Home Run für die Liebe - Paris Sanders - E-Book

Home Run für die Liebe E-Book

Paris Sanders

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Beschreibung

Mr. "One-Week" und Mrs. "Ich glaube nicht mehr an die Liebe". Kann das gut gehen? Für die Presse ist Baseballprofi Don Horman Mr. "One-Week". Länger war er noch mit keiner Frau zusammen. Die weiblichen Fans fühlen sich herausgefordert, diesen Rekord zu brechen und schmeißen sich ihm nur deshalb an den Hals. Da kommt ihm das Angebot in Deutschland, dem Sibirien des Baseball, für ein paar Monate zu trainieren, gerade recht. Endlich hat er die Gelegenheit seinen Charme an Frauen auszutesten, die von seinem Promistatus nichts wissen. Sabrina ist erfolgreiche Autorin von Liebesromanen oder zumindest war sie das, bis ihr Ehemann sie ohne Vorwarnung sitzen ließ. Plötzlich gibt es kein Happy End mehr in ihren Büchern und ihre Existenz ist gefährdet. Don tritt in ihr Leben, das ideale Recherche Objekt, um zumindest ihre neue Erotik Serie mit Phantasie zu beflügeln. Keiner von beiden denkt an Liebe ...

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Home Run für die Liebe

Paris Sanders

Impressum

Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages!

Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

Copyright © 2018 dieser Ausgabe Obo e-Books Verlag,

alle Rechte vorbehalten.

M. Kluger

Fort Chambray 

Apartment 20c

Gozo, Mgarr

GSM 2290

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 66

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Epilog

Anmerkungen

Mehr Lesestoff

OBO e-Books

1

„Autsch. Verdammt!“ Don versuchte gleichzeitig, auf einem Bein zu hüpfen und sich nach unten zu beugen, damit ihn niemand sah. Er kippte zu Boden und nahm auf dem Weg nach unten eine Lampe mit.

„So ein verfluchter Mist!“

Sein Handy klingelte. Gab es etwas, was nicht schief ging?

„Ich bin nicht für ein Leben als Verbrecher gemacht“, schimpfte er und nahm das Gespräch entgegen.

„Don! Wo steckst du? Ich versuche seit Tagen, dich zu erreichen!“

Seine Mutter. Er war mit Sicherheit der einzige Einbrecher, der während der Tat von seiner Mutter angerufen wurde. Gut, dass er seinen Lebensunterhalt nicht mit dem Verkauf gestohlener Ware verdiente.

„Ich rufe dich morgen an. Versprochen. Jetzt bin ich beschäftigt.“ Bevor sie etwas sagen konnte, unterbrach er die Verbindung. Morgen würde er dafür bezahlen, aber jetzt war es wichtiger, den Job zu beenden. Er schaute aus dem Fenster. Obwohl es dunkel war, gingen in regelmäßigen Abständen die Sicherheitsleuchten auf dem Rasen an. Das Haus lag ein wenig von der Straße zurückgesetzt, eine manikürte Rasenfläche trennte es vom schmalen Gehweg. Trotzdem konnte er die Frauen sehen, die dort warteten. Einige von ihnen hatten sich durch den Garten bis vor das Haus herangepirscht.

„Wenn die mich sehen, ist es aus.“

Er stand auf und schlich gebückt hinter der Couch entlang, bis er eine Ecke des Zimmers erreichte, die nicht von draußen durch die Fenster ausgespäht werden konnte. Erst dann richtete er sich auf und ging die Treppe hinauf in den ersten Stock. Im Schlafzimmer angekommen, zerrte er zwei Sporttaschen aus dem Schrank und füllte sie mit allem, was ihm an Kleidungsstücken in die Hände fiel. Er hoffte, dass er etwas erwischte, was er auch tatsächlich tragen konnte, denn im Dunkeln war es nicht einfach, die richtigen Klamotten zu finden. Egal. T-Shirts, Hosen, ein paar Trainingshosen und Unterwäsche würden irgendwie zusammenpassen.

Danach schlich er nach unten.

Er hatte es fast bis zur Hintertür geschafft, als er das Kreischen hörte. Jemand hatte ihn gesehen.

„Jesus, Maria und Joseph.“ Don riss die Hintertür auf, sprintete zu seinem Sportwagen und fuhr mit aufheulendem Motor davon.

2

„Sehr interessant, aber ich fürchte, das wird schwierig.“ Eve sah besorgt zu Sabrina. Ihre beste Autorin ermordete gerade einen Salatteller.

