Heilen mit natürlichen Hormonen - Günter Harnisch - E-Book

Heilen mit natürlichen Hormonen E-Book

Günter Harnisch

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  • Herausgeber: Riva
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Fühlen Sie sich müde, schlapp, gestresst und krank? Ein ausgewogenes Hormonsystem ist essenziell für Ihr Wohlbefinden. Nicht nur das Alter, sondern auch Stress kann dafür verantwortlich sein, dass die Hormonproduktion nachlässt. Anstatt auf künstliche Hormone zu setzen, die der Gesundheit schaden und Krebs auslösen können, zeigt Ihnen Dr. Günter Harnisch, wie Sie Ihr hormonelles Gleichgewicht auf natürliche Weise wiederherstellen können. Er stellt Ihnen die Wirkungsweise pflanzlicher Stoffe vor, mit denen Sie die Bildung körpereigener Hormone gezielt ankurbeln können, und erklärt, wie Sie Mangelzustände durch Naturheilmittel und die richtige Ernährung ausgleichen können. Einfache Tests zur Selbstdiagnose und praktische Tipps zur Behandlung helfen Ihnen dabei, die Produktion von Serotonin, Testosteron, Thyroxin und anderer Stoffe wieder in Schwung zu bringen. So können Sie Beschwerden heilen, dauerhaft gesund bleiben und das Leben aktiv und voller Freude genießen – Nebenwirkungen ausgeschlossen.

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Seitenzahl: 194

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Dr. Günter Harnisch

HEILEN MIT natürlichen Hormonen

Dr. Günter Harnisch

HEILEN MIT natürlichen Hormonen

Die Hormonbalance wiederherstellen und dem Alter ein Schnippchen schlagen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Wichtiger Hinweis:

Dieses Buch ist für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solche benutzt werden. Wenn Sie medizinischen Rat einholen wollen, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt. Der Verlag und der Autor haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.

Originalausgabe

1. Auflage 2019

© 2019 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Stephanie Kaiser-Dauer

Umschlaggestaltung: Sonja Vallant

Umschlagabbildung: K N/Shutterstock.com

Satz: Ortrud Müller, Die Buchmacher, Köln

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-7423-1064-4

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0685-9

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0686-6

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter:

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Für Alice und Christine

Inhalt

Vorwort

Teil I Alter und Stress schwächen das Hormonsystem

1 Dem Alter ein Schnippchen schlagen

2 Stress macht alt und krank

Teil II Therapie mit künstlichen oder natürlichen Hormonen?

3 Hormone: Botenstoffe, die Lebenskraft transportieren

4 Was in der herkömmlichen Hormontherapie schiefgelaufen ist

5 Wenn die körpereigene Hormonproduktion nachlässt

6 Ärzte und natürliche Hormone

7 Drei Säulen der natürlichen Hormontherapie

Teil III Hormon-Power durch Nahrungsergänzung

8 Serotonin: Wohlfühlhormon Nr. 1

9 Progesteron aus wilden Yamswurzeln gegen das Altern

10 Testosteron: Tatkraft und Genussfähigkeit stärken

11 DHEA: Lebenskraft und Langlebigkeit

12 Tyrosin: Power für die Schilddrüse

13 Melatonin: Guter Schlaf hält jung

14 Ginseng regt die Hormonproduktion an

15 GABA für mehr innere Ruhe

16 Ashwagandha: Alleskönner aus dem Ayurveda

17 Zink für bessere Stimmung

18 Vitamine B und D: Zellenergie für alle Fälle

Teil IV Hormonfreundliche Ernährung

19 Powerfood für eine optimale Hormonversorgung

20 Hormonaktive Ernährung: Lebenskraft pur

Teil V Veränderungen im Lebensstil

21 Bewegung in der Natur bringt die Hormone auf Trab

22 Gesund denken

23 Häufig gestellte Fragen

Dank

Literatur

Vorwort

»Das Alter ist kein Abstieg, es ist Leben für Fortgeschrittene. Darauf kann und darf man sich freuen« – so Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Komiker.1 Wer sich auch in fortgeschrittenem Alter viel freut, vermindert all den Stress, der Entzündungsprozesse unterschiedlichster Art begünstigt und ganz allgemein das Krankheitsrisiko erhöht.

