Hüterin des Waldes 4: Spuren im Schnee - Mona Larch - E-Book

Hüterin des Waldes 4: Spuren im Schnee E-Book

Mona Larch

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Beschreibung

Ein zauberhaftes Abenteuer für Hanna und ihr magisches Wiesel Flitz - warmherzig und herrlich weihnachtlich! Es schneit, und wie! Die weißen Flocken bringen den Wald zum Glitzern und sorgen bei Hanna für kribbelnde Weihnachtsstimmung. Aber dann entdeckt sie ungewöhnliche Spuren im Schnee und hört nachts ein lautes, schmerzerfülltes Heulen. Ist da draußen etwa ein Wolf? Und braucht er Hilfe? Hanna ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken an das Raubtier. Doch als Hüterin des Waldes ist es ihre Aufgabe, Tieren in Not zu helfen. Deshalb folgt sie mit Wiesel Flitz der Fährte und stößt dabei auf ein großes Geheimnis … Eine Wintergeschichte für Kinder ab 8 - mit liebevollen Bildern von Julia Walther. Band 1: Hannas Geheimnis Band 2: Häschen in Not Band 3: Theater mit Familie Igel Band 4: Spuren im Schnee

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Mona Larch

Hüterin des Waldes – Spuren im Schnee

Es schneit, und wie! Die weißen Flocken bringen den Wald zum Glitzern und sorgen bei Hanna für kribbelnde Weihnachtsstimmung. Aber dann entdeckt sie ungewöhnliche Spuren im Schnee und hört nachts ein lautes, schmerzerfülltes Heulen. Ist da draußen etwa ein Wolf? Und braucht er Hilfe? Hanna ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken an das Raubtier. Doch als Hüterin des Waldes ist es ihre Aufgabe, Tieren in Not zu helfen. Deshalb folgt sie mit Wiesel Flitz der Fährte und stößt dabei auf ein großes Geheimnis …

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Viten

Etwas atemlos kam Hanna daheim an. Sie war bepackt mit ihrer Schultasche, glitzernden Bastelarbeiten und Weihnachtskarten. »Bin zu Hause!«, rief sie ihren Eltern zu. In der Wärme des Flurs fingen ihre kalten Backen an zu kribbeln und es duftete köstlich nach Abendessen. Hanna zog gerade ihren Schal und die Winterstiefel aus, da kam ihre Mutter aus dem Wohnzimmer. In der Hand hielt sie eine verknotete Lichterkette.

»Ihr habt den Weihnachtsschmuck vom Dachboden geholt!«, freute sich Hanna.

Ihre Mutter lächelte. »Ich habe mir gedacht, wir könnten die Sachen zusammen durchsehen. Dann ist alles schon bereit, wenn wir morgen den Baum holen. Wie war dein letzter Schultag?«

»Toll!«, antwortete Hanna. »Wir haben Plätzchen mit Zuckerguss verziert und Bänder daran geknotet. Damit man sie an den Weihnachtsbaum hängen kann!« Hanna folgte ihrer Mum ins Wohnzimmer. Dort öffnete ihr Dad gerade eine von mehreren großen Schachteln auf dem Esstisch. Er holte ein geschnitztes Rentier heraus und hielt es hoch. Dabei lächelte er, aber in seinen Augen lag auch etwas Traurigkeit.

»Hach, da kommen Erinnerungen hoch«, sagte er.

Hanna wusste genau, was er meinte. Beim Anblick des glänzenden Holzanhängers dachte sie an all die wunderbaren Weihnachtsfeste, die sie zusammen mit ihrer Großmama Hilda gefeiert hatten.

Hilda war Anfang des Jahres gestorben, aber auf gewisse Weise fühlte Hanna sich ihrer Großmutter jetzt noch näher als zuvor. Mit ihren Eltern war sie aus der Stadt in Hildas altes Haus gezogen, das tief im Wald nahe der Ortschaft Walder lag. Das war der Anfang eines unglaublichen Abenteuers gewesen. Hanna hatte nämlich bald etwas herausgefunden: Hilda hatte den Wald nicht nur geliebt – sie war auch seine geheime, magische Hüterin gewesen. Und jetzt war Hanna Hüterin des Waldes. Das alles war aber so geheim, dass nicht einmal ihre Eltern die Wahrheit erfahren durften.

Hanna griff in die offene Schachtel und zog einen weiteren Anhänger heraus – ein Eichhörnchen. Außerdem gab es noch Füchse, Hasen und Vögel. Es waren wunderschöne, bunt bemalte Schnitzarbeiten. Hanna musste grinsen. Jetzt verstand sie genau, weshalb Großmama diese Art von Dekoration am liebsten gemocht hatte. Als Hüterin war es Hildas Aufgabe gewesen, sich um die Lebewesen des Waldes zu kümmern. Das hatte man auch an allem anderen gemerkt, was sie tat. Bei Hanna war es nun genauso. Und egal ob sie ein neues Zuhause für eine Igelfamilie suchte oder den gebrochenen Flügel eines Vogels heilte, sie liebte jeden Teil ihres magischen neuen Lebens.

