Hüterin des Waldes 5: Rettung im Doppelpack - Mona Larch - E-Book

Hüterin des Waldes 5: Rettung im Doppelpack E-Book

Mona Larch

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Beschreibung

Ein magisches Frühlingsabenteuer im Wald Duftende Blüten, so weit das Auge reicht! Der Frühling ist nur einer der Gründe, weshalb Hanna überglücklich ist. Denn ihr bester Freund Felix ist nun auch ein Hüter des Waldes! Von nun an können sie gemeinsam Tieren und Pflanzen helfen. Die beiden planen ein Blütenfest, um den Bewohnern aus dem Dorf zu zeigen, wie farbenfroh und vielseitig die Natur ist – und warum man sie schützen muss. Doch dann entdecken sie eine verletzte Füchsin, die ihre drei Jungen sucht. Können Hanna und Felix der Fuchsfamilie helfen, bevor die große Feier beginnt?  Eine warmherzige Geschichte für Kinder ab 8 - mit liebevollen Bildern von Julia Walther. Band 1: Hannas Geheimnis Band 2: Häschen in Not Band 3: Theater mit Familie Igel Band 4: Spuren im Schnee Band 5: Rettung im Doppelpack

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Mona Larch

Hüterin des Waldes – Rettung im Doppelpack

Der Frühling ist da! Duftende Blüten, so weit das Auge reicht! Hanna ist überglücklich und das liegt nicht nur an der farbenfrohen Jahreszeit: Ihr bester Freund Felix ist jetzt auch ein Hüter des Waldes! Von nun an können sie gemeinsam Tieren und Pflanzen helfen. Die beiden planen ein großes Blütenfest, um den Bewohnern aus dem Dorf zu zeigen, wie bunt und vielseitig die Natur ist. Doch dann entdecken sie eine verletzte Füchsin, die dringend Hilfe braucht. Ihre drei Jungen sind verschwunden! Können Hanna und Felix der Fuchsfamilie helfen, bevor die große Feier beginnt?

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Viten

Hanna schob sich den letzten Bissen frisch gebackenes Brot in den Mund. Ihr bester Freund Felix hatte ebenfalls aufgegessen und trank noch einen Schluck Tee. Es war der erste Tag der Osterferien und die beiden saßen bei Felix’ Großvater am Küchentisch. Mr Brown wohnte mitten im Wald, und zwar in einem Haus direkt gegenüber von Hannas Familie.

Sonnenlicht fiel durch den Efeu, der vor Mr Browns Küchenfenster wuchs. Der kleine Raum wirkte dadurch grün gesprenkelt. Aus dem verwilderten Garten drang Vogelgezwitscher herein. Hanna kam es fast so vor, als säße sie draußen in der Natur.

Felix stellte die leere Tasse ab und wandte sich an seinen Großvater. »Ich bin so weit«, sagte er. »Können wir jetzt die ›besondere Überraschung‹ sehen?«

Auch Mr Brown hatte seinen Tee ausgetrunken. »Ja.« Er lächelte. »Du warst ein hervorragender Schüler, Felix. Ich denke, es ist an der Zeit, dass du meine Aufgabe übernimmst. Holt eure Schuhe, ihr zwei – die Überraschung, die ich euch zeigen will, befindet sich im Wald.«

Hanna und Felix sprangen sofort vom Tisch auf und rannten in den Flur. Hanna hatte das Gefühl, vor Aufregung gleich zu platzen.

Hanna und Felix teilten nämlich ein unglaubliches Geheimnis. Hannas Großmutter Hilda war eine magische Hüterin des Waldes gewesen. Das hatte Hanna aber erst herausgefunden, als Hilda gestorben und Hanna mit ihren Eltern ins Haus ihrer Großmutter gezogen war. Hilda hatte Hanna die Rolle der Hüterin des Waldes vererbt. Seither tat Hanna alles, was sie konnte, um den Wald und die Lebewesen darin zu schützen. Sie hatte schon magische Medizin hergestellt, ein neues Zuhause für Kaninchen gefunden und dabei geholfen, gefährlichen Müll aus dem Wald zu schaffen.

Lange Zeit wusste niemand von Hannas geheimer Aufgabe außer ihrem anderen besten Freund – einem frechen sprechenden Wiesel namens Flitz. Doch am vergangenen Weihnachtsfest fand Hanna heraus, dass ihr griesgrämiger alter Nachbar Mr Brown auch ein Hüter des Waldes war! Er setzte sich jetzt zur Ruhe und gab die Aufgabe an Felix weiter.

Hüterin des Waldes zu werden war das Tollste, was Hanna je passiert war. Aber sich die Rolle mit ihrem besten Freund zu teilen machte es ganz besonders.

»Ich dachte schon, Großvater würde nie sagen, dass ich so weit bin«, murmelte Felix, während er seine Schuhe zuband. »Er unterrichtet mich seit Wochen.«

Hanna griff nach ihrer Tasche mit der Waldausrüstung. Darin befand sich alles, was sie für ihre Sicherheit brauchte, einschließlich Kompass, Trillerpfeife und Taschenlampe.

»Das war wahrscheinlich auch gut so«, erklärte sie Felix. »Als ich Hildas geheimen Geräteschuppen im Wald entdeckt habe, wusste ich überhaupt nichts. Flitz musste mir erst alles erklären. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass Grauschwinge dasselbe für dich tun würde.«

Hanna und Felix grinsten sich an. Die mürrische Schleiereule Grauschwinge war Mr Browns Begleiterin. Sie war vermutlich das am wenigsten hilfsbereite Tier im ganzen Wald!

Hanna, Felix und Mr Brown bahnten sich einen Weg durch die überwucherte Wildnis von Mr Browns Garten. Das Grundstück ging direkt in den Wald über, ohne Zaun oder Tor. Bienen und Schmetterlinge tanzten um die Frühlingsblumen herum. Es roch nach warmer, feuchter Erde. Unter den Bäumen ganz in der Nähe, fast versteckt, entdeckte Hanna noch etwas: eine karierte Decke und einen Hundenapf.

»Für wen ist das denn?«, fragte sie Mr Brown. Der alte Mann wich ihrem Blick aus.

»Eine Füchsin mit drei Jungen kommt immer wieder zu mir in den Garten«, antwortete er. »Das Muttertier wirkte so mager, da habe ich etwas Futter rausgestellt …« Er seufzte und zog die dichten Augenbrauen zusammen, als würde er sich über sich selbst ärgern. »Manchmal legt sie sich auf die Decke in die Sonne und schaut ihren Welpen beim Spielen zu.«

Hanna lächelte. Mr Brown tat immer so, als wäre er ein missmutiger alter Mann – und manchmal war er das tatsächlich –, aber er liebte alle Lebewesen des Waldes von ganzem Herzen. Niemals würde er ein Tier, das Hilfe brauchte, im Stich lassen.

Nebenan, im Garten auf der anderen Seite, konnte Hanna ihre Eltern im neuen Gemüsebeet arbeiten sehen. Hannas Mutter winkte.

»Wir begleiten Mr Brown sicherheitshalber auf seinem Spaziergang«, rief Hanna. Mr Brown hatte sich an Weihnachten den Knöchel gebrochen und benutzte manchmal noch einen Stock. Dass er ihre Hilfe brauchte, stimmte aber nicht. Hanna hasste es zu schwindeln. Ihre Haut fühlte sich dabei irgendwie ganz kratzig an. Doch sie musste ihre Arbeit geheim halten, sogar vor ihren Eltern.

»Viel Spaß«, rief Hannas Mum. »Sei bitte rechtzeitig zum Mittagessen zurück!«

Als sie unter den Bäumen hindurchgingen, hörte Hanna ein Rascheln. Sie drehte sich um und sah Flitz über einen niedrigen Ast huschen. Das freche Wiesel war früher Hildas magischer Begleiter gewesen. Jetzt war er Hannas besonderer Freund. Hanna verstand als Einzige, was Flitz sagte. Durch ihn konnte sie sich mit den anderen Tieren im Wald unterhalten und ihnen helfen, wenn es nötig war.

»Wartet auf mich!«, rief Flitz. Er sprang vom Ast und rannte ihnen hinterher.

»Großvater, wo ist denn Grauschwinge?«, erkundigte sich Felix mit Blick in die Baumwipfel. Auch Hanna sah nach oben, doch sie konnte die hochnäsige Schleiereule nirgends entdecken.

»An sonnigen Morgen wie heute schläft sie lieber aus«, erklärte Mr Brown. »Sie trifft uns dann an unserem Ziel.«

»Und wohin genau gehen wir?«, wollte Felix wissen.

»Abwarten«, sagte Mr Brown.

Hanna staunte, wie sehr sich der Wald in nur wenigen Tagen verändert hatte. An den Zweigen wurden die Knospen immer dicker und entrollten sich zu jungen Blättern oder schneeweißen Blüten. Lilafarbene Veilchen schmückten den Waldboden. Sie dufteten süß. Und ganze Büschel buttergelber Schlüsselblumen spitzten hinter den bemoosten Baumstämmen hervor. Hanna hatte alle Wildblumen in Hildas Buch studiert. Sie war stolz darauf, wie viele sie wiedererkannte.

Mr Brown verließ den angelegten Pfad und führte Hanna und Felix querfeldein durch den Wald. »Wenn ihr immer auf dem Weg bleibt, seht ihr nichts Interessantes«, erklärte er. »Und als Hüterin und Hüter des Waldes ist es eure Pflicht, alles zu sehen.«

»Hm.« Flitz duckte sich unter einer dornigen Ranke hindurch. »Diese Route hat nur einen Nachteil: Sie ist so stachelig!«

Hanna musste ihm zustimmen. Vorsichtig löste sie einen Brombeerzweig, der sich in ihrer Jeans verhakt hatte. »Na, dann komm hoch«, sagte sie und hielt Flitz ihren Arm hin, damit er hinaufklettern konnte.

Blitzschnell huschte er auf ihre Schulter. »Schon viel besser!«

Abgesehen von den Dornen hatte Mr Brown recht: Es gab hier wirklich viel mehr zu sehen. Zum Beispiel zwei junge Eichhörnchen, die sich einen Baumstamm hinaufjagten. Oder einen Eichelhäher, der mit seinen rosabraunen und blauen Federn direkt vor ihnen landete.

»Hört ihr das?« Mr Brown legte den Kopf schief, als ein Rotkehlchen einen melodischen Ruf trillerte. »Im Frühling singen die Vögel ein anderes Lied.«

Das war Hanna noch nie aufgefallen, aber sie konnte den Unterschied hören: Die Stimme des Rotkehlchens klang heller als an den kalten Wintertagen.

»Dir ist schon klar, dass dieser Vogel bloß angibt, oder?«, flüsterte Flitz ihr ins Ohr. »Er ruft nur: ›Ich bin der Schönste und Beste!‹« Hanna kicherte.

Sie wanderten tiefer in den Wald hinein. Mr Brown zeigte nach vorn, wo Strahlen von Sonnenlicht durch die Baumkronen fielen. Hanna hielt den Atem an: Ein zarter Teppich aus blauen Blüten bedeckte den Waldboden.