In diesem Buch geht es um unterschiedliche Möglichkeiten, dem Alter ein Schnippchen zu schlagen und sich möglichst lange am Leben zu freuen. Es geht darum, chronischen Krankheiten zu entgehen, die uns in unserem immer schwieriger werdenden Lebensumfeld bedrohen. Der Wunsch, dem eigenen Leben möglichst viele aktive Lebensjahre hinzuzufügen, erfüllt von Lebensfreude und Genussfähigkeit, beherrscht die Menschen seit uralter Zeit. Jetzt rückt seine Erfüllung in greifbare Nähe. Die Lebensuhr lässt sich zurückdrehen.

Die hier beschriebenen Heilmethoden eignen sich aber auch für jüngere Menschen. Bei ihnen dienen sie dem Ziel, die körpereigene natürliche Hormonproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen und bestehende Hormonmangelzustände auszugleichen. Das geschieht auf mehreren unterschiedlichen Wegen: durch natürliche Hormone, Pflanzenheilmittel oder geeignete Nahrungsergänzungsmittel, die man dem Körper zuführt, ebenso aber auch durch eine optimale Hormon-Power-Ernährung. Hinzu kommen die Chancen einer Lebensführung, welche die eigene Hormonproduktion kraftvoll in Schwung bringt und so Fitness und Gesundheit (wieder)herstellt.

Für welchen Weg Sie sich entscheiden, liegt ganz bei Ihnen selbst. Außerdem entscheiden Sie darüber, ob und welche der hier vorgestellten Methoden Sie miteinander kombinieren möchten und ob Sie diese Methoden nacheinander ausprobieren oder alle gleichzeitig anwenden wollen.

Jeden der hier beschriebenen Wege können Sie problemlos alleine gehen. Doch ebenso gut ist es möglich, sich mit Partnern, Freunden, Gleichgesinnten oder in Selbsthilfegruppen zusammenzufinden. Gemeinsam geht manches leichter.

In diesem Buch werden Sie reichlich Anregungen finden, aus denen Sie ganz nach Ihrem persönlichen Bedarf das für Sie Passende auswählen können. Dafür brauchen Sie nur den Mut, die Vorschläge selbst auszuprobieren und dabei in sich hineinzuhorchen, was Ihnen guttut und was nicht. Erste Erfolge werden Sie sehr schnell spüren. Wo es um schon lange Zeit vorhandene chronische Leiden geht, brauchen Sie vielleicht manchmal auch ein wenig Geduld. »Alte« Leiden sind nicht von einem Tag auf den anderen entstanden. Und kein Mensch kann sie einfach wegzaubern.

Gesundheit ist ein Weg, kein Besitz. Diesen Weg lohnt es, ein Leben lang zu gehen.

Als Autor wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Freude dabei und guten Erfolg!

Warendorf/Wangerooge, im Mai 2019

Dr. Günter Harnisch

Teil I

Alter und Stress schwächen das Hormonsystem

1

Dem Alter ein Schnippchen schlagen

»Die Medizin ist so weit fortgeschritten, dass niemand mehr gesund ist.«

Aldous Huxley, britischer Schriftsteller, 1894–1963, bekannt vor allem durch seinen Roman Brave New World, in dem er 1932 eine total manipulierte Zukunftsgesellschaft vorstellt, der wir uns heute in der Realität bereits erstaunlich annähern

Die Schulmedizin hat ihre großen Verdienste. Dazu gehören beispielsweise der Einbau von Herzschrittmachern und vor allem die moderne Unfallmedizin. Sie ist unübertroffen. Die modernen Diagnosemöglichkeiten sind tatsächlich so gewaltig fortgeschritten, dass kaum noch ein Mensch heute den Normen für Gesundheit entspricht. Welche Normen das sind, legen die Mediziner selbst fest – weltweit, anhand der jeweils neuesten Forschungsergebnisse. Auf internationalen Konferenzen treffen sie so die Entscheidung, wer als behandlungsbedürftig gilt und womöglich sein ganzes Leben lang Blutdrucksenker, Statine gegen zu hohe Blutfettwerte, Mittel gegen zu hohen Blutzucker oder Betablocker zur Vorbeugung gegen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Diabetes einnehmen muss. Das alles sind Medikamente, die zwar helfen, aber mit schwer einschätzbaren Nebenwirkungen verbunden sein können. Sie sind keinesfalls harmlos, schon deshalb nicht, weil sich ihre Nebenwirkungen möglicherweise potenzieren, vor allem wenn – wie in der Praxis üblich – mehrere davon gleichzeitig eingesetzt werden. Nicht selten nehmen Menschen bis zu zwölf verschiedene Medikamente pro Tag ein. Ein lukratives Geschäft für die Pharmaindustrie, das sie sich so leicht nicht aus der Hand nehmen lässt.

Anti-Aging: Stiefkind der Medizin

Ausgesprochen schlecht steht es dagegen um die Vorsorgemedizin. Wenn man von den nicht gerade ungefährlichen Schutzimpfungen einmal absieht, gibt es sie im Grunde überhaupt nicht. Kein Schulmediziner kann seinen Patienten Hilfe gegen das Altern anbieten oder ihnen sagen, wie sie ihr Leben glücklicher leben oder wenigstens besser schlafen können. Zwar verordnen sie Viagra, damit die Liebe nicht ganz auf der Strecke bleibt. Aber was sind das für Hämmer! Für ältere Menschen mit bereits vorhandenen Herz- und Kreislaufschädigungen können sie schnell zur akuten Gesundheitsgefährdung werden.

»Die Medizin täte gut daran, ein bisschen bescheidener zu werden«, sagt Dr. Eckart von Hirschhausen in einem ZEIT-Interview. Die Medizin signalisiert nach außen den heldenhaften Anspruch »Wir können alles Leiden dieser Welt heilen.« Doch dieser Anspruch wird weder den Patienten noch den Ärzten gerecht. Von Hirschhausen fordert, die Ärzte sollten sich mehr als Begleiter verstehen. So könnten sie viel dafür tun, damit »die Menschen in den Leitplanken eines guten Lebens bleiben. Alter ist keine Krankheit.«2

Alter ist keine Krankheit

Sollte es wirklich keine sanfteren Problemlösungen gegen Altersverschleiß und nachlassende Vitalität geben, auf die sich die Medizin stützen kann, um ihren Patienten zu helfen?

Eine Handvoll ganzheitlich denkender Ärztinnen und Ärzte aus den USA, Großbritannien und Deutschland hat sich auf die Suche begeben – unabhängig voneinander. Und sie waren erfolgreich. Was sie fanden, ist ein vollkommen neuer Therapieansatz, mit natürlichen Hormonen Mangelzustände zu beseitigen. So schaffen sie eine Barriere gegen Krankheit und Alter – und das ohne unangenehme Begleiterscheinungen.

Eine Therapie entwickelt sich zur Selbsthilfemethode

In diesem Buch wird die ursprüngliche Methode der Pioniere einer natürlichen Hormontherapie weiterentwickelt. Wir haben sie in unserem Arbeitskreis: gesund leben erprobt und sie so einfach gestaltet, dass Laien sie anwenden können, die bereit sind, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Der Arbeitskreis: gesund leben ist eine unabhängige Selbsthilfeorganisation, die keine Fördermittel oder Spenden in Anspruch nimmt und ohne Werbeeinnahmen frei von Einflussnahmen jeder Art arbeitet. Ihre Mitglieder, Laien unterschiedlichster Altersgruppen ebenso wie professionelle Angehörige der Gesundheitsberufe, sind ehrenamtlich tätig. Ihnen geht es nicht um Profit, sondern um Hilfe zur Selbsthilfe und um Gesundheitsvorsorge.

Ihr Ziel besteht darin, interessierten Menschen alternative Wege zur Gesundheit aufzuzeigen, die sie selbstverantwortlich gehen können. Dies muss keineswegs zu einer Abkehr von der Schulmedizin führen, ebenso gut lassen sich natürliche Heilmethoden mit schulmedizinischen oder noch anderen Alternativen verbinden. Es gibt nicht nur ein Entweder-oder, sondern außerdem ein Sowohl-als-auch.«

Mehr Selbstverantwortung

Mut zu mehr Selbstverantwortung ist erforderlich, um diesen Weg zu gehen. Damit wächst zugleich die Fähigkeit, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören und ihnen zu vertrauen. Leichter wird das Leben auf diesem Weg, weil mehr Hoffnung und mehr Freude ihn begleiten. Schwerer dagegen: Man kann seinen Körper nicht mehr länger in der Reparaturwerkstatt abgeben und warten, bis der Arzt kommt und ihn repariert. Man ist aber auch niemandem mehr hilflos ausgeliefert, sondern kann seinen eigenen Heilungsprozess aktiv begleiten und ihn selbst gestalten, ohne Abhängigkeit von den künstlichen Produkten der Pharmakonzerne mit all ihren Nebenwirkungen. Viele Menschen erleben diesen Weg als faszinierend. Ihre Begeisterung stärkt die eigene Heilkraft. Sie wirkt zugleich als Aufbruchssignal für andere Menschen in ihrem Lebensumfeld. Begeisterung steckt an! Begeisterte sterben jedenfalls nicht an Langeweile.

Natürliche Hormone: Schlüssel zur Gesundheit

Ein hormonelles Ungleichgewicht mithilfe natürlicher Hormone wieder ins Lot zu bringen, lässt einen Patienten meist schneller gesund werden, als dies mithilfe von Medikamenten und Operationen möglich wäre, so der US-Arzt Dr. Michael Platt, einer der Pioniere der natürlichen Hormontherapie3, die uns in diesem Buch noch öfters begegnen wird.

Natürliche Hormone sind in ihrer biochemischen Struktur vollkommen identisch mit den Hormonen, die der Körper selbst produziert. Daher hat der Körper keinerlei Probleme, sie aufzunehmen und zu verarbeiten. Bei synthetischen Hormonen wird dagegen die natürliche Beschaffenheit künstlich nachgeahmt. Sie sind wie Nachschlüssel, die nicht richtig passen. Wendet man sie über längere Zeit an, kann der Körper Schaden nehmen. So führte beispielsweise der Einsatz künstlicher Östrogene zur Herstellung der Antibabypille nachweislich zu einer höheren Brustkrebsrate, was die Schulmedizin lange Zeit schlichtweg ignoriert hat (mehr dazu in Kapitel 2, Abschnitt. »Was in der herkömmlichen Hormontherapie schiefgelaufen ist«).

Durch den Einsatz natürlicher Hormone können selbst Krankheiten zum Verschwinden gebracht werden, die auf den ersten Blick scheinbar nichts mit Hormonen zu tun haben. Das gilt zum Beispiel für bestimmte Arten von Depressionen, Schwindelzustände, Schlafprobleme, Übergewicht, Migräne, Herzrhythmusstörungen, Fibromyalgie und andere manchmal rätselhafte Schmerzzustände.

Wird das Altern abgeschafft?

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 30 Jahre gestiegen – auf 83 Jahre für Frauen und auf 78 Jahre für Männer. Mit jedem Tag steigt sie ein bisschen weiter. Das von Menschen höchste zu erwartende Lebensalter liegt inzwischen bei weit mehr als 100 Jahren.4 Dank der Fortschritte in der Medizin wird es immer höher. Doch die Zahl der erreichten Lebensjahre allein sagt nichts über die Qualität der Verlängerung aus. Für viele Menschen sind nur mehr Krankheitsjahre dabei herausgekommen, Jahre des Leidens und Siechtums, verlängert durch Maßnahmen der modernen Medizin.

Dass sich das Altern verzögern lässt, indem man die körpereigenen Reparaturmöglichkeiten unterstützt oder verschlissene Teile ersetzt, ist sicher. Die rasant fortschreitenden Methoden der Genentschlüsselung lassen erwarten, dass sich die Spanne der vitalen Jahre eines Menschen weiter ausdehnen lässt, als wir bislang ahnen.

Im Gesundheitswesen werden Tag für Tag gigantische Summen für alte Menschen ausgegeben – wenn auch derzeit vielleicht noch nicht wirksam genug. Der Altersforscher Aubrey de Grey aus Kalifornien ist von der Sinnhaftigkeit dieser Ausgaben überzeugt. Für ihn gilt: »Nicht der Gedanke, die Natur zu manipulieren, ist unmoralisch, sondern der Gedanke, einer alternden Gesellschaft neue Therapien vorzuenthalten.«5 Die Therapie mit natürlichen Hormonen wird ihren Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten, allerdings ohne Manipulationen und zu weitaus geringeren Kosten.

2

Stress macht alt und krank

Stress und seine Folgen für die Gesundheit

Nach allem, was man bislang darüber weiß, scheint Stress einer der Hauptkrankheitsverursacher zu sein. Allem Anschein nach ist er vor allem für Krankheiten verantwortlich, die mit dem Arbeitsprozess zusammenhängen. In Amerika beziehen sich inzwischen bis zu 90 Prozent aller Hausarztbesuche auf durch Stress ausgelöste Gesundheitsprobleme.6 Die Zahlen für Deutschland werden nicht viel anders aussehen.

Fast jeder fühlt sich in seinem Leben gestresst – mal mehr, mal weniger. Aber was ist Stress überhaupt? Und was geschieht in unserem Körper, wenn wir unter Stress leiden?

Stress bezeichnet eine besonders starke Form von Beanspruchung. Sie kann auf schwere körperliche Arbeit zurückzuführen sein, ebenso aber auch auf Lärm, Leistungssport oder besonders starke psychische und geistige Belastungen. Hier sind zum Beispiel die Angst vor Versagen oder vor Gesichtsverlust zu nennen. Ähnlich wirken Verlustangst und Todesangst oder schwere Krankheiten. Krieg, Unfälle, Trennungen oder der Tod eines geliebten Menschen lösen Stress aus – ebenso wie Umweltschadstoffe, Strahlungen durch elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen oder schnurlosen DECT-Telefonen, Fehlernährung oder Infektionskrankheiten. Stress wird von den Menschen unterschiedlich stark empfunden. Was der eine noch anregend findet, ist für den anderen bereits eine als Stress wahrgenommene Leistungsanforderung. Stress liegt vor, wenn sich jemand den Anforderungen auf körperlicher, geistiger oder psychischer Ebene nicht gewachsen fühlt.

Typische Stressfaktoren sind Zeitmangel, übermäßige Verantwortung bei der Arbeit oder in der Familie, Lärm, Überforderung, Angst nicht zu genügen, seelische Probleme und ungelöste Konflikte. Solche Überforderungen wirken sich nachteilig auf die Psyche und auf die Befindlichkeit des Körpers aus. Sie können die Gesundheit stark schädigen.

Meist verbinden die Betroffenen ihren Stresszustand mit einem Gefühl von Druck und Anspannung. Bei Stress werden notwendige Körperreaktionen aktiviert, um eine schnelle Energiebereitstellung sicherzustellen. So erhöht sich die Herztätigkeit, die Durchblutung der Organe und Muskeln nimmt zu, ebenso die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Die Arbeit des Immunsystems wird dagegen reduziert.

Stress ist nur schädlich, wenn er als negativ empfunden wird, als Sorge, Kummer oder Bedrängnis. Fühlen wir uns einer Herausforderung gewachsen, so empfinden wir sie nicht als schädlichen Stress, sondern eher als positiv und anregend. Positiven Stress aber brauchen wir, um unser Leben als sinnvoll zu erleben und es entsprechend zu gestalten.

Stress führt zu Mangel an Wohlfühlhormonen

Seit uralter Zeit geschieht das so: Wenn Menschen sich plötzlich einer Gefahr ausgesetzt sehen, mobilisiert ihr Körper sofort alle Kräfte, um der Angst auslösenden Situation zu begegnen. Das Gehirn nimmt die Gefahr über die Sinnesorgane wahr und schüttet vor allem den Botenstoff Adrenalin aus. So aktiviert der Körper alles, was für Kampf oder Flucht notwendig ist: Die Muskeln werden angespannt, die Adern verengen sich, damit im Falle einer Verletzung möglichst wenig Blutverlust eintritt. Das Immunsystem gerät in höchste Alarmbereitschaft, um Infektionen entgegenzuwirken. Endorphine setzen die Schmerzgrenze herauf, so dass man bei frischen Verletzungen zunächst überhaupt keinen oder nur geringen Schmerz empfindet. Das alles sind biologisch sinnvolle Schutzreaktionen. Nur: Bleibt der Körper infolge von Dauerstress, dem die Menschen heute verstärkt ausgesetzt sind, ständig im Alarmzustand, so kann er sich nicht mehr entspannen. Bei zu wenig Stressabbau durch Bewegung lagern sich die mobilisierten Blutfette dann in den Adern ab und führen auf lange Sicht zu typischen Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Arterienverkalkung. Deshalb ist es so notwendig, regelmäßig für wirksame Entspannung zu sorgen und möglichst viele Glücksbotenstoffe zu aktivieren, denn sie sind die Gegenspieler der Stresshormone und können Stressfolgen verhindern.

Stress und Reizüberflutung

Stress, Unruhe in der gesamten Lebensführung, ständige Berieselung durch Fernsehen, Radio und neue Medien, Verkehrslärm, berufliche Überforderungen, Kummer, negatives Denken, Hetze, Termindruck, Angst und Aufregungen schaden der Gesundheit.

Nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen leidet heute rund ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen unter psychosomatischen Krankheitsbeschwerden. Vor allem Mädchen sind betroffen. Sie klagen über Allergien, Asthma, Bronchitis, Hautausschläge und Neurodermitis. Verantwortlich sind längst nicht nur die Schadstoffe aus dem Lebensumfeld. Ursache ist Stress durch massive Reizüberflutung – nicht nur, aber auch durch die modernen Massenmedien – und Überforderung durch Leistungsdruck. Auch leiden die Kinder häufig unter den Beziehungskrisen der Eltern. »Der Körper sucht sich zur Gegenwehr ein Ventil und findet es in allen möglichen Krankheiten« – so der bekannte Bielefelder Gesundheits- und Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann. Jedes vierte Kind leidet heute bereits im Grundschulalter an Depressionen.7

Unsere Gesellschaft lebt immer schneller. Überall versucht man, noch mehr Zeit herauszuholen – am Arbeitsplatz, aber inzwischen immer mehr auch im Privatleben. Man schläft kürzer, man isst schneller. Selbst das Duschen geht schneller. Trendforscher kommen zu dem Ergebnis, die Generation der sogenannten Netzwerkkinder (damit sind die ab 1980 Geborenen gemeint) sei bereits daran gewöhnt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Ruft man heute in einer Firma an, so geschieht es nicht selten, dass der Gesprächspartner zugleich noch ein Gespräch auf einer anderen Leitung führt und seine Aufmerksamkeit zwischen beiden teilt. Um Zeit zu sparen, trinken heute viele Menschen bereits ihren Kaffee auf dem Weg zur U-Bahn. Sie verfolgen die neuesten Nachrichten beim Training im Fitnessstudio und telefonieren beim Fernsehen. Nach Umfragen essen und unterhalten sich 24 Prozent der Deutschen vor dem Fernseher, 8 Prozent schlafen sogar, während Fernsehsendungen weiterlaufen.

Multitasking lautet das Fachwort für diesen durchaus umstrittenen Lebensstil. »Multitasking macht krank«, warnen inzwischen Forscher aus den USA. Sie verweisen auf deutliche Aufmerksamkeitsdefizite bei den Untersuchten. Die ständige Überdosis an Informationen auf Grund moderner Technologien führt zu verkürzten Aufmerksamkeitsspannen. Sogar Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis können durch die ständige Reizüberflutung entstehen.

Offenbar gibt es Unterschiede in den Reaktionen. Die US-Wissenschaftlerin Carol Kallendorf geht davon aus, dass extravertierte Menschen sich durch Multitasking eher auf Hochtouren gebracht fühlen. Introvertierte klagen dagegen, sie könnten sich nicht mehr auf eine Aufgabe konzentrieren. Alle Energien würden aufgezehrt. Bei ihnen kommt es gehäuft zu psychischen Störungen wie Schlafproblemen oder Depressionen, aber auch zu Störungen des Hormonsystems.

Allerdings scheint zum Multitasking auch eine Gegenbewegung zu entstehen. Mehr Stress versuchen die Menschen durch mehr Wellness auszugleichen. Wellness ist so gesehen ein Versuch, Zeit zurückzugewinnen.

Schadstoffe aus Nahrung und Umwelt

Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben rund 80 Prozent aller chronischen Erkrankungen einen Bezug zu Umweltbelastungen. Einzelnen Schadstoffen kann unser Organismus noch durch Anpassung begegnen. Doch wenn ihre Zahl sich vervielfacht, ist er irgendwann überfordert. Wie ein Fass, das plötzlich überläuft, reagiert er dann mit heftigen Alarmsignalen. Vorher dagegen schien doch alles in Ordnung zu sein. Krankheitssymptome waren nicht spürbar. Umso unbegreiflicher sind für die Betroffenen diese ungewohnten Krankheitsreaktionen ihres Körpers.

Chemische Substanzen, Hormone, Antibiotika, Rückstände von Medikamenten, Säuren und chemische Verbindungen, die in der Natur nicht vorkommen, gelangen heute über die Ausscheidungen der Menschen in die Kanalisation und schließlich ins Grundwasser. Sie finden sich inzwischen in Flüssen, Seen und Meeren. Hormonrückstände von Antibabypillen entdeckt man im Trinkwasser und im Grundwasser, selbst in der Antarktis. Antibiotika und Hormone gelangen auf dem Weg über die Nahrungskette in das Fleisch auf unserem Teller. Schwermetalle und Dioxin finden sich im Fisch wieder, selbst in Gemüse und Salat.

Wir sind in unserem Lebensraum immer mehr hoch- und niederfrequenten Strahlungen ausgesetzt. Der ständig zunehmende Elektrosmog durch Strom und immer mehr Funk- und Fernsehwellen, Mobiltelefone, Satellitenfunk, sich ständig weiter ausbreitende Radarsysteme, die zunehmende Belastung durch Gifte in Umwelt und Nahrung sowie durch erhöhte Radioaktivität schädigen unseren Organismus in seiner Abwehrfähigkeit deutlich.

Inzwischen gibt es mehrere wissenschaftliche Untersuchungen, die gehäuft Krebserkrankungen bei Menschen gefunden haben, welche in der Nähe von Hochspannungsleitungen oder von Elektroleitungen der Eisenbahnlinien wohnen. Gerichte haben in ihren Entscheidungen solche Zusammenhänge ebenfalls seit Langem anerkannt.8

Radiowecker, Fernseher im Schlafzimmer und andere niederfrequente Stromquellen erhöhen den Elektrosmog, der uns ohnehin beinahe unausweichlich umgibt. Die hochfrequenten Strahlungen, die von Mikrowellengeräten ausgehen, wirken extrem störend auf unseren Organismus. Schon 1980 stellte das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz fest, dass durch Mikrowellen die Enzyme und enzymatischen Prozesse verändert, die Hormone der Schilddrüse und der Nebennierenrinde negativ beeinflusst und die Zusammensetzung, Funktion und Konzentration von Blutbestandteilen verändert werden.

Jede einzelne diese Belastungen wäre vielleicht noch hinnehmbar. Aber die explosionsartige Vermehrung von schädlichen Strahlungen durch Mobil-funk, Handys, Radar, Radio, Fernsehen, Satelliten- und Richtfunk sowie Haustelefonanlagen hat in den letzten zwei Jahrzehnten in ihrem Zusammenwirken zu einer massiven Gesundheitsbelastung geführt. Die grundlegenden natürlichen Lebensgesetze der Menschen werden verletzt, und was am schlimmsten ist: Die zahllosen kranken, depressiven, erschöpften und verzweifelten Menschen können sich nur schwer dagegen wehren. Doch wenn man sich heilen will, führt kein Weg daran vorbei, die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und etwas zu tun.

Hinzu kommen falsche Ernährungsgewohnheiten mit zu viel Zucker, Weißmehl, Fleisch und tierischen Fetten und zu viel Alkohol. Dagegen ernährten sich die Menschen früher weitaus gesünder. Zucker und Weißmehl galten als Luxusgüter.

Heute ernähren sich viele Menschen überwiegend von Fast Food, besonders Jugendliche. Fettleibigkeit von Kindern entwickelt sich inzwischen zu einem Gesundheitsproblem ersten Ranges. Ähnlich steht es um die Fettleibigkeit der Erwachsenen. In New York sind bereits mehr als die Hälfte der Erwachsenen fettleibig. Bei uns bringen inzwischen 66 Prozent aller Männer und rund 51 Prozent aller Frauen Übergewicht auf die Waage.9 Dadurch erhöht sich das Risiko von Herzerkrankungen, Diabetes, Krebs und Schlaganfall. Krankheiten wie Asthma, Arthritis, das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), Lernstörungen, emotionale Probleme und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Fehlregulationen im gesamten Drüsensystem treten verstärkt auf.

Schwermetallbelastungen im Körper

Schwermetalle wirken nicht nur auf den Körper, sondern verändern die gesamte Persönlichkeit des Menschen. Sie beeinflussen unser Fühlen, Denken und Verhalten. Sie verändern die Leitfähigkeit der Nervenzellen und des Gewebes. Damit verändert sich der ganze Mensch. Er wird depressiv, aggressiv, überdreht, hysterisch, egozentriert, autistisch auf sich selbst bezogen. Quecksilber und andere Schwermetalle sind an der bedrohlich anwachsenden Zahl von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern beteiligt. Hyperaktivität, Autismus, Depression, Schlafstörungen und Aggressivität gab es zwar auch vor der Giftbelastung in der modernen Gesellschaft, aber längst nicht in einem solch bedrohlichen Ausmaß wie in der jüngsten Zeit.

Eine Schweizer Studiengruppe fand bereits Mitte des 20. Jahrhunderts heraus, dass Menschen, die in unmittelbarer Nähe von verkehrsreichen Durchgangsstraßen wohnen, nicht nur eine rund siebenfach höhere Krebssterblichkeit aufwiesen als Bewohner verkehrsferner Gebiete. Man fand auch ein verstärktes Vorkommen nervöser Störungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen und Medikamentenmissbrauch. Die Forscher um Dr. Walter Blumer gehen davon aus, dass diese auffallenden Ergebnisse mit den hohen Autoabgaswerten in der Nähe der Hauptstraßen zusammenhängen.10

Die vielfältige Zufuhr an Schadstoffen insgesamt stört das empfindliche hormonelle Gleichgewicht in unserem Organismus. Sie begünstigt einen übermäßigen Verbrauch des körpereigenen Serotoninvorrats und führt zu Serotoninmangelerscheinungen.

Das Serotoninmangelsyndrom: erst spät erkanntes Krankheitsbild

In den 1980er-Jahren begann in den USA die Serotoninforschung. Sie führte zu einem völlig neuen Blickwinkel auf ein ganzes Bündel unterschiedlicher Krankheiten, zwischen denen bis dahin ein Zusammenhang nicht ohne Weiteres erkennbar war. Der Verdacht entstand, dass verschiedene Gesundheitsstörungen letztlich nur Symptome ein und derselben Grunderkrankung sind: des Serotoninmangels. Diesem Verdacht ging eine deutschschweizerische Forschergruppe an der Universitätsklinik Basel nach und fand ihn voll bestätigt. Sie fasste alle Krankheiten zusammen, die auf einer Störung der Neurotransmitterfunktion beruhen. Diesem Krankheitspaket gaben die Forscher den Namen »Serotoninmangelsyndrom«.

Vielen Schadstoffen, denen wir heute in unserem Lebensumfeld ausgesetzt sind, können wir uns nicht mehr entziehen. Umso mehr Grund besteht, Veränderungen in unserem Leben dort durchzuführen, wo sie noch möglich sind. Der Mangel an Nervenbotenstoffen lässt sich auf natürliche Weise ausgleichen – noch immer.

Langzeitstress und hormonelle Erschöpfung