Heilen ohne Spritzen und Pillen - Imre Kusztrich - E-Book

Heilen ohne Spritzen und Pillen E-Book

Imre Kusztrich

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Beschreibung

Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass sich Chiropraktoren nur um Rückenprobleme kümmern. In Wahrheit befassen sie sich aber weniger mit dem Knochenskelett als mit dem Nervensystem. Ihr Credo wird oft so formuliert: "Unsere Aufgabe ist es, das unbehinderte Funktionieren des neuro-muskulären Systems zu unterstützen." Weil nur ein Organismus, der sich seiner Probleme bewusst wird, im Stande ist, seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und gezielt einzusetzen. Rückenschmerzen im unteren Bereich sind sehr, sehr häufig. Doch daneben gibt es Dutzende weitere Beschwerden auf Grund der gravierendsten Haltungsveränderungen im laufe des Lebens vom Nacken bis in das Fußgewölbe. Gar nicht zu reden von Schwangerschaft: Jede Fehlstellung zieht über die Mutterbänder auch die Gebärmutter aus der optimalen Position. Die Lösung findet der Chiropraktor am unteren Ende der Wirbelsäule, und durch sanfte Manipulation bringt er den Körper dazu, sich selbst zu korrigieren. Sanft ist das entscheidende Wort für die Beschreibung von chiropraktischen Maßnahmen. Auf diese Weise wird einem geplagten Organismus erst ermöglicht, sich mit Dutzenden Krankheiten selbst erfolgreich auseinander zu setzten. Übrigens: Hebammen bejahen chiropraktische Betreuung in der Schwangerschaft - nicht zuletzt, weil später auch die Entbindung beschleunigt wird. Die Baby-Begutachtung krönt dieses Engagement und kann zum Beispiel Voraussetzungen für ein erfolgreiches Stillen erst ermöglichen.

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Ratgeber Prävention

Heilen ohne Spritzen und Pillen

Manuelle Therapie statt Medikamente

Von Imre Kusztrich

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (insbesondere durch elektronisches oder mechanisches Verfahren, Fotokopie, Mikroverfilmung oder Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Ausgenommen davon sind kurze Text-Zitate in Rezensionen.

Haftungsausschluss.

Die folgende Veröffentlichung dient ausschließlich Informations- und Lehrzwecken. Sie ist nicht als Ersatz für ärztlichen Rat oder medizinische Behandlung gedacht. Vor jeder gesundheitlichen Maßnahme sollte ein medizinischer Experte konsultiert werden. Die kombinierte Einnahme von Nahrungs-Ergänzung oder pflanzlichen Substanzen und verschriebenen Medikamenten ohne Zustimmung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes wird nicht empfohlen. Die Autoren, der Verlag, der Vertrieb und alle jene, die in dieser Veröffentlichung namentlich genannt werden, übernehmen keinerlei Haftung oder Verantwortung für Verluste oder Schäden, die durch die Informationen, die in dieser Veröffentlichung vermittelt werden, entstanden oder angeblich entstanden sind.

ChronoBioLogie Verlag

7100 Neusiedl am See, Österreich

Copyright © 2015

ISBN:9783955779955

Inhaltsverzeichnis
Heilen ohne Spritzen und Pillen
Einführung
Knirschen Sie nachts mit den Zähnen?
Unser Schädel ist auch ein Physiotherapeut
24 Wirbel, 62 Spinalnerven, 130 Krankheiten
Verbessern beginnt mit Begreifen
Eine intelligente Sprache des Körpers
Der Körper klatscht und tratscht
Beweglichkeit ist Leben
Alles im Griff, von Kopf bis Fuß
Wenn Muskeln altern
An der Quelle der Beschwerden
Mit den Augen des Chiropraktikers
Das Fuß-Gedächtnis
Auch Kopfschmerz ist Körpersprache
Hilfe bei Kopfschmerz
Schäden durch Monotonie
Aufsteigende Kette
Absteigende Kette
Muskeln haben eine Seele
Wie eine programmierte Festplatte
Geheimnis Kraniosakral-Rhythmus
Sensible Nackenwirbel
Schädel und Gesundheit
Atmung als Gymnastik
Herz, Atmung, Muskelspannung
Wirbelsäulen-OP
Auf den Punkt gebracht
Sonderteil: Chiropraktik für Schwangere
Alternativen der Chiropraktik
Kraniosakral-Rhythmus
Problemzentrum Becken
Die Position des Babys
Mit Doula und Holistik
Chiropraktik, die umfassende Kinderwunsch-Anwendung
30 Stunden oder 360 Stunden Unterricht
Kontraindikationen
Nachsorge
Baby-Check

