Schauerorte – Logen – Morde in Oberbayern - Fritz Fenzl - E-Book

Schauerorte – Logen – Morde in Oberbayern E-Book

Fritz Fenzl

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

85 x Sightseeing noire

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 152

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 9783958942660

© Copyright: Omnino Verlag, Berlin / 2023

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten.

Inhalt

VORWORT

1. DE OSA VILLA AM STARNBERGER SEE

2. ALTOMÜNSTER

3. RUDOLPH MOSHAMMER

4. DAS GRAB DER SEHERIN BEI LEUTSTETTEN

5. KÖNIG WATZMANN

6. „DRÜCKEBERGER-GASSERL“ IN MÜNCHEN

7. RUDOLF DIESEL

8. HISTORISCHER TODESORT

9. WILDSCHÜTZ JENNERWEIN, SCHLIERSEE

10. DIE „SCHWARZE WITWE“, MÜNCHEN

11. EIN „CHRISTUS OHNE KREUZ“

12. WALTER SEDLMAYR

13. RÄUBER KNEISSL

14. TOTENSCHÄDEL STOPPT NEUBAU

15. SKELETT BEI ANDECHS

16. EIN MORD-PARKHAUS IN MÜNCHEN

17. KÖNIGSSEE

18. ST. JOHANNES BEI MÜNSING

19. KLEINHELFERNDORF

20. GERIPPE IN GRAFRATH

21. DER KARLSBERG BEI GAUTING

22. RESIDENZ MÜNCHEN

23. DAS WURMECK IN MÜNCHEN

24. ASAMKIRCHE MÜNCHEN

25. ORT DER GRÖSSTEN KATASTROPHE MÜNCHENS

26. ST. MICHAEL MÜNCHEN

27. SEBASTIAN IN DER PINAKOTHEK

28. LIEBFRAUEN-DOM MÜNCHEN

29. HERZ-JESU KIRCHE MÜNCHEN

30. WALD BEIM SEEHAMER SEE

31. LUDWIGSKIRCHE

32. SCHATZBERG AM AMMERSEE

33. HERZOLSPITALSTRASSE

34. MARIA IN DER GRUSELSENKE

35. DIE SPIEGELWIESE IN PASING

36. EIN BLAUES ANGSTLICHT

37. DIE WIESKIRCHE

38. DER ORT KREUZ

39. MAGIER IM LEEREN SARG

40. PERCHTING

41. RESTE DER EHRENTEMPEL

42. HEXENPLATZ DREIBETEN-QUELLE MÜHLTAL

43. FRIEDHOF VON AUFKIRCHEN

44. ER SIEHT DICH, WO DU AUCH BIST

45. BERNRIED

46. WEISSE FRAU IM EBERSBERGER FORST

47. WALCHSTADT AM WÖRTHSEE

48. KLOSTER TEGERNSEE

49. ALTÖTTING

50. PÖLLATHSCHLUCHT MARIENBRÜCKE

51. DES TODES BILD STETS AUF DICH ZIELT

52. STILLE IN EULENSCHWANG

53. MUTTERTURM IN LANDSBERG

54. SUNDERBURG BEI GRAFRATH

55. MACHT-GEISTER IN ROTT AM INN

56. VOGTAREUTH

57. INGOLSTADT

58. PETERSBERG BEI FLINTSBACH

59. PÄHLER SCHLUCHT

60. FREIGRAB EINES SCHWARZMAGIERS

61. SCHMIED VON KOCHEL IN KOCHEL

62. EIN MARTERL BEI SCHLEHDORF

63. BURGRUINE FALKENSTEIN

64. HARKIRCHEN NÄHE MANTHAL

65. BURG GRÜNWALD

66. FRAUENCHIEMSEE: GERIPPE IM MAUERPFEILER

67. SEEBURG ALLMANNSHAUSEN

68. TRAUSNITZ LANDSHUT

69. BISMARCKTURM BEI ASSENHAUSEN

70. FÜRSTENGRUFT VON ST. MICHAEL

71. GRUSELENERGIE AUF DEM PESTFRIEDHOF

72. KLINIKRUINE IN AMBACH

73. OKTOBERFEST MÜNCHEN

74. WENN BURGEN UND LINIENBUSSE IN DER ERDE VERSINKEN

75. VERSUNKENE BURG PASING

76. MÜNCHNER JUSTIZPALAST

77. SCHRECKEN DES TODES UM DEN DOM RUM

78. VERWITTERTE SPUREN EINER SCHWARZ-MAGISCHEN DEUTSCHEN EPOCHE IM WALD

79. DIE SCHWARZE SEITE VON FREISING

80. DIE SCHLACHT IST VORBEI – ENERGIE UND EIN MORPHOGENETISCHES FELD BLEIBEN

