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Die Elfe Deniz muss in ihr Heimatdorf, um ihrem Volk gegen einen gefährlichen Feind zu helfen. Daher bittet sie die Hexen Eli und Milla, die Pflege ihrer Pflanzen zu übernehmen. Als die kleinen Hexen sich gerade von dieser anstrengenden Arbeit erholen wollen, erhalten sie einen Hilferuf von Deniz. Ihr Heimatdorf wird angegriffen und die Elfen können es nicht alleine verteidigen.
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Seitenzahl: 78
Veröffentlichungsjahr: 2020
Buchbeschreibung:
Die Elfe Déniz muss in ihr Heimatdorf, um ihrem Volk gegen einen gefährlichen Feind zu helfen. Daher bittet sie die Hexen Eli und Milla, die Pflege ihrer Pflanzen zu übernehmen. Als die kleinen Hexen sich gerade von dieser anstrengenden Arbeit erholen wollen, erhalten sie einen Hilferuf von Déniz. Ihr Heimatdorf wird angegriffen und die Elfen können es nicht alleine verteidigen.
Über den Autor:
Der Autor lebt in Köln und schreibt seit vielen Jahren neben dem Hauptberuf. Er hat bereits zwei Kinderbücher und einen Fantasyroman veröffentlicht.
Einleitung
Kapitel 1 – Ferienbeginn
Kapitel 2 – Besorgungen
Kapitel 4 – Die Gärtnerinnen
Kapitel 5 – Hilferuf
Kapitel 6 – Das Dorf der Elfen
Kapitel 7 – Der Trollangriff
Kapitel 8 – Die Trolle kommen zurück
Kapitel 9 – Das große Aufräumen
Kapitel 10 – Fertig!
Kapitel 11 – Jetzt wird gefeiert!
Kapitel 12 – Die Feier geht weiter
Kapitel 13 – Der Feier dritter Tag
Kapitel 14 – Der Abschied
Weitere Bücher des Autors:
Die Hexen Eli und Milla hatten im letzten Sommer ein Baby eines Purpurdrachen im Zauberwald gefunden. Da dieses ohne Hilfe gestorben wäre, haben Eli und Milla es versorgt. Dabei hatten sie Hilfe von Elis Mutter Nashwa und der Elfe Deniz, die bei Eli und Nashwa lebt.
Zum Dank ist der Drache Ezra eine Verbindung mit den kleinen Hexen eingegangen. Dadurch sind ihre magischen Kräfte um ein Vielfaches gewachsen.
Darüber hinaus ist Ezra in der Lage, ihnen sogar über große Entfernung weitere Energie zu schicken.
Im Sommer war Ezra gezwungen, tagsüber in einer Höhle leben, weil sein Körper die hohen Temperaturen nicht verträgt.
Im Herbst und Winter lebt er dauerhaft in einem Nest im Garten hinter Elis Haus.
Da Eli und Milla ihre Lehrerin Manula gut kannten, bezwangen sie ihren Drang, mit dem Klang der Schulglocke aufzuspringen. Dem Glockenklang, der den Beginn von wunderbaren zwei Wochen Ferien bedeutete. Gnädig nickte Manula:
»Ihr dürft eure wohlverdienten Ferien beginnen. Erholt euch und genießt die Freizeit. Tschüss!«
Vielstimmig klang es zurück:
»Tschüss«, »Dir auch bombige Ferien«, »Erhol dich von uns.«
Bei diesem letzten Spruch zog Manula kritisch die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.
Die Schüler gingen langsam und geordnet zum Schultor, wie die Regeln es vorsahen, doch hinter dem Tor gab es kein Halten mehr. Obwohl sie sich normalerweise für zu groß dafür hielten, rannten alle auf den Spielplatz gegenüber der Schule. Dieser hatte nahezu die gleiche Größe wie das gesamte Schulgelände und war mit allem ausgestattet, was man sich nur wünschen konnte.
