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Happy Money E-Book

Ken Honda

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Beschreibung

Viele Menschen haben ein angespanntes Verhältnis zu Geld: Es löst bei ihnen Ärger und Ängste aus oder ruiniert ihre Beziehung. Der japanische Bestseller-Autor und Zen-Millionär Ken Honda räumt auf mit den falschen Vorstellungen zu unseren Finanzen. Er hilft uns, ein für allemal Frieden zu finden in unserer Beziehung zum Geld, und verrät, wie wir uns von negativen Gefühlen befreien und in einen Money-Flow geraten. Anerkennung, Dankbarkeit und Freude sind der Schlüssel - und nicht Fleiß, Neid oder die Gier nach immer mehr. So wie Marie Kondo den Umgang mit unseren Habseligkeiten revolutioniert hat, ändert Ken Honda den Umgang mit unseren Finanzen. Er lehrt uns eine völlig andere Einstellung zu Geld – und dem eigenen Leben. »Ken Hondas großartiges Buch hilft dabei, die Beziehung zu den eigenen Finanzen deutlich positiver zu gestalten. Absolut lesenswert!« Thomas Kehl, Bestsellerautor und Gründer von FINANZFLUSS

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Happy Money

Der Autor

KEN HONDA ist japanischer Geld-Guru und Bestseller-Autor von Ratgebern mit einer Gesamtauflage von 8 Millionen Exemplaren. Durch seinen Vater, einen Buchhalter, kam er früh mit dem Thema Geld in Berührung. Honda ist auch Unternehmer, Management-Consultant und hatte eine Venture-Capital-Firma. Er ist der höchstbezahlte Speaker in Japan, in seinen Seminaren sitzen bis zu 1000 Menschen.

Das Buch

Viele Menschen haben ein angespanntes Verhältnis zu Geld. Ken Honda räumt auf mit den falschen Vorstellungen zu unseren Finanzen, die zu einem angstbesetzten Umgang mit Geld führen. Er zeigt, wie wir uns vom Mythos des Mangels befreien können und durch Selbstkenntnis zu einer entspannten Einstellung dem Geld gegenüber finden. Nur wer neben seinem Finanz-IQ auch seinen Finanz-EQ, also eine positive emotionale Einstellung zum Geld, einzusetzen weiß und beim Nehmen und Geben arigato (danke) sagt, wird zum Geld-Magneten und füllt sein Portemonnaie mit Happy Money.

Ken Honda

Happy Money

Der entspannte Weg zu Wohlstand und Glück

Aus dem Amerikanischen von Maria Zettner

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-buchverlage.de

Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage Oktober 2020© 2019 by Ken Honda Die amerikanische Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel Happy Money. The Japanese Art of Making Peace with Your Moneybei Gallery Books, New YorkUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®, MünchenE-Book-Konvertierung powered by pepyrus.comAlle Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-8437-2247-6

Emojis werden bereitgestellt von openmoji.org unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.

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Inhalt

Der Autor / Das Buch

Titelseite

Impressum

Vorwort Trägt Ihr Geld ein Lächeln?

EinführungHappy Money & Unhappy Money

Was bedeutet Geld für Sie?Das Geheimnis des Geldes gelüftet

Finanz-IQ & Finanz-EQ

Geld in Ihrem Leben

Der Fluss des Geldes

Die Zukunft des Geldes

Dank

Literaturverweise

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Vorwort Trägt Ihr Geld ein Lächeln?

Widmung

All den Menschen in meinem Leben, die ihre Erfahrungen mit mir geteilt und mir gezeigt haben, was Geld alles Schönes bewirken kann, und auch, wie unschön es sich auf uns auswirken kann. Dieses Buch ist für euch.

Was bedeutet Geld für Sie?Das Geheimnis des Geldes gelüftet

Bevor ich zu einer Erklärung ansetze, was Geld eigentlich ist, sollte ich das Kapitel besser mit der Frage beginnen: Was bedeutet Geld für Sie?

Sicher wird Ihre Antwort unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wer die Frage gestellt hat. Wenn zum Beispiel ein kleines Mädchen von Ihnen wissen möchte: »Was ist Geld?«, antworten Sie ihm womöglich mit: »Es gibt zwei Arten von Geld: Scheine aus Papier und Münzen. Mit Geld kann man Dinge kaufen.«

Was aber, wenn Sie Geld einem Erwachsenen definieren müssten? Würden Sie dann nicht eher sagen: »Geld ist ein Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen«?

Zwar sind beide Antworten richtig, doch wissen Sie und ich auch, dass Geld weit mehr ist als »ein Tauschmittel« oder etwas, das man einfach nur benutzt, um »Dinge zu kaufen«. Jeden Tag verdienen wir Geld und geben es aus, und dennoch können wir diese simple Frage nicht umfassend beantworten.

Seit Jahren schon stelle ich den Leuten die Frage: »Was bedeutet Geld für Sie?«

Ich bin immer wieder überrascht über die Antworten, die ich bekomme. Wenn ich Tausende Menschen in Ländern auf der ganzen Welt frage, höre ich niemals die gleiche Antwort. Jedem bedeutet es etwas anderes. Ich entsinne mich, dass ein Mensch mir sagte, Geld sei ein himmlischer Gott, während ein anderer es für den Teufel hielt. Man hat mir Geld schon als einen Ausdruck von Liebe definiert und auch als Sklaventreiber. Diese extreme Vielfalt der Antworten beweist, dass die Bedeutung des Geldes individuell ist.

