Hirn im Schaukelstuhl - Axel Rheineck - E-Book

Hirn im Schaukelstuhl E-Book

Axel Rheineck

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Beschreibung

Wer Gedichte schreiben will, muss neben ein wenig Begabung Einfälle haben und kreativ sein. Das Wichtigste aber sind Glück und Zufall. Wie Sternenstaub fallen Worte und Ideen manchmal vom Himmel. Wenn es gelingt, sie festzuhalten und sie in harmonische Reime zu verpacken, können Verse gelingen - originell, humorvoll, philosophisch, besinnlich. So entstehen lyrische Dokumente, die den Alltag verfeinern und aufhellen können, - eine Intention, die sich der Autor zu Eigen gemacht hat. Und wenn er seine Gedichte auch als "Mach-Werke" bezeichnet, werden Leser, die Reimgedichte lieben, dieses Buch gerne in Reichweite haben wollen - zum Entspannen, zum Meditieren, zum Lächeln.

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Für Uschi

Inhalt

Im Reimrevier mit dem Reimteufel

Platz für Gedichte

Wörterzauber

Versfolgen

Der Schöpfung Krone?

Humor – ein Beispiel

Im Endeffekt

Unsinn!

Glücksschwein

Gehen

Lästiger Poet im Blumengeschäft

Lust & Lüste

Friedliche Zeiten

Kunst

Gedanke auf Reisen

Die obszöne Büroklammer

Interview bei Wildschweins

Schweinepest

Neulich im Berufsverkehr

Orang-Utan im Zoo

Besuch beim Nashorn

Hoch gefühlt und tief gedacht

Sehnen

Verrücktes Glück

Unsere Liebe

Der Gutmensch erklärt

Homo Sapiens

Tagebücher/Memoiren

Geschenk

Ins Tor

Aufgerafft zum Spagat!

Pralles Leben

Von Freund zu Freund

In Wind und Wetter!

Frühling im Herzen

Sonnenprognose

Erdbeerzeit

Ein Senior geht baden

Nackt baden am frühen Morgen

Julifreuden

Strandleben (kleine Satire)

Sommerhitze

Sonnenbad

In der Sonnenstube

Mann im Ozonloch

Entspannung

Wind

Gewitter

Ein Regensegen

Schlechtwetterlaune

Nebel

Herbstsegen

Nah- und Fernweh

Verwöhnzeiten

Reiselust

Dem Alltag entfliehen

Urlaubswonnen

Urlaubsentspannung

Urlaubserholung

Freiheit vom Ich?

Der Urlaubs-Querulant

Unterwegs per Pedelec

Hals-und Radbruch

Wanderlust (Brüggelekopf)

Wildkirchli

Aufgetischt

Frühstück

Das Sonntagsmorgensfrühstücksei

Auf ein Gläschen

Espressotiade

Zwiegespräch mit edlem Tropfen

Bacchanal

Lust auf Süßes

Führung durch ein gastliches Heim

Der Küchenchef

Der pedantische Gästefreund

Übel

Leib und Leben

Mal ehrlich

Nachgeschmack

Langes Leben

Beweglichkeit im Alter

Altersweisheit

Senioren aufgemerkt

Ohren

Glatzenfreunde

Männer mit Bauch

Fastenrezept

Fastenheil

Virenalarm

Nichts als Schmerzen

Oh, oh, Orthopädie

Vorsicht Gesundheit

Richtig alt werden

Gute Besserung

Nachbarschaftshilfe

Vergesslichkeit

Rekonvaleszenz

Feine Gesellschaft

Sonntäglicher Ausverkauf

Kleiderordnung

Erforderliche Norm

Richtfest

Offline

Selbstverlust

Sogenannter Reichtum

Demo-kratie

Ein Toast auf den Humor

Freie Fahrt für freie Bürger

Trauriges Diesellied

Pädagogengetwitter

Ruhegeldprozente

Endlich – die soziale Lösung!

Vorsorge an heißen Tagen

Tagebücher und Memoiren

Gedanken sind frei!

Hoffnung?

Die Erde meint…

Männershow

Im Länd’le

Langenargen, Promenade

Reingeschmeckt

Kruscht

Endlich frei! (Satirisches Trauerlied)

Ein Fremder in Langenargen

Vision der Spielplatzeröffnung in LA

Im neuen Skate-Park

„Bistro Noli“ – ein Traum

Rezept gegen Unterzuckern

Jumelage – Partnerschaft

Visions-Satire – Sauberer Bodensee

Oase Langenargen

Hochstimmung

Langenargen – ein Highlight

Turnvaterfreuden

Kärrles Renna

Narrenzeit

Einmal im Jahr

Resümee der närrischen Tage

Match Race Germany

Das Uferfest

Mini-LA - Ein Teilnehmer zieht Bilanz

Gourmet & Dixie in Nonnenhorn

Dem Jahr zuliebe

Im Januar

Vorsätze im Februar

Zügeln der Frühlingsgefühle

April, April!

