Hourglass Wars - Jahr der Flamme (Band 1) - Nika S. Daveron - E-Book

Hourglass Wars - Jahr der Flamme (Band 1) E-Book

Nika S. Daveron

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Beschreibung

Einst verbannten die Götter alles Böse in die Schattenwelt und gaben den Menschen die Chance, Frieden zu schließen und sich des Lebens in der Oberwelt als würdig zu erweisen. Doch auch 998 Jahre später erschüttern noch heftige Kriege die Länder. Egoistisch versucht jeder Herrscher, das Beste für sich herauszuholen. Doch was kaum jemand weiß: Die Zeit läuft langsam ab, denn die Götter setzten den Menschen damals eine Frist. Herrscht auch nach tausend Jahren keine Einigkeit, werden sich Oberwelt und Schattenwelt umkehren. Die Kriegerin Scarabea Phoenix und ihr Widersacher Titan von Malyx werden unfreiwillig zu Spielfiguren in der großen Schlacht um das Schicksal aller Menschen. Bald müssen sie sich nicht nur den Göttern stellen, sondern auch fremden Herrschern, Geistern und der Schattenwelt selbst.

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Das Buch

Einst verbannten die Götter alles Böse in die Schattenwelt und gaben den Menschen die Chance, Frieden zu schließen und sich des Lebens in der Oberwelt als würdig zu erweisen. Doch auch 998 Jahre später erschüttern noch heftige Kriege die Länder. Egoistisch versucht jeder Herrscher, das Beste für sich herauszuholen. Doch was kaum jemand weiß: Die Zeit läuft langsam ab, denn die Götter setzten den Menschen damals eine Frist. Herrscht auch nach tausend Jahren keine Einigkeit, werden sich Oberwelt und Schattenwelt umkehren.

Die Kriegerin Scarabea Phoenix und ihr Widersacher Titan von Malyx werden unfreiwillig zu Spielfiguren in der großen Schlacht um das Schicksal aller Menschen. Bald müssen sie sich nicht nur den Göttern stellen, sondern auch fremden Herrschern, Geistern und der Schattenwelt selbst.

Die Autorin

Nika S. Daveron

HOURGLASS WARS

Band 1

Originalveröffentlichung

© 2015 Verlag in Farbe und Bunt

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Veröffentlichung des Buches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten.

Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Alle Rechte liegen beim Verlag.

Cover-Gestaltung: Stefanie Kurt

E-Book-Satz: Winfried Brand

verantwortlicher Redakteur: Bettina Petrik

Lektorat: Nina Bellem

Korrektorat: Kathrin Böttcher

Herstellung und Verlag:

in Farbe und Bunt Verlags-UG (haftungsbeschränkt)

Kruppstraße 82 - 100

45145 Essen

www.ifub-verlag.de

ISBN Taschenbuch: 978-3-941864-55-9

WIDMUNG

Für Vanessa –

998 IM JAHRDER FLAMME

Die Nacht war sternenlos und windstill. Die Flaggen von Coronia hingen schlaff an ihren Masten und jede Bewegung verursachte heftige Schweißausbrüche. Der Wachhabende, Trippissa, hatte selten eine solche Nacht erlebt. Normalerweise kühlte es bei Sonnenuntergang merklich ab, doch heute braute sich etwas zusammen, das nur Unheil verkündete. Er konnte es beinahe schmecken. Die Luft war erfüllt von einem säuerlichen Gestank und dem öligen Geruch der Fackeln.

Zwei seiner Männer salutierten vor ihm – sie hatten ihre Runde über den großen Wall des Wüstenforts beendet.

»Keine besonderen Vorkommnisse«, verkündeten sie synchron.

Trippissa schickte sie mit einem Brummen auf ihren nächsten Gang, bevor er sich wieder dem Anblick jenseits des Walls widmete. Irgendetwas war dort draußen. Ein sich anbahnender Sandsturm konnte es kaum sein, außerdem waren die nicht so beunruhigend – jedenfalls nicht, so lange man die Rüstung der coronianischen Armee trug: doppelt gehärtetes, kerelinisches Glas. So gut wie unzerstörbar.

Seine Armbrust lag neben ihm auf den Zinnen, der Helm auf dem Boden, so wie jeden Abend. Er sah keine Notwendigkeit darin, ihn die ganze Zeit zu tragen, schon gar nicht bei einer solchen Hitze, obwohl die Vorschrift etwas anderes besagte. Aber es war niemand hier, der sie hätte durchsetzen können; Trippissa war der ranghöchste Offizier der königlichen Garde. Jedenfalls vor Ort.

»Mein Lord«, sagte seine Sprengmeisterin Fennica von Unia hinter ihm. Er drehte sich um und sah, dass sie ebenfalls salutierte.

»Lass den Unsinn, Fennica, und komm zu mir«, herrschte er sie an. Seit man ihn in den Ritterstand erhoben hatte, sprach alle Welt so mit ihm und er mochte es nicht. Die Sprengmeisterin trat an seine Seite und schob mit ihrem Stiefel den Helm beiseite.

»Und? Was gibt es?« Die Worte fielen ihr sichtlich schwer.

Elendes Klassendenken, schoss es Trippissa durch den Kopf. Sie beide kamen aus derselben Gegend und er kannte sie schon eine Ewigkeit. Was änderte sich denn, wenn man ihn zum Lord machte? Streng genommen nichts. Nicht an ihm als Person.

»Was siehst du dort draußen? Du hattest schon immer bessere Augen als ich.« Und auch ein besseres Gefühl für sich anbahnende Gefahr. Eigentlich hätte sie seinen Posten erhalten sollen, doch sie hatte sich geweigert, denn das hätte bedeutet, sie müsste auf ihre heißgeliebten Chemikalien verzichten. Sprengmeister waren in der Regel mit ihren Substanzen und Bomben verheiratet.

Fennica lehnte sich vor. Ihre Nasenflügel weiteten sich. Sie schnüffelte wie ein Hund.

»Das ist …«, begann sie, doch hielt dann wieder inne, um erneut zu schnuppern. »Nein … doch nicht.«

»Sprich gerade heraus«, befahl Trippissa ihr. »Du weißt, wie sehr ich es hasse, wenn du etwas für dich behältst.«

»Mag sein, aber das … das habe ich noch nie gerochen. Es hat einen Hauch von Sulfur, aber es ist keins. Welchen Nutzen bringt dir diese Information?«

»Gar keinen …«, brummte er schließlich. Warum hatte das Weib auch immer Recht?

Fennica richtete ihren Helm, der im Fackelschein ein Eigenleben zu entwickeln schien. Bei Tageslicht hatte das Glas eine feine, bläuliche Färbung, mit einem Hang zum Violett. Bei Nacht wurde es schwarz, doch das Feuer hauchte ihm Leben ein. Ein furchteinflößender Anblick für jeden Feind, der es wagte, sich mit der coronianischen Garde anzulegen.

»Darf ich offen sprechen?«, fragte sie.

»Bitte.«

»In der Wüste geht etwas vor sich. Und ich behaupte, es sind Sandräuber. Fragt sich nur, was sich diese hässlichen Gestalten jetzt schon wieder ausgedacht haben.«

»Sandräuber? Die haben wir schon seit Jahrzehnten nicht mehr hier gesehen. Das Fort steht so nah an der Hauptstadt. Hier hat es noch nie Überfälle gegeben«, widersprach Trippissa aufs Heftigste. »Wer erzählt denn solche Geschichten?«

»Niemand. Doch du wolltest eine Antwort und ich habe dir eine gegeben. Was kann ich dafür, wenn sie dir nicht gefällt?«

»Sandräuber«, schnaubte er erneut. »Wollen wir gleich von den Geistern der wiedergekehrten Krieger anfangen?«

Fennica antwortete nicht. Doch ihr Körper verspannte sich merklich.

»Was ist?«, grollte er. Angestrengt starrte Trippissa in die undurchdringbare Dunkelheit, bis er glaubte zu wissen, was sie sah.

»Mach die verdammten Sprengladungen klar«, fluchte er und griff nach seinem Helm.

»Ja, mein Lord.«

Trippissa hatte keine Zeit, sich über die Wortwahl zu ärgern. Mit der einen Hand packte er nach der Armbrust, mit der anderen nach der Fackel. Die Glocke war zu schwach, niemand im Gläsernen Herzen würde sie hören. Aber die Signalfeuer … Es würde ihn wertvolle Sekunden kosten, wenn er einmal den Rundgang überqueren musste, doch das war die einzige Möglichkeit.

So schnell seine Beine ihn trugen, hastete Trippissa hinunter in den Innenhof. Schwer atmend erreichte er die andere Seite, wo er sich die Strickleiter hinaufzog und seine Fackel in das grüne Pulver stieß. Beinahe lautlos verdoppelte sich die Menge der Wachen auf dem Wall, er konnte ihre Armbrüste im Licht glänzen sehen.

»Fennica?«, raunte er in die Nacht hinein.

Sie tauchte aus dem Nichts auf, eine Laterne, frisch entzündet, in der einen Hand, ihren Schild in der anderen. »Sprengladungen sind scharf, mein Lord.«

»Lass das«, zischte er und packte sie beim Arm, um sie hinauf zum Wall zu zerren, von wo er das Geschehen in der Wüste wieder verfolgen konnte. Ihre kupferfarbene Haut wirkte in der Schwärze grau, nur ihre hellen Augen, beinahe golden, zeichneten sich dazu im starken Kontrast ab.

Als Trippissa den Wall erreichte, packte ihn das nackte Grauen. Was sich eben noch angekündigt hatte, wie die Morgenröte, zeichnete sich nun deutlich ab: Lichter. Sie tanzten auf und nieder; noch in weiter Ferne, aber sie bewegten sich stetig auf das Fort zu. Und es waren tausende davon. Tausende und abertausende!

»Dumarion, steh uns bei«, wisperte er und legte seine Hand auf sein Herz.

»Das dachte ich mir auch gerade«, flüsterte Fennica und berührte ebenfalls ihre Brust.

Trippissa reckte seine Armbrust in die Höhe. Es wurde sehr still auf dem Wall. »Läutet die Glocke«, befahl er mit klarer Stimme. »Wenn Patrouillen in der Nähe sind, können sie das Gläserne Herz vielleicht warnen.« Und etwas leiser fügte er hinzu: »Wer weiß, ob wir noch davon erzählen können.«

Im Hintergrund hörte er den Gleichschritt seiner Männer. Das Dröhnen der Glocke verschluckte ihre Bewegungen auf dem sandigen Lehmboden und das vielstimmige Scharren erstarb mit dem ersten Schlag. Auf dem Wall machten sich die übrigen Männer bereit zum Feuern.

Fennicas Künste würden heute Nacht das sein, was dem Fort Zeit verschaffte. Als Sprengmeisterin war sie legendär. Aber Trippissa gab sich nicht der Illusion hin, dass er auch nur irgendeine Chance gegen das hatte, was sich da draußen auf sie zubewegte. Nicht bei dieser Masse. Er konnte nur dafür beten, dass man ihre Notlage im Gläsernen Herz rechtzeitig bemerkte.

»Fennica …«, sagte er leise.

Sie nickte lediglich und griff in ihren Köcher. Wo andere Gardisten Pfeile oder Armbrustbolzen aufbewahrten, trug die Sprengmeisterin ein Dutzend Raketen mit sich. »Ich glaube, jetzt ist der Augenblick gekommen.«

Sie lächelte ihn auf eine sehr merkwürdige Weise an, nickte leicht und lehnte die Rakete an die Brüstung des Walls. »Bereit?«

»Wer behauptet, er sei zum Sterben bereit, ist ein elender Lügner«, erwiderte Trippissa langsam und entsicherte die Armbrust.

SCARABEA

Die Nacht hatte kaum begonnen, als Kriegsherrin Scarabea Phoenix die Spelunke im hintersten Teil des Gläsernen Herzens betreten hatte. Hier, am Rand der Stadt, konnte man beinahe vergessen, wie wohlhabend die Hauptstadt des Königreichs Coronia war. Es gab riesige Ratten auf den Straßen, Bettler an jeder Straßenecke und mehr Taschendiebe, als sie Gold besaß.

Sie hatte einen der Tische weit hinten nahe des Tresens vorgezogen, ohne ein Fenster, ohne eine Aussicht, was nur allzu gut zu diesem Moment passte.

Noch war sie Kriegsherrin. Dem Namen nach. Jedoch hatte man die Suspendierung ausgesprochen und ihr Abzeichen zurückverlangt, das sie sich ehrlich verdient hatte. Wegen nichts, wegen einer Lappalie. Pah! Ärgerlich gab sie dem Tischbein einen Tritt und fing sich einen missbilligenden Blick des Schankwirts. Zähnefletschend erwiderte sie ihn und der Alte verschwand.

Wütend leerte Scarabea ihr siebtes Bier und starrte an die Decke. Das Sonnensegel war zugezogen, sodass sie auf den schwarzen Stoff blickte, der den Sternenhimmel vor ihr verbarg.

In den Slums war natürlich nichts mehr von der Pracht des Gläsernen Herzens zu spüren, obwohl die meisten Bauten in der Nähe der Vorstadt bereits aus Glas bestanden, und der Königspalast sowieso. Er funkelte kalt im Sonnenlicht, ließ sich nicht erhitzen und spendete jederzeit angenehme Kühle, obwohl er keinen richtigen Schatten warf.

Doch hier, am Ende der Welt, da gab es keine angenehme Kühle. Nur die stinkende, dicke Luft der Schänke, die mit jedem Bier weniger schäbig aussah.

»Darf ich Euch kurz stören, Lady?«, fragte der schmächtige Schankjunge. Sein sehniger Körper war übersät von Narben in verschiedenen Heilungsstadien, sodass Scarabea sich unwillkürlich fragen musste, woher ein so junger Bursche solche Verletzungen hatte. Seine kurze Hose reichte bis knapp über die Knie, der Rest von ihm war nackt.

»Was ist denn?«, fragte sie unwirsch. Er erinnerte sie auf ungute Weise an die Sache gestern. Die Sache, die sie vielleicht ihren Titel kosten konnte.

»Stört es Euch, wenn ich das Verdeck öffne?«

Scarabea besann sich ihrer guten Manieren. »Nein, Kleiner, darfst du. Ich bin ganz froh um ein wenig Nachtluft.«

Der Junge nickte erleichtert und griff nach einer großen Stange, mit der er sich am Sonnensegel zu schaffen machte.

Sie wartete, bis er fertig war, bevor sie noch ein weiteres Bier orderte. Sie hätte nicht so viel trinken dürfen … Aber was tat man sonst, wenn kein Mensch den eigenen Worten Gehör schenken wollte? Ja, gewiss, man ging heim zu der Familie – die Scarabea nicht besaß. Oder zu Freunden – auch das gestaltete sich schwierig. Die königliche Garde war ihr Leben! Und man hatte es ihr gerade genommen. »Suspendierung …«, schnaubte sie übellaunig, bis sie bemerkte, dass sie mit sich selber sprach. Erbärmlich …

Seufzend lehnte sie sich auf der unbequemen Holzbank zurück und starrte in den Himmel. Ein paar einsame Sterne hatten sich hervorgewagt und Scarabea schloss für einen Moment die Augen.

Morgen würde sie eine Audienz bei der Königin beantragen. Förmlich. Das stand ihr zu, als Kriegsherrin ihrer Streitmacht. Auch wenn gerade sie die Person war, die an alledem Schuld trug. Ein Geräusch ließ sie aufspringen. Es klang nach einem fernen Donner. Nur einmal. Ganz leise. Hatte sie sich das eingebildet? Scarabea warf einen vorsichtigen Blick in den Schankraum. Nur wenige Gäste hatten sich überhaupt hierher verirrt. Und keiner von ihnen schien es bemerkt zu haben.

Am Nachthimmel glänzte ein grüner Schimmer. Sie brauchte einen Moment, den Alkohol und ihre Gedanken in Einklang zu bringen. Grün … grün! Verdammtes Grün!

Hastig sprang sie auf, stieß sich den Kopf an der herabbaumelnden Öllampe, ließ einen deftigen Fluch los und warf dabei gleichzeitig einen Beutel voller Münzen auf den Tresen.

»Behalt den Rest«, rief sie dem zahnlosen Wirt zu und stürmte hinaus in die viel zu warme Nacht.

Ihr Pferd stand immer noch angebunden vor der Schänke. Ihre Waffen baumelten lose an seiner Flanke, als sie mit zitternden Fingern seine Zügel losband, sich auf den Rücken ihres Wallachs schwang und ihn in den Galopp jagte.

Grün! Elendes Grün! Grün bedeutete das Schlimmste! Hoffentlich hatte sie sich geirrt. Vielleicht hatte sie einfach nur zu viel getrunken und sich alles eingebildet.

Ihr Pferd fand seinen Weg in den Straßen des Gläsernen Herzens beinahe blind, den Weg zur Kaserne hätte es auch mit einer Augenklappe zurücklegen können. Schon alleine deswegen hatte sie Camstra ausgewählt und er begleitete sie jetzt über vier Jahre.

Schneller und schneller wurde sein mächtiger Leib. Die wenigen Passanten sprangen verängstigt zur Seite, doch Scarabea konnte sich jetzt nicht um solche Dinge scheren.

Die Kaserne kam in Sicht, das Gebäude war noch hell erleuchtet, während die restlichen Straßenlaternen bereits gelöscht wurden. Die wachhabenden Gardisten salutierten vor ihr, auch ohne ihr Abzeichen.

Scarabea sprang noch vor dem großen Tor aus dem Sattel, griff nach dem Seil der mächtigen Bronzeglocke und ließ das ohrenbetäubende Geläut hören, das die Garde zu den Pferden rief.

Dumarion sei Dank; bisher hatte die Geschichte ihrer Suspendierung noch keine Runde gemacht, denn die Gardisten, die eilig herausstürmten, salutierten alle anstandslos vor ihr. Sie blickte in ratlose Gesichter.

Ihre tiefe Stimme hallte in die Nacht hinaus, als sie die Männer knapp über die Sichtung des Notsignals informierte.

»Das Jamora Fort hat seine Leuchtfeuer entzündet. Wir wissen nicht, was uns dort erwarten wird, doch ich glaube an das Schlimmste. Macht euch bereit! Wir reiten noch vor Sonnenaufgang.«

Die Gardisten verstreuten sich, nur einer nicht. Cato Cashere. Natürlich … der wusste sicher schon von ihrer Suspendierung.

»Solltet Ihr nicht ganz woanders sein, Lady Phoenix?«

»Solltet Ihr nicht meinen Befehlen folgen, Lord Cashere?«, gab sie eisig zurück.

Sein athletischer Körper spannte sich einen Moment unter der Glasuniform. Seine dunklen Locken machten ihn zum Frauenschwarm, aber bei Scarabea zog das nicht. Cato war ein widerwärtiger Hund. Schlimmer noch, er war eine Hyäne, und die labten sich ja bekanntlich an Aas. Ganz eindeutig sah er in ihr genau das und versuchte nun, sich an ihrem verwesenden Fleisch gütlich zu tun. Wer hatte ihn überhaupt zum Lord erhoben?

»Ich wüsste nicht, warum ich die Befehle einer suspendierten Kriegsherrin entgegennehmen sollte.«

»Weil ich immer noch die Kriegsherrin bin. Und weil die Kriegsherrin die Garde befehligt«, blaffte sie. »Geht mir aus den Augen, sonst vergesse ich mich. Wartet nicht darauf, dass meine Suspendierung amtlich wird. Das wird nämlich nie geschehen. Kümmert Euch lieber darum, dass Ihr nicht neben den Schakalen im Wind baumelt.«

Cato warf ihr einen geringschätzigen Blick zu, doch er verschwand in den Stallungen. In Gedanken machte sich Scarabea dennoch eine Notiz: Cato fressen! So nannten ihre Gardisten das, wenn sie sich ein Opfer auserkoren hatte und es systematisch auseinandernahm.

Ihre Rüstung lag in ihrer Kammer, achtlos auf den Boden geworfen, so wie sie sie selbst in ihrer Wut zurückgelassen hatte. Das kühle, kerelinische Glas schmiegte sich an ihren Körper, die Rüstung war extra für sie gegossen worden und passte ihr wie eine zweite Haut.

In der Dunkelheit der Kammer tastete sie nach ihrem Helm und trat dann lautlos nach draußen, wo sich bereits die ersten Gardisten versammelt hatten.

»Aufsitzen«, befahl sie und erklomm Camstras Sattel. Das Tier tänzelte nervös von einer Seite zur anderen, es bemerkte die Unruhe seiner Reiterin. »Schneller!«, dröhnte ihre Stimme durch die Kasernenhöfe. »Ihr habt nur noch wenige Minuten. Wer nicht fertig ist, reitet meinetwegen nackt nach Jamora.«

Das umgebende Glas zeigte verschwommen im Fackelschein ihr spitzes Kinn und stechende schwarze Augen. Scarabea schob das Ende ihres Zopfes über die Schulter, der dicht geflochten über ihrem Scheitel entlanglief. Der Rest ihres Schädels war vollkommen kahl.

Cato war der Letzte ihrer Truppe, der auf sein Pferd stieg. Natürlich. Warte nur, dachte sie bei sich. Dreckige Hyäne. Deinen hässlichen Schwanz werde ich als Trophäe behalten.

Scarabea griff nach den Zügeln und lenkte ihr Pferd hinter den anderen her, in einem flotten Trab. Hoffentlich hatte sie sich das nur eingebildet, betete sie immer wieder, während sie durch die Straßen des Gläsernen Herzens ritt. Vor ihr trabte das Pferd ihres ersten Offiziers, sein Sattel war dicht bepackt mit allerlei Sprengstoff, dem Stolz der coronianischen Armee. Nirgends gab es Vergleichbares, nicht einmal in den fernen Bergen von Phare, wo man angeblich Schätze fand, sobald man tiefer als einen Meter grub.

»Beeilt euch«, befahl sie ihrer Meute und ließ Camstra beschleunigen.

VAZARINA

»Nein, nein, nein!« Aufgebracht schmetterte Königin Vazarina Arestos einen gläsernen Kelch auf den Boden ihres Thronsaals.

Im Schatten der Säulen erhaschte sie einen Blick auf ihre jüngere Schwester, die sich hastig zurückzog, als sich ihre Blicke trafen. Gut so! Yavelin sollte es nicht wagen, sich einzumischen.

»Mit Verlaub, Euer Hoheit …«, begann ihr Leibwächter, doch Vazarina schnitt ihm das Wort ab.

»Wage es ja nicht, zu widersprechen.« Zitternd vor Wut ließ sie sich auf ihren Thron fallen und atmete tief durch. Scarabea widersetzte sich! Wie konnte das sein? Sie hatte ihre oberste Kriegsherrin nicht für so dumm gehalten. Und jetzt? Jetzt musste sie demonstrieren, wer in Coronia das Sagen hatte. Das elende Weib hatte sie in die Enge getrieben.

»Wann sind sie aufgebrochen?«, verlangte Vazarina zu wissen und massierte sich die Schläfen.

»Vor ein paar Stunden«, assistierte ihr Leibwächter Lonado.

Vazarina musterte den Mann. Lonado war ihr an der Wiege gegeben worden, kaum dass er vier Jahre alt war. Sein einziger Lebenszweck bestand darin, sie zu schützen, und er nahm diese Aufgabe sehr ernst, wenn man mal davon absah, dass er sich entfernt hatte, um ihr diese Nachricht zu überbringen. Seine grauen Augen suchten die ihren, als er sagte: »Meine Königin, soll ich sie zurückholen?«

Sie schüttelte den Kopf. »Lass gut sein. Es nützt nichts, sie sind vermutlich schon viel zu weit. Und dein Platz ist an meiner Seite, das weißt du zu gut.«

»Natürlich.« Er trat beiseite und nahm seinen unauffälligen Platz im Schatten ihrer Schleier ein.

Dafür, dass sie einander beinahe ein Leben lang kannten, wahrte Lonado ständig eine unüberbrückbare Distanz zwischen ihnen. Manchmal machte es Vazarina Spaß, ihn aus der Reserve zu locken. Heute nicht.

»Informiere Lord Cashere darüber, dass sie, sobald sie ins Gläserne Herz zurückkehrt, unter Arrest gestellt werden muss. Anschließend bringt man sie hierhin. Sieh zu, dass du den Falken beim ersten Sonnenstrahl schickst.«

»Jawohl«, antwortete er leise.

Stöhnend sank sie in ihrem Thron zusammen. Obwohl Lonado keine Gefühlsregung gezeigt hatte, so war ihr doch völlig klar, dass er ihr Handeln missbilligte. Er stand eindeutig auf Scarabeas Seite. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Yavelin immer noch da war.

»Komm nur her, Kleines«, sagte sie schließlich. »Ich weiß doch, dass du gelauscht hast, obwohl du es nicht solltest.«

Yavelins Glockenlachen ertönte hinter einer der Säulen und sie trat ins Licht. Ihre Launen waren derzeit unberechenbar. Vazarina und sie waren Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten, und die Königin hatte auch den Verdacht, dass sie beide nicht vom selben Vater stammten. Durchaus nicht ungewöhnlich für die Königslinie von Coronia. Die Königin heiratete nie, sie borgte sich nur den Samen eines Mannes und hoffte auf eine Tochter. Wurde ein Sohn geboren, gab man ihn fort – wurde eine Tochter geboren, nahm man sie in die Thronlinie auf. So war es seit 300 Jahren, seitdem die Arestos über Coronia herrschten.

»Was ist denn nur, dass du so wütend bist?«, neckte ihre Schwester sie und steckte sich ein paar Trauben in den Mund. »Deine Kriegsherrin ist eben ein wenig ungezogen. Na und? Das bin ich auch. Außerdem hast du selbst dich für sie entschieden.«

Vazarina seufzte abermals. »Das ist alles richtig und gleichzeitig auch nicht, Yavelin. Sie hat mich in eine missliche Lage gebracht. Ich muss handeln und es gefällt mir nicht.«

»Was hat sie denn überhaupt getan?«, fragte ihre Schwester und verzog das Gesicht. »Mir sagt niemals jemand irgendwas und ich muss immer horchen, als wäre ich eines der Klatschweiber aus der Wäscherei.«

»Eine Prinzessin lauscht nicht«, mahnte die Königin.

Yavelin war erst fünfzehn. Vazarina hatte den Thron seit drei Jahren inne und war dreißig. Momentan kam ihr der Altersunterschied wie eine unüberbrückbare Kluft vor. Hatte sie sich mit fünfzehn auch so sorglos benommen?

»Yavelin, ich musste sie suspendieren, weil sie gegen die Gesetze verstoßen hat. So einfach ist das.«

»Jeder verstößt mal dagegen.«

»Eine Kriegsherrin muss als gutes Beispiel voran gehen«, erklärte Vazarina ihr halbwegs geduldig, auch wenn sie innerlich am liebsten geschrien hätte. Mach doch die Augen auf, du dummes Kind! Dumarion, in seiner Gnade, hatte Yavelin zum Glück nicht zum Herrschen ausgewählt. Sie wollte gar nicht daran denken, was geschah, wenn sie selbst frühzeitig verstarb. Yavelins Launen waren unberechenbar, ihr Verstand flatterhaft wie ein Vogel und sie schenkte den wichtigen Dingen nicht die rechte Aufmerksamkeit.

Vielleicht war es an der Zeit, sich auch einmal einen Mann zu nehmen. In ihrem Alter hatte ihre Mutter immerhin schon zwei Söhne gehabt. Gute Jungen, die beide in der königlichen Garde dienten, aber sie niemals »Schwester« nennen durften.

»Sie wird sich sicher etwas dabei gedacht haben«, erwiderte Yavelin sorglos und schwang neckisch ihre blonden Locken. »Komm schon, wir sehen einander so selten. Erzähl mir wieder Geschichten, schöne Geschichten, nicht dieses tieftraurige Zeugs, das du in letzter Zeit von dir gibst. Nichts über tausend Jahre Krieg. Erzähl mir von den Königinnen der Arestos. Schöne Frauen, verwegene Helden, so wie früher.«

»Yavelin, du bist doch kein Kind mehr. Du bist eine Frau, wenn auch eine junge. Also benimm dich und warte nicht darauf, dass ich dich auf meinen Schoß setze und mit dir wildes Pferdchen spiele.«

Schmollend verzog Yavelin ihre rosigen Lippen und klimperte mit den großen braunen Augen. Das tat sie immer, wenn sie nicht das bekam, was sie wollte.

»Frag einen Gardisten, ob er dir vorliest. Ich habe dafür jetzt wirklich keine Zeit.«

Wütend stampfte Yavelin mit dem Fuß auf und rauschte von dannen, ihr weißes Kleid bauschte sich im Nachtwind, der durch den Säulengang fuhr – heiß und sandig.

»Grandios«, knurrte sie. »Jetzt lehnt sich auch noch meine eigene Schwester gegen mich auf.«

Aber da war niemand zum Reden. »Lonado …«, sagte sie zaghaft. »Wie ist deine Meinung zu der Sache mit Kriegsherrin Scarabea?«

»Meine Königin, es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen.«

Vazarina sprang auf. Plötzlich war die Wut wieder da. »Dann befehle ich dir, deine Meinung zu sagen, Lonado!«

Er nickte leicht und beugte das Knie vor ihr.

»Hör sofort auf damit!«, rief sie. »Ich will eine ehrliche Meinung. Von jemandem, der mir nicht nach dem Mund redet! Ist das denn zu viel verlangt? Und hör auch damit auf, ständig ›meine Königin‹ zu sagen.« Sie äffte ihn ziemlich treffend nach. »Vazarina! Mehr nicht. Wenn irgendjemand diesen Namen benutzen darf, dann bist das du. Ich verdanke dir mein Leben. Und zwar jeden Tag aufs Neue.«

»Ihr habt wohl Recht«, stimmte er zu. Aber es war ihm unangenehm, das merkte sie sofort. Er schien sich einen Moment sammeln zu müssen. »Ich glaube, dass Lady Phoenix nicht ohne Grund zuwidergehandelt hat. Vielleicht waren Sandräuber der Grund … kendorische Überfallkommandos. Was immer es ist, es hat sie aufgeschreckt und sie dazu gezwungen, Euren Befehl zu missachten.«

»Das tut sie doch ständig«, zeterte Vazarina, auch wenn sie merkte, dass sich das überhaupt nicht ziemte. Sie war die Königin. Keine versnobte kleine Lady, die ihren Willen nicht bekam. »Was war das heute Morgen?«

Lonado lächelte schief. »Gewiss, sie hat Eure Gesetze missachtet. Aber war das ein Fehler? Diese Männer wären sowieso gestorben. Sie waren Deserteure. Hättet Ihr anders entschieden?«

»Nein«, gab sie zu. »Dennoch liegt das nicht in ihrem eigenen Ermessensspielraum. Jeder meiner Untertanen verdient das Recht auf einen Prozess. Was immer das Urteil sein mag.«

»Sie kennt jedoch auch Eure Haltung gegenüber Deserteuren.«

»Lonado!«, tobte Vazarina. »Es ist nicht das erste Mal. Muss ich um deine Loyalität fürchten? Bist du Scarabea so sehr zugetan, dass du für sie Partei ergreifst, selbst wenn sie Unrecht hat?«

»Ihr habt um meine Meinung gebeten. Obwohl ich sie Euch nicht anvertrauen wollte«, entgegnete er höflich und wandte seinen Blick ab.

Die Königin hätte ihn am liebsten geohrfeigt. Sie hatte Zuspruch gewollt. Verständnis für ihre Lage. Und alles, was sie bekam, war ein schlechtes Gewissen, das Lonado ihr auf dem Silbertablett präsentierte. Und jetzt musste sie es herunterschlucken.

Misstrauisch beobachtete sie ihren Leibwächter. Sein schlanker, gestählter Körper zeichnete sich gut sichtbar unter der gläsernen Rüstung ab, die er nie ablegte, jedenfalls nicht in ihrem Beisein. Seine langen, braunen Haare hatte er zu einem dichten Zopf geflochten – auch das erinnerte sie auf unangenehme Weise an ihre oberste Kriegsherrin und an die wollte sie jetzt nicht mehr denken. Vazarina hatte ihre Befehle erteilt. Jetzt lag Scarabeas Schicksal in anderen Händen. Zumindest so lange, bis man sie ihr vorgeführt hatte. Also warum sollte sie sich weiter damit beschäftigen? Sie schob den Gedanken schnell beiseite, um sich die Konsequenzen nicht ausmalen zu müssen.

»Ihr habt sie selbst erwählt, denkt daran«, mahnte Lonado.

»Es reicht«, zischte sie böse und er verstummte. Ja, hatte sie. Das gab Scarabea trotzdem nicht das Recht, sich zu benehmen, als wäre sie die Königin.

CATO

Der Morgen dämmerte bereits, als sich in der Ferne die braunen Zinnen des Forts abzeichneten. Jamora war eine der kleinen Wüstenfestungen, die dem Gläsernen Herz am nächsten lagen und damit eigentlich ziemlich schlecht gesichert waren, weil ständig Nachschub aus der Hauptstadt erwartet werden konnte. Die Forts direkt am Meer beherbergten erheblich mehr Gardisten und allerlei Kriegsmaschinen, von denen man hier nie eine sah.

So dicht an der Hauptstadt war das bisher nie nötig gewesen und das Gläserne Herz selbst verfügte über perfideste Verteidigungsstrategien, an denen bisher noch jede Armee gescheitert war. Das Herz war die eigentliche Festung, nicht dieser lächerliche, kleine Vorposten, der noch aus einer Ära stammte, als tägliche Überfälle durch feindliche Nomadenstämme an der Tagesordnung gewesen waren.

Cato zügelte sein Pferd. Er war der Vorhut zugeteilt worden und erreichte als einer der ersten Jamora. Das Tor war verschlossen, doch die Wehrmauer unbewacht. Die Gräben voller Fallen, aber keine davon ausgelöst. Er erhaschte einen Blick auf eine der Zündschnüre, die die Sprengmeister verwendeten. Nicht berührt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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