81. EINE SCHAUERSAGE AUS WOLFRATSHAUSEN HAT IHREN ORT

82. KLEBEN UND KLEBEN LASSEN

83. SCHRECKEN DES KRIEGES – VERORTET

84. DER HEXENTANZPLATZ KLAUSBÜHEL BEI WESSLING

85. DIE GRAF-VON-SCHRENCK-NOTZING VILLA IN AMMERLAND.

NACHWORT

LITERATUR

VORWORT

DER BESONDERE ORT BEWEIST EIN WEITERLEBEN!

Die Schauergeschichten der Romantik und des späten 19.Jahrhunderts erleben eine prickelnde Wiedergeburt mit der Neuentdeckung des Real-Grusels. Das Unheimliche, das Magische, das Verlorene, es lockt, es „zieht an“. Lost Places haben Hochkonjunktur, vielleicht spiegelt dieser Trend eine Grundstimmung der Gegenwart wider: einer von Pandemie, Krieg und Kriegsangst, dazu von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Niedergang geprägten Zeit.

Alles, was geschieht, damit auch das Schauerliche, ist auffällig ortsgebunden. Orte aber haben Kraft und Lebensenergie, auch wenn sie belastet und geistig-seelisch kontaminiert sind. Nicht ohne Grund spielen die meisten Geistersagen in alten Gemäuern, also an „Lost Places“. Alles spielt mit gutem Grund da, wo es geschehen muss. Kriege gehen um Orte und Länder – und um Ideologien und Religionen. Was unerklärlich bleibt, rutscht zumeist ab in den dunklen Zwischenbereich des Hexenhaften, Geisterhaften, des abgründigen Verbrechens – und ins Zwischenreich der angeblich überall lauernden Verschwörung.

Folgen Sie den Orten des Gruselns, den Plätzen mit Promi-Morden, den Hinrichtungsstätten der Mörder und Märtyrer. Auf zu alten Gemäuern! Lassen Sie den Ort sprechen, denn Gruselorte sind große Erzähler! Entdecken Sie mahnende Gerippe und Zeugnisse von Schandtaten. Und staunen Sie.

All dies geschieht nicht zufällig. Und noch weniger zufällig dort, wo es geschieht. Der Ort spielt immer mit. Dann entdecken Sie staunend: Diese Plätze sind ambivalent, lockend, packend – sogar heilend. Warum? An solchen Orten können Sie sich in Gedankenformen einklinken, die vor langer Zeit hier gedacht sind. Gedanken und Aufträge der Ahnen: Was für ein lebendiger Beweis, dass es geistig ein Weiterleben gibt!

Fritz Fenzl

1. DE OSA VILLA AM STARNBERGER SEE

DER GÄRTNER WAR´S TATSÄCHLICH

„Die Villa ist verflucht …“, meint so mancher der hier Vorübergehenden. Denn in dieser Villa, die Augusta de Osa, Hamburger Witwe des kolumbianischen Botschafters hier errichten ließ (später Schön-Klinik) geschah die größte Tragödie: Die Familie des Erben Fritz de Osa wurde in der Nacht zum 11.9.1951 ermordet. Es war der erzürnte Hausmeister, der sich in die schöne Tochter nicht standesgemäß verliebt hatte. Nach diesem Gewaltakt brachte der Mörder sich selber um. Weitere Hintergründe um diese schlossgleiche Zweiflügel-Villa bleiben auch bei hartnäckigem Fragen verborgen. Ein Erahnen des von geistigen Dunkelkräften gesteuerten Tuns drängt sich recht bald auf.