Einführung

Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass sich Chiropraktiker nur um Rückenprobleme kümmern – und übrigens damit bei sehr vielen Menschen Einiges zu tun haben. In Wahrheit befassen sie sich aber weniger mit dem Knochenskelett als mit dem Nervensystem.

Unsere Nerven sind das sensibelste Netzwerk des Körpers. Jeder einzelne ist bedeutungsvoll.

Zwei bedeutende Grenzstränge zwischen dem Gehirn und dem übrigen Körper sind die wichtigsten Partner in diesem Informations-Austausch und arbeiten gleichzeitig miteinander wie gegeneinander, Sympathikus und Parasympathikus.

Besonders viele Kontakte des Nervus vagabundus verbinden die Gehirngewebe direkt mit den Abermillionen Faserchen, die den gesamten Magen-Darm-Trakt überziehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie diese Komponenten Ihrer intelligenten Steuersysteme im Körper kaum kennen: enterisches Nerven-System, Darm-Nerven-System, Eingeweide-Nerven-System, intramurales Nerven-System. Populäre Bezeichnungen sind Bauchhirn, Bauchgehirn und Darmhirn.

Kein Wunder, dass dieses enterische Nerven-System auch als das dritte Gehirn bezeichnet wird.

Millionen Informationen und Befehle sendet das Gehirn in jedem Augenblick an die übrigen Organe. Das sind keine Einbahnstraßen. Ebenso bedeutend ist der Umstand, dass unverfälscht und störungsfrei Rückmeldungen aus dem Körper unsere grauen und weißen Gewebezellen und die Gliazellen des Gehirns erreichen. Ohne dieses übermittelte Wissen über Vorgänge im Körper gäbe es kein Selbstheilungssystem.

Dieser Kommunikationsfluss entscheidet Alles, und je perfekter er funktioniert, umso besser. Bei sehr vielen Menschen ist diese intelligente Informationsarbeit gestört, und es ist ihnen nicht einmal bewusst.

Was jetzt hilft, ist die Chiropraktik.

Durch manuelle Impulse werden die körpereigenen Abwehrkräfte gezielt aktiviert. Meist genügt die Beseitigung einer Blockade. In diesem Sinne ist die Anwendung chiropraktischer Maßnahmen keine Alternativmedizin, sondern in ihrer höchsten Form eine eigenständige ärztliche Kunst. Manche nennen sie auch Wissenschaft und sprechen auch von Philosophie.

Die Chiropraktik unterdrückt nicht Schmerzen, sondern hilft dem Körper, ihre Ursachen zu beheben.

Welche Bereiche können von einer Störung der nervlichen Kommunikation unmittelbar betroffen sein? Buchstäblich alle. Augen, Lunge, Leber, Schilddrüse, Ohren, Nase, Herz, Magen, Nebennieren, Dünndarm, Dickdarm, Eierstöcke, Prostata, Harnblase, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren. Und natürlich Muskeln, Gelenke und Bandscheiben, Arme und Beine, Hände und Füße, Knie und Ellenbogen, Schultern und Hüften.

Ein Chiropraktiker schildert deshalb auf seiner Praxis-Webseite stolz, wer zu ihm kommt … „auf einige trifft die Bezeichnung Patient gar nicht zu: Menschen, die gesund bleiben oder gesund werden möchten; in jeder Lebensphase – vor einer Prüfung, vor dem Urlaub, nach stressiger Arbeitswochen, in der Schwangerschaft, nach Sturz oder Unfall.“

Berechtigt ist übrigens auch eine Frage, die wie der Auftakt zu einem billigen Witz klingt: Kann ein Chiropraktiker einer Frau zu einem Baby verhelfen? Eindeutige Antwort: unter Umständen ja.

