Horatio und die Einhorn-Herde der Himmelswiese - Petra Meyer - E-Book

Horatio und die Einhorn-Herde der Himmelswiese E-Book

Petra Meyer

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Beschreibung

Horatio und die Einhorn-Herde der Himmelswiese Der Echsenmann Horatio wandert für eine sehr lange Zeit orientierungslos durch die Welt. Er leidet an einer Amnesie, hervorgerufen durch einen Schock, der auf einem schrecklichen Ereignis basiert. Mit Hilfe von Menschen, die sich von seinem grimmigen Äußeren nicht abschrecken lassen, findet er seinen Namen und seine Heimat wieder. Zu Hause – auf der Himmelswiese – angekommen, wird er mit einer wichtigen Aufgabe betraut. Als Pferdepfleger bei Gott und Co ist er für das Wohlergehen der himmlischen Einhörner zuständig. Leithengst Gaudi ist zwar schon längst erwachsen, ahnt aber noch nicht, dass sein Verhalten für die Herde wichtig ist. Horatio hat alle Krallen voll zu tun bis die Herde endlich ihren wichtigen Aufgaben gewachsen ist und zum Dank dafür mit Fohlen gesegnet wird. Teilen Sie mit uns das Lachen und Weinen, das Lieben und Leben, die Sorgen und Freuden unserer himmlischen Freunde und stellen sie fest, dass sie uns gar nicht so unähnlich sind. Als Mütter und Väter müssen sie sich in der Gemeinschaft bewähren. Sie arbeiten und feiern Feste und lassen Sie, liebe Leser, gerne daran teilhaben. Nehmen Sie sich nun mit dem Lesen dieses Buches eine Auszeit. Sie sind herzlich willkommen. Horatio sendet Ihnen eine Einladung, die Sie unbedingt annehmen sollten. Als Gastgeschenk werden gerne Tüten mit Würfelzucker angenommen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und wäre dankbar für ein Feedback. Ihre Petra Meyer

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Petra Meyer

Horatio und die Einhorn-Herde der Himmelswiese

Ein himmlisches Märchen

Dieses Buch widme ich meinem Vater, der mir die Begeisterung für das Schreiben vermittelt hat.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Buch I

Ein himmlisches Märchen

1. Das Wesen

Noch schnell alles für den nächsten Tag vorbereiten. Viel zu lange fern gesehen. Ein letztes Mal sah ich auf die Uhr um sicherzustellen, dass mir noch ein paar Stunden Schlaf blieben, denn um 5 Uhr würde der Wecker klingeln. In Gedanken ließ ich den letzten Tag Revue passieren und atmete tief und entspannt. Doch wo blieb der ersehnte Schlaf? Stattdessen überfiel mich Angst. Beklemmung erfasste mein Herz und plötzlich sah ich es vor meinen geschlossenen Augen, die ich öffnete um den Spuk zu beenden. Diesen Vorgang wiederholte ich mehrere Male um mich dann in mein Schicksal zu fügen. Spätestens jetzt erkannte ich, dass ich mich der Gefahr stellen musste. Sie war groß, kroch auf mit scharfen Krallen bewährten Füßen in das geistige Bild meiner Augen, die ich jetzt tapfer geschlossen hielt. Ich sah den Kopf einer Echse im Profil. Ein grimmiges Auge sah mich durchdringend an. Das Ungeheuer erinnerte mich an einen gefährlichen Comodo-Waran; es hatte eine grau-grün schuppige Haut.

Nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" fing ich an, es zu beschimpfen. Ich nannte es "Ausgeburt der Hölle" und bekannte mich zu meinem christlichen Glauben. Es bewegte sich nicht um Haaresbreite. Um fünf Uhr klingelte der Wecker und ich stellte fest, dass ich hundemüde war und die Nacht überlebt hatte.