Hingehen lohnt, denn es handelt sich um einen klassischen „Magischen Ort“. Schön und schaurig zugleich. Die Villa ist opulent, ein schlossartiger erdgeschossiger Flügelbau im Stil des Neubarock. Der überkuppelte Mittelbau mit der plakativen Rotunde lässt an das Schloss Solitüde in Stuttgart denken. Von der malerischen Frontseite im Westen zum See hin ergießt sich ein raumgreifender Park. Der war auch viele Jahre „danach“ teilweise eine beliebte Kaffeeterrasse, angemessener Treff. Damals wie heute konnte sich eine derart repräsentative Villa am Ostufer nur die wirkliche Oberschicht leisten. Lady de Osa hatte offensichtlich, wie man dies heute nennen würde, ein „Netzwerk“. Denn von der hochnäsigen Dame des Hauses zeugt ein Portrait des Malers Franz von Stuck. Das Bildnis im Vollprofil zeigt eine strenge Frau von herber Schönheit, das tizianrote Haar in Jugendstilmanier hochgesteckt. Und die Villa? Geist und Spuk bleiben. Wechselnde Besitzer, die Agirov-Klinik (betreuender Arzt von Franz Josef Strauß!), dann die Schön-Kliniken: Jetzt herrscht Leerstand. Der Magische Ort, der die Villa trägt, ist sehenswert – und für den Fühlenden eindeutig „besetzt“. Nicht weit von hier ist die Todesstelle Ludwigs II., noch weiter südlich die Geistervilla des Okkultisten Gabriel von Max. Und der Mord? Der Gärtner? Das wirkliche Motiv? Kollektives Schweigen. Nichts zu erfahren.

Adresse:

82319 Percha, Münchner Straße in südl. Richtung ca. 500 Meter am See entlang, gegenüber Bushaltestelle.

Anfahrt:

Ab München über die Autobahn A 95 Richtung Garmisch. Abfahrt Starnberg, vor Starnberg die Abfahrt Percha nehmen. Durch Percha, bei einer deutlich sichtbaren Abzweigung rechts Richtung See den großen Parkplatz finden.

Tipp:

Ab hier ein gemütlicher Weg am See entlang genau Richtung Süden, bald erscheint oben das magische Grusel-Areal, unten in der Nähe einer malerischen Freitreppe findet sich eine gut gemachte Informations-Tafel.

2. ALTOMÜNSTER

QUELLE, GEHEIMGÄNGE, GERIPPE

Zuerst in den Alto-Wald, dorthin, wo dereinst der Heilige Alto der Legende nach mit dem Stab (also der Wünschelrute) die legendäre Quelle fand: Genießen Sie den Klang der Stille, dazu das gurgelnd stoische Plätschern eines kühlen und erdig schmeckenden Quellwassers. Der bunten Mischung aus Geschichte und Legende folgend, soll hier im abgeschiedenen Grün des Alto-Hochwaldes kein Geringerer als Pippin, der Vater Karls des Großen, den einsamen Heiligen im Wald getroffen haben – und schon schenkte er ihm den Zauberwald. Daran erinnert ein dreieckiger Quellbau, der die lebensgroße Altostatue umschließt, die auf drei Wunder des einsamen Mystikers verweist. Von der Ortsmitte Altomünsters immer der Beschilderung „Altoquelle“ folgen. Dann aber zurück in den Ort, mittig das Münster selber thront hoch erhoben auf dem Berg, der richtunggebende Turm kilometerweit sichtbar. Es erwartet Sie Magie, Kraft und ein dunkles Geheimnis des weltabgeschiedenen Birgittinen-Ordens. Zum Eingang der monumentalen Kirche müssen Sie immer „nach oben“, letztendlich ist es eine Art Himmelstreppe, die zur schweren und bewusst engen eisernen Tür und zur Schwelle führt. Denn nur die „enge Pforte“ führt ins Himmelreich. Dann aber sind Sie in einer seelengreifenden katholischen Gegenwelt. Das Innere der Kirche hebt sich vom Eingang bis zum Altar um sechs Meter, sie müssen zwangsläufig nach oben schauen. Das wirkt. Der düstere Vorraum führt rechts in eine Todesangst-Christi-Kapelle mit zahllosen Totenschädeln, rechts ist eine eher hebende Lourdes-Grotte. Unter dem rechten Seitenaltar entspringt die ursprüngliche Alto-Quelle, die unter der Oberfläche bis zur Lourdes-Grotte fließt. Über dem Hauptaltar die Hirnschale (!) des Alto. Brokat-verbrämte Skelette hinter Glasfenstern, gedenke des Sterbens – also lebe! Oben die Umgänge für Klosterleute, die nie eines Menschen von „außen“ ansichtig werden durften. Gerüchten nach stand ein Sarg im Eingang des Klosters. Memento mori pur. Ein lokaler Führer verrät: Zahllose Geheimgänge unter dem Hauptschiff. Rechts neben dem Presbyterium fand man bei Renovierungsarbeiten Skelette von Neugeborenen.

Adresse:

85250 Altomünster. Den Hinweisschildern im Ort „St. Alto-Quelle“ folgen.

Anfahrt:

A 8 Richtung Stuttgart, Abfahrt Sulzemoos. Dann der Beschilderung nach Altomünster folgen.

Tipp:

Altowald, nicht nur die labende Quelle lädt zum Besuch. Verlieren Sie sich in der Magie der Schöpfung!

3. RUDOLPH MOSHAMMER

MANCHMAL BLEIBT DIE LUFT WEG

Paradiesvogel Rudolph wurde im Kriegsjahr 1940 in München geboren. Vater bald obdachlos. Extreme Mutterbindung an die liebevolle und zugleich dominante Mama Else. Der junge Rudolph absolviert eine Ausbildung zum Verkäufer und arbeitet im Mode-Einzelhandel. Bald eröffnet er mit Hilfe von Finanziers seine Boutique „Carnaval de Venise“ an der Münchner Maximilianstraße. Glamour-Bilder aus dieser Zeit sind heute noch ein Leckerbissen. Herren-Krawatten ab 100 D-Mark. Inzwischen gibt es eine Verfilmung des Selbstdarstellungs-Genies mit dem Titel “Der große Rudolph“. Daneben soziales Engagement und Einsatz für Obdachlose. Doch der Schein war eben alles. Der „Modezar“, der nie eine echte Schneiderlehre absolviert hatte, war als Verkäufer unschlagbar: Arnold Schwarzenegger, Carl XVI. Gustaf von Schweden, Friedrich Karl Flick, Thomas Gottschalk, Siegfried & Roy, Roberto Blanco und José Carreras gehörten zu den Kunden. Und der Abgrund: In dunklen Nächten erschien der schöne Rudolph im Rolls-Royce und Chauffeur im Bahnhofsviertel auf der Suche nach schnellen und schlüpfrigen Männerbekanntschaften. Rudolph nimmt einen irakischen Aushilfskellner mit nach Hause. Sexuelle Handlungen, Gezänk um den Lohn. Rudolph wird am nächsten Morgen von dem Chauffeur Kaplan aufgefunden. Ein Telefon- oder Stromkabel ist um den Hals gezerrt. Hysterische öffentliche Anteilnahme bei einem breit angelegten Show-Begräbnis, Prozession in der Maximilianstraße, die dem Trauerzug bei Ludwig II. in nichts nachsteht. Mosi liegt präpariert in seiner ausladenden Gruft unter dem Tempel im Ostfriedhof, sein Präparator hat ein gutes Gefühl: „Eines Tages werden die beiden gut erhaltene Mumien sein. Ihre Gesichtszüge bleiben aber bestehen.“

Adresse:

Max Joseph-Platz 2, 80539 München. Die ehemalige In-Boutique war in der Maximilian-Straße, genau südlich gegenüber der Oper.

Anfahrt:

Alle U- und S-Bahnen zum Münchner Marienplatz. Von da aus 5-10 Minuten zu der Oper. Das Mausoleum findet sich auf dem Münchner Ostfriedhof. Immer den Pilgern folgen.

Tipp:

Auf die südlichen Stufen der Residenz setzen und von Mosi träumen.

4. DAS GRAB DER SEHERIN BEI LEUTSTETTEN

KULTISCHES TÖTEN

Höhepunkt all meiner Kraftort-Führungen ist und bleibt das magische Grab der Seherin bei Leutstetten im Mühltal, gar nicht weit weg von der „Drei-Beten-Quelle“ und dem Karlsberg, der Jahrtausend-Geheimnisse in seinen Höhlen birgt. Das bekannte Hügelgrab ist ein Wallfahrtsort der Kraft und, wegen vergangener Menschenopfer, des Grauens. Am Ortseingang von Leutstetten steht auch die Kapelle St. Alto mit dem berühmten Bildnis der Drei Bethen: Einpeth, Wilpeth, Gerpeth in den seelengreifenden Urfarben der Erde: Schwarz/Weiß/Rot. Das Grab der Seherin, einer Druidin vergangener Ahnen-Tage, die vermutlich den historischen Hintergrund der Bethen ausmacht, bleibt deutlich nordöstlich abgesetzt von der keltischen Nekropole (also einer Totenstadt der so genannten Vorzeit). Unter einem mehrschichtigen Steinbau fand ein grabender Hobby-Archäologe das vollständig erhaltene Frauenskelett, der Kopf war etwas zur Seite geneigt. Das Areal ist auf alten Karten „bezeichnet mit dem Begriff Herrgottsruh“. Nicht umsonst heißt diese Grabstätte einer Druidin seit alters her das „Grab der Seherin“. Gemeint ist eine Erwählte mit den machtvollen Gaben der Prophetie. Gruselfaktor: Solche ur-heidnischen Opferstätten funktionieren als Raum-Zeit-Schleusen, da hier die Einflüsse von Masse und Geschwindigkeit anders wirken denn anderswo. Dazu kommt die Lage auf einem Schnittpunkt der wichtigsten Drachenlinien. Denn die Würm folgt, nicht nur hier, einer ausgewiesenen Kraftlinie. Weissagungen finden nie an belanglosen Orten statt. Einer der Gründe hierfür ist, dass auserwählte Menschen, die mit besonderen Gaben gesegnet sind, besondere, sowohl magische als auch grauenhafte Orte vorziehen. Man sagt dann, hier spukt´s.

Adresse:

Mühlthal 124, 82319 Starnberg.

Anfahrt:

Planegger Straße (heißt ab Gauting: Starnberger Straße) von München über Gauting und Stockdorf bis ins Mühltal, Kurz nach der Würmbrücke links die aufgegebene Gaststätte „Forsthaus Mühltal“, ein Stück weiter, Abzweigung rechts zum „Golfgut Rieden“, wieder über die Würmbrücke. Jetzt eine Serpentinenstrecke aufwärts. Gleich nach der Bahnunterführung rechts ein kleiner Parkplatz. Von hier zu Fuß Richtung Norden in den Wald.

Tipp:

Brotzeit im legendären Kult-Biergarten von Leutstetten, gleich neben der Kapelle St. Alto mit dem berühmten Bild der „Drei Beten“, die das gesamte Areal energetisch geprägt haben.