Maienlust

Endlich Juni

Sommerzeit

August

September

Herbst – im Oktober

November-Meditation

Wünsche im Dezember

Feierlich

Weihnachtswunsch

Weihnachtliche Backstube

Christbaumse(ä)gen

Schöne Bescherung

Der Wi-Wa-Weihnachtsmann

Weihnachtszauber

Weihnachtsfreuden

Bescheidenes Geschenk

Oh Heilig’s Nächtle

Zu Weihnachten

Silvester

Null Uhr Null

Neues Jahr hat begonnen

Ein neues Jahr

Glück-auf!

Ostern

Osterei

Im Reimrevier mit dem Reimteufel

Platz für Gedichte

Will Hirn und Herz beglückt verweilen,

dann reichen eigentlich 2 Zeilen.

Weilt gerne man im Reimrevier,

liest man der Zeilen auch mal 4.

6 Zeilen brauchen für den Satz

redaktionellen Speicherplatz.

8 Zeilen machen viel mehr Sinn

bei ökonomischem Gewinn.

Ist man auf Lobeshymnen scharf,

vervielfacht sich der Platzbedarf.

Wörterzauber

Wahrlich, es ist Presse Pflicht,

gibt den Zeitungen Gesicht,

ohne was dazu zu dichten,

alles sauber zu berichten:

Täuschung, Lüge, Kränkung, Krieg,

Niederlage, Not und Sieg,

Rechte fordern, Kampf und Macht,

wer heut’ trauert, wer heut’ lacht.

Doch es gibt auch jene Sphären,

die die Lust am Menschsein nähren,

die die vielen Schattenseiten

herzerfrischend aufbereiten.

Freude, Liebe und Humor, -

wer’s nicht lebt, der ist ein Tor.

Und des Menschen Geist Gestaltung

duldet keine Käfighaltung.

Also raus aus diesem Gitter,

diesem News- und Fake Getwitter!

Wörterzauber kann es richten,

Lecks im Wohlsein abzudichten.

Versfolgen

Ein Vers wollte sich mit Versen umgeben

und dann ein kleines Gedicht erleben.

Dass Kumpane helfen, da glaubt er dran,

so klopft er bei Busch und bei Ringelnatz an

und lädt sie in seine Stammkneipe ein

zu fröhlichem Zechen mit Schnaps, Bier und Wein.

Es vergehen in geistvollen, lustigen Runden

gar manche Hochtiefs und bewegte Stunden.

Und als er nach jener durchzechten Nacht

am nächsten Morgen verkatert erwacht,

möcht’ er bei kunstvoller Schöpfung verweilen,

doch findet ernüchtert nur wirre Zeilen.

Ein wundes zermartertes Dichterhirn,

kein einziges strahlendes lyrisch‘ Gestirn,

Reime sinnfrei und kontrovers,

es wird ihm übler von Vers zu Vers,

Aspirin muss er unter die Jamben mischen

und sich mit Bierchen leidlich erfrischen.

Kalter Schwamm als gängiges Accessoire

verbunden mit obigem Rezeptoir

entschlackt das zentrale Nervensystem,

macht aus Geschreibsel ein heitres Poem.

Da begreift Herr Vers, mit Kollegen zu tanzen,

verbietet die Nutzung von Stimulanzen.

Der Schöpfung Krone???

Er nennt sich selbst der Schöpfung Krone,

passt beispiellos in die Schablone

von Intellekt und Zartgefühl,

von bravem, ehrlichen Kalkül,

auf dass, schon wenn er früh erwacht,

er redlich in den Morgen lacht.

Gut aufgelegt reckt er die Glieder,

kalt prasselt Wasser auf ihn nieder,

der Schock erfrischt bekannte Kraft,

schon weiß er, heut‘ wird stramm geschafft.

Sich seiner Durchschlagskraft bewusst,

fördert das Frühstück Lebenslust.

Er isst und legt – wie es auch sei –

schnell noch bekanntes Frühstücksei

und macht sich dann mit ganzer Stärke

an überragende Gewerke.

