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Wir scheitern alle, jeden Tag. Mal sind es kleine Niederlagen, die wir einstecken müssen, mal große. Wie man mit Fehlschlägen am besten umgeht und aus Niederlagen Siege macht, beschreibt dieser Ratgeber. Dabei kann der Autor durchaus dem Nähkästchen plaudern, denn auch er selbst ist schon mehrfach zu Boden gegangen – aber immer wieder aufgestanden.
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Markus Seidel
Hinfallen kann jeder. Aufstehen will gelernt sein!
Ein Ratgeber für Gescheite(rte)
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Nach dem Scheitern geht’s erst richtig los!
Mein eigenes Scheitern (und was daraus wurde)
Jeder scheitert – jeden Tag!
Wer wagt, gewinnt vielleicht. Aber wer nicht gewinnt, hat ganz bestimmt noch lange nicht verloren!
Das dicke Fell
Aus Niederlagen Siege machen
Gründe für das Scheitern
Die dunklen Wolken am Horizont
Zulassen! Loslassen!
Von richtigen und falschen Fragen
Schluss
Schöne Worte zum Scheitern
Prominente erfolgreich Gescheiterte
Impressum neobooks
Scheitern macht keinen Spaß. Jeder, der etwas anderes behauptet, schwindelt oder sein Scheitern liegt schon etwas länger zurück und er sonnt sich längst im neuen Erfolg. Dann nämlich fällt das Romantisieren der einstigen Niederlage etwas leichter.
Tatsache ist aber auch: Der Sieg macht noch mehr Spaß, wenn man zuvor einen Fehlschlag erlitten hat. Aber bis dahin muss man einiges ein- und wegstecken. Wer scheitert, wird oftmals stigmatisiert als der, „der es nicht geschafft hat“. Und mit einem solchen Makel zu leben und sich davon nicht unterkriegen zu lassen, ist oftmals schwierig (siehe hierzu das Kapitel „Das dicke Fell“). Eine „Kultur des Scheiterns und der zweiten Chance“ ist hierzulande, anders als beispielsweise in den USA, noch nicht allzu stark entwickelt. Misslingen als einen produktiven Bestandteil des Lernens zu betrachten, das gilt offenbar nur für Kinder, etwa wenn sie Schwimmen oder Laufen lernen – sie üben es einfach so lange, bis sie es können. Bei Erwachsenen jedoch wird das Prinzip des „Trial and Error“ kaum akzeptiert. Das ist falsch.
Ein Umdenken ist nötig, und womöglich tut sich in dieser Hinsicht auch allmählich etwas: Derzeit sind die allerorten stattfindenden sogenannten „FuckUp Nights“, bei denen Menschen sich auf eine Bühne stellen und von ihrem Scheitern sprechen, sehr angesagt. Man kann davon halten, was man will, ich bin mir aber sicher, dass diese Veranstaltungen den Zuschauern die Angst vor dem Scheitern zumindest ein wenig nehmen. Und im besten Falle lernen sie aus den Fehlern derer, die da vorne auf der Bühne stehen. Das ist schon eine ganze Menge, meine ich.
Deshalb stelle nun auch ich mich auf die (literarische) Bühne und erzähle Ihnen von meinem ganz eigenen Scheiter-Haufen, der mir letztlich aber als Grundlage für Neues diente.
Um vier Uhr morgens klingelte mein Wecker. Um halb sechs musste ich im Hamburger Hafen sein, dann ging es los: Schiffscontainerladungen mussten ein- oder ausgeladen werden, eine sehr schweißtreibende und außerdem schlechtbezahlte Arbeit. Einmal war ich drei oder vier Stunden damit beschäftigt, Fernseher auszuladen – selten in meinem Leben habe ich mehr geschwitzt als bei dieser Arbeit (und ich war lange Zeit Leistungssportler).
Ich war 34 Jahre alt, hatte Abitur, eine abgeschlossene Ausbildung zum Buchhändler, ein abgeschlossenes Magisterstudium in Germanistik in Hannover, Wien und Berlin, hatte während des Studiums Literaturkritiken für verschiedene Tageszeitungen geschrieben und in einem Verlag als Lektor gearbeitet, hatte in den sechs Jahren zuvor fünf Romane geschrieben, von denen sich zwei recht gut verkauft hatten (jeweils rund 14.000 Stück), hatte einen renommierten Literaturpreis erhalten, viele Lesungen absolviert und für Zeitungen Essays und Kurzgeschichten geschrieben. Ich war im Gespräch.