„Eve, ich weiß, du bist beeindruckt, auch wenn du es nicht zugeben möchtest. So ein gutes Exposé hast du seit Jahren nicht gesehen. Endlich etwas Neues, etwas, was ich nicht schon in tausend Variationen geschrieben habe. Die neue Liebesgeschichte von Sabrina König. Aufregend, spannend, überraschend.“ Sabrina hob ihre Gabel und spießte eine Garnele auf, um sie ungegessen an den Rand zu schieben.

„Überraschend ist das richtige Wort. Ich glaube nur nicht, dass …“

„Ich weiß, meine Fans werden erstaunt sein. Aber es ist Zeit für einen Richtungswechsel. Niemand möchte die ewig gleiche Liebesgeschichte lesen, in der sie sich am Ende bekommen und bis in alle Ewigkeit glücklich sind. So etwas passiert nicht im richtigen Leben. Sieh dir die Scheidungsstatistiken an.“ Dieses Mal war es ein Salatblatt, das erdolcht wurde.

„Ich werde dafür keinen Verlag finden. Das weißt du, Sabrina.“ Eve sah Sabrina eindringlich an. „Bring mir ein anderes Exposé, eines, in dem sie am Ende glücklich vereint sind.“

„Nein.“ Sabrina schüttelte den Kopf. Ihre blonden Locken flogen nach allen Seiten. „Das habe ich x-mal geschrieben und es langweilt mich.“

„Bist du sicher, dass es nichts mit der Trennung zu tun hat? Ich weiß, es ist ein paar Monate her, seit David dich verlassen hat, aber ich glaube, es ist zu früh, an den nächsten Roman zu denken. Mach eine Pause. Du hast es verdient.“

„Es hat nichts mit David zu tun.“ Eine Tomate wurde massakriert. „Ich bin froh über unsere Trennung. Ich fühle mich gut. Sehr gut.“

„Das freut mich zu hören.“ Eve lächelte, aber es sah aus, als hätte sie Zahnschmerzen. „Wie auch immer.“ Eve schob den Klarsichtordner, in dem sich das Exposé befand, über den Tisch zurück. „Das bringe ich nicht unter. Es tut mir leid.“

„Ich dachte, ich sei deine beste Autorin. Sagtest du nicht, die Leserinnen würden ein Telefonbuch kaufen, solange ich es geschrieben habe?“

„Was ich meinte, war …“ Eve holte tief Luft. „Sabrina, du weißt besser als jeder andere, was wir den Lesern verkaufen. Sie wollen Träume. Die heile Welt, in der es ein Happy End und ewige Liebe gibt. Niemand möchte das lesen, was im richtigen Leben passiert. Deine Bücher bieten eine Zuflucht aus der Realität.“

„Nicht mehr. Ich verkaufe keine Lügen mehr, nur noch die Wahrheit.“ Eine Gurkenscheibe wurde zersägt.

„Mach Urlaub. Geh auf eine Kreuzfahrt oder lege dich in der Südsee an den Strand.“

„Urlaub? Es gibt für mich nichts Schlimmeres als Nichtstun. Den ganzen Tag faul am Strand liegen ist meine Version von der Hölle. Ich liebe es zu schreiben, Geschichten zu erfinden. Das ist Urlaub für mich!“

„Wie wäre es mit etwas ganz anderem? Du könntest in deinen alten Beruf als Lehrerin zurückkehren. Nur für kurze Zeit, vielleicht an eine Sprachschule?“

„Warum sollte ich das tun?“

„Weil du die Abwechslung brauchst. Du schreibst seit Jahren ohne Unterbrechung. Ich bin mir nicht sicher, ob du jemals einen Tag lang pausiert hast. Es ist höchste Zeit, auf andere Gedanken zu kommen.“

Sabrina sah auf. Ihre Gabel hielt sie in der Luft, unentschlossen, welches Salatblatt als nächstes gekillt werden sollte. „Nein, mir geht es gut. Vielleicht verlege ich das Buch selbst. Als E-Book. Das macht jeder heutzutage.“

„Okay. Ich kann das.“

Sabrina starrte auf den Bildschirm. Oder genauer gesagt, auf die „1“, die den Beginn des ersten Kapitels markierte. Weiter war sie nicht gekommen, obwohl sie bereits seit zwei Stunden an ihrem PC saß. Normalerweise flogen ihre Finger über die Tasten, jetzt weigerten sie sich.

„Es ist ganz einfach. Liebe auf den ersten Blick. Leidenschaft, eine Beziehung, die mehr verspricht. Dann verlässt er sie. Ohne Vorwarnung.“ Sabrina trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. „So wie im richtigen Leben.“

Sie legte ihre Finger auf die Tastatur.

