Hudson Taylor - Lothar von Seltmann - E-Book

Hudson Taylor E-Book

Lothar von Seltmann

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Beschreibung

"Pionier im verbotenen Land" - Hudson Taylor stößt als erster Missionar ins Innere Chinas vor. 1832 wurde er in England geboren und von seinen Eltern Gott geweiht. Nach vielen Vergnügungen bekehrte er sich und folgte dem Ruf Jesu. So machte er sich mit dem Segler "Dumpfries" auf den Weg nach China. Dort arbeitete er in chinesischer Kleidung und trug einen chinesischen Zopf. 1865 gründete am Strand von Brighton die CIM, die heutige ÜMG. Lothar von Seltman schildert lebendig das herausfordernde Leben dieses verwegenen Handlangers Gottes.

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Lothar von Seltmann

Hudson Taylor

Pionier im Reich der Mitte

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Bestell-Nr. 394.795

ISBN 978-3-7751-7028-4 (E-Book)

ISBN 978-3-7751-4795-8 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:

Fischer, Knoblauch & Co. Medienproduktionsgesellschaft mbH, 80801 München

© Copyright der deutschen Ausgabe 2008 by

Hänssler Verlag im SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.haenssler-verlag.de

E-Mail: [email protected]

Umschlaggestaltung: krausswerbeagentur.de, Herrenberg

Titelbild und Bilder im Innenteil: © ÜMG international

Satz: typoscript GmbH, Kirchentellinsfurt

Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

Printed in Germany

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer

Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Geografsche Namen zu China sind wiedergegeben nach dem Diercke Globus, Westermann, Schroedel u.a., 2006.

Prolog

Barnsley, Yorkshire, an einem Tag im Dezember 1831

»Schau, James, du musst doch noch einmal zurück in den Laden.« Die junge Amelia Taylor, geborene Hudson und Tochter eines methodistischen Predigers, wies ihren Liebsten auf eine Gestalt hin, die sich dick vermummt durchs Schneegestöber kämpfte. Der Mann überquerte in der Abenddämmerung den May Day Green, den Marktplatz des beschaulichen Bergarbeiter- und Weberstädtchens Barnsley, und näherte sich dem Geschäft.

»Das wird dann für heute wohl der letzte Kunde sein«, bemerkte der Apotheker. »Der muss ein sehr dringendes Anliegen haben, wenn er jetzt kommt. Bei diesem Wetter schickt man doch keinen Hund vor die Tür.«

Er erhob sich von seinem Stuhl, den er erst wenige Augenblicke zuvor neben den seiner Frau an das Fenster der Wohnstube gerückt hatte, und begab sich nach nebenan in seine kleine Apotheke. Seit seine geliebte Amelia – sie war noch nicht lange 23 und um ein Jahr jünger als er selbst – ihm ihr süßes Geheimnis verraten hatte, suchte er in jeder freien Minute ihre Nähe. Es tat ihm gut, dort vor dem knisternden und knackenden Kaminfeuer mit ihr zu sitzen, ihre feinen Hände zu halten oder ihr zuzuschauen, wenn sie eine Handarbeit vor sich hatte, und dabei mit ihr über alles Mögliche zu plaudern. Dabei ging es immer wieder um das Glück, das sie seit dem vergangenen April nach einer mehrjährigen Verlobungszeit endlich miteinander teilen konnten und von dem sie wünschten, dass es nie aufhören sollte. Nein, es sollte sich mit der Hilfe ihres Herrn und Gottes, an den sie beide von Herzen glaubten und von dem sie sich zusammengestellt wussten, möglichst noch vergrößern und vertiefen. Auch dadurch, dass sie sich anschickten, nein besser, dass es ihnen geschenkt wurde, zu einer richtigen Familie zu werden.

