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June F. Duncan

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Beschreibung

Herr Arschlos ist ein Staatsdiener, wie er im Buche steht: Gewissenhaft, fleißig und immer bemüht, die Angaben von oben umzusetzen. Er hat nur ein Problem: Er arbeitet bei der falschen Behörde – dem Jobcenter. Denn da sitzen immer diese Sozialschmarotzer herum, die, die nichts Besseres zu tun haben, als sich vor jeder ehrlichen Arbeit zu drücken. Und – herumzuhuren, das hätte er fast vergessen.   Satire: Ca. 20000 Zeichen i.L., ca. 3100 Wörter Inkl. Anhang: Knapp 30000 Zeichen i.L./ ca. 4500 Wörter 1. Auflage 09/2015

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Seitenzahl: 25

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June F. Duncan

Hartzhure

Allen betroffenen Frauen. Steht auf und wehrt euch! Und all den Menschen, die sich dafür einsetzen, dass solche Zustände hoffentlich bald nicht mehr existieren.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Copyright

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

 

Ebooks sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben Sie eine legale Kopie. Danke!

 

Text: June F. Duncan

 

Coverfoto: Stefan Ladda

 

Kontakt: www.bookrix.de/-june76

Vorwort

 

 

 

 

 

 

 

„Jeder Mensch ist unschuldig, solange nicht das Gegenteil bewiesen wird.“

 

(Artikel 6 der Menschenrechte)

Hartzhure

Herr Arschlos zählte zu den unzähligen kleinen Rädchen im Getriebe, ohne die unser großartiger Sozialstaat nicht funktionieren würde. Er war fleißig, korrekt und immer bemüht, die Vorgaben von oben auszuführen. Im Sinne des deutschen Steuerzahlers galt es, die Ausgaben des Staates so gering wie möglich zu halten. Selbstverständlich galt das auch für die unzähligen Drückeberger, die faulen Ratten, die, die jeder ehrlichen Arbeit aus dem Weg gingen und nichts anderes zu tun hatten, als saufend vor dem Fernseher zu hängen: Den Hartz-IV-Beziehern. – Und, er hätte es fast vergessen: Die nichts anderes zu tun hatten, als herumzuhuren und weitere gefräßige Schmarotzer in die Welt zu setzen.

Dem musste endgültig ein Riegel vorgeschoben werden!

Und eine dieser Tunichtsgute war Frau Kampfhund.

Seine Kollegin, Frau Weißnichtrecht, war vor einer Stunde in sein Büro gekommen und hatte sich vertrauensvoll an ihn gewandt.

„Kann ich Sie kurz stören...? Sie wissen ja, ich bin neu hier...“

Herr Arschlos machte eine wegwerfende Handbewegung und ließ sie eintreten. Sie war bestimmt fünf Jahre länger im Getriebe als er, aber neu auf ihrer Position. Und wie die meisten Frauen – vollkommen unqualifiziert. Er spielte mit dem Kuli in seiner Hand und wartete darauf, dass sie sich setzte.

„Nun, wissen Sie, ich habe hier einen Fall, bei dem ich nicht weiß, wie ich mit ihm umgehen soll“, begann sie schließlich.

Herr Arschlos nickte aufmunternd. Endlich mal jemand, der seinen Rat zu würdigen wusste.

„Es handelt sich um eine Frau, die mich gerade angerufen hat. Sie ist schwanger und möchte einen Mehrbedarf deswegen stellen.“

Herr Arschlos knirschte mit den Zähnen. Mehrbedarf wegen Schwangerschaft? Sollte der Staat vielleicht auch noch unterstützen, dass ein weiterer Hartz-IV-Empfänger herangezogen wurde? Das konnte er nicht zulassen.

„Und?“

„Nun ja, sie wirkte sehr aufgelöst. Sie meinte, nachdem wir die 300€ für ihre neue Waschmaschine schon nicht gezahlt hätten und vom Regelsatz vorsorglich jeden Monat 200€ einbehalten würden, da wir ein Einkommen annehmen, das sie nicht hat...“

„Einkommen, das sie nicht hat?“ Herr Arschlos kniff die Augen zusammen. Hartz-IV-Bezieher hatten doch immer noch ein Einkommen, von dem die Behörde nichts wusste. Denen musste man quasi im Vorfeld 200€ vom Regelsatz abziehen, damit die Berechnung halbwegs stimmte.

„Nun ja...“ Frau Weißnichtrecht knotete ihre Finger.

„Frau Weißnichtrecht“, Herr Arschlos drückte sich in seinem Stuhl gerade auf, „ich bin sicher, dass Sie Ihre Gründe hatten, den Betrag einzubehalten.“

„Aber natürlich. Sie hatte in den Monaten Oktober, November und Dezember jeweils Erwerbseinkommen. Ich habe das Einkommen des Monats Dezember als ihr zukünftiges Einkommen angesetzt.“

„Und wieso jammert sie dann?“

„Sie meinte, das sei irgendeine Aushilfstätigkeit gewesen, die nicht mehr besteht, und im Dezember hätte sie wegen der Feiertage besonders viel Geld verdient...“

„Pah.“ Herr Arschlos wischte imaginären Staub von seinem Schreibtisch. „Ausrede. Außerdem: Sie hat einmal einen Job gefunden, da wird sie jawohl auch einen weiteren finden. Ich meine, was wollen die Empfänger eigentlich von uns? Dass wir ihnen Zuckerwatte servieren? Es gibt genug Jobs da draußen, die soll sich mal nicht so anstellen. – Wo liegt nun das Problem?“

„Nun ja, sie klagt darüber, zu wenig Geld bekommen zu haben, mit dem sie kaum über die Runden kommt.“