Es war ein sonniger Tag im Juni, als Mara die Tür öffnete. Ein gut gewachsener junger Mann stand vor ihr.

„Grauenhaft.“ Sabrina markierte den Text und drückte Delete.

„Er ist nicht mein Typ“, sagte Mara und betrachtete den Mann, der ein paar Meter von ihr entfernt an der Bar stand. Er sah zu ihr, lächelte, aber sie blieb cool.

Markieren.

Delete.

Sabrina sprang auf und ging zu dem Trainingsrad, das in einer Ecke ihres Arbeitszimmers stand. Wenn sie darauf saß und die Kalorien herunter strampelte, die ihr Schokoladenkonsum mit sich brachte, hatte sie die besten Ideen.

Eine halbe Stunde später herrschte noch immer Leere in ihrem Gehirn. Die Einfälle, die sie sonst nicht schnell genug aufschreiben konnte, blieben aus.

„Ich habe eine Schreibblockade. Das passiert jedem einmal. Morgen. Morgen fange ich an, und dann wird es so sein wie immer“, sagte sie in den leeren Raum hinein.

3

„Honey, für heute Abend habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht.“ Cherry sah ihm tief in die Augen und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Sie beugte sich über den Tisch zu ihm. Ihr Dekolleté war so tief ausgeschnitten, dass Don jede Sekunde mit einem Unglück rechnete.

„Ja?“ Don lehnte sich in seinem Stuhl zurück und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. Die letzte Nacht war lang gewesen, ihm fehlte Schlaf. Wenn er ganz ehrlich war, rief die Aussicht auf einen weiteren Sexmarathon keine Vorfreude hervor. Im Gegenteil. Mit Schrecken dachte er daran, was passieren würde, wenn er auf Cherrys Vorschlag einging.

Mit einem Seufzen schloss Don die Augen.

Ein Fehler, denn Cherry saß plötzlich auf seinem Schoß und knöpfte sein Hemd auf. Ihr Blick auf ihr Ziel fokussiert: Ihm den besten Sex zu geben, den er je gehabt hatte.

Nicht schon wieder, dachte er, seinen Blick wie hypnotisiert auf ihre flinken Hände gerichtet.

Ich sage ihr, sie soll damit aufhören.

Wenn ich das tue, steht morgen in der Zeitung, ich bekomme ihn nicht mehr hoch.

Warum ruft meine Mutter nicht an? Wenn ich mich einmal über ihren Anruf freuen würde, hört man nichts von ihr.

Cherry streifte ihm das Shirt von den Schultern, beugte sich über ihn und fuhr mit ihrer Zunge seinen Hals entlang.

Kann sie nicht aufhören?

Ach verdammt. Was soll’s?

Wie von selbst strich seine Hand ihren Rücken entlang, fand den Reißverschluss und zog ihn nach unten.

4

Noch immer die „1“.

Kein Text.

Keine Eingebung.

Nichts.

Das Exposé lag neben ihr. Die Geschichte stand in ihren Grundzügen fest. Die Charaktere mit ihren Eigenheiten ebenso. Sie musste nur schreiben, aber die Worte wollten nicht kommen. Sabrina kam sich vor, als stolperte sie durch eine Wüste. Keine Oase in Sicht.

„Okay. Dann wird es eben eine Liebesgeschichte“, sagte sie laut in den Raum hinein. „So, wie alle es von mir verlangen. Komplett mit Happy End, Hochzeit und allem, was dazugehört.“

Aus Phil wird statt eines egoistischen Idioten ein bindungsscheuer Idiot, flüsterte eine hämische Stimme in ihrem Kopf. Warum sollte er sich ändern? Er wird Alexia verführen, sie in dem Glauben lassen, ihre Beziehung habe eine Zukunft, und sie bei der ersten Gelegenheit verlassen.

Sabrina sprang auf und ging zu ihrem Trainingsrad. Wenn das mit der Schreibblockade so weiter ging, konnte sie sich nächstes Jahr für den Ironman anmelden.

„Das hast du Eve gezeigt?“ Daniela schüttelte den Kopf, warf das Exposé auf den Couchtisch und lehnte sich in dem Sofa zurück. „Warum hast du nicht erst mich gefragt?“

„Weil ich wusste, was du sagen würdest.“

„Aber du wirst das Buch nicht schreiben, nicht wahr?“ Ihre Freundin streckte ihre langen Beine von sich und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Mit dem kurzen schwarzen Haar, der dunkelgrünen Cargo-Hose und dem grauen Sweatshirt sah sie aus wie eine Frau, die wenig Wert auf ihre Weiblichkeit legte. Aber das stimmte nicht. Sie hatte nur keine Lust, außerhalb des Büros in unbequemen Klamotten zu stecken.