Oberflächlich betrachtet, ist Geld nur ein einfaches Stück Papier oder Metall. Doch selbst wenn alle Menschen um uns herum ihre Papierscheine mit den gleichen Gesichtern bedruckt und ihre sämtlichen Münzen mit den gleichen Mustern gestanzt im Portemonnaie haben, ist es unglaublich, welche Bandbreite an individuellen Bedeutungen zu finden ist. Wenn sie die Münze betrachten, wird in manchen Menschen Wut aufsteigen, während andere Freude empfinden. Aber noch interessanter ist, dass wir nicht einmal annähernd die gleiche emotionale Reaktion haben, selbst wenn wir Spielgeld für Kinder anschauen – außer vielleicht bei Monopoly-Geld. Warum das? Weil die diversen Emotionen, die uns bei diesem Spiel kommen, größtenteils so ziemlich dem entsprechen, was wir bei echtem Geld empfinden. Da wir Monopoly in der Regel spielen, um zu gewinnen, behandeln wir dieses Geld mit derselben Energie und Verbundenheit wie das Geld, das wir im wirklichen Leben ausgeben. Wer möchte nicht auch im wirklichen Leben »gewinnen« – beziehungsweise das tun, was wir gemeinhin unter »Gewinnen« verstehen: mehr Geld verdienen, begehrte Immobilien besitzen, nicht zu viel an Einkommenssteuer zahlen müssen und eine Gefängnisstrafe vermeiden? Wer von uns freut sich nicht über den überraschenden Bargeldüberschuss oder eine Dividendenzahlung, die uns eine Karte, die wir »zufällig« ziehen, verspricht – im Monopoly-Spiel wie auch im wirklichen Leben? Mit anderen Worten, egal, was wir in puncto Geld und Besitz empfinden, wir übertragen diese Empfindungen auch auf das Monopoly-Geld. Was halten Sie vom eigenen Immobilienbesitz? Vom Steuernzahlen? Vom Mietezahlen? Sind Sie bei Anschaffungen eher zurückhaltend, oder gehen Sie aufs Ganze und sind risikobereit? Spielen Sie einmal das Spiel, und nehmen Sie dabei sich selbst und die anderen unter die Lupe. Passen Sie auf, welche Emotionen mit jedem neuen Wurf hochkochen. Wenn Sie wissen wollen, wie viel emotionale Energie im wirklichen Leben an diesen Papierscheinen und Metallmünzen hängt, beobachten Sie, wie viel Energie Sie im Spiel investieren. Es wird sehr aufschlussreich sein, das garantiere ich Ihnen.

Möchten Sie gerne weiterlesen? Dann laden Sie jetzt das E-Book.

Vorwort Trägt Ihr Geld ein Lächeln?

Vor ein paar Jahren hatte ich ein etwas kurioses Erlebnis, das mich zum Konzept und zum Titel für dieses Buch inspiriert hat. Eine Frau, die ich gerade erst auf einer Party kennengelernt hatte, fragte mich, ob sie einen Blick in meine Geldbörse werfen dürfe.

So schockierend diese Frage manch einem auch erscheinen mag, in der japanischen Kultur ist es keine Seltenheit, dass man nach dem Inhalt seiner Geldbörse gefragt wird. Und da noch viele andere Leute mit im Raum waren, hatte ich auch keine Angst, sie könnte sich mit meinen Ausweispapieren davonmachen – oder mit meinem Geld. Also reichte ich ihr ohne langes Zögern meine lederne Brieftasche.

Dennoch war ich ein wenig erschrocken, als sie sofort auf das Bargeld zusteuerte und alle großen Scheine herausnahm.

»Der hier ist okay. Der ist gut. Der hier auch«, murmelte sie vor sich hin, während sie jeden einzelnen Schein begutachtete. Einen Moment lang dachte ich, sie würde nach etwas Bestimmtem Ausschau halten. Vielleicht sind ja besondere Symbole oder Markierungen auf den Scheinen? Aber ich erkannte schnell, dass sie nichts dergleichen suchte. Dann schockierte sie mich ein zweites Mal, indem sie die Scheine sortierte, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte.

»Gut gemacht. Ihr Geld sieht durchweg gut aus«, befand sie, während sie die neu sortierten Banknoten zurück in die Geldbörse steckte und mir diese wieder aushändigte.

»Das freut mich«, erwiderte ich leicht verwirrt, aber irgendwie auch erleichtert, dass ich den Test bestanden hatte. »Aber, wenn Sie mir die Frage gestatten, wonach haben Sie denn eigentlich gesucht?«

»Oh, ich habe nur nachgesehen, ob Ihr Geld ein Lächeln trägt.«

Sie führte dann noch weiter aus, dass Geld lachen oder weinen könne, je nachdem, wie es gegeben oder empfangen wurde. Wenn es aufgrund von Schuldbewusstsein, Zorn oder Schwermut gegeben wird, dann »weint« das Geld. Ist dagegen Liebe, Dankbarkeit oder Glück die Motivation, wird das Geld lächeln – oder sogar lachen –, weil es mit der positiven Energie des Gebenden erfüllt ist.