Etwa jede Dritte unter den Müttern der 715.000 neuen Babys in Deutschland wird wissen, was gemeint ist.

Schwangerschaftsstörungen, Subfertilität und Unfruchtbarkeit und haben sich für viele Paare mit Kinderwunsch zu einem Riesenproblem entwickelt, das zu einem Drittel auch vom Mann ausgeht und dessen Ursachen bei einem weiteren Drittel beide betreffen.

Wenn Nerven zu den Eierstöcken oder zur Gebärmutter überlastet oder in einem unterfunktionellen Zustand sind, können die Auswirkungen auch das komplizierte hormonale Geschehen beeinflussen oder durch andere Defekte die Fruchtbarkeit herabsetzen.

Einer Studie zufolge war Deutschland in punkto Geburtenrate auf den letzten Platz in der Welt gerutscht, hinter das bisherige Schlusslicht Japan. Doch im August 2015 konnte eine überraschende Zunahme von fast fünf Prozent in 2014 gefeiert werden.

Auf verblüffende Weise kann die Chiropraktik durch sanfte Justierungen Hilfe während der sehr fordernden Schwangerschaft anbieten.

Das Credo der Chiropraktik wird oft so formuliert: „Unsere Aufgabe ist es, das unbehinderte Funktionieren des neuro-muskulären Systems zu unterstützen.“

Ihr Ehrgeiz ist es, mitzuhelfen und möglichst zu garantieren, dass das Gehirn mit und ohne unser Zutun komplette Kontrolle über den Körper hat und dass alle für diese immense Aufgabe unverzichtbaren Prozesse der Information und Kommunikation ungestört funktionieren. Und warum ist das so? Weil nur ein Organismus, der sich seiner Probleme bewusst wird, im Stande ist, die maximale Effizienz seiner Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und gezielt einzusetzen.

Und das Verblüffendste, Beste: Der Chiropraktiker muss Sie niemals bitten, Ihre Kleidung abzulegen, und wird sich vermutlich nicht lange damit aufhalten, Sie zu fragen: Was haben Sie für Beschwerden?

Es wäre auch zu viel erwartet, von Ihnen jetzt zu erfahren, ob Sie jemals als Kind vom Rad gefallen sind und wie heftig vielleicht ein Zusammenprall irgendwann einmal im Skiurlaub war. Sie könnten vermutlich auch kaum realistisch beurteilen, ob Ihre Lieblingstasche nicht doch einen zu großen Druck auf die rechte Schulter ausübt oder ob die Intelligenz Ihres Körpers die Folgen Ihrer Fußverletzung - Sie erinnern sich? – heute noch stillschweigend ausgleicht, in dem es der Hüfte auf der anderen Seite etwas mehr Leistung abverlangt.

Und natürlich kann Ihnen auch nicht bewusst sein, wie nahe Sie jedes Mal dem drohenden Verschieben einer Bandscheibe zwischen den Halswirbeln waren – der Begriff Vorfall verharmlost ein solches Geschehen – , wenn Sie Ihrer Natur entsprechen nach einem langen Flug mit reduzierter Durchblutung und nach dem Stress des Einreisens impulsiv und mit einer gewaltigen Ruckbewegung den Koffer vom Gepäcksband reißen. Beim nächsten Urlaubsflug also mehr Vorsicht!

Keine Angst, Ihr Körper weiß, was er mit Ihnen schon mitgemacht hat, und erzählt es dem, der ihn versteht.

Zur Vereinfachung wird in diesem Buch einhellig die Bezeichnung Chiropraktiker verwendet wird, für Chiropraktikerinnen, Chiropraktor und Chiropraktorin ebenso wie für ihre männlichen Berufskollegen, stets mit Wertschätzung und in aller Höflichkeit. Egal auch, ob diese ärztliche Kunst je nach Ausbildungsquelle mit „k“ oder „c“ geschrieben wird.