„Natürlich werde ich das. Ich kann auch ohne Eve einen Verlag finden.“

„Das ist nicht dein Ernst!“

„Doch. Wer will schon ständig die gleiche Liebesgeschichte lesen? Mit einem Happy End, das es in der Realität nicht gibt.“

„Ich will so etwas lesen. Und das sage ich nicht, weil ich deine Freundin bin, sondern weil ich deine Bücher liebe. Wenn ich ein Buch lese, möchte ich in eine andere Realität transportiert werden. Ich will meine Alltagssorgen vergessen und den Glauben an die Männer wiedergewinnen.“

„Das sind Lügen und das weißt du genau! Schließlich bist du diejenige von uns, die keine feste Beziehung will.“

„Das heißt nicht, dass ich nicht an wahre Liebe glaube, ich bin nur nicht auf der Suche danach.“

„Und das soll ich dir glauben.“

„Natürlich.“

„Ich habe eine Schreibblockade“, gab Sabrina endlich zu.

„Natürlich hast du die. Schreibe eine Liebesgeschichte. So wie immer. Du wirst sehen, die Worte sprudeln nur so aus dir heraus.“

„Nein, das tun sie nicht.“ Sabrina schüttelte den Kopf. „Ich habe es versucht. Das Exposé umgeschrieben, ein Happy End hinzugefügt. Trotzdem sitze ich vor dem Computer und in meinem Gehirn herrscht Leere. Seit David mich verlassen hat, glaube ich nicht mehr an die Liebe, aber ich kann mir das nicht leisten, Daniela. Wenn ich nicht schreibe, verdiene ich kein Geld.“

„Dann gibt es nur eines, was du tun kannst.“

„Und das wäre?“

„Du musst dich verlieben, wenn du deine Schreibblockade überwinden möchtest.“

„Tolle Idee. Im Moment finde ich Männer in etwa so anziehend wie Kakerlaken.“

„Wie wäre es mit einer Affäre? Keine großen Gefühle, dafür guter Sex?“

„Vergiss es.“

„Du musst es versuchen, Sabrina. Deine Existenz hängt davon ab.“ Daniela sah sie streng an.

„Prima. Meine Existenz hängt von einem Mann ab, den ich noch nicht einmal kenne. Das letzte Mal ist es schief gegangen. Warum sollte es jetzt anders sein?“

„Weil du nicht den gleichen Fehler ein zweites Mal machen wirst.“

„Und was war mein Fehler?“

„Du hast dich in einen egoistischen Idioten verliebt.“

5

Sabrina nahm einen großen Schluck von ihrer Piña Colada. Der Abend war nur mit Alkohol zu überstehen, so viel war nach den ersten fünf Minuten klar. Sie hätte sich niemals von Daniela überreden lassen sollen. Diese Internet-Datingseiten waren die Hölle. Heute hatte sie die erste Verabredung, aber der Typ, der ihr gegenübersaß, war langweilig.

„Ich bin der Meinung, wir müssen alle wieder zu Selbstversorgern werden.“ Pascal breitete seine Arme aus, als wollte er die ganze Welt umarmen. „Solange wir von den großen Konzernen abhängig sind, wird es immer Krankheiten geben. Die Menschen sind zu dick, weil die Lebensmittel ungesunde Inhaltsstoffe haben, die den Appetit fördern.“

Er hatte recht. Wirklich. Es war nur so entsetzlich langweilig, einem Monolog zuzuhören, der seit zwei Stunden andauerte. Hätte er sie wenigstens einmal zu Wort kommen lassen, hätte sich Sabrina nicht nur für seine Themen erwärmen können, sondern mit ihm zusammengearbeitet. Sie hatte schon seit Langem das nagende Gefühl, dass es nicht ausreichte, Online-Petitionen zu unterschreiben. Nein. Man musste etwas tun. Aktiv sein. Wenn man gegen Genmais, Fracking und Atomstrom war.

„Ich finde auch, dass …“, versuchte sie zum x-ten Mal etwas zur Unterhaltung beizutragen.

„Die Konzerne spielen mit uns. Wir sind nur noch dazu da, Geld in ihre Kassen zu spülen“, wurde sie von Pascal unterbrochen.

„Pascal.“

„Es kann nicht sein, dass die EU Gesetze erlässt, die gegen die Interessen der Bürger gerichtet sind.“

„Pascal!“ Dieses Mal war Sabrina so laut, dass die anderen Gäste des Kalango sich nach ihr umdrehten.