Geld hat die Fähigkeit, zu lächeln oder zu weinen?

Geld verwandelt sich, wenn es mit einer bestimmten Energie oder Empfindung ausgegeben wird?

WIE BITTE?

Obwohl ich zu dieser Zeit bereits recht wohlhabend war und glaubte, mich mit Geld ganz gut auszukennen, war ich doch einigermaßen verblüfft über diese Einsichten. Sie müssen wissen, dass ich immer ein glückliches Händchen mit Geld gehabt hatte. Als ich zwanzig war, nahm ich mir vor, mit dreißig glücklich und reich zu sein. Also gründete ich meine eigene Steuer- und Unternehmensberatung und half in den folgenden zehn Jahren vielen Menschen bei ihren finanziellen und geschäftlichen Anliegen.

Das klappte ganz gut – genau genommen so gut, dass ich es mir mit neunundzwanzig, als meine Frau und ich gerade glückliche Eltern eines kleinen Mädchens geworden waren, leisten konnte, zu Hause zu bleiben und unser Kind großzuziehen. Es war eine der glücklichsten Zeiten in meinem Leben – und die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Nicht nur, weil ich in der Lage war, so viel Zeit wie möglich mit meiner Tochter zu verbringen, sondern auch, weil ich durch sie meine zweite Karriere entdeckte: Millionen von Menschen zu einem glücklichen, begüterten und friedvollen Leben zu verhelfen.

Es geschah an einem herrlichen Tag, den ich mit meiner Tochter im Park verbrachte. Wir spielten fröhlich miteinander, als ich mitbekam, wie eine Mutter und ihre kleine Tochter, die ungefähr im Alter meiner eigenen Tochter war, sich stritten. Die Mutter war gestresst und in Eile. Sie schrie: »Deine Mama muss zur Arbeit! Also komm jetzt nach Hause.« Aber die Kleine sagte immerzu: »Wir sind doch gerade erst gekommen. Ich möchte noch spielen! Bitte!« Nach einem Kampf von mehreren Minuten wurde das kleine Mädchen von seiner Mutter heimwärts gezerrt. Mir taten das Kind und seine Mutter ganz furchtbar leid. Ich wusste, wenn diese Frau die Wahl gehabt hätte, wäre sie auch lieber im Park geblieben. Es war schließlich ein schöner, sonniger Tag. Welche Mutter würde da nicht gern an der frischen Luft mit ihrem Kind spielen? In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich etwas unternehmen musste. Ich wollte nicht nur dieser Mutter, sondern allen Eltern und auch anderen Menschen helfen, die nur mit Mühe über die Runden kommen. Ich wollte ihnen den Schmerz, den Stress und die Frustration nehmen. Also beschloss ich noch am selben Nachmittag, nachdem meine eigene Tochter keine Lust mehr zum Spielen hatte, einen kurzen Aufsatz zu schreiben und die Erkenntnisse, die ich im Lauf der Jahre über das Geldverdienen und ein prosperierendes Leben gewonnen hatte, weiterzugeben.

Als ich anfing, dachte ich, ich würde nur fünf Seiten zusammenbekommen. Doch als ich am Abend Schluss machte, stellte ich erstaunt fest, dass ich auf Anhieb sechsundzwanzig Seiten geschrieben hatte. Ich war so begeistert, dass ich den Aufsatz ausdruckte, die Seiten zusammenheftete und sie sofort an Freunde verschenkte. Zu meiner Überraschung fanden sie es toll. Bald riefen Fremde bei mir an und sagten, sie hätten davon gehört und wollten auch ein Exemplar. Also verbrachte ich mehrere Tage damit, Kopien auszudrucken, sie zusammenzuheften und an alle zu verschicken, die sie haben wollten. Ich wurde es jedoch schnell leid, jeden Tag nur Heftchen zu tackern. Als ich einem Freund mein Leid klagte, empfahl er mir eine Druckerei in der Nähe. Der Verkäufer am Telefon überredete mich zu einer Druckauflage von 3 000 Stück, um die Kosten zu senken. Und ich sagte ohne nachzudenken zu!

Schnell kam eine Lieferung zu mir nach Hause. Sie können sich bestimmt das Gesicht meiner Frau vorstellen, als sie die Massen von Bücherkisten sah, die ein ganzes Zimmer in unserem Haus füllten. Da sie aber ein netter Mensch ist, verzieh sie mir. Mehr oder weniger. Sie wollte es dieses eine Mal noch durchgehen lassen, unter einer Bedingung: Ich hätte einen Monat Zeit, um sämtliche Kisten wieder wegzuschaffen.

Was tat ich also? Ich verschenkte die Heftchen an alle, die ich kannte – oder auch nicht kannte. Aber als alles verteilt war, bekam ich immer noch Anfragen und Bestellungen. Zuerst wusste ich nicht, ob die Leute die Hefte haben wollten, weil der Inhalt gut war, oder weil es nichts kostete. Nichtsdestotrotz ahnte ich, dass ich auf dem richtigen Weg war. Als schließlich 100 000 Exemplare verschenkt waren, wusste ich es ganz sicher. An diesem Punkt rief mich sogar ein Verleger an und fragte, ob ich nicht Interesse daran hätte, ein ganzes Buch zu schreiben. Meine erste Reaktion war: »Auf keinen Fall! Ich bin kein Schriftsteller!« Doch der Verleger blieb beharrlich: »Sie haben alle Zeit der Welt. Warum versuchen Sie es nicht einfach mal?« Dagegen konnte ich nichts einwenden. Meine Tochter würde bald in den Kindergarten kommen, und was sollte ich dann mit meiner ganzen Zeit anfangen?

Schreiben konnte ich ja wohl.

Und genau das tat ich dann auch.

Seit jenem schicksalhaften Tag auf dem Spielplatz habe ich über fünfzig Bücher veröffentlicht und in Japan fast acht Millionen Exemplare davon verkauft. Nicht schlecht für einen Vater im Ruhestand, dem beim Spielen mit seiner Tochter eine Idee gekommen war. Was als jähe Erkenntnis und als Idee begonnen hatte, einer berufstätigen Mutter in Not zu helfen, entwickelte sich nicht nur zu einem neuen Beruf, sondern zu meiner Bestimmung im Leben. Diese Bestimmung, so wurde mir klar, war es, anderen zu helfen, ihre Bestimmung zu finden – und währenddessen wohlhabend und unabhängig zu werden. Es versteht sich wohl von selbst, dass ich nach fünfzig veröffentlichten Büchern der Meinung war, die »Sache mit dem Geld« ganz gut im Griff zu haben. Als mir dann allerdings meine neue Freundin, die geheimnisvolle Geldbörsen-Lady, mein Geld zurückgab, kam ich noch einmal ins Grübeln, ganz so, wie es mir vor all den Jahren auf dem Spielplatz ergangen war.

Ich fing an, über Geld als Energie nachzudenken.

GELD ALS ENERGIE

Als ich die Geldbörse in der Hand hielt, die meine neue Freundin mir soeben zurückgegeben hatte, ging mir durch den Kopf: Da bin ich aber froh. Das ganze Geld, das ich mit den Jahren eingenommen habe, kam von glücklichen Menschen – dankbaren und zufriedenen Menschen. Dann dachte ich kurz darüber nach, wie ich mein Geld verdient hatte. Ja, ich war tatsächlich durch Dienst für andere dazu gekommen. Ich hatte Menschen geholfen, erfolgreich, wohlhabend und selbstbewusst zu werden. Ich hatte ihnen zu einem Gefühl von Frieden, Freude und Dankbarkeit verholfen. Ich dachte daran, was die Menschen, die mich bezahlten, empfanden, wenn sie meine Bücher lasen oder meine Seminare und Workshops besuchten. (Ich habe auf der ganzen Welt Seminare mit jeweils Tausenden von Teilnehmern gegeben.) Dann dachte ich an meine Bücher und daran, wie viele Menschen ihretwegen ihr Leben verändert haben. Sie haben den Job gewechselt, geheiratet, Kinder bekommen und unglückliche oder toxische Beziehungen beendet. Ich habe von vielen gehört, die eigene Firmen gegründet haben. Manche haben ihre Firma sogar aus dem Nichts zu börsennotierten Unternehmen aufgebaut. Von anderen habe ich erfahren, dass sie zwar nicht sagenhaft reich geworden sind, sich aber reich fühlten – und sehr glücklich waren, egal, was ihre Kontoauszüge sagten. Da sie nicht mehr mit geldbedingtem Stress belastet waren, konnten sie neuen Lebensmut schöpfen. Ich werde zwar oft als »Finanzguru« oder »Finanzheiler« bezeichnet, doch bestand meine Aufgabe in den vergangenen zehn Jahren, wie mir dort mit meiner Geldbörse in der Hand klar wurde, eher darin, anderen zu helfen, die bereits in ihnen vorhandenen Instrumente zu entdecken, um damit ihr Leben und ihre Beziehung zum Geld selbst zu heilen. Dann ging mir auf: Ja, all die Menschen, die mir ihr Geld gegeben hatten, hatten es tatsächlich mit Gefühlen von Dankbarkeit und Freude erfüllt – mit so viel froh machender Energie. Das ganze lächelnde Geld in meiner Geldbörse befand sich dort dank anderer. Natürlich! Natürlich ist Geld Energie! Dann fing ich an, über meine eigenen Gefühle nachzudenken und über die Energie, die ich auf andere übertrage, wenn ich Geld ausgebe.

Ein paar Sekunden lang stand ich da und begriff: So viele Gefühle sind in unserem Geld verstrickt! So viele von uns laufen mit dieser ganzen Energie herum, und sie wirkt sich nicht nur auf uns selbst aus, sondern auch auf andere. Wir bilden uns ein, Geld wäre nur eine Zahl oder ein Stück Papier, aber es ist so viel mehr als das. Geld bringt so viele Emotionen mit sich – mehr, als uns überhaupt bewusst ist. Selbst wenn wir es bemerken – wenn wir zum Beispiel gestresst sind wegen der turmhohen Rechnungsstapel, unseres mageren Gehalts oder der fehlenden Rücklagen für die Zukunft –, denken wir zumeist, wir wären machtlos dagegen. Wir fühlen uns ohnmächtig und resignieren oder sind sogar verbittert und neidisch auf andere, die mehr haben als wir. Womöglich bemühen wir uns dann erst gar nicht, mehr zu verdienen oder einzunehmen. Stattdessen sagen wir Sätze wie: »So ist es nun mal, da kann man nichts machen!« So viele von uns betrachten Geld als Feind, als dunkle Macht, die verhindert, dass wir das uns zustehende Leben führen können oder Dinge tun, die wir gern tun würden. So wenige sehen das Potenzial des Geldes, uns mit Freude, Dankbarkeit und Glück zu erfüllen – besonders wenn wir es großzügig und mit der gleichen positiven Energie hergeben, mit der wir es empfangen haben.

Nachdem die geheimnisvolle Geldbörsen-Lady mir mein Geld zurückgegeben hatte, schaute ich nach unten auf das sicher im Scheinfach verstaute Bargeld. Und das brachte mich auf den Gedanken: Es existiert so viel Geld auf der Welt. So viel davon verbreitet genau in diesem Augenblick Glück und Liebe. Aber vieles verbreitet auch Kummer und Angst.

Ich überlegte, ob ich nicht etwas tun könnte, um der Welt zu so viel Liebe, Dankbarkeit, Freude, Wohlstand und Frieden zu verhelfen wie möglich. Ich überlegte, wie ich so viel froh machendes Geld in Umlauf bringen konnte wie möglich. Und so kam mir eine Idee, ganz ähnlich wie damals im Park mit meiner Tochter. Ich würde ein Buch schreiben. Ich würde meine Erkenntnisse mit anderen teilen – mit so vielen Menschen, wie ich erreichen konnte. Und dieses Buch, Happy Money, ist die Quintessenz aus dem, was ich gelehrt habe und was ich von so vielen anderen gelernt habe. Ich werde versuchen, Ihnen bei der Beantwortung der Fragen zu helfen, die im Lauf der Jahre so viele Menschen von mir beantwortet haben wollten:

Wie soll ich mit Geld umgehen?

Kann ich zu mehr Geld kommen, ohne dafür große Opfer bringen zu müssen?

Kann ich in meinem Leben jemals Frieden finden?

Was kann ich tun, um ein glückliches, erfülltes, begütertes und sinnvolles Leben zu führen?

Alle diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet. So wie meine anderen Bücher das Leben von Millionen von Menschen verändert haben, wird dieses Buch auch Ihres verändern.

Meine größte Hoffnung ist, dass dieses Buch Ihnen helfen wird, Ihr Leben aus einem ganz neuen Blickwinkel zu sehen und Ihr Verhältnis zum Geld zu verwandeln. Der häufigste Kommentar, den ich von meinen Lesern bekomme, ist: »Wow, das ist ja etwas völlig Neues. So habe ich Geld noch nie betrachtet.« Ich hoffe, Sie werden genauso empfinden. Ich hoffe, es wird der Beginn ihres Happy-Money-Lebens werden. Ich garantiere Ihnen, es wird spannend sein.

EinführungHappy Money & Unhappy Money

Es gibt zwei Arten von Geld: Happy Money und Unhappy Money. Mit Happy Money kauft ein zehnjähriger Junge am Muttertag seiner Mama Blumen. Happy Money ist das Geld, das Eltern mit Freuden zweimal umdrehen, um etwas für das Fußballcamp oder die Klavierstunden ihrer Sprösslinge beiseitelegen zu können. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie aus dem guten alten Geld Happy Money werden kann:

indem man einer Familie in Not aus der Klemme hilft

indem man einen bestimmten Betrag an die Opfer einer Naturkatastrophe schickt

indem man Kekse verkauft und den Erlös an ein Obdachlosenheim spendet

indem man in ein gemeinnütziges Projekt investiert

indem man von zufriedenen Mandanten Geld für seine Dienste entgegennimmt.

Alles Geld, das aus Liebe, Fürsorge und Freundschaft in Umlauf gebracht wird, ist Happy Money. Happy Money zaubert ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen; sie fühlen sich geliebt und umsorgt. In vielerlei Hinsicht ist es eine aktive Form von Liebe – eine Form, die man sehen, spüren und anfassen kann. Häufig kann Geld anderen auf eine Weise helfen, wie nichts sonst es vermag. Wenn jemand beispielsweise in echter Bedrängnis ist, weil, sagen wir, sein Haus abgebrannt ist, werden ihm Gebete und innere Anteilnahme nur bedingt weiterhelfen. Geld hingegen wird einer Familie wieder auf die Beine helfen, sie mit Essen versorgen und ihnen vorübergehend ein Dach über dem Kopf bescheren, wie es rein innere Anteilnahme nun einmal nicht leisten kann.

