Harte Tatsachen 2 - Andre Le Bierre - E-Book

Harte Tatsachen 2 E-Book

Andre Le Bierre

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Beschreibung

Leben wir in einer Generation, die tolerant genug ist, Homosexualität an den eigenen Kindern zuzulassen? Und was ist mit gleichgeschlechtlichem Sex zwischen Jung und Alt oder zwischen Schwarz und Weiß? Ist schwul nur einfach schwul oder hat schwuler Sex auch mehrere Facetten?

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Andre Le Bierre

Harte Tatsachen 2

Schwule Erotikgeschichten

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

Andre Le Bierre

 

Harte Tatsachen 2

 

Schwule Erotikgeschichten

Vorwort

 

Im zweiten teil von Harte Tatsachen geht es um homoerotische Kurzgeschichten, die alle samt auf Sex hinauslaufen.

 

In der Welt von Jungen, Männern, Schwarzen, Weißen, Schwulen und Bisexuellen geht es manchmal mehr um Gefühle und manchmal auch einfach nur um Sex! Ein wichtiger Aspekt, wie ich finde. Wer sich eingehend damit beschäftigt und sich vielleicht auch outet, sollte zumindest frei lieben können.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen …

Das geile Gefühl

 

Ich musste mich beeilen. Ich hatte nämlich noch einen Termin in Kiel. Von meiner kürzlich bezogenen Wohnung in Honigsee auf dem Land war ich circa eine halbe Stunde von Kiel entfernt. Seit der Trennung von meiner Frau vor ein paar Monaten brauchte ich etwas Ruhe und habe diese kleine Wohnung auf einem Bauernhof angemietet. Nach zehn Jahren Ehe war endgültig die Luft aus unserer Beziehung und es wurde Zeit, dass ich mich wieder frei entfalten konnte. In der Ehe war es ja immer so, dass man sich gemeinsame Tätigkeiten suchte und versuchte Toleranz füreinander aufzubauen. Doch im Laufe der Jahre war die Toleranz verschwunden und man befand sich eher in einem Käfig, als in einer Beziehung, die auf einer Liebe basierte.

 

Anfänglich war es etwas ungewohnt, so viel Zeit für sich selbst zu beanspruchen, aber es war auch eine Form von Freiheit. Und um diese effizient zu nutzen, hatte ich mein Hobby zur Berufung gemacht und schrieb an meinem Roman. Er war fertig und lag beim Querverweis Verlag in Kiel. Was ich schrieb? Über meine Ehe? Nein, ich fand heterosexuelle Beziehungskisten in Schriftform so uninteressant, wie schnulzige Filme oder Volksmusik. Literarisch beschäftigte ich mich mit den gleichgeschlechtlichen Gefühlen von Männern. Ich hatte schon immer wissen wollen, wie sich ein Mann in einen Mann verlieben konnte und ihm näher kam.

 

Ich selbst hatte mit mittlerweile drei Jahrzehnten noch keine homosexuellen Erfahrungen und konnte nur aus meiner Fantasie schöpfen. Anscheinend war meine Fantasie so authentisch, dass man meinen Roman veröffentlichen wollte und ich einen Termin bei dem Verlag bekam. Sicherlich erwarteten die einen Schwulen, der Ihnen erzählt, wie es zu der herzzerreißenden Geschichte kam. Aber damit konnte ich leider nicht dienen und kleidete mich natürlich auch so, wie ich mich selbst als normal empfand. Eine halbwegs moderne Jeans musste reichen, um meinen legeren Umgang zu betonen und ich schmückte mein Outfit mit einem oben offenen hochgekrempelten Hemd im hellen blau-weiß Karomuster. Ein paar Buffalo-ähnliche Schuhe mit dicker Sohle unterstrichen meine Größe von 178 cm. Ein letzter Blick in den Spiegel zu meinen kurzen Haaren und braunen Augen verriet mir: Nein, schwul siehst du wirklich nicht aus. Ich setzte mich in meinen Opel und fuhr los, über die B76, um schnellst möglich in der Stadt anzukommen.