„Ja?“ Ihr Gegenüber sah sie verwundert an. Pascal war es offensichtlich nicht gewohnt, in seinem Redefluss unterbrochen zu werden.

„Darf ich auch etwas zu diesem Gespräch beitragen, oder wird das eine Vorlesung, die sich über mehrere Stunden erstreckt?“

„Langweile ich dich?“

„Nein. Ich finde deine Themen faszinierend. Ich würde nur auch gerne etwas sagen. Mich mit dir unterhalten. Bisher redest nur du und ich höre zu.“

„Wenn das so ist.“ Pascal stand auf. „Ich habe ein Gespür dafür, wenn meine Gesellschaft nicht erwünscht ist.“ Er drehte sich um, ging zum Tresen, warf ein paar Geldscheine auf die Theke und rauschte davon.

„Wie eine beleidigte Diva“, murmelte Sabrina. Dann stand sie auf und zahlte ebenfalls.

„Wie ist es gelaufen?“, tönte ihr am nächsten Morgen Danielas begeisterte Stimme ans Ohr.

„Es war ein Desaster. Der Kerl hat nicht aufgehört zu reden. Zwei Stunden lang kam ich nicht zu Wort. Als ich dann meinte, ich würde gerne etwas zu dem Gespräch beitragen, ist er beleidigt gegangen.“

„Also war er keine Inspiration für künftige Liebesromane?“

„Eher das Gegenteil.“

„Schade. Aber das ist normal. Beim ersten Versuch darf man nicht erwarten, gleich einen tollen Mann zu erwischen. Du glaubst nicht, wie viele Dates ich habe, bevor ich jemanden treffe, bei dem ich auch nur darüber nachdenke, ob ich mit ihm nach Hause gehe.“

„Wirklich?

„Ja. Es ist selten jemand dabei, der den Aufwand lohnt.“

„Warum hast du mich dann auf dieser dämlichen Website eingetragen? Ich habe keine Zeit für Loser.“

„Wie willst du sonst jemanden treffen? Du sitzt den ganzen Tag vor deinem Computer und starrst einen leeren Bildschirm an. Der Postbote ist kurz vor der Rente und dein UPS-Mann ist verheiratet und hat vier Kinder.“

„Stimmt.“

„Sag ich doch. Du musst aus deiner Wohnung herauskommen, wenn du einen Mann treffen willst.“

„Es muss andere Wege geben.“

„Nenne sie mir. Ich bin gerne bereit, etwas anderes als Online-Dating auszuprobieren.“

6

„Ich bin k. o.“ Don ließ sich in den Bürosessel fallen und legte seine Beine auf der glänzenden Tischplatte ab.

„Fühle dich ganz wie zu Hause.“ Trevor, Dons Agent und bester Freund seit der Highschool, sah mit hochgezogenen Augenbrauen erst auf Dons Füße und dann auf seine Armbanduhr.

„Verschone mich mit dem Getue. Ich weiß, ich bin spät. Es tut mir leid, aber du machst dir keine Vorstellung davon, was heute los war. Sie haben herausbekommen, dass ich im Hilton wohne. Ich musste den Serviceaufzug nehmen und durch die Küche flüchten. Fast wäre ich einem Koch ins Messer gerannt“, sagte Don und nahm seine Füße von der Tischplatte herunter.

„Es ist schrecklich, der begehrteste Junggeselle in ganz Florida zu sein.“ Trevor verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Lass es mich wissen, wenn das harte Leben eines von Frauen gejagten Profisportlers zu viel für dich ist.“

„Jetzt. Der Augenblick ist gekommen. Die Schlagzeile ist ein Jahr her und sie verfolgen mich noch immer. Jede Frau in diesem verdammten Staat hat es sich in den Kopf gesetzt, diejenige zu sein, die es schafft, länger als eine Woche mit mir zusammen zu sein.“ Er zog eine Grimasse. „Ich werde zu alt dafür. Letzte Woche hatte ich einen Dreier. Danach konnte ich mich zwei Tage lang kaum bewegen.“

„Ich weiß, dein Leben ist die Hölle.“

„Spar dir den Sarkasmus. Ich bin gestern in mein eigenes verdammtes Haus eingebrochen, weil ich Klamotten brauchte. Wenn ich eines im Leben bereue, dann den Tag, an dem ich sagte, ich hielte es nicht länger als acht Nächte mit einer Frau aus. Das ist nur passiert, weil mir dieser dämliche Reporter mit seinen ständigen Fragen nach meinem Privatleben auf die Nerven ging.“