Allerdings, stets wird eine Person gemeint sein, die ihre Fähigkeiten nicht nur in ein paar Wochenendkursen erworben hat und die im Stande ist, mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung auf höchstem Niveau zu praktizieren.

Auch für Patienten beiderlei Geschlechts wird vereinfacht die männliche Form verwendet, es sei denn, es wird ausdrücklich auf Patientinnen hingewiesen.

Knirschen Sie nachts mit den Zähnen?

Ein Chiropraktiker wird Ihnen niemals diese Frage stellen. Er wird Sie bitten, einige Schritte auf ihn zuzugehen, und obwohl sie vollständig bekleidet bleiben, kennt er sofort die Antwort.

Das instabile Becken wird zum Problem für einen nennenswerten Anteil an der Bevölkerung spätestens, wenn sie altert. Das Gehirn nimmt das nicht tatenlos hin. Seine Reaktion lässt Ihre Zähne knirschen. Mit anderen Worten: Nicht Sie bewegen die Zähne gegeneinander, sondern es sind Ihre grauen und weißen Zellen.

Auf diese Weise wird die Gewebeflüssigkeit im Gehirn bewegt, der Liquor cerebrospinalis. Sie enthält Nährstoffe und Neurotransmitter und füllt auch den Wirbelkanal bis hinunter zum Kreuzbein. Gehirnmasse und Rückenmark umgibt ein gemeinsamer Hautsack.

Durch Bewegungen der Kieferknochen üben die Knochenplatten des Schädels eine Funktion aus, die den Liquor in Richtung Becken drückt. Es ist der nächtliche Beitrag des Gehirns, eine Fehlstellung der gelenkigen Verbindung zwischen Kreuzbein, Darmbein und den Beckenknochen zu korrigieren. Möglicherweise liegt eine minimale Differenz der Beinlängen vor.

Die Natur hat bewusst das Gehirn und den Wirbelkanal mittels eines wasserdichten Schlauchsystems miteinander verbunden und mit einer einheitlichen Nährflüssigkeit ausgefüllt. Das ungestörte, gleichmäßige und im korrekten Rhythmus erfolgende Pulsieren dieser Flüssigkeitssubstanz ist eine wichtige Gesundheitsleistung im besonders strapazierten Beckenbereich.

Jede Störung verringert grundsätzlich die Selbstheilungskräfte und schwächt das Abwehrsystem gegen Bakterien und andere Krankheitserreger. Das wiederum irritiert das Nervensystem.

Mit den Bewegungen der Kieferknochen versucht Ihr körpereigenes Selbstheilungssystem, Informationen und Nährstoffe bis in den untersten Bereich des Rückenmarkschlauchs zu transportieren.

Und jetzt das Beste: Der geübte Chiropraktiker wird Ihr nächtliches Zähneknirschen durch einige gekonnte und sanfte Bewegungen seiner Hände überflüssig machen.

Möglicherweise bringt ihn eine Muskelspannung im Knie auf die Idee, dass der Beckenbereich korrigiert werden muss – ebenso könnten ihm einzelne Muskelfasern am Hinterkopf bei einer tastenden Berührung verraten, welche spezielle Wirbelknochen eine winzige, fast unmerkliche Schiefstellung einnehmen.

Für die jetzt fällige Sacro-Occipital-Technik wird die Patientin oder der Patient bekleidet auf einem Behandlungstisch mit beweglichen Blöcken gelagert. Die Atembewegungen und das Körpergewicht spielen mit, wenn jetzt mit kaum spürbaren Einwirkungen durch den Chiropraktiker gestörte Wirbelnachbarschaften elegant behoben werden.

Unser Schädel ist auch ein Physiotherapeut

Legen Sie bitte Ihre Handflächen auf den Hinterkopf. Kauen Sie, atmen Sie, und Sie werden am unteren Rand des Schädels erkennen können: Die Knochen geraten in Bewegung.