Sein ganzer Tag, in allen Dingen,

scheint ihm ein einziges Gelingen.

Humor – ein Beispiel

Die Hitze macht den Körper lahm,

ich möchte gerne liegen.

Dem Arbeitsdrang bin ich nicht gram,

er lässt sich leicht besiegen.

So mach ich mich ein wenig lang,

brauch mich nicht zu verrenken,

denn Eifer, Fleiß und Tatendrang

die lassen sich auch denken.

Zum Denken hab ich eher Lust,

ich denk an Missgunst, Neid,

an kranke Hirne, Hass und Frust …

und dann an Menschlichkeit.

Letztendlich ist es der Humor,

der ist der Trost des Lebens;

verschließt man dieses Himmelstor,

ist selbst ein Scherz vergebens.

Bei dererlei Gedankengut

greif‘ ich zur Kaffeetasse,

dass mich die köstlich braune Flut

noch tiefer denken lasse.

Und… klirr! – so eine Sauerei!

Der Kaffee auf der Hose! --

Bezwinge dich, jetzt kein Geschrei!

Und keinerlei Psychose!

Du preist doch eben noch Humor. -

Ist Missgeschick nicht lohnend? –

Jetzt ist der Kaffee – kommt mir vor -

besonders magenschonend.

Im Endeffekt

Statt auf dem Ruhesitz zu sitzen

und in der Sonnenhitze schwitzen

will ich die Bleistiftspitze spitzen,

auf dass Gedankenblitze blitzen.

Ob dabei auch lyrische Keime keimen

und sich perfekte Reime reimen? -

Doch ich spür nur Herzklopfen klopfen

und bei der Hitze Tropfen tropfen.

Da sollt‘ ich doch in kühlem Bade baden

und mich an einer Hopfenlabe laben. -

Ich kann nichts mehr als den Gedanken denken

und werde gleich meine Gelenke lenken,

um Bier in meinen Bierglastank zu tanken

und einer Brauerei mit feuchtem Dank zu danken.

Unsinn!

Machen Worte einen Sinn,

sind sie meistenteils Gewinn.

Doch ich liebe - tut mir Leid -

blöden Sinn und Sinnfreiheit.

Eben als ich gar nichts dachte

und wie irre drüber lachte,

hat der Unsinn mir gezeigt,

wozu Tiefgeschürftes neigt,

jedem alles zu erklären

und sein Wissen zu entleeren,

wobei die Blamage steigt,

wenn man Sinngehalt vergeigt.

Neigt Sinnvorrat dem Ende zu,

lass ich Inhalte in Ruh‘.

Ich gebe dann das Denken auf

und lass dem Unsinn freien Lauf.

So stimm‘ ich fröhlich mit mir ein:

Nie lasse ich den Unsinn sein,

denn ist die Sinnfreiheit Gewinn,

macht endlich auch das Unsein Sinn.

Glücksschwein

Ich orgele grad fleißig auf der Lyrikleier

und hoff‘, der Tag heut ist ein sorgenfreier.

Jedoch wie gierig ist Vergänglichkeit,

sie frisst die Stunden, Tage, Jahre, - kurz die Zeit.

Und während ich auf meinem Zeitgleis sitze

und mir die Worte aus dem Hirne schwitze,

sind abertausend Welten um mich rum passiert,

und ich hab‘ nichts als auf Papier gestiert.

Schon bei dem Basteln von Sentenzen

verpasse ich kostbarste Zeitsequenzen.

Dabei hör‘ ich mein Herz umtriebig klopfen.

Da gönn‘ ich mir doch einen guten Tropfen,

und mir ist um die Zeit nicht schade,

ich fühl‘ mich wie im Speck die Made

und lebe dankbar in den Tag hinein, -

ich Glücks –, wie sagt man richtig? –schwein.

Gehen

Wesen gehen, Sachen gehen,

Gehen ist Physik.

Ob Riesen, Zwerge, ob Pygmäen,

alle können voran gehen, -

Herr und Domestik.

Vorausgesetzt sind Beine,

denn ohne kriecht man nur.

Und hast du davon keine,

nicht einmal winzig kleine,

gibt’s keine Beinfraktur.

Auch manche Dinge geh‘n,

und andere auch nicht.

Dein Ruf, er kann im Handumdreh‘n

verpuffen und zum Teufel geh‘n

kommt, was nicht geht, ans Licht.

Nun, - gehen tut so vieles,

und fragst du wen, wie’s geht,

hörst darauf ein labiles,

„es muss. - Na ja, es geht“,

dann geht dir gleich ein Licht auf,

und du sagst, „wirst schon seh’n,

ich mach‘ dir einen Reim drauf,

dann wird’s dir besser geh’n“.