„Was soll ich tun? Ich kann die Frauen nicht von dir wegzerren und wir können auch kein Kontaktverbot für jede Frau über achtzehn in Florida beantragen.“ Trevor zuckte mit den Schultern. „Dir bleibt nichts anderes übrig, als es auszusitzen und darauf zu hoffen, dass der Hype vorübergeht. Oder du heiratest.“

„Niemals.“

„Dann warte und leide. Glaube mir, in zehn Jahren ist die Sache vergessen.“

„Ich habe eine andere Idee. Mein Vertrag mit den Rays ist beendet. Verkaufe mich irgendwohin. Weit weg von Florida.“

„Ich werde es versuchen, aber ich kann für nichts garantieren. Im Moment haben drei Teams an dir Interesse.“ Trevor hob die rechte Hand und zählte die Teams an den Fingern ab. „Die Los Angeles Dodgers, die New York Yankees und die Detroit Tigers.“

„Die Dodgers wären perfekt.“

„Dummerweise ist es das Team, das mehr Outfielder hat, als es gebrauchen kann.“

„Ist mir egal. Tu, was du tun musst, aber bring mich dort unter.“

„Das wird eine Weile dauern. Du weißt genauso gut wie ich, so etwas braucht seine Zeit. Wenn ich auf einen schnellen Abschluss dränge, denken sie, du bist verletzt.“

„Ist mir egal, wie du es zustande bringst, aber sieh zu, dass ich an der Westküste spiele. So weit weg von Florida wie möglich.“

„Ich tue mein Bestes, aber es wäre einfacher, du zeigst dich mit irgendeinem Model länger als eine Woche. Mehr musst du nicht tun.“

„Bist du verrückt? Sobald ich das tue, denkt sie, ich wolle sie heiraten. Niemals!“

„Ich könnte was für dich arrangieren. Die Stars machen so was ständig. Was meinst du, warum George Clooney so oft eine andere hatte?“

„Weil er gut aussieht und reich ist?“

„Das auch. Aber George wollte sich nicht binden. Jede Wette, mehr als eine seiner Freundinnen stand unter Vertrag.“

„Mach dich auf die Suche. Finde mir eine Frau oder einen Verein.“

7

„Wer liest so etwas?“ Sabrina warf das Buch auf den Stapel, der neben ihrem Bett gefährlich schwankte. Da sie seit Tagen unter der Schreibblockade litt und außer der verflixten „1“ nichts zustande gebracht hatte, konzentrierte sie sich jetzt auf Recherche. In diesem Fall auf Bücher, die wie ihr neues Projekt von der Realität handelten.

Nachdem sie drei Bestseller verschlungen hatte, stand eines fest: Die Wirklichkeit war deprimierend. Vor allem, wenn es um Liebesbeziehungen ging. Sie war jetzt schon depressiv, dabei hatte sie bei Weitem nicht alles gelesen, was ihr Buchhändler empfohlen hatte.

Sie kuschelte sich tiefer in ihre Bettdecke und schloss die Augen. Es war nach zwölf Uhr und sie wollte schlafen. Den Geschichten entfliehen, die noch immer durch ihren Kopf geisterten. Die realitätsnahe Literatur ließ einen so schnell nicht mehr los.

„Warum sollte sich jemand auch so etwas ausdenken wollen“, murmelte Sabrina und musste an ihr Exposé denken. Der Entwurf der Geschichte war ihr leicht gefallen. Es begann wie eine klassische Liebesgeschichte, aber statt des Happy End folgte die Ernüchterung. Als sie ihre Ideen in eine Form brachte, führten ihre eigenen Gefühle die Regie. Sie wusste, wie es sich anfühlte, wenn man verlassen wurde.

Nur die Wirkung auf den Leser war ihr entgangen. Von ihren Fans würde niemand ein solches Buch lesen wollen. Die Frauen, die ihre Bücher kauften, wollten der Wirklichkeit entfliehen, genau, wie Daniela es gesagt hatte. Sie wollten in eine Welt der Träume abtauchen und den Glauben an das Gute im Menschen wiedererlangen. Aber das würden sie nicht, wenn sie „Liebe, Lügen, Scherben“ lasen.

Sie musste eine andere Lösung finden. Entweder das Buch unter Pseudonym schreiben oder die Geschichte ändern. Die Frage war nur, welcher Weg sie endlich aus ihrer Blockade führen würde.

8

Ich mag ihn. Er ist höflich. Sieht gut aus und … Sabrinas Gehirn streikte. Mehr positive Eigenschaften wollten ihr zu Ralf nicht einfallen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Ihr Gegenüber merkte davon nichts, denn er war in den Anblick ihres Dekolletés vertieft. Er unterhielt sich, seit sie in der Bar eingetroffen war, ausschließlich mit ihrem Busen.