Unser Schädel leistet - neben allem, wofür er bekannt ist - zusätzlich eine Art Physiotherapie für den übrigen Körper. Er pumpt übrigens nicht alleine. Auch der Brustkorb und die Wirbelsäule beteiligen sich fleißig.

Im Falle des Schädels lässt sich die Physik am ehesten am Beispiel eines prall aufgepumpten Fußballs erläutern. Drückt man ihn egal wo, verändert sich sein Druck, und er wird kleiner oder größer. Genau das geschieht mit dem Schädel, jedes Mal, wenn wir ein- und ausatmen. Diese Bewegungen treiben die Pumpe an. Je tiefer, länger, umfangreicher das Atemholen, umso wirkungsvoller.

An den Bewegungen, mit denen die Knochen des Schädels und die Hirnhaut Nährflüssigkeit durch das Rückenmark treiben, beteiligen sich sogar die Zähne - sie vibrieren mit jedem Wort, das wir sprechen - und ebenso sämtliche Organe bis hinunter zum Beckengelenk. Ebenso erfasst das Atmen beinahe den ganzen Körper. Auch die Nieren schwingen jedes Mal, wenn wir die Lungen mit Luft füllen, einige Millimeter auf und ab und legen so im Laufe einer Stunde eine Strecke von fast zehn Metern zurück.

Die Chiropraktik ist ein Basis-Programm zum Erkennen unzähliger Botschaften unseres Körpers. Sie lässt dem Therapeuten sehr viel Spielraum für Intuition und Schlussfolgerungen.

Viel zu früh haben manche Signale mit dem Alter zu tun. Die Therapie, die in mehrjährigem Studium umfassend erlernt wird, kann ein idealer Ausgangspunkt zu konkreten Anti-Aging-Maßnahmen sein.

Die Berücksichtigung weiterer Faktoren kann den Heilungsprozess lang anhaltend verbessern, zum Beispiel durch Normalisierung im Säure-Basen-Verhältnis, durch Mikronährstoffe, durch Verringerung von Giftbelastung und durch Verbesserung des Mikrobioms, also der Darmflora.

Viele Fehlfunktionen sind in der Regel so minimal, dass eine herkömmliche Röntgenaufnahme sie nicht wiedergeben würde. Viel mehr Informationen besorgt sich der Chiropraktiker durch sein spezielles Verständnis dessen, was ein Körper preisgibt, etwa wenn er die Beweglichkeit der Hüftgelenke prüft und den Radius der Beinbewegungen ermittelt.

Mit einer Verbesserung sollte nicht zu lange gezögert werden. Eine anfängliche Fehlbewegung eines Gelenks verstärkt sich nach einer Nervenstörung durch Muskelspannung selbst, mit drohender Entzündungsreaktion, mit Auswirkungen bis in den Schädel zurück.

Die eigentliche Behandlung verfolgt das Ziel der Justierung. Mit kontrolliertem, gezieltem und unterschiedlich sanftem Druck auf verschiedene Punkte zwischen Hinterkopf und Darmbein werden heilende Impulse gesetzt. Übrigens: Bei der Kontrolle von Neugeborenen, nach dem Trauma der Entbindung, entspricht die Kraft der vielleicht eingesetzten Manipulationen dem Gewicht einer kleinen Münze auf der Haut des Säuglings.

Die manipulative Reflex-Therapie des Chiropraktikers besteht zwar aus physikalischen Anwendungen, sie basiert jedoch auf einer spirituellen Idee. Die Philosophie der Chiropraktik geht davon aus, dass sie nicht heilt, wohl aber die Anregungen gibt, die den Körper veranlassen und nach Entfernung einer Blockade in die Lage zu versetzen, sich selbst zu heilen.

In der manuellen Organtherapie werden nicht nur Nervenfunktionsstörungen behandelt, sondern auch das dazugehörige Organ. So wissen viele, dass zum Beispiel die Vorboten eines drohenden Herzinfarktes sich durch Schmerzen in der linken Schulter äußern können. Hier liegt dann nicht die Ursache des Schmerzes im Gelenk, sondern im Organ.