5. KÖNIG WATZMANN

MORDLUST UND MUTWILLEN

Hoch und lockend und warnend zugleich ragt die kantige Doppelspitze über Berchtesgaden. Der Berg und die Umgebung bieten ein Eldorado von Grusel- und Todesstätten. Wie etwa die tödlichen Gumpen der Wasserfälle hoch über dem Königssee. Und die Sage des magischen Berges berichtet von Mord. Mord als das absolute Gegenteil von Glauben, Geist, Hoffnung, Liebe. Im archaischen Bild des kollektiven Unterbewussten ausgedrückt: Alles versteinert. Kein Wunder auch, dass der „rufende“ Berg jährlich viele Todesopfer fordert! Der Watzmann-König war grausam und primitiv, er quälte Abhängige und Untertanen zu seinem Vergnügen, er schatzbrannte und tötete, sprengte mit der Reiterschar über Felder und Menschen mutwillig hinweg. Die wilde Horde trieb wieder einmal ihr Unwesen, fuhr dann mit Lust in eine Menschengruppe hinein. Bluthunde zerrissen das Vieh. Und dazu aufgehetzt, auch die Frau und das kleine Kind des Hirten. Aber! Ein Brausen und Donnern und Beben mit Blitzen, auch eine Feuersäule; der Machtgefühl-Mörder ward samt Anhang zu Stein verwandelt: Das Watzmann Gebirge samt sieben Kinder-Zacken, ist dies eine Sage nur? Eher Verdichtung (Dichtung!) des Urdramas auf der großen Weltenbühne. Ewiger Konflikt der Menschheit. Wer zu viel Macht hat, der wird daran irre und verliert das Menschen-Maß. Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass hier in unmittelbarer Nähe auf dem Obersalzberg die wirren Träume von Weltherrschaft eines Adolf Hitler verdichtet wurden. Dessen schwer zugängliches Areal des ehemaligen Berghofes auf dem nahen Obersalzberg bildet den wohl gruselig-perversesten „Wallfahrtsort des Grauens“! Watzmann-Sage: Opfer und Täter spielen feste Rollen, so wie in einer Inszenierung. Bis dann der Täter selber Opfer des Gerichts wird. Als ordnendes Prinzip agiert hier in der Sage nicht der Staatsanwalt, sondern die Ur-Natur. Oder gar Gott?

Adresse:

83471 Berchtesgaden. Der Berg dominiert alles, ist von überall sichtbar.

Anfahrt:

Salzburger Autobahn A8; Abfahrt Bad Reichenhall, über Bischofswiesen nach Berchtesgaden.

Tipp:

Eine Besteigung der Kultberges möchte ich nur denen raten, die hochgebirgstauglich sind und das Leben gering einschätzen. Wer sich in Gefahr begibt, der kommt auch (irgendwann) darin um!

6. „DRÜCKEBERGER-GASSERL“ IN MÜNCHEN

SCHWARZE WALLFAHRT ZUM NATIONALSOZIALISMUS

Vom Marienhof aus geht es Richtung Odeonsplatz. Dort lädt an der südlichen Seite des Preysing-Palais die Viscardi-Gasse zum Verweilen, zum sinnigen Durchschreiten und vor allem zum Nachdenken. Ist doch auf der Seite zur Residenz hin der „goldene Schleichweg“ als „Kunst am Bau“ unübersehbar in das Viscardigasse-Pflaster eingelassen: Golden gleißende Bronzesteine ergeben eine s-förmige, im Tageslicht glitzernde Drachenlinie am Boden. Der „Geschichtspfad“ spricht zu uns: Dem damaligen Schusswechsel beim „Marsch auf die Feldherrnhalle“ fielen 15 Putschisten, vier Landespolizisten und ein Unbeteiligter zum Opfer. Hitler konnte fliehen, er wurde jedoch zwei Tage später verhaftet. Es folgte die legendäre „Landsberger Haft“, eine Zeitspanne die dem großen Schwarzmagier Zeit und Muse verlieh, um „Mein Kampf“ zu schreiben. Verweilen Sie hier. Nach einigen Minuten beginnt der ORT zu erzählen – und zu mahnen. Schreiten sie auf der Drückeberger-Linie wie auf einem über den Abgrund gespannten Seil. Vor allem amerikanische Guides warten hier auf mit „The Third Reich“-Stadtführungen. Denn an einer Seitenwand der Feldherrnhalle in München war eine Tafel zum Gedenken an den gescheiterten Putsch Hitlers vom 9. November 1923 montiert. Hier Vorbeigehen, das war aufregend: Rechts und links der Tafel standen vor großen Lorbeerkränzen zwei SS-Posten Wache. Und man musste grüßen – oder eben abbiegen. Stätten der Nazis, vor allem um den Königsplatz herum: Das wäre ein eigenes Kapitel für „Schwarze Wallfahrten“!

Adresse:

80539 Odeonsplatz. Die Viscardi-Gasse befindet sich südlich hinter dem Preysing-Palais.

Anfahrt:

U 3, U 6 Odeonsplatz. Dann nur wenige Meter in südöstlicher Richtung.

Tipp:

„Der Weise geht weiter, der Narr bleibt stehen und kämpft“ (Stuart Wilde). Von hier aus sind Sie sofort auf dem Odeonsplatz. Die nördlich verlaufende Brienner Straße in westlicher Richtung, abbiegen, Münchens wohl schönste Straße! Königsplatz schon in Sichtweite, auf dessen rechter Seite klotzt das neue NS-Dokumentationszentrum.

7. RUDOLF DIESEL

DUNKLE PRACHTVILLA IN BOGENHAUSEN

Es soll heftig gestürmt haben, als die Besatzung des Regierungslotsenbootes „Coertsen“ am 10. Oktober 1913 aus dem Ärmelkanal die Leiche von Rudolf Diesel zieht. Ein Genie, das dem für die Industrialisierung so wichtigen Motor den Namen gab, ist tot. Und bis heute die Frage: Mord oder Selbstmord? Und warum?

Rudolf Diesel ist nicht in Bayern gestorben (worden). Diesel hat aber hier tiefe Wurzeln, körperlich und geistig. Der Vater stammt aus Augsburg, die Mutter hat ihr Elternhaus in Nürnberg. Schule des Einser-Schülers in Augsburg, Studium am Polytechnikum in München. In München steht heute Diesels Ehrenbüste in der Ruhmeshalle. Das Dunkle seines Lebens begann wohl in der opulenten Bogenhausen-Villa: Die repräsentative Diesel-Villa in Münchens edler Maria-Theresia-Straße am Isar-Hochufer ist bis heute Edelsitz für „Arrivierte“. Die Tatsachen, frei von Spekulation: Rudolf Diesel treibt 1913 tot im Wasser des Kanals. Denn dem unglaublichen Aufstieg des so mysteriös im Meer Treibenden, der Dieselmotor machte viele Spielarten der technischen Revolution erst möglich, folgte ein seltsamer Schlingerkurs aus Fehleinschätzungen und dem bösen Werk von Neidern und Miss-Gesonnenen. Rudolf Diesel wirkt auch noch nach seinem irdischen Dasein. Er ist auf seine ganz eigene magische Weise unsterblich. Und sei es der zeitgenössische Diesel-Skandal um böswillige Abgas-Manipulation. Ein Jahrhundert-Genie, dessen okkulte Leitlinien vielleicht ihm selbst nicht bewusst waren, geschweige seinen Biografen: Ab 1893 gelang es Rudolf Diesel in einem Labor der Maschinenfabrik Augsburg, das Prinzip der Selbstzündung anzuwenden. Seltsam, dass auch nur wenige Okkultisten das „Dahinter“ des Diesel-Prinzips erkennen: Man verdichtet (man komprimiert), ebenso wie soziales Zusammensein und sogar die Lebenszeit zur Schnelllebigkeit zusammenverdichtet wird. Nicht umsonst existiert das Unwort Nachverdichtung im Städtebau! Bis die dauernde Verdichtung, dem unausweichlichen Naturprinzip folgend, zur Explosion führt. Das „Vorglühen“ zu diesem Prozess kennt wohl jeder.

Adresse:

Maria-Theresia-Straße 32, 81675 München.

Anfahrt:

Mit der Bus 100 und Tram 17 bis Friedensengel/Villa Stuck oder U4 bis Haltestelle Prinzregentenplatz (oder U 5 bis Max-Weber-Platz). Dann ca. 10 Min. zu Fuß die Maria-Theresia-Straße Richtung Norden.

Tipp: