ichs rückwärtsstolpern und hinfallen zu lassen. Das letzte Mal, dass er mich körperlich angegangen war, war zu Weihnachten gewesen. Das war zwar erst sechs Monate her, aber er war kleiner gewesen, ein dünnes Kind, dessen Arme ich festhalten konnte, um ihn vom Kratzen abzuhalten — allerdings nicht vom Treten, wie ich auf schmerzhafte Art lernte. Jetzt war er genauso groß wie ich und definitiv breiter und schwerer. Vierzehn: kein Kind mehr, aber auch noch kein Mann, dieses schreckliche, magische Alter, wenn linkisch sich innerhalb einer Sekunde in unbesiegbar verwandeln kann und wieder zurück, wobei die beiden Phänomene manchmal sogar gleichzeitig auftreten können. Bald würde er fünfzehn werden, das Alter, in dem John plötzlich zu einer Größe von 182 Zentimeter hochgeschossen war. Je breiter und größer Eugene wurde, desto vorsichtiger musste ich sein. Ziemlich bald würde er in der Lage sein, sogar John oder meinen Vater niederzuringen. Vielleicht war dieser Zeitpunkt sogar schon da.

Mir stiegen die Tränen in die Augen. Nicht, weil ich geweint hätte — ich weine nur selten. Es musste am Sonnenlicht gelegen haben, dessen Helligkeit mich überwältigte, nachdem ich gute neunzig Prozent der letzten drei Lockdown-Monate bei vorgezogenen Vorhängen in meinem Zimmer verbracht hatte. Außerdem waren meine Augen müde, meine Lider schwer. Ich hatte mir angewöhnt, lange aufzubleiben, bei Sonnenaufgang einzuschlafen, geweckt zu werden vom Familienpflichtfrühstück, dann wieder ins Bett zu gehen, aber dank des Anrufes von Vic hatte ich mich heute Morgen nicht mehr hingelegt. Die Adrenalinschübe der direkt aufeinanderfolgenden Schläge von Vic und Eugene hatten mich wach gehalten, aber das und der Schmerz ließen jetzt schnell nach, und ich fühlte mich ausgelaugt.

Ich wurde schläfrig, mir fielen gerade schon die Augen zu, als ich ein gleichmäßiges Knirschen von Kies hörte — Schritte näherten sich über unsere Auffahrt. Mein Vater. Ich hatte ganz vergessen, dass er noch gar nicht zu Hause war. Ich erwartete, dass er zu mir kommen und mich mit hineinnehmen würde, und allein dieser Gedanke erschöpfte mich noch mehr. Ich wollte mich nicht bewegen, ich wollte nicht darüber reden, dass Eugene mich geschubst hatte, ich wollte mich einfach mit nichts und niemandem auseinandersetzen. Trotzdem muss ich zugeben, dass es mir einen Stich gab, als er wortlos an mir vorbeiging. Ich wusste, dass er zweifellos angerannt gekommen wäre und ein Mordsgewese veranstaltet hätte, wenn Eugene hier an meiner Stelle reglos gelegen wäre. Beinahe hätte ich gesagt: Falls es dich interessiert — ich bin nicht tot. Trotzdem danke der Nachfrage. Aber es fühlte sich befriedigender an, nichts zu sagen, einfach dort zu liegen, die Tränen wegzublinzeln und mich in meiner selbstgerechten Empörung zu suhlen, weil ich erst halb geghostet, dann auf den Boden geschubst und zu guter Letzt auch noch von den Menschen ignoriert worden war, die mich eigentlich lieben sollten. Mir war schon damals klar, dass ich dadurch, dass ich nichts tat und nichts sagte, genau die gleiche passiv-aggressive Probe anstellte, derer ich keine zehn Minuten zuvor Vic beschuldigt hatte. Aber es hatte etwas wunderbar Duldsames, fast schon Romantisches.

Die Schritte gingen weiter über die Auffahrt zur Rückseite unseres Hauses. Als ich das schwache Quieeetsch unserer Terrassentür hörte, überlegte ich, ob mein Vater mich mit Absicht mied, so wie er es am Abend zuvor nach meinem Streit mit meiner Mutter getan hatte. Es war eigentlich gar nicht so schlimm gewesen: Sie hatte herausgefunden, dass ich meine Hauptfächer geändert hatte — von Philosophie und Musik zu Computermusik mit Schwerpunkt auf algorithmischer Komposition. Außerdem hatte ich gerade die Genehmigung bekommen, das College ein Jahr früher abzuschließen, wovon ich meinem Vater und ihr noch nichts erzählt hatte. Es war ja nicht so, als hätte ich das aktiv vor ihnen geheim gehalten, aber ich hatte schlicht und einfach nicht daran gedacht, mit ihnen darüber zu reden. Ich hatte mit meinen Lehrern und meinen akademischen Beratern gesprochen, und ehrlich gesagt hatte ich gedacht, dass es meinen Eltern gefallen würde, dass ich mir etwas Praktischeres ausgesucht hatte, ganz zu schweigen von der Ersparnis von einem Jahr College-Gebühren.

»Darum geht’s doch gar nicht«, sagte meine Mutter. »Es geht nicht um die Art deiner Entscheidung, sondern dass du es nicht für nötig gehalten hast, uns davon zu erzählen.« Ich sagte, dass es mir leidtat, aber bei der enormen Anzahl von Kursen, die ich absolvieren musste, um das zu schaffen, war ich einfach zu abgelenkt gewesen und hatte vergessen, es zu erwähnen.

