Höllensturz - Fritz Fenzl - E-Book

Höllensturz E-Book

Fritz Fenzl

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Beschreibung

Bayern ist ein Eldorado von magischen Orten, an denen es Geheimnisvolles und Mystisches zu entdecken gibt. Mit etwas Neugierde und genauem Hinsehen lässt sich viel Verborgenes ergründen. Dabei ist Vieles in Bayern gar nicht so versteckt und unsichtbar. Fritz Fenzl führt in seinem Buch an Orte voll Magie und Mythos. Als Doktor der Germanistik mit Studium der Katholischen Theologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Bildhauerei hat er sich jahrelang mit dieser Thematik befasst und (ver-)führt den Leser zum schärferen Hinschauen!

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Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2009

© 2016 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheimwww.rosenheimer.com

Titelfoto: Klaus G. Förg, Rosenheim Lektorat und Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger & Karl Schaumann GmbH, Heimstetten

eISBN 978-3-475-54593-1 (epub)

Worum geht es im Buch?

Fritz Fenzl Höllensturz Magie und Mythos in Bayern

Bayern ist ein Eldorado von magischen Orten, an denen es Geheimnisvolles und Mystisches zu entdecken gibt. Mit etwas Neugierde und genauem Hinsehen lässt sich viel Verborgenes ergründen. Dabei ist Vieles in Bayern gar nicht so versteckt und unsichtbar. Fritz Fenzl führt in seinem Buch an Orte voll Magie und Mythos. Als Doktor der Germanistik mit Studium der Katholischen Theologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Bildhauerei hat er sich jahrelang mit dieser Thematik befasst und (ver-)führt den Leser zum schärferen Hinschauen!

Inhalt

Vorwort

Magie und Okkultismus in Bayern

1   Das Kini-Geheimnis

König Ludwig II. – ein Magier!

2   Kraftort und Machtmissbrauch

Der Königsplatz als Knotenpunkt schwarzer Magie

3   Weibliche Gottheiten in Bayern

Hexen: überall und nirgendwo

4   Über die magische Urnatur Münchens

Die frühe Esoterik des Gusto Gräser

5   Sagen und kollektives Unbewusstsein

Drei bayerische Sagen und ihre Deutung

6   Der Höllensturz

In Bayern geht’s schneller abwärts, als man glaubt

7   Okkultes in der bayerischen Kunst

Franz von Stucks Symbol-Magie

8   Eine wundertätige Gottesmutter

Die Madonna mit dem bannenden Blick

9   Das Böse an sich in Bayern

Was verteufelt wird, ist noch lange nicht böse

10  Und immer die Schlange

Schöpfung und Urviech

11  Magische Orte in Bayern

Neuere Aspekte der Ortsmagie

12  Stadthexen und Landhexen

Immer und überall klug und erfolgreich

13  Okkulte Geheimnisse in Bayern

Zeitreisen im Untersberg

14  Auf den Spuren der Templer

Und wieder der Untersberg!

15  Ein Pilgerziel im Haderner Wald

Der »Gekreuzigte ohne Kreuz«

16  Okkultes Wissen in der Landeshauptstadt

Zeitschleusen und Erinnerungskanäle

17  Ein himmlischer Stadtrundgang

Münchens magische »Engerl-Tour«

18  Die Magie der Kreuzsymbole

Keltenkreuz und Lebensrad

19  Bewusstseinskontrolle in Bayern

Magische Meditationen im Föhnlicht

 Nachtarock

Höllensturz und Engerl-Tour

 Literaturverzeichnis

Vorwort

Magie und Okkultismus in Bayern

Großkopferte …«, sagt man in Bayern. Und meint damit selbst ernannte Halbgötter, wie sie auf Partys und hehren Staatsempfängen götzengleich ihre wichtigen Häupter zur Schau stellen. Etwa so, wie die erhaben und majestätisch im Revier umherstreichenden Löwen, jene bekannten und allgegenwärtigen Wappentiere Bayerns, deren männliche Exemplare zu Imponierzwecken ihre volle Mähne aufstellen und eben »großkopfert« daherkommen.

Großkopfert sind aber nicht nur die Wappentiere Bayerns, sondern waren auch die keltischen Gottheiten. Vielleicht kennen Sie die typischen Darstellungen keltischer Kultfiguren, die wir heute »heidnisch« nennen würden. Oft sind es dürre Manndln mit auffallend großen Köpfen. Heute sind solche Figuren mit dünnen Gliedmaßen und großen Köpfen (manchmal auch dicken Bäuchen und großen Köpfen) Halbgötter des Materialismus. Auch Anwälte, Immobilienmakler und bis vor Kurzem auch Ärzte und Investment-Banker sind okkulte Größen, deren Macht allgemein sichtbar ist, aber im Verborgenen fußt und auf Unsichtbarem gründet. Auch Nummernkonten sind – so gesehen – wahrhaft okkulte Erscheinungen.