Lesetipp: „Chiropraktik-Gesundheit I: Das bestgehütete Geheimnis der Medizin“ (Inhaltsschwerpunkt Selbstheilungskräfte), Print, EBook.

Die moderne Chiropraktik wurde in den U.S.A. entwickelt, und von dort stammt auch einer ihrer wichtigsten Begriffe, die Subluxation. Die herkömmlich bekannte Luxation ist laut Duden die vollständige Ausrenkung eines Gelenkes. Die Silbe Sub- zeigt an, dass es hier bei Weitem noch nicht so schlimm ist. Allerdings wird damit eine funktionelle oder strukturelle oder krankhafte erkennbare Veränderung im Bewegungsapparat bezeichnet, die das Nervensystem stört.

Betroffen sind speziell die für die Chiropraktik unmittelbar am interessantesten, paarweise aus dem Wirbelkanal zwischen den Wirbelknochen austretenden 62 Spinalnerven. Diese 31 Nervenpaare stellen jene Verbindung zwischen Rückenmark und all unseren Organen dar, über die das Gehirn Funktionen im ganzen Körper kontrolliert, analysiert und steuert.

Ein Beispiel: Durch eine geringfügige Wirbelverschiebung erlebt eine Nervenbahn einen unnatürlichen Druck. Das beeinträchtigt die Kommunikation zwischen den grauen und weißen Masse des Gehirns und seinen Gliazellen einerseits mit Zellgeweben oder Organen irgendwo im Körper andrerseits entlang oder am Ende der betroffenen Nervenbahn. Möglicherweise werden Impulse nicht richtig weitergegeben oder Rückmeldungen fehl gedeutet.

Subluxationen entstehen im ganz normalen Alltag auf vielfältige Weise. Manches Mal genügt schon die Gewohnheit, eine Tasche immer auf derselben Schulter zu tragen. Seelischer und körperlicher Stress, physikalische Gewalteinwirkungen wie Sturz, ruckartige Bewegung, Sportverletzungen oder der Peitscheneffekt gegen die Nackenwirbelsäule bei einem Auffahrunfall kommen alle als Auslöser in Frage.

Während einer Schwangerschaft ist die Gewichtsverlagerung nach vorne ein bekannter Faktor.

Der Chiropraktiker erkennt diese Nervenblockaden und versucht, sie aufzulösen, bevor sie chronische Folgen hinterlassen.

In der manuellen Organ-Therapie wird über die Nervenbahn hinaus konkret ein betroffenes Organ weit entfernt am Ende der Nervenverbindung mitbehandelt.

24 Wirbel, 62 Spinalnerven, 130 Krankheiten

Diese Nervenstränge treten in der Regel an 31 Positionen aus unserer Wirbelsäule aus. Die Mehrzahl oberhalb und unterhalb eines jeden unserer 24 frei beweglichen Wirbel. Aus dem Gehirnstamm kommen die Kranialnerven, nach dem lateinischen Wort für Schädel, ähnlich etwa sechs Nervenpaare ganz unten aus dem meist aus fünf ursprünglichen Lendenwirbeln fest zusammengesetzten Kreuzbein.

Dieses höchst sensible Informationssystem ist in einem Bereich besonders anfällig für Störung: Überall genau da, wo die Rückenmarksnerven die Wirbelsäule verlassen. Jeder dieser Austrittsbereiche, sozusagen der Anfang der Nerven, ist eine im Normalfall sehr stark von solchen inflammatorischen Prozessen bedrohte Region. Entlang der Verbindung, aber auch direkt am Rückgrat, ist es häufig ein falscher Druck, der zum Störfall führt.

Es sind zahlreiche Faktoren, die gerade das Gewebe direkt an den Wirbelknochen zu kritischen Zonen werden lassen. Besonders durch Entzündungen werden die Nervenbahnen dort in Mitleidenschaft gezogen.