Im Gegenzug ist Unhappy Money dann im Spiel, wenn widerwillig die Miete, Rechnungen und Steuern bezahlt werden. Wir müssen gar nicht groß unsere Fantasie bemühen. Wir haben alle schon eine der vielen Formen von Unhappy Money kennengelernt:

beim Zahlen oder Bekommen von Unterhalt nach einer unschönen Scheidung

beim Erhalt des Lohns für eine Arbeit, die einem nicht gefällt, die man aber nicht aufzugeben imstande ist

beim unwilligen Abbezahlen von Krediten mit immensen Zinssätzen

beim Erhalt von Zahlungen, die nur sehr ungern geleistet werden – wenn zum Beispiel ein unzufriedener Kunde sagt: »Sie haben es zwar nicht verdient, aber ich bezahle Sie trotzdem, um den Vertrag zu erfüllen.«

beim Stehlen von Geld – von wem auch immer.

Geld, das mit Frustration, Wut, Gram oder Verzweiflung in Umlauf gebracht wird, ist Unhappy Money. Diese Art von Geld macht Menschen gestresst, verzweifelt, genervt, depressiv und zuweilen auch gewalttätig. Es beraubt Menschen ihrer Würde, ihrer Selbstachtung und ihrer Herzensgüte. Immer dann, wenn man Geld mit negativer Energie in Empfang nimmt oder hergibt, wird daraus Unhappy Money.

DIE WAHL DES FLUSSES

Wenn es zwei Arten von Geld gibt, dann gibt es auch nur zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Wir befinden uns in einem Fluss von entweder Happy Money oder Unhappy Money. Je nachdem, welchen Fluss Sie wählen, wird Ihr Leben und werden die Bilanzen in Ihrem Leben unterschiedlich ausfallen.

Lassen Sie mich das ganz deutlich sagen: Nicht wie viel Sie verdienen oder besitzen, ist verantwortlich dafür, ob Ihr Geld Happy Money oder Unhappy Money ist. Die Energie, mit der Ihr Geld gegeben und empfangen wird, bestimmt Ihren Fluss. Ob Sie nun viel verdienen oder nur sehr wenig, Ihr Geld kann sich in dem einen oder in dem anderen Fluss befinden.

Letztlich ist es Ihre Entscheidung. Wenn Sie im Fluss des Happy Money sein möchten, dann können Sie das auch. Sie können sich entscheiden, dankbar zu sein, wenn Sie Geld empfangen, und Sie können großherzig und mit Freude und Begeisterung geben. Allerdings habe ich bei meinen Seminaren und Workshops mit Tausenden von Individuen, die in finanziellen Dingen meinen Rat gesucht haben, die Erfahrung gemacht, dass das leichter gesagt ist als getan. Die meisten Menschen sind sich über ihre Beziehung zum Fluss des Geldes gar nicht im Klaren. Ich möchte sogar so weit gehen, zu behaupten, dass die meisten Menschen, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht, bereits in einer festen, unglücklichen Beziehung zu ihrem Geld stecken.

Und wo das Geld nicht glücklich ist, da sind es auch die Menschen nicht. Beides geht Hand in Hand, wenn Sie so wollen. Wenn beispielsweise Ihre Familie und die Menschen in Ihrer unmittelbaren Umgebung – in der Schule, am Arbeitsplatz oder in sozialen Gruppen – im Fluss mit einer Unhappy-Money-Gruppe sind, haben Sie aller Wahrscheinlichkeit nach schon eine gehörige Portion verbittertes, undankbares und liebloses Geld abbekommen.

Da die meisten von uns kein gesundes Verhältnis zum Geld haben, vergeuden wir viel wertvolle Zeit damit, uns über Geld zu ärgern und zu sorgen. Manch einer verabscheut es und findet es so schwer zu begreifen, dass er gar nicht erst darüber nachdenken möchte. Selbst wenn wir irgendwo im Hinterkopf wissen, dass wir uns irgendwann damit befassen werden müssen, vermeiden wir dies mit allen Mitteln. Einige von uns haben die Sorge um den Geldmangel so satt, dass sie kaum noch Energie für andere Dinge im Leben haben. Die Last der Arbeit, des Über-die-Runden-Kommens und des Mithaltens mit den Nachbarn macht uns depressiv. Sie wird dann irgendwann so erdrückend, dass wir den Rechnungsstapel immer höher anwachsen lassen. Wir bezahlen keine Rechnungen mehr. Wir zählen nicht mehr das Geld in unserem Portemonnaie und vermeiden den Blick auf den Kontoauszug. Und dann fangen die Probleme erst richtig an.

So wenige von uns sind sich dessen bewusst, wie viel Energie dafür erforderlich ist, sich mit Geld zu beschäftigen, oder wie sehr Geld selbst unsere einfachsten Entscheidungen bestimmt.

Ich möchte, dass Sie einen Moment lang innehalten und einmal darüber nachdenken. Unterscheiden sich Ihre Freunde und Verwandten in ihren finanziellen Mitteln und ihrem sozialen Hintergrund sehr voneinander? Pflegen Sie Umgang mit einer Golfclub-Elite, oder haben die meisten Ihrer Freunde anstrengende Achtstundenjobs oder arbeiten noch länger? Ähneln sich die Häuser und Autos Ihrer Freunde? Viele von uns glauben, es sei Zufall oder Glück, dass wir mit den Leuten verkehren, mit denen wir verkehren, aber es sieht ganz so aus, als würde unser Leben zum größten Teil von unserem sozioökonomischen Status bestimmt – ob uns das nun passt oder nicht.

Also ja, unser Leben wird bis zu einem gewissen Grad von Geld beherrscht. Wer wir sind, wo wir zur Schule gegangen, wo wir aufgewachsen sind, mit wem wir uns anfreunden, mit wem wir in der Arbeitswelt Beziehungen knüpfen und auf welche Weise wir unser Geld verdienen und ausgeben, davon hängt so viel in unserem Leben ab. Und lassen Sie mich Ihnen versichern, nicht nur auf die Armen und die Mittelschicht wirkt sich der Fluss des Geldes aus, und nicht nur sie können mit negativer Energie erfülltes Geld erhalten oder abgeben. Auch die gehobene Mittelschicht und die oberen Zehntausend werden vom negativen Fluss des Geldes beeinflusst. Ich kenne jede Menge wohlhabende Menschen, die, obwohl sie reicher sind als Krösus, eine Todesangst davor haben, alles zu verlieren. Sie wissen sich nicht einmal an ihrem Geld zu erfreuen – sie sind viel zu sehr davon gestresst, sich mit den Nachbarn zu messen.

Wenn reich sein Ihr Ziel ist, können Sie selbstverständlich darauf hinstreben. Doch die meisten Menschen sehen ein, dass sie ihre Probleme nicht lösen, indem sie viel Geld verdienen. Viele erkennen sogar, dass sie gar nicht so viel Geld brauchen, um ihr Traumleben zu verwirklichen. Es sind diejenigen, die durch das Heilen alter mit Geld assoziierter Wunden zu einer neuen Einstellung gefunden haben, die sich wirklich reich fühlen, unabhängig von ihrem Bankkonto.

WAS IST GELD DENN NUN?

Während der letzten Hälfte meines Berufslebens lag mein Fokus darauf, die finanziellen Wunden der Leute zu heilen. Wenn sie erkannt haben, wo diese Wunden liegen, wie sie zustande gekommen sind und inwieweit sie ihren Alltag beeinträchtigen, fangen die meisten Menschen an, heilsame Prioritäten zu setzen. Wenn Sie den Schmerz heilen, den Ihnen Geld verursacht hat, wird sich Ihre finanzielle Lage von Grund auf verändern – und zwar drastisch. Ihr Leben spiegelt Ihre Einstellung zum Geld wider. Wenn Sie der Meinung sind, dass es etwas ist, das zum Guten genutzt werden kann, das im Überfluss vorhanden ist und großzügig gegeben und empfangen werden kann, wird Ihr Verhalten diesen inneren Wandel reflektieren. Wenn Sie hingegen an negativen Denkweisen und falschen Ansichten über Geld festhalten – dass es böse ist, dass es Unheil bringt, dass es die Ursache all dessen ist, was in Ihrem Leben schiefläuft, können Sie wetten, dass sich diese innere Einstellung auch in Ihrer äußeren Wirklichkeit niederschlagen wird.

FRÜHE ERFAHRUNGEN MIT UNHAPPY MONEY

Auch wenn ich nie vorhatte, als Autor Menschen in Geldangelegenheiten zu helfen, begann meine Mission in Sachen Happy Money, als ich noch ganz klein war. Schon in jungen Jahren hat sich Geld sehr nachhaltig auf mein Leben ausgewirkt. Die Lektionen, die ich als Kind gelernt habe, sind mir in vielerlei Hinsicht bis zum heutigen Tag präsent.

Mein Vater war Steuerberater mit einer gut gehenden Kanzlei. Wenn seine Mandanten zu Besuch kamen, war es meine Aufgabe, ihnen Tee zu servieren. Ich vertrieb mir die Zeit damit, allen diesen erfahrenen Geschäftsleuten Fragen zu stellen, die sie einem achtjährigen Jungen niemals zugetraut hätten. Viele wussten nicht, wie sie reagieren sollten, wenn ich anfing, mich nach den Verkaufserlösen, der Eigenkapitalrendite, der Umsatzrendite oder dem Aktionärs­bonus zu erkundigen. Es war ein Spaß für mich.

Irgendwann fiel mir auf, dass einige der Mandanten meines Vaters etwas ärmlich gekleidet waren, mit der Zeit aber in schicken Anzügen und teuren Schuhen erschienen. Viele rüsteten, wo sie schon dabei waren, auch bei ihren Autos auf. Gleichzeitig beobachtete ich bei anderen eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung.

Selbst unter den Mandanten, die einen wohlhabenden Eindruck machten, konnte ich als Achtjähriger schließlich zwei grundsätzliche Typen unterscheiden: die Gereizten, Gehetzten, Geschäftigen auf der einen und die Geruhsamen, Zufriedenen, Glücklichen auf der anderen Seite.

