Sommernacht und Meer - June F. Duncan - E-Book

Sommernacht und Meer E-Book

June F. Duncan

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Beschreibung

Auf diesen Urlaub habe ich mich schon lange gefreut: Eine Woche Korsika mit Michael, die Zweisamkeit genießen. Doch von Anfang an läuft alles schief. Erst gibt mein Corsa hinter Dijon den Geist auf, dann stehe ich alleine auf der Fähre. Und schließlich liegt statt Michael auch noch mein Kumpel Torben neben mir. Kann es noch schlimmer kommen? (Liebe, Erotik, Humor) Ca. 73500 Zeichen i. L., ca. 12100 Wörter 2. Auflage 01/2015

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June F. Duncan

Sommernacht und Meer

Torben

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Copyright

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

 

Ebooks sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben Sie eine legale Kopie. Danke!

 

Text: June F. Duncan

 

Coverfoto: Bernd Kasper / PIXELIO, www.pixelio.de

 

Kontakt: www.bookrix.de/-june76

Torben

Sorry, Schatz, kann nicht kommen, muss nach Frankfurt. Michael.

Das war jetzt nicht wahr, oder?

Ich starrte auf das grünliche Display meines Handys und fühlte mich dabei so schlecht wie die Farbe auf dem Monitor.

Nicht kommen.

500km war ich mit französischer Bummelbahn und zu Fuß weiter zum Hafen gereist, nachdem mein Corsa hinter Dijon den Geist aufgegeben hatte und jetzt auf einer Raste an der Autobahn vermutlich den Vögeln als Nistkasten diente. Und Michael würde nicht kommen.

Dabei wollten wir zu zweit Urlaub machen – eine ganze Woche lang. Nur wir zwei.

‚Hab’ ich’s dir nicht gesagt?’ Torbens vorlaute Klappe bohrte sich zwischen das Gekreische der Möwen in meinen Kopf.

Idiot! Wenn ich jetzt irgendetwas nicht gebrauchen konnte, dann ein Unterbewusstsein, das mir die besserwisserischen Kommentare meines Kumpels servierte.

Ich klappte das Handy wieder zu und ließ es in meine Tasche sinken.

Das Meer war blau und die Wellen klatschten weit unter mir gegen das muschelbewachsene Hafenbecken.

Es hätte so schön sein können! Zwei Liebende auf der Fähre nach Korsika, Hand in Hand an die Rehling gelehnt, den Blick über das weite Meer schweifend.

‚Aber nicht mit Michael. Das war so klar. Mensch, Clara, der hat sich doch um jedes zweite Treffen mit dir gedrückt.“

Blablabla.

Vielleicht half es, wenn ich sang.

Blöderweise konnte ich nicht singen.

‚Ich sag’s ja, es bringt nichts, die liebende Hausfrau zu mimen. Kuchen backen für ihn und ihn dann mit mir essen, weil er mal wieder absagt.’

‚Du glaubst ja grundsätzlich nicht an die Liebe’, knurrte ich mit zusammengepressten Lippen.

‚Nö – wieso auch? Die ewige Liebe gibt es nicht. Es gibt nur heißen Sex und ein paar Verrückte, die meinen, sich für ewig an einen Menschen binden zu müssen, auch wenn sie sich schon nach zwei Jahren nichts mehr zu sagen haben.’

‚Wenn es diese Verrückten nicht gäbe, hätte unsere Gesellschaft keinen Bestand. Wer zöge dann die Kinder groß, he?’ Genervt kratzte ich am Lack der roten Rehling.

‚Wieso muss man heiraten, um Kinder großzuziehen? Das ist doch Blödsinn. Es gibt Kulturen, da kümmert sich das ganze Dorf um die Kinder.’

‚Und da wirst du noch weniger um eine Ehe herumkommen.’

‚Und? Ist das Liebe? Ist das erststrebenswert?’

Schluss jetzt!

Es reichte, alleine auf der Fähre zu stehen, ich musste nicht auch noch mit meinem nicht anwesenden Kumpel diskutieren.

Ich schob mir das Käppi einen Tick aus dem Gesicht und blickte auf das Deck unter mir. Ein Matrose löste die Leinen von den Docks.

Wieso konnte Michael diese blöde Tagung nicht einfach absagen.

Oder später kommen.

Natürlich! Er würde ein paar Tage später nachkommen. Ich würde in der Zwischenzeit schon mal das Hotel inspizieren, mir ein paar schicke Klamotten kaufen und die besten Liegeplätze auskundschaften. Und wenn er dann käme, dann würden wir zusammen essen gehen, in eines dieser kleinen Lokale, bei Kerzenschein bis tief in die Nacht zusammen sitzen und Hand in Hand am Strand entlang schlendern.

In Gedanken sah ich Torbens grinsende Visage vor mir.

Woher nahm dieser Typ eigentlich sein Selbstbewusstsein? Er war kein Frauenheld, sah nicht wirklich gut aus, trug schrecklich langweilige Kleidung, einen dämlichen Haarschnitt und eine unvorteilhafte Brille. Er sah aus wie ein netter Junge. Aber bestimmt nicht wie ein Lebemann. Und mit einer Frau hatte ich ihn auch noch nie zusammen gesehen, jedenfalls nicht flirtend, nur kumpelhaft halt.

Der Matrose rief etwas auf französisch, was ich nicht verstand.

Auch nicht sonderlich gut aussehend, aber wenigstens braun gebrannt.

Ich mochte gar nicht an Torbens Arme denken, die unter den langärmligen Hemden vermutlich so weiß wie meine Magermilch im Kühlschrank waren.

Wenigstens stand er jetzt nicht neben mir.

Das war wirklich ein Vorteil am Alleinsein. Ich musste mir nicht auch noch Torbens blöden Kommentare anhören.

Über meine durch die Hitze ruinierte Frisur zum Beispiel. Oder darüber, eine viel zu schwere Tasche mitgeschleppt zu haben, die mir abwechselnd links und rechts in den Oberschenkel geknallt war und dort blaue Flecken hinterlassen hatte, während sie jetzt harmlos zu meinen Füßen lag.

Zu meinen schmerzenden und müffelnden Füßen. Weil ich die Schuhe über Nacht angelassen hatte. Konnte ja nicht wissen, ob ich sie ansonsten je wieder in die Schuhe bekommen würde.

Der Motor wurde angelassen und das Schiff manövrierte aus dem Hafen. Ich lehnte mich über die Rehling und sah den Schaumkronen weit unter mir zu, die sich in dem aufbäumendem Wasser kräuselten.

Die hatten’s gut. Keine Probleme mit Männern.

„La place est libre?“ Neben mir tauchte plötzlich ein Mittdreißiger auf. „Tu...“

„Je ne parle pas francais“, antwortete ich schnell, ehe er mich weiter zutexten konnte.

„Oh, tu parle anglais?“

„Nein“, log ich, in der Hoffnung, er würde mich in Ruhe lassen.