Zum Beispiel bilden sich bei jeder Bewegung, die den Rücken mit einbezieht, schon durch mechanischen Abrieb der Wirbelkörper und Bandscheiben unmittelbar in Rückgratnähe Schlacken. Muskelverspannung, Überbeanspruchung und falsche Haltung erhöhen zusätzlich das Risiko von entzündlichen Veränderungen. Jede einzelne beeinträchtigt das Leistungsvermögen der feinsten Blutgefäße – beispielsweise gerade jener unzählig vielen, die für die Beseitigung des Knorpelabriebs an der Wirbelsäule gebraucht werden. Denn diese Abfälle werden durch ein körpereigenes Pumpsystem von Blutbahnen und Lymphbahnen entfernt - aber nur, solange das Gewebe rund um die Wirbelkörper nicht entzündet ist.

Die Neurotopische Therapie nach Dr. med. Volker Desnizza gründet darauf, solche entzündlichen Prozesse mit einer physiologischen Kochsalzlösung zu heilen. Die darin enthaltenen Moleküle von Natrium und Kalium aktivieren möglicherweise eine zum Erliegen gebrachte Funktion der Nervenzellen zur Aufrechterhaltung der Elektrizitätserzeugung, die so genannte Natrium-Kalium-Pumpe.

Erst neueste Erkenntnisse lassen vermuten, wie fatal sich Schlackenhalden entlang der Wirbelsäule oder Entzündungen auf die Arbeit der Nervenbahnen auswirken können: Sie funktionieren nicht mehr, wie sie sollen. Über diese Netzwerke erfolgt die gesamte Kommunikation des Körpers - zum Beispiel die Rückmeldung von Störfällen in die Steuerungszentralen des Gehirns. Und ebenso die Antworten von dort, etwa Befehle zur Beseitigung von Hindernissen.

Jede Abnutzungserscheinung entlang der Wirbelsäule kann mehrfach unangenehm werden. Einmal durch Schmerzen. Und außerdem durch Störung der ganz speziell betroffenen Nervenbahn. Führt diese Bahn zum Beispiel vom Rückenmark aus dem ersten von zwölf Rückenwirbeln zur Lunge, kann genau dort, an ihrem Endziel, ein rätselhaftes Leiden die Folge sein. In diesem Fall würden Atemstörungen, Husten oder gar Asthma ihre Ursache in der Umgebung des Rückenwirbels Nummer eins haben, nicht in der Lunge! Jede Behandlung, die Sinn machen soll, müsste deshalb an der Wirbelsäule beginnen, und nicht etwa im Brustraum.

Verbessern beginnt mit Begreifen

Das Gehirn, das Rückenmark und ihre Kommunikationspartner, die 62 Rückenmarksnerven, sind die Garanten unserer Intelligenz. Die einzelnen Nervenleitungen verfügen über Hunderttausende von blitzschnell leitenden Info-Fasern. Sie registrieren und sie steuern alles in unserem Körper, von der Stirn bis zu den Zehenspitzen.

Würde eine unserer Fingerspitzen eine heiße Kochplatte berühren, wäre die Reaktionszeit, die verbraucht würde, bis ein Muskelbefehl den Finger in Sicherheit bringt, so enorm kurz, dass sie sich kaum messen ließe. Möglich wird diese superschnelle Kommunikation durch Nervenbahnen. Sie verbinden jeden Quadratmillimeter unseres Organismus mit Steuerungszentren im Gehirn und im Rückenmark. So ist jeder einzelne Zentimeter unseres Rückgrats Teil der Schaltzentrale unseres Körpers.

Deren Potenzial, Befehle des Aktivierens oder des Hemmens zu leiten, macht sich auch die Akupunktur zunutze. Zusätzlich zu diesen Reflexwegen für das Gehirn gibt es auch Nervenleitungen von besonders erregbaren und druckempfindlich e Punkte auf der Körperoberfläche hin zu einzelnen Organen. Die klassische Akupunktur zählt mindestens 361 von ihnen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Arbeit mit höherer elektrischer Leitfähigkeit erledigen. Außerdem kennen wir Hunderte Arten von Nervengefäßbündelchen, von denen die winzigsten einen Durchmesser von höchstens einem Zehntel Millimeter aufweisen.