In ihren Gesprächen ging es auch immer wieder um geschäftliche Dinge der Apotheke, in denen Amelia ihren Mann unterstützte, so gut sie konnte. Es ging um Gesundheit und Krankheit ihrer Kundschaft und darum, wie den Menschen zu ihrem leiblichen Wohl zu verhelfen war und wie ihnen zu ihrem geistlichen Heil der Glaube an den Retter und Heiland Jesus Christus durch sein Wort, aber auch durch ihr eigenes Wesen und Werk lieb gemacht werden konnte. Es ging immer wieder um das geistliche und missionarische Leben der methodistischen Gemeinde, die sich in ihrem Haus auf Pinfold Hill versammelte, das Großvater James Taylor – von Beruf Steinmetz – mit einigen methodistischen Freunden in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut hatte. Auch ging es um die Verkündigungsdienste, die er, der Enkel James Taylor, schon seit einigen Jahren sonntags in Barnsley und anderswo zu tun hatte. Er war der Erste, den die Gemeindeältesten zum Lokalprediger berufen hatten. Gerne besprach er seine Predigten zuvor mit seiner Frau, die ihm eine gute Hilfe bei seinen Überlegungen war.

Die junge Frau wiederum besprach mit ihm gerne die Themen für die örtliche Sonntagsschule, die sie in der fröhlichen und überzeugenden Art, die ihr von Geburt an zu eigen war, mit großem Eifer und im deutlichen Segen hielt. Seit Amelia diesen Dienst in der Gemeinde übernommen hatte, ging so etwas wie Erweckungsluft durch die Reihen ihrer großen Schar Jungen und Mädchen. Herrlich, auf diese Weise einzeln und gemeinsam dem großen Gott und Vater im Himmel dienen zu können und sein Wirken in der Gemeinde zu erleben.

Nachdem James Taylor den Raum verlassen hatte, hielt seine Amelia für einen Moment in ihrer Handarbeit inne, schloss die Augen und schickte ein inniges Dankgebet für ihr unverdientes Glück zum Himmel. Dabei hörte sie, wie ihr Mann sich im Geschäft nebenan mit dem Kunden unterhielt und dann von ihm verabschiedete. »Jedes Medikament hilft nur so viel, wie der allmächtige Gott es wirken lässt. Sie dürfen Gott um die gewünschte Wirkung bitten, Mr Brown. Gott hört jedes Gebet und erhört es, wenn es ernstlich ist. Gott segne Sie und Ihre Frau und besonders das kranke Kind!«

Sekunden später saß ihr Liebster wieder neben ihr, hielt ihr erneut die Hände und schaute ihr tief in die Augen. »Woran hast du gerade gedacht, mein Liebes?«, fragte er.

Amelia hielt dem Blick gerne stand. »Ich habe Gott für unser Glück gedankt. Ein herrliches Geschenk! Und dann habe ich an unser Kind gedacht, mein Lieber.« Die werdende Mutter legte die eigenen Hände und die ihres Mannes auf ihren erst leicht gewölbten Leib. »Und daran, ob es sich wohl in mir recht entwickelt.«

»Warum sollte es das nicht, Amelia?« James wollte nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen lassen. »Gott selbst sorgt dafür, dass das Kind sich recht entwickelt.«

»So, wie du diesen Satz gesprochen hast, willst du mir wohl noch etwas anderes sagen, James«, forderte die junge Frau ihren Mann auf auszusprechen, was er noch auf dem Herzen hatte.

Der griff zu seiner Bibel auf dem Wandbord und schlug sie auf. »Hör mir zu, was ich lese, mein Liebes, dann ahnst du, was mich seit ein paar Tagen beschäftigt.« James Taylor blätterte in dem Buch und hatte bald gefunden, was er suchte. Er las einen Vers aus dem dreizehnten Kapitel des zweiten Buches Mose. »Und der Herr redete mit Mose und sprach: Heilige mir alle Erstgeburt bei den Kindern Israel; alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.« Ein paar Verse weiter dasselbe noch einmal: »… so sollst du dem Herrn alles aussondern, was zuerst den Mutterschoß durchbricht.« Dann blätterte er ein paar Seiten weiter. »Warte mit deiner Antwort«, sagte er und las dann aus dem 4. Buch Mose, Kapitel 3, die Verse 11, 12 und 13: »Und der Herr redete mit Mose und sprach: Siehe, ich habe die Leviten genommen aus den Kindern Israels statt aller Erstgeburt, die den Mutterschoß durchbricht in Israel, sodaß die Leviten mir gehören sollen. Denn die Erstgeburten sind mein. An dem Tage, da ich alle Erstgeburt schlug in Ägyptenland, da heiligte ich mir alle Erstgeburt in Israel, vom Menschen an bis auf das Vieh, daß sie mir gehören sollen. Ich bin der Herr.«

Amelia hatte aufmerksam zugehört und schaute ihren Mann mit großen, fragenden Augen an. »Glaubst du wirklich, wir sollten unser erstgeborenes Kind …?«

»Ich bin sicher, Amelia, wir sollten nicht, wir müssen«, bestätigte James den Gedanken seiner Frau, den er selbst schon seit längerer Zeit hegte. »Gottes Wort gilt. Gott ist treu. Das galt für Israel, für die Menschen des Volkes Gottes damals. Und es gilt für uns, das Volk Gottes heute. Weil Gott auch heute treu ist, sollen und wollen auch wir ihm in allem treu sein.«

»Dann machen wir es wie die biblische Hanna aus dem ersten Buch Samuel«, schlug Amelia vor.

»Ich denke, wir müssen es tun«, gab ihr Mann in fester Überzeugung zurück. »Unser Kind muss deswegen ja nicht Samuel heißen. Wir haben es ja nicht besonders erbeten, wie damals Hanna ihr Kind erbeten hatte. Es wird uns geschenkt. Aber wenn unser Kind ein Junge ist, dann soll es dem Herrn geweiht sein.«

»Und Gott macht dann aus ihm, was ihm gefällt und was zu seiner Ehre dient.«

»So wird es sein, mein Liebes«, bestätigte James. »Wir müssen dem Jungen dann nur gute Eltern sein, die ihr Kind für das Leben tüchtig machen. Wir müssen ihm unseren Glauben vorleben und ihm die Bibel, das unverbrüchliche Wort Gottes, lieb machen. Wir müssen es lehren, alles, was es zum Leben braucht, von Gott zu erbitten und von ihm zu erwarten.«

»Alleine schaffen wir das aber nicht, James. Die rechte Fähigkeit dazu muss Gott uns fehlbaren Menschen schenken.«

»Ich bin überzeugt, das wird er tun, wie es nötig ist, wenn wir ihn darum bitten, meine geliebte Amelia. Und jetzt lass uns auf die Knie gehen und für unser Kind beten und es dem Herrn weihen.«

Anschließend lagen die beiden Eheleute viele Minuten lang in ihrer Wohnstube auf den Knien, um zu tun, was ihnen klar geworden war. Nach dem gemeinsamen »Amen!« lagen sie sich eine Weile glücklich in den Armen. Sie hatten beide das deutliche Empfinden, Gott habe ihr Gebet bereits erhört. Ja, die beiden Taylors empfanden eine starke Gewissheit, ihr Herr würde alles recht machen mit dem Kind bis zu seiner Geburt und in seinem Leben danach. Und er würde es ebenso recht machen für sie als Eltern und später auch mit ihnen.

Die Eltern von James Hudson Taylor

Am 21. Mai 1832, einem strahlenden Frühlingstag, war es dann so weit. Das viel umbetete und gottgeweihte Kind, der erhoffte Junge, kam zur Welt und stieß die ersten Laute seines irdischen Lebens aus: James Hudson Taylor, benannt nach den Namen seiner Eltern, die ihn zur Unterscheidung von Vater und Sohn im Umgang miteinander und vor den Leuten allerdings »Hudson« nennen wollten. Sein Stimmchen war freilich ein wenig dünn, wie auch der ganze kleine Mensch eher zart und zerbrechlich geraten war. Dennoch, aus Hudsons feinem Gesichtchen leuchteten zwei helle wache Augen, und auch sonst war an dem Knaben alles an seinem Ort. Die jungen Eltern waren von diesem Wunder der Schöpfung Gottes überwältigt und rundum glücklich. Sie waren zutiefst dankbar für dieses Geschenk aus Fleisch und Blut: ihr Erstgeborener aus Gottes Hand, ihm geweiht, damit er aus ihm mache, was ihm gefiel und wozu ER diesen kleinen Menschen einmal vorgesehen hatte …

Kindheitserfahrungen

Über die Hügel und Täler der Grafschaft Yorkshire gingen die Jahreszeiten in ihrem Wechsel von Werden und Vergehen dahin. Das galt natürlich auch für das beschauliche Barnsley und für die Familie des allseits verehrten und angesehenen Apothekers und methodistischen Lokalpredigers James Taylor. Im Haus am Rande des May Day Green ging es aber zunächst eher ums Werden. Es wurde zunehmend lebendig unter dem Dach des Hauses Cheapside 21. Zwei Jahre nach James Hudson wurde William Shepherd geboren, mit dem sein großer Bruder aber nicht viel anfangen konnte. Am 20. September 1835 kam dann zu dem Brüderchen ein Schwesterchen dazu. Das kleine Mädchen schloss Hudson von Anfang an in sein Herz. Mit Amelia, die den Namen der Mutter in die nächste Generation trug, konnte er sich stundenlang beschäftigen, ob sie in ihrer Wiege oder auf einer Decke auf dem Fußboden lag oder ob sie später in ihrem Kinderstühlchen saß und noch später durch die Wohnung kroch. Hudson war es, der dem Mädchen das Laufen beibrachte, der es lehrte, den Becher zu halten und den Löffel. Der um drei Jahre ältere kleine Taylor war es, der seiner Schwester aus einer blühenden Fantasie heraus alle möglichen Geschichten zu erzählen wusste. Darunter waren eine Menge biblische, die von Glauben und Vertrauen und von Wundern Gottes handelten und davon, dass man auch schon als kleines Kind mit diesem Gott reden und ihm sagen konnte, was das kleine Herz bewegte. Gerade hierin war Hudson seinem Alter weit voraus. Und das Vorbild seiner Eltern zeigte im Leben ihres Erstgeborenen sehr früh deutliche Wirkung.

Der Junge hätte nur eine robustere Statur haben sollen und eine stabilere Gesundheit. Ob der kleine Kerl jemals zu dem werden konnte, wozu die Eltern ihn ihrem Herrn geweiht hatten? Hudson, Diener des dreieinigen Gottes, wo auch immer, am liebsten irgendwo in der Heidenmission? Vielleicht in China? James und Amelia Taylor kamen da gelegentlich Zweifel, ob die Zukunft des Jungen in der von ihnen gewünschten Richtung liegen konnte oder ob Gott ihn doch ganz anders führen wollte. Hudsons geistige Fähigkeiten boten keinen Grund für irgendwelche Zweifel. Geistig und intellektuell war der Fünfjährige seinem Alter weit voraus. Welcher andere Junge seines Alters konnte bereits lesen und schreiben? Und dann auch verstehen, was er las, und schriftlich in Worte fassen, was ihm zu einer Sache einfiel oder was ihm seine Fantasie eingab? Welcher andere Junge kannte sich in der Flora und Fauna seiner Heimat so aus wie dieser Knirps, der viele der Pflanzen und Tiere seiner Heimat bestimmen und benennen konnte? Wer kannte die Bibel so wie er und hatte bereits Einblick in geistliche Zusammenhänge? Und wer betete in einer so schlichten und gläubigen Weise zu seinem Vater im Himmel wie der junge Hudson? Da war mancher erwachsene Methodist nicht so weit wie er, der bereits mit seinen fünf Lebensjahren wusste, dass er später einmal – nach China gehen wollte, um den Menschen dort vom Heiland zu erzählen.

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