Da Eli und Milla die Horde anführten, ergatterten sie zwei der begehrten Plätze auf den Trampolins. Sie sprangen eine Weile. Dann bummelten sie zu den gewaltigen Bäumen am Rand des Spielplatzes. Gemeinsam legten sie sich in eine der dort angebrachten Hängematten. Sie nahmen ihre Lieblingsposition ein, die bei den anderen Hexen immer wieder für erstaunte oder fragende Gesichter sorgte. Sie lagen Popo an Popo und legten die Beine über die Schultern der anderen. Eli überlegte:
»Wollen wir auf dem Heimweg mal schauen, was Nizam und Nurazli für lustige Strafarbeiten zu erledigen haben?«
Milla schrie mit einem gehässigen Grinsen lautstark »Ja«.
Es bereitete Eli und Milla immer großen Spaß, den fiesen Hexen bei ihren Arbeiten zuzusehen, die selten angenehm waren. Eli hatte eben Millas Vorschlag zugestimmt, etwas früher aufzubrechen, und sie schwangen die Beine aus der Hängematte. In diesem Moment kam ein Mesej-Zauber angeflogen – die eiligste Nachricht, die magische Wesen versenden konnten. Eli tippte den Zauber an, der auf ihre unverwechselbare Signatur reagierte. Die Stimme der Elfe Deniz erklang:
»Eli, Milla, springt ihr bitte nach Hause? Keine Sorge, es ist nichts Schlimmes passiert, aber ich brauche dringend eure Hilfe.«
Eli tippte dreimal kurz auf den Zauber, der verschwand und im selben Moment grün leuchtend bei Deniz erschien. Dies war die einfachste Methode der Bestätigung, wenn keine gesprochene Antwort nötig war.
Aus alter Gewohnheit fassten sich die Hexen an den Händen, bevor sie ›Lompat Ruma‹ riefen. Mit einem Plopp verschwanden sie und erschienen im Wohnzimmer von Elis Zuhause. Dort wartete die Elfe schon auf sie. Eli schaute sie fragend an:
»Dafür, dass wir uns keine Gedanken machen sollen, siehst du aber furchtbar besorgt aus. Deine Stirn sieht aus, wie die eines Dackels.«
»Meine Leute haben einen Owilon gefangen, der vorhatte, unser Dorf heimzusuchen. Daher hat der Älteste alle Elfen, die außerhalb des Dorfes leben, nach Hause gerufen, um gemeinsam einen Bann zu wirken.«
Milla legte nachdenklich den Kopf schräg:
»Ein Owilon? Da habe ich noch nie von gehört. Was ist das?«
»Sei froh! Das ist einer der gefährlichsten Feinde der Elfen. Keiner, der seine wahre Gestalt gesehen hat, hat das überlebt. Er tritt immer als ein väterlich aussehender, stattlicher Mann auf. Sobald er nahe genug an dich herangekommen ist, textet er dich mit seiner tiefen, monotonen Stimme so lange zu, bis du bewusstlos wirst. Dann verschlingt er dich mit einem Happs. Übrig bleibt nur deine Kleidung, die er wieder ausspuckt.«
»Das klingt ja fürchterlich«, quietschte Milla.
Eli, die immer ein wenig besonnener war, fragte:
»Welche Hilfe brauchst du denn von uns?«
Deniz rümpfte ihre schmale Nase, weil es ihr nicht gefiel, jemanden um etwas zu bitten. Nach elfischen Bräuchen war sie damit automatisch zu einer gleichwertigen Gegenleistung verpflichtet.
»Ich muss euch gleich um zwei Dinge bitten. Zum einen müsst ihr euch von Ezra so viel Kraft geben lassen, wie ich seiner Meinung nach gefahrlos aufnehmen kann. Eine direkte Übertragung von Drache zu Elfe ist ja nicht möglich.«
»Das ist leicht, wird erledigt. Und Nummer zwei?«
»Da es unter Umständen bis zu zwei Wochen dauert, bis ich zurückkomme, muss ich euch bitten, meine Pflanzen zu pflegen.«
Milla unterbrach sie mit einem begeisterten Jauchzer:
»Wir dürfen DEINE Pflanzen nicht nur sehen, sondern sogar pflegen? Da ist doch sonst immer eine andere Elfe für gekommen.«
Deniz schüttelte tadelnd den Kopf:
»Denk doch mal vor dem Sprechen nach, Milla. Die andere Elfe, die übrigens Dilara heißt, stammt aus dem gleichen Dorf, wie ich und wurde ebenfalls zurück gerufen. Aber ...«
Diesmal fiel ihr Eli ins Wort:
»Entschuldige die Unterbrechung. Solltest du Dilara nicht hierher bitten, damit wir ihr ebenfalls Kraft übertragen?«
»Grundsätzlich ist das eine ausgezeichnete Idee, aber sie hat Angst vor Dingen wie magischer Kraftübertragung. Sie meint, wenn es sie nicht mit ihrer eigenen Energie bewerkstelligen kann, ist es nicht vorgesehen.