Ralf ist ein Idiot. Warum wundert mich das nicht? Sabrina nahm einen tiefen Schluck von ihrer Piña Colada. Wenn das so weiterging, war sie Alkoholikerin, bevor sie das Exposé für ihren neuen Roman geschrieben hatte.

Mittlerweile war ihr eines klar geworden: Wenn sie ihren Lebensunterhalt finanzieren wollte, musste sie noch dieses Jahr ein neues Buch beenden. Dann bekäme sie ihren Verlagsvorschuss und alles wäre gut. Schaffte sie das nicht, konnte sie genauso gut jetzt damit anfangen, nach Käufern für ihre Eigentumswohnung zu suchen und sich nach einem neuen Job umzusehen.

Keine rosigen Aussichten. Weshalb sie fest entschlossen war, Danielas Rat zu befolgen und sich frisch zu verlieben. Wenn sie Männer wieder durch eine rosarote Brille sehen konnte, würde es auch mit dem Schreiben klappen. Ganz sicher.

Er küsst bestimmt gut. Seine Lippen sind fein geschwungen und sensibel.

Und bewegten sich pausenlos, denn während er auf ihren Busen starrte, leckte er sich über den Mund. Ständig.

Er war nicht nur ein Idiot, sondern auch ein Spanner.

Wie kam sie von ihm weg, ohne seine Gefühle zu verletzen?

Wieder nahm Sabrina einen tiefen Schluck, nur um festzustellen, dass ihr Glas leer war.

„Ralf.“ Sabrina stellte ihr Getränk ab und stand auf. „Ich muss gehen. Ich zahle meinen Anteil an der Theke.“ Bevor er etwas sagen konnte, bahnte sie sich einen Weg nach vorne. So viel zum taktvollen Abgang.

„Ich könnte einen Liebestrank für dich brauen.“ Lara, neben Daniela ihre beste Freundin, nahm ein dickes Buch aus ihrer Umhängetasche. Anfang dreißig, schlank und nicht einmal einen Meter sechzig groß, sah sie mit ihrem glatten, messerscharf geschnittenen blonden Bob und ihrem Business-Kostüm aus wie die personifizierte Karrierefrau. Der Eindruck war richtig, denn Lara arbeitete sehr erfolgreich als Lektorin eines großen deutschen Sachbuchverlages.

Dass sie sich nebenbei für alles interessierte, was mit Esoterik zusammenhing, war eine Tatsache, von der nur wenige wussten.

„Ich habe extra mein Hexenbuch mitgebracht. Dort finde ich bestimmt etwas für dich.“

„Lieber nicht. Danke, Lara.“

„Lara, das letzte Mal, als du so etwas versucht hast, bist du tagelang von einem Rüden verfolgt worden“, wandte Daniela ein.

„Das wäre auch so passiert. Dieser Hund war sexuell desorientiert.“

„Wenn du es sagst.“ Daniela grinste. „Ich an Sabrinas Stelle wäre jedenfalls vorsichtig, was deine Liebeszauber betrifft.“

„Ich sprach von einem Liebestrank, das ist etwas anderes.“

„Das ist sehr lieb von dir, Lara“, versuchte Sabrina zu vermitteln. „Aber ich bin fest überzeugt, dass ich den richtigen Mann auch ohne Magie und Zaubertränke finde. Außerdem müsste ich ihn zuerst treffen, wenn ich ihm einen Trank geben will. Oder nicht?“

„Natürlich.“ Lara klang noch immer beleidigt. „Du hast recht. Ein Liebeszauber wäre in deiner Situation das Richtige. Du musst erst den richtigen Partner in dein Leben rufen. Dann können wir mit Zaubertränken dem Schicksal auf die Sprünge helfen.“

„Nein. Danke“, beeilte Sabrina sich zu sagen.

„Dann kann ich dir nicht helfen.“

„Du bist hier und hörst dir mein Gejammer an. Das ist Unterstützung genug.“

„Jammern bringt dich nicht weiter“, sagte Daniela.

„Was soll ich sonst tun?“

„Mehr Männer treffen.“

„Nach den letzten beiden Dates reicht es mir.“

Daniela schüttelte den Kopf. „Zwei Verabredungen sind gar nichts. Glaube mir. Du brauchst mindestens zehn Versuche, bis du jemanden triffst, bei dem du über einen möglichen Kuss überhaupt erst nachdenkst.“

„Zehn? Das überlebe ich nicht.“

„Du musst“, stellte Daniela fest.