Die alte heidnische Kultur hinterließ in Form von Keltenschanzen, Hügelgräbern und Nekropolen hierzulande Kultstätten über Kultstätten. Und nur Kraftort-Kenner wagen angesichts dessen zu sagen und zu bedenken, wo »unsere« Religion denn eigentlich herkommt. Vom Christentum? Schon, aber eben erst viel später. »Unser« Christentum verdanken wir dem großartigen Wirken der iro-schottischen (durch und durch keltisch-druidischen) Wandermönche ab der Mitte des ersten Jahrtausends nach Christus.

Der Rest bayerischer Religion ist magisch, okkult, heidnisch und wurde manches Mal verteufelt. Auf jeden Fall ist es verteufelt gegenwärtig.

Schauen Sie sich nur die »Heiligen« einmal genauer an: Zumeist sind es eingefärbte keltische Kultgrößen, die im Laufe der Zeit zu christlichen Heiligen umgemodelt wurden. Walburga, eine Heilige; Walpurgis … Hexensabbat.

»Merkwürdig ist die Häufigkeit von keltischen Vierecksschanzen im Münchner Raum …«, schreibt Harald Falter in dem Buch »Warum ist Bayern anders?«.

Da hat er zweimal recht: Bayern ist anders und im Münchner Raum herrschen noch heute Energien vor, die … na, lieber nicht gleich alles verraten!

Bleiben wir lieber neugierig. Neugierde zieht immer hin zum »Okkulten«, denn Neugierde will Verborgenes aufspüren. Und die Beschäftigung mit dem Okkulten lässt uns bald herausfinden, dass unserer ursprünglichen Erfahrungs- und Natur-Religion eine Erlöser-Religion aus einem vollkommen anderen Kulturraum »aufgedrückt« wurde.

Auf etwas, das offen daliegt und somit offen-sichtlich ist, ist selten einer neugierig. Welcher Schüler hat ein sehnendes Verlangen nach Schulbüchern? Deren Inhalt muss lediglich aufgeschlagen und gelernt werden. Meistens geschieht dies durch mehr oder weniger Zwang.

Okkultisten suchen freiwillig nach verborgenem Wissen, das macht diesen Kreis von Wissen-Suchern und Wissenden so faszinierend. Okkultisten wissen genau, dass das, was sie suchen, eher der Wahrheit entspricht als der von einer manipulieren wollenden Obrigkeit vorgeschriebene »Wissens«-Kanon. Amtliches beglaubigtes (Nicht-)Wissen wird nur verbreitet, um die Leute besser kontrollieren zu können.

Das, was verborgen und schwer zugänglich ist, ist exklusiv und verlockend – so etwas bleibt im wahrsten Sinne des Wortes »attraktiv«. Ein Okkultist sucht nach Neuem hinter bekannten Wahrheiten und hört daher nie auf, sich Fragen zu stellen.

Wie war das eigentlich genau mit Ludwig II.? Was hat es mit der Bestiensäule und dem Höllensturz auf sich? Welche Rolle spielen magische Symbole in der bayerischen Kunst? Gibt es eine Zeitschleuse im Untersberg und was hatten die Templer mit dem geheimnisvollen Berg zu schaffen?

Auch Sie müssen gestehen, lieber Leser, dass Sie durch Ihre Sehnsucht nach geheimem Wissen von diesem Buch angelockt wurden. Sonst würden Sie diese Zeilen über Okkultismus in Bayern nicht lesen. Auch das Hingezogensein ist eine Auswirkung von Magie.

»Magie« ist allerdings ein Wort, das in unseren Tagen oft vorschnell gebraucht wird. Magie ist ein durch und durch schöpferischer Begriff, denn er beinhaltet das Imago, das Bild. Darauf wird im Kapitel »Bewusstseinskontrolle in Bayern« näher eingegangen werden.

Okkultismus definiert sich als das, was im Verborgenen liegt und im Geheimen wirkt. Wer keine bildliche Vorstellungskraft hat, wird sich selten für Magie interessieren. Bayern aber denkt bildhaft und redet bildhaft – geradezu theatralisch bildhaft.

Wie Sie bald erkennen werden, ist das Okkulte in Bayern so verborgen nicht, aber genau hinschauen müssen Sie lernen. Lassen Sie sich führen (vielleicht gar ver-führen) zum schärferen Beobachten, zum »die Welt hinter der Welt« sehen lernen. Die christliche Kunstgeschichte, Liturgie und Symbolik geben mannigfaltige Hinweise auf ein geheimnisvolles »Darunter«.

Über Magie sind unzählige Bücher und Abhandlungen geschrieben worden. Aber wirkliches Wissen darüber finden Sie nicht in Büchern, schon gar nicht in den jüngeren Veröffentlichungen. Wissen über Magie und Okkultismus in Bayern liegt oft unter dem Siegel »Volksbräuche«, »Volkskunde« oder »Tradition« verborgen. Denken Sie nur beispielsweise an die geheimnisvollen Drudenfüße und seltsamen Giebelreiter an Hausdächern, an Perchten, Buttenmanndl, Kramperl und die uralten Feuer-Bräuche im Jahreskreis.

Die wirklich aufschlussreichen Informationen über das »Verborgene« in Bayern (und nicht nur in Bayern) finden Sie also nicht in den Buchhandlungen – obwohl in den letzten zwanzig Jahren Werke publiziert worden sind, die nie und nimmer für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein sollten. Jedes dieser Druckwerke lässt aber erahnen, dass der Autor irgendwo »dazugehört« und keinesfalls mehr an magischem Wissen verraten darf, als er preisgibt …

Wie schon gesagt, Sie müssen also lernen, genau hinzuschauen! Lernen Sie, die Welt mit eigenen Augen und, unabdingbar, mit Geistesschärfe zu beobachten.

Magie bedeutet Bewusstseinsveränderung durch Willenskraft. Dazu gehört es, eisern den Willen zu schulen, denn der Wille hängt immer mit dem Wollen zusammen und das Wollen mit dem Können. Auch zeitgenössisches Erfolgstraining beruht auf Prinzipien magischer Schulung. Wie sonst könnten Sie den Willen anderer beeinflussen? Magie ist also Willensschulung, auch und insbesondere im Voralpengebiet. Magier sind sehr willensstark und bayerische Magier sowieso.

»I mog ned« heißt nicht nur einfach »ich will nicht«, sondern bedeutet »Ich kann nicht, weil ich nicht will«. Oder andersherum: »I kannt, wenn i mächad«.

Wille ist immer königlich, und Magie ist eine königliche Kunst. Denken Sie doch an den schier unglaublichen Willen des Magiers König Ludwig II. Was der wollte, wurde Realität, egal, was Volk und Politikerkaste davon hielten. Sein Wille geschah und geschieht – bis heute.

Farben, Zahlen, Gesten, exakt betonte und zielgerichtete Worte sowie Symbole können magische Wirkungen hervorrufen. Mit Bayerns zahlreichen Kraftorten findet man hierzulande einen regelrechten Symbolbau vor, der alles dies beinhaltet. Magische Kraftorte wie die Michaelskirche in München, St. Koloman oder Schloss Neuschwanstein geben dem Unbewussten unbemerkt magische Instruktionen.

Ein Bewusstwerdungsprozess beginnt schon beim Betrachten und Sinnieren. Eine Bewusstseinsbildung der Masse setzt ein, ein morphogenetisches Feld tut sich auf, welches stets das kollektive Unbewusste mit einbezieht. Wer die Gesetze der Magie in Bayern erkennt – in Bayern ganz besonders –, dem wird das Wort »Zufall« fremd werden.

»Zufall« ist lediglich eine gezielte Willenssteuerung des Unterbewusstseins. Was wir unbewusst längst wollen, das manifestiert sich alsbald als zufällige Realität, es »fällt zu«.

»Ja so was …«, sagt der Bayer dann wissend verharmlosend, » … des hätt i fei ned denkt!«

Von wegen. Das Unterbewusste hat es sehr wohl gewollt. Nach diesem Buch werden Sie nie mehr zufällig irgendwo sein.

Wer denkt bei »Magie« nicht zuerst an Geister, Hexen, Zauberer, Feen und Gnome (hier in Bayern natürlich auch an Schrazeln und das schier unlösbare Geheimnis von Schrazelgängen im Bayerischen Wald; an Wichtel und Basilisken und Wolpertinger); vielleicht auch an Tischerücken, ebenso an Tarotkarten mit mystischen Inhalten, an die Kabbala gar, den Heilstrom (da gibt es mehrere) und an den faszinierenden und funktionierenden magischen Kosmos hochwirksamer Rituale!

Bayern ist eine Hochburg der Rituale. Vom Handschlag beim Handeln bis hin zu den faszinierenden Feuerbräuchen, um den Wechsel der Jahreszeiten im Rad des Lebens kultisch zu feiern … und vom Rad des Lebens bis zum Kreuz ist es für den Okkultisten nicht weit. Hierauf wird im Kapitel »Magische Symbole – Keltenkreuz und Lebensrad« näher eingegangen werden.

Bayern ist außerdem ein wahres Dorado magischer Orte und magisch aufgeladener Gegenstände. Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie Kraftorte wie Schloss Neuschwanstein mit anderen Augen sehen und werden Glücksbringer wie aufgeladene Steine, Steinpyramiden an der Isar, kultische Hölzer und Amulette mit okkultistischem Kennerblick betrachten – Bayern ist voll von besprochenen Gegenständen aller Art. Von geweihten Kerzen bis hin zu verwunschenen Nägeln – besprechen wirkt immer und überall. Ding-Magie kann, wie jede Gedankenenergie, täglich neue Realität erschaffen.

Und wussten Sie schon von den »Drei Schwarzen Fräulein«? Als bayerisches Pendant zu den bekannten Drei Beten verbreitete die Mär von Einbett, Wolbett und Vilbett im alten Bayern Angst und Schrecken. Lange gruselig-beliebt war beispielsweise eine okkulte Wallfahrt zum bayerischen Kochelsee. Dort pilgerten Okkultisten nächtens in einer Lichterprozession durch die unterirdischen Gänge auf der »Halbinsel der Drei Schwarzen Fräulein«.

Und immer mit dabei: die Dreizahl! Über die Macht dieser magischen Zahl werden Sie in diesem Buch viel erfahren: Wir haben drei Jahreszeiten, drei Tageszeiten, der Mensch lebt in drei Lebensspannen … Und wer will mit Sicherheit behaupten, dass wir nicht vielleicht auch dreimal leben?

In diesem Buch versuchen wir zu ergründen, was sich im Hintergrund der großen Politik abspielt und was die aktuellen Krisen ausmacht und bedingt. Vielleicht sind die Hintergründe nicht nur der Definition nach magisch und okkult. Denn dass in der Weltgeschichte Kräfte walten, die mit dem vordergründig erkennenden Verstand (dem erlernbaren und offiziellen Wissen) nicht mehr erklärbar sind, ist leider wahrer denn wahr.

Menschen sollen kontrollierbar sein … Magie wirkt? Auch in Bayern? In Bayern mehr denn anderswo. Denn die Lage, die Orte, der Föhn und die Kraft der Flüsse und des Bodens verstärken vieles, was anderswo auch schon wirkt.

Generell wichtig für den Okkultismus ist natürlich auch in Bayern die Nacht. Denn das Wort bedeutet ja nichts anderes als im Verborgenen sein.

Geheimnisvoll Verborgenes versuchen wir in diesem Buch zu ergründen, auch wenn vieles rätselhaft bleibt und nur zwischen den Zeilen steht. Der Band soll als Einstiegshilfe und Anregung dienen, sich mit dem Bayerisch-Okkulten zu befassen. Soll dazu auffordern, mit allen Sinnen wahrnehmen zu lernen, hinzuschauen, hinzuhören und hinzufühlen. Es ist ein sehr sinnliches Buch und bestens geeignet für angehende Okkultisten, denn Okkultisten sind Gefühlsmenschen.

Besonders interessant (aber auch gefährlich) wird Okkultes dann, wenn geheimnisvolle Kräfte dabei heraufbeschworen werden. Und das ist bei Magie letztendlich immer der Fall. Nicht nur bei der Magie in Bayern.

Wie immer möchte ich Sie deshalb auch warnen: Bleiben Sie dem lieben Gott treu. Denn der ist stärker und redlicher als alles andere!

Das Kini-Geheimnis

König Ludwig II. – ein Magier!

Wer so in den Köpfen und Geistern weiterlebt und weiter-»geistert« wie der »Märchenkönig« Ludwig II., der kann nicht recht tot sein.

Das Herz des bayerischen Monarchen wurde nach seinem Tode nach Altötting überführt und ruht dort – mehr oder weniger ruhevoll – in der berühmten Gnadenkapelle. Wie aber steht es um das Haupt des Königs? – Da wuchern wilde Sagen.