 

Eine letzte Zigarette gefolgt von einem Fisherman´s Friend und einem mittel lauten soullastigen Titel von Tina Turner gab mir den letzten Adrenalinstoß. Wie sie es wohl kritisieren würden, meine persönliche Interpretation vom Schwulsein? Ich hatte keine Ahnung und stellte meinen Kleinwagen auf dem Parkplatz des Verlages ab. Am Empfang begrüßte mich eine junge blonde Dame mit überschminktem Gesicht. „Guten Tag, Herr Mailandt! Sie werden bereits erwartet. Kommen Sie!“

 

Ich folgte der hochbeinigen Blonden in das Besprechungszimmer und wurde vom Geschäftsführer Herrn Quert empfangen. „Ein wirklich besonderes Treffen, finden sie nicht, Herr Mailandt? Ich heiße sie Willkommen beim Querverweis-Verlag! Wir sind jungen neuen Autoren sehr aufgeschlossen und um es frei heraus zu sagen: Eine wirklich interessante gefühlsechte Interpretation, die sie da geschrieben haben! Aber was rede ich so lange um den heißen Brei herum. Darf ich Ihnen meinen Projektleiter Herrn Schiller vorstellen? Ich muss sie auch schon wieder verlassen. Wenn sie fragen haben, melden sie sich einfach!“

 

Der Mittvierziger ließ meine Hand los und reagierte auf das Öffnen der großen Flügeltür. Ein junger Mann, Ende Zwanzig trat in das Besprechungszimmer und stolzierte auf mich zu. Er hatte ein verschmitztes Lächeln und sah atemberaubend gut aus. Er hatte etwas Humorvolles in seiner Aura und als er mir seine warme Hand gab, spürte ich ein kurzes Zucken in meinem Arm, als er mit sanftem Druck meiner Hand ein kleines „Hallo“ signalisierte. Er schlenderte um mich herum und ließ meine Hand ganz sachte aus seiner gleiten. Dann hielt er vor dem großen Fenster und schenkte mir eine Handbewegung, die mir sagte, ich solle Platz nehmen. Er lächelte immer noch und sagte: „Ralf Schiller, Projektleiter für Queer-Literatur und Erotik. Sei willkommen und nimm doch bitte Platz. Ich darf doch Du sagen?“ Ich nickte erfreut und fand Ralf sofort sympathisch.

 

Ich fing an den Projektleiter etwas zu mustern und erkannte sofort ähnliche Züge an seinem Verhalten. Auch sein legerer Kleidungsstil gefiel mir außerordentlich. Er trug eine eben so moderne Jeans und ein Poloshirt, natürlich mit Firmenaufschrift. Seine halbwegs muskulösen und doch so angenehm gebräunten Arme waren sowohl männlich, als auch sehr gepflegt. Kurze leicht gekräuselte Haare schmückten seinen Kopf. Auch sein Gesicht war sehr gepflegt. Seine weichen Lippen, die sanft aufeinander schlugen, wenn er etwas sagte, fand ich wahnsinnig erotisch. Er sah mich an und in den blauen hellen Augen sah ich mehr, als nur den Gesprächspartner, der sich mir bot. „Schwieriges Thema, was?“, fragte er lächelnd. „Was?“, hakte ich sofort nach, weil ich kaum bei der Sache war. „Na, Homosexualität und Liebe. Ein wirklich schwieriges Thema und doch so perfektioniert erklärt, wie in deinem Roman! Darf ich fragen ...“, fuhr er fort.

 

Ich musste ihm sofort in sein Wort fahren und sagte: „Ob ich schwul bin? Nein, natürlich nicht! Ich hatte bis vor kurzem eine Frau an meiner Seite!“ Er presste seine Lippen aufeinander und meinte: „Entschuldige. Ich wollte eigentlich fragen, wie du auf diese schöne Geschichte gekommen bist!“ Ich lief ein bisschen rötlich an und versuchte mich aus der Misere zu reden. „Ähm, ja, natürlich. Es ist reine Fantasie! Ich habe es mir ausgedacht!“ Er schüttelte den Kopf und lachte. „Natürlich! Ausgedacht! Also, das musst du so auch unbedingt der Presse erzählen, wenn es zum Erfolg kommt!“