„In Ordnung, aber nur, wenn der nächste Kandidat halbwegs akzeptabel ist.“

9

„Ich weiß, ich bin ein Genie!“ Trevor warf einen Ordner über den Tisch zu Don.

„Schön, dass du von dir überzeugt bist.“ Don nahm den Ordner und blätterte darin. Nach ein paar Sekunden sah er auf.

„Was soll ich in Deutschland?“

„Trainieren. Bis die Vorsaison startet, bleibst du dort. Niemand kennt dich. Niemand wird dich belästigen.“

„Okay. Und dann?“

„Bis du zurückkehrst, habe ich einen Vertrag für dich. Das mit den Dodgers könnte klappen.“

„Was soll das heißen? Könnte?“ Don stand auf und trat an das große Panoramafenster, das Aussicht auf die Tampa Bay bot. „Sieh zu, dass du den Deal an Land ziehst.“

„Ich arbeite dran, aber das wird eine Weile dauern. In der Zwischenzeit kannst du dir Deutschland ansehen, deine Sprachkenntnisse aufpolieren und dich entspannen.“

„Dort ist es jetzt verdammt kalt.“

„Du kannst natürlich auch hierbleiben und dich von den Frauen jagen lassen.“

Don wandte sich wieder dem Fenster zu. Draußen schien die Sonne. Es war Ende Dezember, ein paar Tage vor Silvester. „Wenn es sein muss.“

„Dann wäre das geregelt. Ich habe bei den Münchner Maveriks angefragt. Du kannst bei ihnen trainieren.“

„Die Deutschen wissen nicht, wie man Baseball spielt. Das wird sein, als würde ich mit einem Highschool-Team trainieren. Schlimmer, die Highschool-Kids wissen wenigstens, was sie tun, wenn sie auf einem Baseballfeld stehen.“

„Du sollst nur in Form bleiben. Dafür wird es reichen. Wenn es dir nicht passt, bleibe hier und brich in dein Haus ein. Wer weiß, vielleicht steht dir eine neue Karriere bevor.“

10

Ihr Herz raste, als sie die Tür zum Cabanos aufstieß und die Bar betrat. Samba wummerte ihr entgegen. Der Innenraum war voll. Zu spät fiel ihr auf, dass eine gut besuchte Bar an einem Freitagabend kein idealer Ort für ein erstes Treffen war. Vor allem, wenn man sich unterhalten wollte, ohne sich dabei anzubrüllen.

Wie soll ich Timo in dem Gewühl finden? Sabrina drängte sich durch die Menschen, bis sie an der Theke stand. „Ich suche einen Timo Neumann“, brüllte sie den Barkeeper an.

„Dort hinten an dem Ecktisch.“

„Danke!“

Sabrina drehte sich um und wühlte sich durch die Menge bis zu dem Tisch.

„Hallo, ich bin Sabrina“ begrüßte sie den Adonis, der aufsprang, als sie vor ihm stand.

„Timo, sehr erfreut. Wirklich!“ Er strahlte sie an. In Sabrina stieg ein warmes Gefühl hoch. Das könnte ein toller Abend werden. Sie setzten sich.

„Darf ich dir etwas zu trinken holen?“, fragte Timo.

„Eine Piña Colada, bitte.“

„Kommt sofort.“ Timo stand auf und ging an die Bar. Sieht gut aus. Toll gebaut. Hat Manieren. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Das wird super. Du brauchst mich nicht zu retten“, textete sie schnell an Daniela. „Du brauchst einen Fluchtplan“, hatte ihre Freundin sie ermahnt. „Es sei denn, du willst brutal ehrlich sein und den Männern sagen, dass du sie schrecklich findest.“

Dieses Treffen war kein Notfall, so viel stand schon jetzt fest.

„Hier, dein Cocktail“, Timo stellte das Glas vor Sabrina auf den Tisch und lächelte sie an.

„Danke.“

„Du bist also eine selbstbewusste Frau?“

„Äh, ja. Wieso fragst du?“

„Es stand in deinem Profil und war einer der Gründe, weshalb ich Kontakt mit dir aufnahm.“ Wieder ein strahlendes Lächeln. Seine Zähne waren weiß. Sehr weiß. Geht regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung, schoss es Sabrina durch den Kopf.

„Du magst also selbstbewusste Frauen?“ Sabrina legte den Kopf schief und probierte ihren Augenaufschlag an ihm aus. Die Pose hatte sie von Daniela. Bei ihrer Freundin sah das gut aus.

„So etwas turnt mich total an.“