Am Grab des Fischers Lidl in Aufkirchen treffen sich regelmäßig die »Guglmänner«, um dem großen Kini-Geheimnis zu huldigen. Lidl war der Mann, in dessen Fischerhütte bei Berg der tote König aufbewahrt, sein Körper versteckt und manipuliert wurde. Wie manipuliert? Wann? Warum? Und vor allem: in wessen Interesse?

Betrachten Sie einmal alles, was rund um den »Märchenkönig« Ludwig II. geschah, unter einem besonderen Gesichtspunkt, nämlich dem von Magie und Okkultismus. Dies wird Ihren Blick sicherlich auf erschreckende Weise weiten.

Befassen wir uns beispielsweise mit der Beisetzung des Königs in der Fürstengruft von Sankt Michael am 19. Juni 1886: Tausende von Münchnern erwiesen, ergriffen von einer großen Betroffenheit, dem toten König die letzte Ehre. Die allgemeine Ergriffenheit bei der Beisetzung ging aber weit über die normale Trauer um einen verstorbenen Regenten hinaus. Wie hypnotisiert, wie in magischer Entrücktheit, wie unter geheimer Fernlenkung schritten Tausende von Trauergästen in der Allerheiligen-Hofkapelle vorbei an dem offenen Sarg des bis heute so verkannten Magiers. Es herrschte ein ungeheurer Aufruhr innerhalb der ergriffenen Masse. Die Zeitung zählte an dem Tag 22 ohnmächtige Personen und eine » … beinahe zertretene Dame …«.

Eine schier unüberschaubare Menschenmenge säumte den Weg, den der Sarg von der Residenz über den Stachus durch das Karlstor hinein in die heutige Fußgängerzone genommen hat. Der Leichnam des bis heute unsterblich gebliebenen Märchenkönigs war mit dem Ornat eines Großmeisters des Hubertusordens bekleidet. Der erhabene, dennoch nun recht veränderte Kopf ruhte auf teurem Hermelin, die linke Hand umgriff fest das Schwert. In seiner Rechten steckten Jasminblüten von Sissi. Acht schwarz verhüllte Pferde zogen den Leichenwagen.

Im Inneren der Michaelskirche und den Blicken der treuen Anhänger entzogen, geschah das Entscheidende. Ludwig wurde umgebettet und kam samt dem Transportsarg nun in den bronzenen Prachtsarkophag, der unter Aufsicht von Minister Lutz mehrfach verschlossen wurde.

Da hatte man es, dem Protokoll nach, urplötzlich wahnsinnig eilig. Wieso? Weshalb? Warum? Warum in der feierlichen Trauerstunde auf einmal diese ganz und gar unangemessene Eile?

Inzwischen hatte sich über der Münchner Innenstadt ein gewaltiges Gewitter zusammengebraut.

»Eben war der letzte Wagen des Trauerzuges abgefahren …«, so wird berichtet, und kaum war das Militär abgerückt, da fuhr eine gewaltige Feuergarbe wie ein Strafgericht vom Himmel! Ein Blitz von oben war direkt auf die Michaelskirche geschleudert worden, der kalte, trockene Knall des wütenden Donnerschlages stand entsetzlich zwischen Häuserwänden und drang in die Seelen der Menschen. Manche Bürger, die immer noch ergriffen draußen warteten und beteten, wurden schier gegen die Wand der Kirche geworfen.

Der Blitz und die Feuergarbe als Zeichen von oben – manchmal aber auch als Signal von unten. Hier wird es wohl eher der Himmel gewesen sein, der bitter ernst zu dem Bayernvolk sprach. Parallelen in der Religionsgeschichte gibt es genug, denn vielfach wird berichtet, dass ein Blitz oder »ein gewaltiges Feuerzeichen« ein bedeutendes Ereignis überhöht hat. Auch über der Bundeslade, damals im Allerheiligsten des Salomonischen Tempels, stand eine Feuersäule.

Nun soll hier keinesfalls behauptet werden, es befände sich gar die legendäre Bundeslade in der bayerischen Fürstengruft und das Grab des Märchenkönigs sei, im eigentlichen Sinne als letzte Ruhestätte, tatsächlich leer, so wie dies ohne Unterlass von Wissenden behauptet wird.

Die Behauptung der Treuen »Das Grab ist leer« ist daher auf ganz andere Weise wahr, im übertragenen Sinne nämlich. Denn nichts ist so, wie es für die breite Öffentlichkeit dargestellt wird. Die Wahrheit bleibt im Verborgenen und im Dunkeln. Also okkult.

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