Beim Gedanken an die Tiere fiel Hanna wieder ein, dass sie vor Einbruch der Dunkelheit noch einiges erledigen musste.

»Ist es in Ordnung, wenn ich noch ein bisschen in den Wald gehe?«, fragte sie ihre Eltern.

»Natürlich.« Mit leicht gerunzelter Stirn versuchte ihre Mum die verknotete Lichterkette zu entwirren. »Aber bleib nicht zu lange, ja?«

Hanna lief rasch nach oben in ihre gemütliche Dachkammer. Dort war es kuschelig warm, aber im Nachmittagslicht schon ein bisschen dämmrig. Durch das Rautenfenster konnte sie die langen, lilablauen Schatten der Bäume auf dem verschneiten Boden sehen. Ich muss mich beeilen! Sie nahm ihre Tasche vom Haken an der Tür. Darin befand sich alles, was Hanna im Wald für ihre Sicherheit brauchte: eine Trillerpfeife, eine Taschenlampe und ein hölzerner Kompass mit dem wunderschönen eingebrannten Bild eines Wiesels. Hilda hatte nämlich einen magischen Helfer gehabt: ein sprechendes Wiesel namens Flitz. Jetzt war Flitz Hannas Freund und Helfer. Immer wenn sie mit einem Tier des Waldes sprechen wollte, übersetzte Flitz für sie.

In diesem Moment hörte Hanna ein vertrautes Tocktock an der Scheibe. Sie drehte sich um und wollte das Fenster aufreißen, um ihren Freund zu begrüßen. Doch das freche rotbraune Wiesel war gar nicht da! Nur ein kleiner Haufen frischer Schnee, der vom Dach heruntergefallen sein musste. Hanna wollte sich schon wieder wegdrehen, da bewegte sich der Schneehaufen und ein winziges, rosafarbenes Näschen drückte sich gegen ihr Fenster. Glänzende schwarze Knopfaugen sahen sie an.

Flitz! Hanna lächelte. Sie hatte ganz vergessen, dass Wiesel im Winter ihre Farbe änderten. Sein brauner Pelz war jetzt ganz weiß, mit einem Hauch von Schwarz an der Schwanzspitze. Sobald Hanna das Fenster einen Spaltbreit geöffnet hatte, schoss Flitz herein.

»Na, was sagst du?« Flitz drehte sich einmal im Kreis. »Jetzt hast du nicht nur einen außerordentlich schlauen Begleiter, sondern dazu noch einen außerordentlich hübschen!«

»Du warst schon immer außerordentlich hübsch«, antwortete Hanna. Sie musste ein Kichern unterdrücken, während Flitz sich in Pose warf. »Aber jetzt siehst du sehr weihnachtlich aus. Ich hole schnell meine Jacke, dann treffen wir uns unten am Tor.«

»Beeil dich!«, drängte Flitz. »Ich kann es kaum erwarten, allen mein neues Fell zu zeigen.«

Hanna packte all die Dinge in ihre Tasche, die sie in den letzten Tagen für ihre Aufgabe als Hüterin gesammelt hatte. Nachdem sie sich warm angezogen hatte, ging sie nach unten, durch die Küche und hinaus in den Garten. Genau wie Flitz war das verwilderte Grundstück wie verwandelt unter der weichen, winterlichen Schneedecke. Jede Pflanze und jeder Busch waren von einer dicken weißen Schicht verborgen. Es dauerte einen Moment, bis Hanna Flitz’ dunkle, funkelnde Augen entdeckte, als er durch den Schnee auf sie zugesprungen kam.

»Na, hopp!«, sagte sie und bot ihm ihren Arm an. Begeistert kletterte Flitz auf ihre Schulter und kuschelte sich in die Falten ihres Schals.

Hildas Garten grenzte direkt an den Wald und war nur durch einen Holzzaun mit Tor davon getrennt. Hanna tauchte ins schattige Dämmerlicht unter den Bäumen ein und eine herrliche Stille umhüllte sie. Einen Moment lang stand sie einfach nur da und roch den Kiefernduft in der Luft. Dann stapfte sie los durch den Schnee. Links und rechts ragten Nadelbäume empor, deren Zweige sich unter dem Gewicht des Schnees bogen. Birken und Buchen streckten ihre frostigen Zweige aus. Sie glitzerten richtig vor dem rosa gefärbten Himmel der untergehenden Sonne. Ringsherum war Vogelgezwitscher zu hören, was Hanna an ihre erste Aufgabe erinnerte.

Sie holte eine Handvoll Körner und Nüsse, gemischt mit Rindertalg, aus einer Tüte. Ein bisschen davon verteilte sie auf einem verschneiten Baumstumpf. Eine weitere Portion legte sie in eine Astkrümmung. Schon im nächsten Augenblick landete dort mit sanftem Flügelschlag ein Rotkehlchen. Hanna hielt ganz still und wagte kaum zu atmen. Der Vogel streckte seine rote Brust heraus und trällerte ein kurzes Lied.

»Er bedankt sich ganz herzlich!«, übersetzte Flitz auf Hannas Schulter.