 

Dann war eigentlich alles besprochen, denn ich bekam prompt den Autorenvertrag zu den bereits bekannten Konditionen zur Unterschrift ausgehändigt. Er verabschiedete sich halbwegs schon und ich stand auf. Noch einmal gab er mir die Hand und diesmal wurde er nervös, so dass ich es sichtlich spüren konnte. „Auf eine gute Zusammenarbeit!“, sagte er und ich drehte mich mit einem „Danke“ schon zur Tür, als er immer noch fest meine Hand anfasste und mich am Herauslaufen hinderte. Ich drehte mich noch einmal um und sah ihm direkt in seine schönen Augen. Dann nahm er sich wohl allen Mut zusammen und knallte noch einen Spruch heraus. „Auch wenn du nicht schwul bist. So möchte ich doch gerne mit dir etwas trinken gehen, d.h. wenn du Zeit hast?“ Ich sah ihn fragend an und war immer noch in seiner Hand gefangen.

 

„Also, momentan haben wir den Jahrmarkt hier und ich könnte dir etwas von Kiel zeigen, wenn du möchtest.“ Damit hatte er mich doch tatsächlich zu einer Verabredung eingeladen. Ich fragte gleich nach. „Ist das so was wie ein Rendezvous oder eine Verabredung?“ Er lachte und sah mich mit tiefem Blick an. „Wovor hast du Angst? Du bist doch nicht schwul!“ Da musste auch ich lachen und nickte. Er bestand also darauf und sagte: „Es ist jetzt halb vier. Also wenn wir uns in einer halben Stunde am Empfang treffen? Ist das in Ordnung für dich?“ Ich nickte und verabschiedete mich von Ralf. Ganz irritiert schlenderte ich zum Auto und dachte nach.

 

Es war eine wirklich seltsame Situation, aber es war nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil, es war sogar aufregend für mich. Ich rauchte eine nach der Anderen und aß fast eine ganze Packung Fisherman´s Friend. Dann war es so weit. Ich suchte noch einmal die Toilette am Empfang auf und warf mir ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht, um mich zu erfrischen. Dann wagte ich den Gang zu ihm an die Eingangstür. Meine Knie waren weich und ich versuchte meine Aufregung mit einem freundlichem „... und was machen wir beiden Hübschen jetzt mit dem angebrochenem Tag?“

 

Da beugte sich Ralf über meine Schulter und legte seine warme Hand an meine Seite. Er flüsterte: „Na, was schon? Ich werde dich abfüllen, dann mit nach Hause nehmen und verführen!“ Ich musste mir das Lachen verkneifen und warf ein: „Du bist echt ´ne Marke. Glücklicherweise bin ich ja nicht schwul!“ Da legte Ralf den Arm ganz um meine Hüfte und schlenderte mit mir im Arm aus dem Verlag. Mir kam das etwas seltsam vor, aber ich genoss die Nähe. Ich fuhr ihm mit meinem Auto hinter her in die Stadt.

 

Auf dem Parkplatz seines Wohnhauses stellten wir die Autos ab und liefen die Stadt hinauf bis zur Fußgängerzone. Nach einer Weile lächelte er mich an und legte seinen Arm wieder um meine Hüfte. „Darf ich?“, fragte er. Natürlich durfte er. Er war nett und es war angenehm. So schlenderten wir durch die City und landeten nach einem längeren Fußmarsch in der Klosterbrauerei.

Wir tranken zwei Bier und saßen uns dabei gegenüber. Immer wieder trafen sich unsere Blicke und er flirtete heftig mit mir. Mir wurde das zum Verhängnis und ich war bereits knallrot angelaufen. Ich bezahlte und zog ihn mit hinaus auf die Straße. „Ich dachte, du wolltest magenunfreundliche Karusells besuchen!“, lachte ich. „Schon, sagte er! Ich wusste ja nicht, dass du es so eilig hast!“, entgegnete er prompt und hakte sich bei mir ein. Ich sah ihn an und lächelte. Dann legte ich den Arm um ihn, worauf er mich angrinste. Arm in arm liefen wir zum Wilhelmsplatz und redeten. Wir redeten viel und irgendwann sagte er: „Fühlt sich verdammt geil an, wenn man sich so versteht, oder?“ Geil? War das das richtige Wort dafür? Oh ja, es fühlte sich verdammt geil an, ihn im Arm zu haben.