»Aber du bist doch schon seit Monaten zu Hause, und wir sind jeden Tag zusammen gewesen, zumindest beim Frühstück und Abendessen. Ehrlich, Mia, du verhältst dich, als wärst du unsere Mieterin. Über Johns Leben weiß ich viel mehr.«

Ach, also bitte! Erstens redeten wir beim Abendessen nie miteinander, wegen unserem obligatorischen Familien-Filmabend, ein Teil der Kampagne unserer Eltern, um die Familie während der Pandemie näher zusammenzubringen. Zweitens: Tut mir leid, aber John ging mir langsam echt auf die Nerven mit seinen wöchentlichen Melodramen, ständig machte er mit seiner Freundin — die unsere Eltern vergötterten — Schluss, um sich dann doch wieder mit ihr zu versöhnen. Neben detaillierten Berichten darüber und der kollektiven Nervosität unserer Familie wegen Henry’s House — Eugenes Therapiezentrum und der Ort von Johns Sommerpraktikum —, das sich während der Quarantäne kaum noch über Wasser halten konnte, konnte ich beim Frühstück nur zuhören und essen.

Ich war mir sicher, dass mein Vater zu mir ins Zimmer kommen würde, nachdem meine Mutter rausgegangen war, in einem kombinierten Versuch, seine eigene Kränkung auszudrücken und die Wogen zwischen meiner Mutter und mir wieder zu glätten, doch er kam nicht. Meine Mutter sagte beim Frühstück, dass sie und mein Vater sich später mit mir »hinsetzen und noch mal darüber reden« wollten, was unheilverkündend klang. Ich dachte daran, dem Ganzen vorzugreifen mit einem tränenüberströmten Auftritt wegen des Trennungsdramas mit Vic, aber ich war ziemlich sicher, dass ich ihnen gegenüber Vic ebenfalls noch nie erwähnt hatte, was die Dinge noch schlimmer machen und meiner Mutter Munition liefern würde für ihre Klagen, dass ich ihnen nie etwas erzählte.

Ich machte die Augen zu und legte mein Gesicht direkt in den blendenden Sonnenstrahl. Die Welt wurde leer. Hellorange. Ein wirbelndes Kaleidoskop aus Phosphenen, abgelöst von roten Explosionen, die aussahen wie durchsichtiges Feuerwerk und die Töne dunkler und intensiver machten, bis zu einem tiefen Karminrot. Ich drückte meine Augen noch fester zu, und schwarze Punkte verliefen zu größeren Flecken, wie Tinte auf nassem Papier. Sie sprangen rauf und runter im selben Takt wie Eugenes Kopf im Fenster, die optischen Echos seiner Sprünge passten zum hiii-bumm über mir. Ich verlor mich im Rhythmus des Ganzen, die Sonne schien mir warm auf die Lider und ließ mich wegdämmern.

3

Das könnte übel ausgehen

Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich die Haustür wirklich aufmachte. Sie würden wahrscheinlich tippen (wie übrigens auch John, als ich ihm später alles erzählte), dass ich die Nerven verlieren würde, hinterfragen würde, was ich gerade getan hatte, und überlegen, ob ich gerade die Beweise zerstört hatte, die uns zu unserem Vater hätten führen können. Aber das tat ich nicht. Ich war zu 99 Prozent sicher, was das unter Eugenes Nägeln und auf seinem T-Shirt gewesen war: das getrocknete Blut unseres Vaters. Das war keine große Sache. Ab und zu passierte so was bei schwierigen Therapieübungen. Mein Vater ist albern, und wenn er Eugene dafür belohnen will, dass er sich so angestrengt hat, wirft unser Vater ihn immer in die Luft, was Eugene richtig toll findet. Da Eugene in letzter Zeit so groß geworden war, wurde daraus eher ein Sprung von Eugene mit halbem Abstützen durch unseren Vater. Manchmal war ihr Timing nicht präzise, und dann endete es damit, dass Eugene unseren Vater versehentlich trat oder kratzte. Das musste passiert sein. Aber wenn die Polizei das sähe, würden sie es fehlinterpretieren, und Gott weiß, was sie dann mit Eugene machen würden.

Also, nein, das Blut war nicht das Problem. Das Problem war das, was ich gelesen hatte, als ich diese Man-kann-niemand-in-den-ersten-vierundzwanzig-Stunden-vermisst-melden-Regel überprüfte, über die ich mich mit John gestritten hatte. Ich schaute also nach, und wie sich herausstellte, hatte er recht gehabt: Sie war ein Mythos. »Warum sollten wir in den ersten vierundzwanzig Stunden Vermisstenmeldungen nicht annehmen, angesichts der Tatsache, wie entscheidend die ersten vierundzwanzig Stunden beim Aufspüren vermisster Personen sind? Das ist doch Unfug«, hatte irgendein FBI-Spezialist nachweislich gesagt. Experten gaben Hollywood die Schuld, sie spekulierten, dass die Serie 24 diese Regel erfunden haben musste, um ein Loch im Plot zu kaschieren. Ein Blogpost, der sich damit befasste, schrieb auch noch über einen anderen, durchs Fernsehen verbreiteten Mythos: Wenn jemand tot ist, taucht die Polizei unangekündigt beim Haus der nächsten Verwandten auf, um sie über das Ableben ihres Angehörigen zu informieren.

Ich glaube eher nicht an so Geschichten wie Kismet oder Schicksal oder was weiß ich, aber die Gleichzeitigkeit dieser Geschehnisse, dass 1