Lästiger Poet im Blumengeschäft

Glückselig! – Wer solch Riesen sah,

der hat wonniglich gesponnen.

Also, zwei von diesen da,

ja, ganz recht, die Blumensonnen.

Meinen Sie die Sonnenblumen?

Nein, ich meinte Blumensonnen, -

wie die Sonne ein Volumen

voller Helligkeit und Wonnen!

Ist ja gut! – Hier, Stücker zwei!

Sind im Sonderangebot.

Oh, die Billigtreiberei!

Ist die nicht der Blüte Tod?

Ich bestimm‘ hier nicht die Preise.

Nehmen Sie die zwei denn jetzt?

Ja, in ihrem Sonnenkreise

wird die seelenvolle Reise

auf dem Poesiegeleise

alsobald in Gang gesetzt.

Lust & Lüste

So lange schon tat ich mich sehnen,

nach den Lüsten, den wunderschönen,

ihnen wollte ich endlich mal frönen, –

mitnichten den erogenen! –

Hättet ihr‘s trotzdem gewusst? –

Ich rede von Waldeslust.

Da haben, was ich so liebe,

die Pflänzchen natürliche Triebe,

man sollte sie preisen und loben,

sie streben ohne Vorsatz nach oben

und lassen bei all ihrem Treiben

Erotik ganz und gar bleiben.

Und bedrängen sich Eichen und Buchen,

wird man Eros vergeblich suchen.

Ich will nur dem zarten Umschlingen

ein liebliches Liedchen singen

und bei friedlichem Hinspazieren

nichts als Waldeslust konsumieren.

Was man streng trennen müsste,

sind Waldlust und Waldeslüste,

hat man Wälder als Pärchen durchschritten,

werden letztere häufig durchlitten.

Friedliche Zeiten

Eine Lampe spricht zum Buch auf dem Tisch,

„Du wirkst ziemlich zugeklappt“.

„Und Du scheinst mir dunkel und nicht mehr ganz frisch,

hat man den Strom Dir verknappt?“

Da sagt ein Glas Wein, „man schenkte mich ein.

Gleich kommt eine nette Person.

Das wird ein frohes Beisammensein, -

hört Ihr, da kommt sie schon.“

Die Person geht zum Sessel und setzt sich ins Licht,

dann greift sie dem Buch in die Seiten,

trinkt auf Einsicht, Rücksicht und Zuversicht,

auf den Wein, auf das Buch, auf das künstliche Licht,

und genießt die friedlichen Zeiten.

Kunst

Ist das hier Kunst,

oder kann das weg?

Buhlt das um Gunst,

verfolgt’s einen Zweck?

Löst das was aus,

tut es dir gut,

bekommt es Applaus,

bringt‘s dich in Wut?

Schreiben, komponieren,

Werkeln und Schaffen,

Fantasie nicht verlieren,

nur mit den Waffen

Geist, Gefühl und Humor

ohne Blutvergießen

Treffer zu schießen

wie Elfer ins Tor, -

bei Kunst kommt das vor!

Bewundert die Großen,

helft all den Kleinen,

nicht gleich verstoßen,

auch nicht verneinen,

selbst nicht die Irren

und all ihre Wirren!

Weil sie nicht unsre Welt,

wie’s dem Nutzen gefällt,

vergeigt und verhunzt, -

helft bitte der Kunst!

Gedanke auf Reisen

Ein kranker Gedanke fuhr mit der Bahn

von Leichlingen nach Turkmenistan.

Kaum hielt der Zug in Köln am Rhein,

gesellte sich ein Raucherbein

in sein gemütliches Abteil;

es roch nicht gut. Und eben weil

der Stank von Rauch und von Verwesung

nicht förderlich für die Genesung,

stieg er beim nächsten Bahnhof aus

und ging bedrückt doch erleichtert nach Haus.

Dort dachte er nach, der Gedanke, und

erholte sich wieder und wurde gesund,

fand Verbindung per Flugzeug im Katalog,

so dass er gedanklich nach Turkmenistan flog.

Die obszöne Büroklammer

Vorname der Klammer ist Büro,

ich nenn‘ sie einfach „Klammer“,

denn sonst stimmt hier der Rhythmus nicht,

und das wär‘ ja ein Jammer.

Sie ist sehr stramm und fesch und schön,

jedwede Art Papier

beklammert sie derart obszön,