Nun aber zurück zu dem Punkt vor all den Unterbrechungen. Milla, freu dich nicht zu früh. Ihr werdet täglich mindestens den halben Tag für meine Pflanzen aufwenden müssen. Jetzt kommt mit in mein Zimmer. Einen Teil der Pflanzen kennt ihr schon, den Rest werde ich euch erklären.«
»Boah, wir dürfen echt in dein Zimmer?«
»Erstens hätte ich nicht die Zeit, alle Pflanzen in einen anderen Raum zu bringen. Zweitens wäre nicht genug Platz und drittens ist alles perfekt abgestimmt.«
Die Elfe strich sich ein paar Haarsträhnen hinter ein Ohr, die sich aus ihrem kunstvollen Dutt gelöst hatten. Obwohl Eli und Milla den Anblick schon lange kannten, mussten sie trotzdem wieder darüber lachen, wie wild der riesige silberne Ohrring schaukelte.
Widerstrebend öffnete Deniz die Tür zu ihrem geheimen Reich. Seit sie die mit geschnitzten Elfenrunen versehene Tür angebrachte hatte, hatte außer ihr und Dilara niemand mehr den Raum betreten. Als die Elfe zur Seite trat, fielen den Hexen die Kinnladen herunter. Jenseits der Tür befand sich kein normales Zimmer, sondern eine gewaltige Waldeslichtung. Eli schätzte, dass Deniz ihr Zimmer um mindestens fünfzehn Meter in den Hügel hinter dem Haus hinein erweitert hatte. Die Elfe übernahm die Führung.
»Wir gehen linksrum. So wird eure tägliche Runde zur Pflege am einfachsten. Da ich nicht die Zeit dafür hatte, schreibt euch bitte alle Informationen zu euch unbekannten Pflanzen auf. Neben der Tür liegen Notizbücher, die diesen Raum nicht verlassen dürfen. Außerdem dürft ihr mit NIEMANDEM – Eltern eingeschlossen – über das reden, was ihr hier seht und hört. Versprecht ihr das?«
»Hoch und heilig«, riefen die Hexen im Chor.
»In Ordnung, bei euch reicht mir das aus.«
Gleich der erste Halt war eine Überraschung für die Hexen. In einer mit Moos ausgekleideten Nische standen einige armhohe, violette Pflanzen. Aus einem kleinen Stamm, der so lang und dick wie ein Daumen war, verzweigten sich zahlreiche, haardünne Ästchen, die fächergleich in die Breite wuchsen. In der Mitte zwischen den Fächern wuchs eine blassrosa, dolchförmige Blüte, die von grellgelb leuchtenden Strichen durchzogen war. Die Pisau-Pflanze galt als ausgestorben.
Eli wusste, dass jede einzelne dieser Pflanzen ein so großes Vermögen wert wäre, dass ihr ganzes Dorf über sehr lange Zeit mit allem versorgt werden könnte, was die Bewohner für ein angenehmes Leben bräuchten. Milla platzte gleich mit dem Offensichtlichen heraus:
»Ich dachte, die Pisau wären ausgestorben. Hast nur du die oder andere Elfen ebenfalls?«
»Das, meine Lieben, ist eines der größten Geheimnisse der Elfen. Wir sind die Bewahrer. Ihr werdet weitere Pflanzen sehen, von denen die Welt glaubt, es gäbe sie nicht mehr. Und dann sind da außerdem Gewächse, die schon vollständig aus der Erinnerung der Hexen verschwunden sind.«
»Warum behaltet ihr die denn für euch? Allein die Pisau ist eine Zutat für mindestens zwanzig Zaubertränke. Diese sind ohne die Pflanze nicht mehr herzustellen.«, warf Eli ein.
Deniz verzog missbilligend das Gesicht: