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Dieses Buch ist kein klassischer Hundeerziehungsratgeber. Es soll viel mehr Inspiration sein und Denkanstösse für den Umgang und das Zusammenleben mit unseren Hunden liefern. Das Buch soll die Selbstreflektion sowie das Verständnis für die Bedürfnisse unserer Hunde fördern. Dabei geht es nicht darum, ob der Hund aufs Sofa darf oder nicht. Vielmehr wird die Einstellung, die wir heutzutage zu unseren Hunden haben beleuchtet. Die im Buch beschriebenen Aspekte tragen Überschriften wie "Hunde messen uns an Taten - Nicht an Worten", "Ausredenmanagement - Verhindert das Weiterkommen", "Verbissen - Ist oft nur der Mensch", "Privatsphäre - Gönn' sie deinem Hund", "Trainingsansätze - Nicht jeder Weg führt nach Rom","Rückruf - Ja, ja, mein Hund hört, ausser ..." und "Was der Mensch will, was der Mensch tut - Und was der Hund versteht". Nicht Methoden oder Handlungsanleitungen entscheiden über eine gelingende Hundeerziehung, sondern es ist unsere Einstellung zum Hund. Das Handeln unserer Hunde ist stets die Antwort auf unser Verhalten. Das Buch deckt irreführende Paradigmen auf und regt zur Selbstreflexion an.
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Gabriela Frei Gees
Hundeerziehung
für jeden Tag
100 inspirierende Aspekte
Über die Autorin
Gabriela Frei Gees hat ihr Unternehmen eDOGcation Hundeerziehung im Jahr 2004 gegründet, während sie eine einjährige kynologische Grundausbildung absolviert hat. Bereits während dieser Ausbildung hat sie die ersten Mensch- Hund-Teams im Bereich der Hunde- erziehung begleitet. Viele Weiterbildungsseminare bei den unterschiedlichsten Trainern und Instituten, die Arbeit mit eigenen Kunden sowie Hunden aus dem Tierschutz haben ihr Denken und Handeln im Umgang mit Hunden geprägt.
Als eidg. dipl. Marketingleiterin fühlt sie sich auch in der Betriebswirtschaft zu Hause und durfte in ihrer Karriere viele Teams in Unternehmen führen und digitale Marketingstrategien entwickeln. Als Interim Managerin hat sie sich das nötige Rüstzeug für die wirkungsvolle Führung von Menschen angeeignet, welches ihre Arbeit als Hundetrainerin, die vorwiegend Frauchen und Herrchen ausbildet, beeinflusst.
Ich danke allen, die mich beim Umsetzen dieses Buchprojekts unterstützt haben und beim Fototermin mitgewirkt haben:
Alexandra mit Arco, Altdeutscher Schäferhund
Sarah mit Oreo, American Staffordshire Terrier und Dana, Amstaff-Mix Steffi mit Aslan, Rottweiler
Rebekka mit Engie, Malinois
Scott mit Trigger, Broholmer und Tango, Parson Russell Terrier
Fotografie: Alessandra Leimer Photographer Lektorat: Julia Seuser
Ein herzliches Dankeschön gehört Beat Frei vom Verlag gf.medien GmbH, der mich
mit meiner Idee zu diesem Buch von der ersten Stunde an beraten und unterstützt hat.
Ein großer Dank geht auch an meine treuen Instagram Follower, die mich mit ihren wertschätzenden Rückmeldungen zu meinen Beiträgen und Fragen rund um die Hundeerziehung dazu motiviert haben, dieses Buch zu realisieren.
Copyright © 2020 Gabriela Frei Gees eDOGcation GmbH
Die in diesem Buch veröffentlichten Texte von Gabriela Frei Gees
sind als Rohtexte im Zeitraum Juni 2019 bis März 2020 auf dem Instagram Account der Autorin instagram.com/edogcation.ch erschienen.
Website und E-Mail-Adresse der Autorin: edogcation.ch, [email protected]
Fotografie: Alessandra Leimer Photographer
Lektorat: Julia Seuser
Quellen
Eric H. W. Adlington: Von der Seele des Hundes
Günther Bloch und Elli H. Radinger: Wölfisch für Hundehalter
Feddersen-Petersen, Dr. Urd Dorit: Ausdrucksverhalten beim Hund
Feddersen-Petersen, Dr. Urd Dorit: Hundepsychologie
Bernhard Schäfers (Hrsg.): Einführung in die Gruppensoziologie
James O’Heare: Die Neuropsychologie des Hundes
Jan Nijboer: Hunde verstehen mit Jan Nijboer
Studien der Forscherin Borbála Turcsán: https://www.researchgate.net/profile/Borbala_Turcsan
Publikationen HundeUniBern: http://www.hundeunibern.ch/publikationen/
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-755-75978-2
Inhaltsverzeichnis
Titel
Über die Autorin
Dank
Impressum
Ausdauer - Was bedeutet das?
Man kann fast alles verändern - Wenn man es tut!
Ausredenmanagement - Verhindert das Weiterkommen!
Freude oder Stress - Der kleine große Unterschied
Vermenschlichen - Das tut der doch absichtlich!
Praxisübung - Notfallrückruf aufbauen
Knurrender Hund - Wann korrigieren verboten ist
Praxisübung - Folgetrieb des Welpen richtig nutzen
Hausregeln - Stelle sie auf, bevor der Fratz einzieht
Zurückhaltung, bitte! - Ich regle das für dich
Praxisübung - Welpe allein zu Haus’
Praxisübung - Platz & Bleib
Lebensmotto des Hundes - Dabei sein ist alles!
Welpengesundheit - Wie viel Auslauf darf es sein?
Rückruf - Ja, ja, mein Hund hört, außer …
Spielen - Müssen fremde Hunde miteinander spielen?
Faulenzen - Hunde brauchen kein tägliches Animationsprogramm
Lehrmeister - Der Hund, den wir bekommen
Weltherrschaft - Zur Türe raus und die Kontrolle übernehmen
Kurze Zündschnur - Und trotzdem fair bleiben
Hundeerziehung - Eine Frage der Perspektive
Unterschiede - Jeder Hund ein Charakterkopf
Hündische Leidenschaften - Triebe kontrolliert ausleben
Leinenführigkeit - Das andere Ende macht den Unterschied
Taten zählen - Hunde messen uns an Taten, nicht an Worten
Hundeliebe - Jeder Hund braucht Nähe und Wärme
Hallo sagen - Müssen Hunde nicht!
Hilfe! - Ein Hund kommt uns entgegen
Regeln und Grenzen - Die Basis für die Leinenführigkeit
Setz dich durch - Oder dein Hund tut’s!
Dankbarkeit - Kennen Hunde nicht
Junghunde-Ausraster - Der innere Clown
Sollte man kennen - Codex für Hundehalter
Warten - Aber worauf denn?
Erziehungsmethoden - Welche ist die beste?
Jogger, Radfahrer, Reiter - Unsere Freunde
Welpenalarm - Darf man den streicheln?
Entspannt an der Leine - Zieh dein Ding durch!
Weniger ist mehr - Fokus auf das Wesentliche
Kind und Hund - Ungleiche Freunde
Schattendasein - Leben als Kontrollfreak
Timing - Dieser eine Moment
Bauchgefühl - Es gibt nicht die eine Lösung
Sweet Dreams - Ein erholsamer Schlaf für Mensch und Hund
Führung übernehmen - Sei kein Manager, sei ein Leader!
Hokus Pokus - Zauberei in der Hundeerziehung
Zum Fressen gern - Leckerli und Giftköder
Was der Mensch will, was der Mensch tut - Und was der Hund versteht
Unerwünschtes Verhalten - Hast du einen Tipp für mich?
Belohnung - Alles eine Frage des richtigen Timings
Knurren - Hilfe, mein Hund knurrt mich an!
Das Pubertier - Liebenswerte Flegel
Konsequenz - Fördert die Bindung
Der Futternapftest - Mein Hund hat eine gute Impulskontrolle
Rudeldynamik - Immer auf die Eins
Charakter - Lässt sich nicht umerziehen
Dreamteam - Was macht ein gutes Team aus?
Artgerechte Auslastung - Was heißt das?
Privatsphäre - Gönn’ sie deinem Hund!
Nimm’s locker - Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Kommunikation - Sag es mit Gesten statt mit Worten!
Nonverbale Kommunikation - Deutlich, nicht laut!
Selbstbestimmung - Haben Hunde ein generelles Recht darauf?
Ritualisierung vermeiden - Ab an die Leine!
An der Leine - Abstand halten, bitte!
Frustrationstoleranz - Nicht immer ist Frust offensichtlich
Folgetrieb - Leine los beim Welpen!
Verbissen - ist oft nur der Mensch
Es gibt Tage - Da ist weniger mehr
Königreich - Wieso sollte der König zum Diener werden?
Der passende Hund - Was darf es sein?
Fixfertig - Den perfekten Hund kaufen
Kolumbus - Hund allein unterwegs
Junghundetreffen - Sinnvoll oder eher nicht?
Freiheit - Aus der Sicht des Hundes
Sozialpartner - Spiel mit mir!
Anleinen, bitte! - Wann gehört ein Hund an die Leine?
Herausforderung Junghund - Worum geht es eigentlich?
Höflicher Hund - Ein bisschen Respekt, bitte!
Alleine bleiben - Ein paar Ansätze
Aus menschlicher Sicht - Der weiß das ganz genau!
Stopp! - Unsichtbare Grenzen setzen
Menschliche Interpretation - Der Hund ist traurig
Alte Hunde - Ein Geschenk
Wenn Besuch kommt - Lass ihn in Ruhe!
Welpen - Was müssen sie wirklich lernen?
Zweiter Hund - Der soll’s regeln
Trainingsansätze - Nicht jeder Weg führt nach Rom
Präsenz - Wo bist du?
Gemeinsam spielen - Glück pur
Umgang mit Menschen - Was er über die Führungspersönlichkeit aussagt
Ablenkung - Kann das Lernen verhindern
Wer bin ich? - Präsenz vs. Leckerli
Richtiges Verhalten erlernen - Ohne abzulenken
Bindung aufbauen - Wie geht das?
Bindung fördern - Zuneigung, Wärme, Geborgenheit
Gute Erziehungsmethoden - müssen im Alltag umgesetzt werden können
Der respektlose Welpe - und wieso wir daran schuld sind!
Ohne Leine - funktioniert alles besser
Beine an Hirn - Wo bist du?
Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Hundeerziehung ist die Ausdauer des Menschen. Was aber heisst das genau? Manchmal höre ich Dinge wie: Jetzt übe ich das schon seit zwei Wochen und es klappt immer noch nicht. Oder: Das habe ich bestimmt schon hundertmal mit meinem Hund ge macht, aber er kann es immer noch nicht zuverlässig.
Ausdauer liegt natürlich im Auge des Betrachters. Für die einen ist Ausdauer, wenn sie dreißig Minuten am Stück joggen können, ohne zu kollabieren. Für andere fängt Ausdauer beim alpinen Marathon an.
In der Hundeerziehung gilt: Bis ein Hund ein Signal, ein Kommando oder eine Verhaltensweise einigermassen beständig zeigt, sprich, auch bei Ablenkung durch spielende Hunde, fliegende Steaks oder rennende Kinder, sind mindestens dreitausend Wiederholungen nötig. In diesem Fall ist es sogar richtig flott über die Bühne gegangen. Es gibt Hunde, die brauchen locker zehntausend Wiederholungen, bis das Signal sitzt. Dafür ist im Übrigen selten der Hund alleine verantwortlich zu machen.
Nehmen wir zur Veranschaulichung das Kommando «Platz». Wenn du dieses täglich dreimal mit zehn Wiederholungen übst, dann musst du das mindestens hundert Tage lang täglich tun, bis der Hund begriffen hat, was «Platz» bedeutet. Die meisten Hunde sind also nicht stur, wenn sie etwas nicht zuverlässig ausführen, sondern es wurde ganz einfach nicht oft genug trainiert.
Merke: Du brauchst einen langen Atem, wenn du deinen Hund nachhaltig erziehen willst.
Schlangen waren für mich lange Zeit ein Graus und bedeuteten Angst pur. Diese Schlangenangst war sehr irrational, was wohl auf sehr viele Ängste, die wir Menschen haben, zutrifft. Deshalb kann ich es absolut nachvollziehen, wie sich jemand fühlt, der Angst vor Hunden hat. Aber das ist ein anderes Thema. Mittlerweile habe ich meine Schlangenangst erfolgreich besiegt.
Was hat mich dazu bewogen, meine Angst, welche ich doch über dreißig Jahre mit mir herumgetragen habe, anzugehen? Eines Tages habe ich während der Hundekoternte auf unserem Grundstück eine Schlange gesehen. Eigentlich fast noch schlimmer, ich habe direkt neben sie gegriffen. Bereits beim Umbau unseres Gartens hat mir jemand berichtet, er hätte zwei Schlangen in einer alten Steinmauer gefunden. Das war ein Schock. Die Schlange, welche ich mit eigenen Augen gesehen hatte, hat mir dann den Rest gegeben.
Meine Angst war so schlimm, dass ich das Haus am liebsten auf der Stelle verkauft hätte. Ich konnte weder bei offenem Fenster schlafen, noch ohne Schuhe durch den Rasen gehen. Kurz gesagt, die Angst hat mein Leben bestimmt und meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Grund genug, das Thema endlich anzugehen.
Die Moral der Geschichte: Wenn etwas dein Leben beeinträchtigt, dann ändere es, wenn du die Möglichkeit hast. Wenn es um ein störendes Verhalten deines Hundes geht, hast du diese. Ich höre immer wieder, dass Menschen mit ihrem Hund nur noch da spazieren gehen, wo sie mit grösster Wahrscheinlichkeit niemandem begegnen, da der eigene Hund sonst ausrastet und aus dem Pelz fällt. Oder man fährt extra direkt an die Hundewiese. Kofferraum auf, Hund raus. Fertig. So muss man sich nicht vom wie ein Ochse an der Leine ziehenden Hund durch die halbe Ortschaft schleifen lassen.
Merke: Egal, was dich bei deinem Hund stört oder im Zusammenleben mit ihm einschränkt, pack das Problem an der Wurzel und löse es.
Egal, ob es um mehr Sport, weniger essen, Fremdsprachen lernen oder die Hundeerziehung geht: Wenn man Gründe sucht, etwas nicht anpacken zu müssen, dann wird man sie finden. Immer.
Es ist ja eigentlich auch nie der richtige Zeitpunkt für Veränderungen. Jetzt kann ich nicht mit dem Sport anfangen, ich habe zu viel zu tun auf der Arbeit. Ich kann keinen Ernährungsplan einhalten, ich muss für eine ganze Familie kochen und habe ständig wichtige Geschäftsessen. Ich kann jetzt keine Fremdsprache lernen, im Winter wird es so unglaublich früh dunkel und dann mag ich abends das Haus nicht mehr verlassen. Mit meinem Hund kann ich nicht arbeiten, er hat einen Sturkopf. Mein Hund ist aus dem Tierschutz und hat viele schlimme Dinge erlebt, es ist unmöglich, ihm mit all seinen Traumata etwas beizubringen. Mein Hund ist in der Pubertät, der kann sich nicht konzentrieren. Ich kann morgens keine Stunde früher aufstehen, um mit meinem Hund zu üben, denn ich bin nicht so der Typ Frühaufsteher.
Je länger die Liste der Ausflüchte, je sicherer kann man sein, dass die Person nichts verändern wird und im tiefsten Inneren wohl auch nicht wirklich will. Denn wieso sonst sucht sie tausend Gründe, damit sie es nicht tun muss?
Wer sich an einer Verhaltensweise seines Hundes stört, der hat heute die Möglichkeit, es anzugehen und zu verändern. Man muss es einfach tun. Überlege dir ein Ziel, welches du mit deinem Hund erreichen willst, erstelle einen Plan und dann tue es einfach. Auch wenn es alles andere als einfach ist, aber es ist der Anfang eines besseren Lebens mit deinem Hund.
Merke: Veränderung beginnt mit tun.
Nichts wird beim Hund häufiger verwechselt als Freude und Stress. Auf den ersten Blick sehen diese beiden Emotionen ähnlich aus: Schwanz wedeln, rasches auf und ab gehen, hecheln, was teilweise wie ein Lächeln aussieht.
Wenn der Hund an der Tür ein solches Verhalten zeigt, dann muss das nicht die Vorfreude auf die Gassirunde sein. Häufig werden unsere Hunde auf dem Spaziergang mit Reizen überflutet, die in ihren Augen bedrohlich oder gefährdend wirken, was zur Überforderung des Hundes führt. Genauso, wenn der Hund einen anderen Hund sieht und fast aus dem Pelz fällt vor vermeintlicher Freude. In der Regel hat das wenig damit zu tun, dass er sich so sehr auf das Spielen freut. Wobei wir gleich noch einen Unterschied beleuchten sollten, denn Spielen wird in der Regel mit dem Klären des Status oder dem Verwalten von Ressourcen verwechselt. Bei einer Hundebegegnung kann es also durchaus sein, dass der Hund sich nicht freut, sondern, dass er gestresst ist, weil es aus seiner Sicht etwas zu regeln gibt.
Wenn mein Hund also bereits im Hauseingang aufgeregt ist, dann ist das in der Regel nichts anderes als Stress, bei dem Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet werden. In diesem Zustand ist der Hund angespannt und nicht in der Lage, angemessen auf Außenreize zu reagieren. Zudem ist er so auch nicht empfänglich für unsere Anweisungen. Sprich, der Hund geht beispielsweise nicht vernünftig an der Leine oder ist nicht zuverlässig abrufbar.
Fazit: Die allermeisten unerwünschten Verhaltensweisen nehmen zu Hause ihren Anfang und sind das Resultat einer falschen Betrachtungsweise des Menschen.
Oft höre ich: Das tut mein Hund absichtlich! Er will mich mit seinem Verhalten ärgern und das, obwohl er doch ganz genau weiss, dass er das nicht tun soll. Dazu sollte man wissen: Alles, was der Hund tut, tut er für sich und weder für noch gegen uns. Ja, das ist die harte Wahrheit, der Hund ist ein Opportunist auf vier Beinen. Schnell und bedenkenlos tut er, was ihm das grösste Vergnügen bereitet. An seinen Menschen denkt er dabei nicht, es geht ihm ausschliesslich um sich selbst.
Wenn er also beispielsweise im Garten immer wieder Löcher in deinen gehegten und gepflegten Wimbledon-Rasen gräbt, obwohl du ihm schon tausendmal gesagt hast, dass er das nicht tun soll, dann hat er dich schlicht und einfach nicht verstanden. Er tut es weder aus Trotz, noch um dich zu ärgern, sondern einfach, weil er es jetzt in diesem Moment tun will.
Du hast ihn auch schon gefühlte hunderttausendmal ermahnt, wenn er das schmutzige Geschirr im Geschirrspüler ableckt. Während du probierst, noch weiteres Geschirr neben seinem Kopf einzusortieren, schlabbert er munter weiter, obwohl er angeblich weiss, dass du das nicht willst. Falsch, denn offensichtlich warst du bis anhin nicht deutlich genug und er hat keinen Schimmer, dass du das partout nicht willst.
Gräbt der Hund jetzt also nicht hinterhältig deinen Rasen um oder leckt schadenfroh das Geschirr ab? Richtig, denn so fies können Hunde nicht denken. Das ist eine rein menschliche Eigenschaft. Fakt ist: Deine Korrekturen auf sein in deinen Augen störendes Verhalten sind bei ihm schlicht und einfach nicht angekommen. Er tut es weiterhin, weil es IHM Spass macht, nicht, weil er dich damit auf die Palme bringen will.
Merke: Hunde sind Opportunisten.
Der Rückruf ist etwas vom Wichtigsten in der Hundeerziehung. Ein Hund muss nicht viel können. Was er aber unbedingt muss, ist zurückkommen, wenn er gerufen wird. Subito. Insbesondere in einer Gefahrensituation.