Dieses Erlebnis blieb nicht einmalig. Obwohl ich alles tat um mich abzulenken bevor ich zu Bett ging, wiederholte sich die gespenstische Szene jede Nacht auf´s Neue. Es war da, rührte sich nicht vom Fleck und ließ sich geduldig von mir beschimpfen und verachten. Dann fiel mir etwas ein, das meine Oma einmal zu mir sagte: "Nicht alles, was böse aussieht, ist böse. Oft trügt auch der Schein. Versuche in einem solchen Falle dem Menschen zu helfen. Sprich ihn ruhig an und frage, warum er so grimmig dreinschaut. Wenn er sich verstanden fühlt, wird er sich Dir öffnen. Habe keine Angst und zweifle nicht, Gott wird Dir helfen."

Die neue Taktik ließ mich hoffen. Konnte es bei einem "Wesen", wie ich es jetzt nannte, ebenso helfen wie bei einem Menschen? Nun, einen Versuch war es wert. Als ich die Augen schloss, sah ich es. Es war schon vor mir da und schien auf mich zu warten. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sprach es mit klopfendem Herzen an, zum ersten Mal freundlich: "Wieso schaust Du so böse? Kann es vielleicht sein, dass Du einfach nur traurig bist? Kann ich Dir irgendwie helfen?" Das Wesen wandte mir sein Gesicht zu und sah mich ungläubig an. Es begab sich in eine aufrecht sitzende Position und wir begannen, da es scheinbar nicht reden konnte, unsere Gedanken auszutauschen. Tränen tropften aus seinen Augen, in denen pure Verzweiflung stand. Ich erfuhr, dass es nach seinem Zuhause suchte. Doch leider wusste es nichts über sich selbst. Die eigene Identität nebst Vergangenheit blieb ihm verschlossen, warum auch immer. Da es mir sehr leid tat, versprach ich, mich um Hilfe zu bemühen und dachte bereits an die sieben großen Erzengel, die mich noch nie im Stich gelassen hatten.

Am nächsten Abend ging ich früh zu Bett um dem Wesen, welches mich schon sehnsüchtig erwartete, schnellstens zu helfen. Ich erläuterte ihm meinen Plan und erklärte ihm mein Vorgehen bis ins Detail. Noch war es skeptisch, doch es vertraute mir. So fing ich an zu beten. Dann sprach ich die großen Engel nacheinander an und bat sie, mir und dem Wesen beizustehen.

Erzengel Michael, der große ehrwürdige Fürst der himmlischen Heerscharen, schickte dem Wesen ein blaues Licht, welches Schutz vor allem Bösen versprach, in einer kleinen Laterne. Erzengel Jophiel ließ einen gold-gelben Sonnenstrahl das Antlitz des Wesens erhellen und erweiterte damit dessen Bewusstsein. Erzengel Chamuel legte einen kleinen Rosenquarz in die Krallenhand und das Wesen spürte Liebe. Erzengel Raphael gab zur Heilung ein Kleeblatt von leuchtendem Grün zum Geschenk. Erzengel Uriel band ein rubinrotes Band an der Hand des Wesens zu einer Schleife für den Frieden. Erzengel Zadkiel sandte ein Veilchen in zartem Violett herunter und das Wesen fühlte Vergebung für sich und Andere. Eine ganze Weile saß es da und schaute ungläubig drein, denn soviel Liebe und Verständnis kannte es nicht. Es weinte vor Rührung, doch plötzlich schaute es bestürzt drein. "Fehlt noch was?", fragte ich, und es schickte das Bild eines Luftballons in meine Gedanken. Nun wurde mir bewusst, dass ich vergessen hatte einen der großen Engel um ein Geschenk für das Wesen zu bitten und es war mir peinlich. Erzengel Gabriel lächelte verzeihend und ein silber-weißer Luftballon schwebte hernieder. Das Wesen hielt mir seinen Arm hin. Ich verstand und band ihm die Schnur des Luftballons um sein Handgelenk. Wir packten gemeinsam die göttlichen Gaben zusammen und das Wesen ging mit all seinem Hab und Gut auf einen lichtdurchfluteten Tunnel zu, der sich soeben aufgetan hatte. Es blickte mir noch einmal tief in die Augen und ich konnte innige Liebe und große Dankbarkeit fühlen, die es für mich empfand.