 

Wir verstanden und auf Anhieb und stiegen gleich in den Top Spin und danach in den Break Dancer. Dann gab Ralf Gas und gab mir abwechselnd Bier und Feiglinge aus. Wir tranken und fuhren mit den nächsten Attraktionen. Autoscooter, Wilde Maus, und zum Schluss die Liebesbahn auf „rückwärts“. Dann ging das Dach zu und keiner konnte uns sehen. Durch die schnelle Fahrt wurde ich gegen Ralf gepresst, der mich anschließend fest im Arm hatte. Seine Hände lagen bereits unter meinem Hemd und auf meinem Bauch. Warme Hände, die mich zärtlich streichelten. Ich zog mich etwas von ihm, hatte aber nach zehn Sekunden keine Kraft mehr, mich zu halten. Das Karusell wurde immer schneller und Ralf flüsterte in mein Ohr.

„Na, da bin ich wohl doch anziehender, als ich dachte!“ Plötzlich spürte ich seine Lippen an meinem Hals und mein kopf fiel zu Seite. Sanft drückte er seine Lippen auf meine und fuhr mit seiner Zunge kurz durch unsere Lippen. „Danke für den schönen Nachmittag!“, sagte er und das Dach der Vespermann-Bahn ging wieder auf. Es blitzte und die Bahn wurde langsamer. Ich blieb trotzdem liegen und genoss seine Nähe. Ein paar grinsende Blicke belächelten uns.

 

Ein paar Applaus-Einlagen beim Aussteigen, es war nicht so schlimm. Hand in Hand schlenderten wir weiter über den Jahrmarkt und verließen dann den Platz. „Ich meine es ernst. Es war wirklich schön!“, sagte er und drückte meine Hand. Plötzlich standen wir vor meinem Auto. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Ich hatte genauso wie Ralf schon weit über einem Promille Blutalkoholkonzentration. „Ich muss irgendwie nach Hause kommen!“, lallte ich ihm ins Gesicht. Da nahm er meine Hand wieder auf und steckte meinen Autoschlüssel ein. Er zog mich ins Treppenhaus und ging mit mir in den ersten Stock. Er schloss eine Tür auf und präsentierte mir seine Wohnung. „Wieso?“, lallte er. „Wir sind doch schon zu Hause!“ Dabei grinste er mich an und holte uns eine Flasche Selters. Dann rupfte Ralf an meinen Klamotten und sagte: „Los zieh dich aus. Ab ins Bett mit dir!“ Ich zeigte ihm einen Vogel und lachte. „Ja, ja. Damit du mich in Ruhe ficken kannst?“

 

Ich zog mir meine Klamotten vom Leib und landete nur noch mit der Unterhose bekleidet auf seinem riesigen Bett in der flauschigen Bettwäsche. Ja auch Ralf hatte sich ausgezogen und kam zu mir. Er war allerdings ganz nackt. Ich hatte meine Augen geschlossen und spürte plötzlich seine Nähe, als er über mich kam. Es kam eine wilde Knutscherei und ich hatte schneller seine Zunge tief in meinem Mund, als ich „Ah“ sagen konnte. Wie ein Wirbelsturm forderte er mich mit einem geilen Zungenkuss heraus. Küssen konnte ich, das merkte er sofort. Er überfiel mich und raubte mir den Atem. Nicht einmal meine Frau hatte es drauf, so intensiv zu küssen. Mein Glied stand, obwohl ich Alkohol intus hatte und auch sein großer Penis war steif, wie ein Kanonenrohr.

 

„Aber ... was ... machen ... wir ... hier?“, schnappte ich zwischen seinen Küssen nach Luft. Dann flüsterte er mir ins Ohr. „Na, was wohl, Herr Erotikautor? Ich werde dich verführen und richtig ficken, oder meinst du, ich mache Spaß?“ Er lachte leise und schob mir seine Zunge wieder in den Mund, um sich den nächsten Kuss zu holen. Langsam rutschte er an meine Seite und machte sich an meinem Glied zu schaffen. Mit seinen warmen Händen massierte er es und ich wagte einen vorsichtigen Griff zwischen seine Beine. Sein harter Schwanz lag in meiner Hand, als er mich mit Küssen übersäte und an meinen Brustwarzen saugte und lutschte. Die Lust ging mit ihm durch und ich ließ mich fallen. Ich schloss die Augen und stöhnte laut auf, als er mich soweit hatte.

Mit einem lauten Schrei kam ich und döste auch kurze Zeit später infolge unseres Brausebrands weg. Ich wachte von dem Klingeln meines Handys auf und wühlte neben mir in der Hosentasche. Alle meine Klamotten lagen um uns herum verteilt auf dem Bett. Ralf lag nackt in meinem Arm und seufzte leise, weil er gerade wach wurde. Dann grinste er mich an. „Geh schon ran!“, flüsterte er. „Könnte ja ein Gespräch werden!“ Ich ging an das Handy und seufzte ins Telefon: „Jaaa?“ Ralf küsste sich derweil von meinem Bauch hoch zu meiner Brust und hörte mir zu, wie ich versuchte meine Verflossene abzuwimmeln.

 

Meine Stimme wurde ruhiger, als er mich beim Reden mit sanften Küssen am Kehlkopf ärgerte. Dann schnappte er zu und holte sich einen geilen Zungenkuss ab. Er legte seine Finger auf meine Hand, die das Telefon bediente und drückte meinen Daumen auf die rote Taste. Wie im Rausch sagte ich überrascht: „Du bist verrückt!“ Er lachte, setzte mir einen Kuss auf die Stirn und sagte: „Ja, nach dir! Obwohl du nicht einmal schwul bist!“ Dann stand er auf und stellte sich ans Fenster. Er drehte seinen Kopf noch mal nach mir um und lächelte. „Und? Gibt es jetzt einen zweiten Teil von deinem Roman?“ Sein Grinsen war breit. Mit meinem Finger lockte ich ihn zu mir, bis sich ihn greifen konnte und zog ihn wieder ins Bett. „Du hast Recht. Es ist ein verdammt geiles Gefühl, wenn man verliebt ist!“

Der Urlaubsflirt

 

Urlaubszeit … Zeit des Flirtens! Ich war auf dem Weg zum Bahnhof Altona. Die Sommerferien hatten gerade erst angefangen. Auf dem Bahnhof war die Hölle los. Tausende von Reisenden tummelten sich am überdachten Ende des Kopfbahnhofes in Hamburg. Mein Ziel war die Nordseeinsel Föhr. Meine Tante Carola befand sich in Rehabilitation der Westfalen Klinik. Aufgrund ihrer schweren Atembeschwerden hatte man sie operiert und zur Genesung nach Föhr geschickt.

 

Ich hatte mir als Raucher nie viele Gedanken über Krankheiten der Atemwege gemacht und selbst die schwere Erkrankung von Carola hielt mich vom Rauchen nicht ab. Ich wollte ein paar Urlaubstage nutzen, um von meinem Stress auf der Arbeit abzuschalten. Als Supporter für einen hiesigen Elektronik-Konzern hatte man genug Stress und gerade in den Sommerferien wollte ich zumindest in diesem Jahr einmal an den Strand. Da kam die Besuchsidee auf Föhr gerade recht. Um den Urlaub nicht zu teuer zu gestalten, hatte ich mich bei einer Mitfahrzentrale gemeldet und suchte schon mal nach dem richtigen Zug. Dieser wurde gerade an Gleis 4 in Richtung Niebüll bereit gestellt. Es war tierisch heiß und mir lief die Suppe schon vom Kopf. Dabei hatte ich wirklich alles getan, um möglichst leicht angezogen zu sein. Ich trug ein paar super-leichte Freizeitschuhe und eine abgeschnittene Jeans, dazu ein Muskel-Shirt und eine Sonnenbrille.

 

Ich war froh, dass eine Bekannte mir noch kurz vorher meine braunen Haare schneiden konnte. Ich hatte derzeit keine Freundin und glotzte sämtlichen Mädels hinter her. Auf dem langen Bahnsteig standen wirklich viele Mädels. Die meisten waren aufgrund der Wetterlage ja nur leicht bekleidet. Ich nannte das einfach „hoch-beiniges Wetter“. Bezüglich der momentanen sexuellen Abstinenz bekam ich natürlich schnell ein steifes Problem, was mich nachdenken ließ. Warum hatte ich keine Freundin? Ich denke, es lag an der stressigen Arbeit? Wer weiß das schon. Dennoch musste ich weiter und den Mitfahrer finden. Ich bestieg den Zug der Marschbahn über zwanzig Minuten vorher und suchte nach dem mir genannten Platz. Ein Tisch mit vier Plätzen, der noch frei war. Lediglich gegenüber war der Fensterplatz durch einen Rucksack versperrt. Ich setzte mich auf den gegenüber liegenden Platz und wartete. Anbei verglich ich die beiden Platznummern und schmunzelte.

 

Es musste die Mitfahrgelegenheit sein. Nach einer weile kam ein junger sportlicher Typ mit kurzen blonden Haaren schwang sich auf den Fensterplatz und grinste. Dann gab er mir die Hand und stellte sich als Frank vor. Ich stand auf und sagte: „Ja! Hi! Ich bin Christian. Dann klappt das ja doch mit der Mitfahrgelegenheit!“ Er gab mir ein verschmitztes Lächeln und sagte: „Natürlich. Profitieren wir doch beide von. Außerdem sind da noch zwei Mädels. Die holen nur noch ihre Sachen. Mädels? Das fand ich ja interessant. In dem Moment raschelte es neben mir.

Zwei junge Frauen setzten sich und nachdem Frank, Katja, Christine und ich uns miteinander bekannt gemacht hatten, war das erste Eis gebrochen. Katja war eine langhaarige süße Maus mit langen Beinen. Sie trug Hotpants und ein knappes Oberteil. Die Brust war nicht sehr üppig, aber dafür hatte sie ein süßes Gesicht. Christine, das Mädel neben mir war eher schüchtern. Doch sah sie ganz passabel aus. Mit den dunklen Haaren und ihren grünen Augen war sie schon ein toller Anblick. Ihre athletischen Beine hatte sie unter einem knappen Rock versteckt und das hautenge Oberteil sah fast wie ein Body aus.

 

Ich war etwas nervös, ließ mir aber nichts anmerken. Ich beschäftigte mich erst einmal mit meinem MP3-Player und nach einer Weile schlossen sich die Türen und der Zug startete in Richtung Nordsee. Nach ein paar Minuten ertönte die Stimme des Zugführers. „Wir heißen sie herzlich Willkommen im Zug der Nordostseebahn auf der Marschbahn von Hamburg-Altona nach Westerland auf Sylt mit Halt in Elmshorn, Itzehoe, Heide/Holstein, Friedrichstadt, Husum, Langenhorn, Niebüll, Klanxbüll, Morsum und Keitum. Wir haben eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern. Unser Boardbistro finden sie in Wagen 3 zwischen erster und zweiter Klasse. Für Getränke und andere Kleinigkeiten sorgt der Boarddienst mit Rollwagen, die sie während der Fahrt mehrfach aufsuchen werden. Mein Team und ich wünschen ihnen eine angenehme Fahrt. Der nächste Halt ist Elmshorn.“

Zirka zwei Stunden Fahrt lagen vor uns, bis wir den Anschlusszug zur Fähre nehmen konnten. Meine Mitfahrgelegenheit ging allerdings nur bis Niebüll. Die erste halbe Stunde war vorüber und wir näherten uns der Hochdonnbrücke, die uns über den Nordostseekanal führte. Den beiden Mädels war ein bisschen mulmig. Mir machte die Höhe nichts aus. Bei Zeiten lächelte Frank mich immer wieder an. Das war, als wollte er sagen: „Guck mal, die beiden. Die wären doch genau richtig für uns!“