Eines Nachmittags geschah etwas, das mich bis ins Mark erschütterte und nie mehr losließ. Ich kam aus der Grundschule nach Hause und fand meinen sonst so stoischen Vater in Tränen aufgelöst. Das war der Mann, der mir Karate und Kendō beigebracht hatte. Er hatte mich gelehrt, mich gegen Raufbolde zur Wehr zu setzen und diejenigen zu beschützen, denen Leid angetan wird. Ich konnte mir nichts vorstellen, was ihn zum Weinen bringen könnte, aber da saß er nun, wie ich ihn überhaupt nicht kannte, allem Anschein nach am Ende seiner Kräfte.

Meine Mutter nahm mich beiseite und erklärte mir, dass mein Vater sich für eine Tragödie verantwortlich fühlte, die sich ereignet hatte. Einer seiner Mandanten hatte seine gesamte Familie getötet und dann Suizid begangen. Weil mein Vater dem Mann einen Kredit verweigert hatte, als der ihn ein paar Tage zuvor verzweifelt um Geld angefleht hatte, gab er sich die Schuld.

Später erfuhr ich, dass mein Vater zunächst zwar Nein gesagt, aber durchaus vorgehabt hatte, seinem Mandanten das Geld zu einem späteren Zeitpunkt zu leihen. Er wollte der Familie aus ihrer schwierigen finanziellen Notlage heraushelfen, jedoch verhindern, dass das Geld umgehend in die Taschen von Kredithaien floss, die sich am Leid der Leute bereichern wollten.

Schweren Herzens richtete mein Vater die Beerdigung aus. Die Konsequenzen seines Handelns gingen ihm nie mehr aus dem Sinn, und er geriet in eine depressive Phase und begann zu trinken. Er hat sich nie mehr vollständig erholt. Sein Lächeln erlosch – und das unserer Familie ebenfalls. Es war niederschmetternd.

Bis dahin hatte ich Geld ausschließlich aus einer positiven Perspektive betrachtet. Kinder assoziieren Geld von sich aus nicht mit Angstgefühlen. Zum ersten Mal erkannte ich, dass Geld einem auch noch etwas anderes als Erfolg und Glück bescheren kann. Ein einziger Fehler, und man konnte seine gesamte Familie verlieren. Diese Einsicht hinterließ bei mir einen nachhaltigen Eindruck, was die düsteren Auswirkungen des Geldes betrifft. An diesem Tag beschloss ich, mich, wenn ich erwachsen war und verheiratet, finanziell auf sichere Füße zu stellen, damit meiner eigenen Familie niemals ein ähnliches Schicksal widerfahren würde.

Ich war vermutlich noch zu jung, um mir dessen voll bewusst zu sein, aber dieses Ereignis beeinflusste meine gesamte Sicht auf Geld. Was nützte es, dass meine Familie finanziell gut gestellt war, wenn Menschen in unserem Umfeld Geldprobleme hatten? Schließlich wirkt sich das Leben derer, die uns nahestehen, immer auch auf uns aus.

Ich beschloss, es mir zur Aufgabe zu machen, die Bedeutung des Geldes zu ergründen. Was war sein Sinn und Zweck? Ein paar Jahre später beobachtete ich eine Art Phänomen. Japan erlebte eine »Bubble Economy«, wie man es später nannte. Und wieder konnte ich hautnah die Beziehung der Leute zum Geld studieren – was passiert, wenn sie in einem Moment noch jede Menge davon besitzen und dann mit einem Mal gar nichts mehr.

Nachdem ich aufs College gekommen war, hielt ich Ausschau nach fähigen Lehrern, die mich in Geschäfts- und Finanzthemen unterrichten konnten. Erneut stellte ich eine Zweiteilung unter den wohlhabenden Menschen fest: frohe und unfrohe. Die frohen schienen eine wunderbare Beziehung zu ihren Familien zu haben, und alle arbeiteten in Bereichen, die ihnen Freude machten. Sie erfuhren sowohl von Angestellten als auch von Mandanten großen Respekt und würden ihr letztes Hemd für Menschen in Not hergeben. Im Gegenzug, so beobachtete ich, dachten unfrohe Reiche nur daran, wie viel mehr sie noch verdienen und wie sie ihre Vermögenswerte steigern konnten. Ihr ganzes Denken drehte sich um immer neue Geschäftsmodelle und darum, wie sie andere auf legalem Wege übervorteilen konnten. Sie waren die klassischen scheinheiligen Scharlatane: Ihre Angestellten behandelten sie im Allgemeinen schlecht, und zu Kellnern und Fahrern waren sie unverschämt. Gegenüber solchen, die ihnen zu Geld verhelfen oder sie irgendwie weiterbringen konnten, legten sie dagegen gutes Benehmen an den Tag.

Was machte die beiden Gruppen so verschieden?

Ich wusste, dass es für ihr Verhalten einen Grund geben musste. Und es musste auch irgendein Schema dahinterstecken, aus dem sich ein Sinn ergab. Warum wurden manche Menschen, die Geld besaßen, froh und großherzig und andere nicht?

Ich ahnte nicht, dass ich am Anfang einer lebenslangen Beschäftigung mit Happy Money stand.