3. Luna wird eine besondere Ehre zuteil

Nachdem uns Horatio so großzügig zu einer Reise auf die Himmelswiese eingeladen hatte, wo er uns einen Stern überlassen hatte, den wir Paul zum 70sten Geburtstag schenken durften, kamen nun hin und wieder Einladungen ins Haus geflattert, über die wir uns jedes Mal von ganzem Herzen freuten.

Doch nicht nur Horatio hatte ab und zu Sehnsucht nach uns, auch die Einhörner begehrten uns hin und wieder zu sehen, wenigstens dann, wenn ein für sie wichtiges Ereignis bevorstand. Horatio verfasste dann im Namen dieser liebevollen, sensiblen Tiere einen Brief an uns, dem die üblichen sternförmigen Tickets für eine nächtliche Reise durch den Lichttunnel beigelegt wurden.

Christina und ich begaben uns dann, jeweils nach dem Einschlafen, auf Wanderschaft zur Himmelswiese, wo wir liebevoll empfangen wurden. Die silberhufene Gemeinschaft bewies uns mit ihren gekonnt eingesetzten Talenten wie sehr sie sich über unser Kommen freute.

So spielte Musica wunderschöne Weisen, Gaudi lacht kristallene Tränen vor Freude, Star schüttelt wahllos Sterne aus ihrer Mähne und jedes Einhorn eilt herbei, um uns mit einem Beitrag seines Könnens zu erfreuen und willkommen zu heißen. Farben und Klänge erfüllen die Sphären über denen sich ein Regenbogen spannt, wie wir auf Erden noch keinen schöneren gesehen haben.

Nach einer liebevollen Begrüßung fragten wir, ob es einen besonderen Anlass für die Einladung gab. Horatio ergriff stolz das Wort. Wir erfuhren, dass heute eines der Einhörner mit einer sehr, sehr wichtigen Mission betraut werden sollte. Man spürte etwas auf sich zukommen, doch ahnte niemand worum es wirklich ging. Wir warteten und warteten bis … plötzlich ein warmer Wind eine himmlische Weise an unser Ohr trug und ich zu Musica sagte: "Dieses Mal hast Du Dich mit Deiner wundervollen Weise selbst übertroffen. Niemals habe ich auf Erden eine so schöne Musik gehört. Es liegt ein Zauber darin, den ich nie vergessen werde.“

Musica antwortete: "Selbst wir Einhörner sind ergriffen, wenn diese Musik ertönt, doch bin nicht ich die Musikantin.“ Dann ermahnte uns Horatio freundlich: "Seht genau hin und hört gut zu, sonst wird Euch das Wichtigste entgehen."

Die Einhörner, die bis jetzt alle um uns herum standen, suchten sich nun einen Platz auf dem jedes für sich alleine stand. "Etwa vier Quadratmeter für jedes Tier, denn sie dürfen für das, was jetzt kommen soll, nicht zu dicht beieinander stehen", erklärte Horatio.

Der warme weiche Wind wehte nun ein großes Tuch zu uns herüber. Man konnte sehen, dass es aus allerfeinster Seide gewebt war und in herrlichen Grüntönen leuchtete. An den Seiten des Tuches sahen wir kleine rote Quasten, die scheinbar mit schwarzem Zwirn angenäht wurden. Als es an uns vorbeischwebte, erkannten wir Marienkäfer (rot mit schwarzen Punkten), die den feinen Schleier trugen.

Sie flogen mehrmals über die Einhornherde hinweg und man merkte, wie sehr die sanften Himmelspferde unter Spannung standen. Plötzlich ließen die Marienkäfer das Tuch fallen und es wickelte sich um Lunas silbernes Horn, während es sich die Käfer – es waren Hunderte – auf ihrem Rücken bequem machten.