Hyde & Seek: Eli - Layla Frost - E-Book

Hyde & Seek: Eli E-Book

Layla Frost

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Beschreibung

Von der USA Today Bestsellerautorin Layla Frost kommt eine humorvolle und knisternde Weihnachtsnovelle über einen Biker mit der festen Absicht, die schönste Hörbuchsprecherin von ganz Winter Falls zu verführen. Eli hat nur ein Ziel, als er zu Weihnachten in die Berge fährt: die Hochzeit seines Cousins zu überleben. Bei einem nächtlichen Ausflug trifft er auf die umwerfende wie kurvige Posey und ist plötzlich froh, eine Weile in Winter Falls bleiben zu können. Zumindest so lange, bis er Posey überredet hat, mit ihm nach Boston zu kommen. Er muss sie nur davon überzeugen, dass er kein so großes Arschloch ist, wie sie denkt ... Hyde & Seek: Eli ist Teil der Hyde & Seek-Reihe von Bestsellerautorin Layla Frost.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 148

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Hyde & SEEK: ELI

Aus dem perversen Herzen der Autorin

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

Epilog

ERWEITERTER EPILOG

Über die Autorin

Hyde & SEEK: ELI

Layla Frost

© Die Originalausgabe wurde 2022 unter dem TitelRing around the Posey (Hyde Series, Band 5) vonLayla Frost veröffentlicht.

© 2023 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH8700 Leoben, Austria

Aus dem Amerikanischen von Jennifer Kager& Mirjam Neuber

Covergestaltung: © Sturmmöwen

Titelabbildung: © LanaStock (depositphotos)

Redaktion & Korrektorat: Romance Edition

ISBN-Taschenbuch: 978-3-903413-79-5

ISBN-EPUB: 978-3-903413-80-1

www.romance-edition.com

Vorwort

Die englische Edition dieser Novelle wurde ursprünglich in der Snowed Inn for Christmas Anthology veröffentlicht.

Danke an die tollen Autorinnen und Autoren, die es mir ermöglicht haben, an einer so festlichen und lustigen Erfahrung teilzunehmen. Danke an die Leserinnen und Leser, die das Buch gekauft und dazu beigetragen haben, dass es auf der USA Today-Bestsellerliste gelandet ist.

Vielen Dank, vielen Dank, vielen Dank.

Dem Weihnachtsmann gewidmet ...

Du rotwangiger Mistkerl. Packe in deinen Sack auch etwas für die nicht ganz so artigen Mädchen.

Auch sie haben Geschenke verdient.

1. Kapitel

Auf das reizende Paar

Posey

»So viel dazu, Menschenmassen zu meiden ...«

Die meisten Menschen liebten die Feiertage wegen der Geschenke, der festlichen Dekoration oder wegen der intensiven Düfte des Weihnachtsgebäcks.

Ich liebte sie, weil sie Winter Falls zum Leben erweckten. Das gesamte Skigebiet war wunderschön beleuchtet und geschmückt, und die Luft vibrierte vor Aufregung. Die Stadt füllte sich, das Treiben wurde turbulent und einfach ... magisch.

Es waren nur noch drei Tage bis Weihnachten, und das wunderbare Chaos war in vollem Gange.

Ich schaute im Gehen über meine Schulter und grinste meine Freundin Demi an, die den Trubel so gar nicht mochte. »Ist das nicht wunderbar?«, fragte ich grinsend.

Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände, bevor sich ihre Augen weiteten und ich mit jemandem zusammenstieß.

»Mist, tut mir leid«, entschuldigte ich mich reflexartig, noch darum bemüht, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Als ich wieder aufrecht stand, betrachtete ich das Opfer meiner Unaufmerksamkeit.

Er war groß und schlank, und sein blondes Haar sah nach einem Tag auf der Piste kunstvoll zerzaust aus. Sein Hemd und seine Hose verrieten seinen Status am oberen Ende der Nahrungskette. Genauso wie der leicht überhebliche Blick, den er mir zuwarf, bevor er sich wortlos abwandte. Als wären weder ich noch meine Entschuldigung die Mühe einer Antwort wert.

Arschloch.

Demi und ich hatten uns für das Drop In entschieden, weil es dort meist nicht so voll war wie in einigen der anderen schicken oder trendigeren Bars in der Nähe der Resorts. Außerdem waren die Gäste in der Regel keine Yuppies, sondern entspannte Urlaubsgäste, die ihre freie Zeit genießen wollten.

Offensichtlich wusste der blonde Depp nicht, dass seine Hochnäsigkeit nicht zum Publikum der Bar passte.

Wie auch immer. Meine Stimmung konnte das nicht trüben.

Ich bedachte ihn noch mit einem strafenden Blick von der Seite, während ich ihn umrundete, und ignorierte ihn dann geflissentlich. Leider hatte er keine Gelegenheit, meine Missachtung zu spüren, weil er mit dem Rücken zu mir stand. Immerhin hatte ich es versucht. Und das war alles, was zählte.

»Was für ein Arsch«, bemerkte Demi und sprach mir damit aus der Seele. »Soll ich ihn rausschmeißen lassen?« Weil ihr Vater hier Sheriff war und sie jeden einzelnen Beamten in der Stadt kannte, lag das durchaus im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Ich schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Lass uns abwarten, was passiert. Vielleicht wird es ja doch noch ein schöner Abend.«

Wir setzten uns auf unsere reservierten Plätze an der Bar und wurden von Manny, einem der Barkeeper, begrüßt. Er hielt fragend eine Zitronen- und eine Limettenscheibe hoch. »Seid ihr geschäftlich oder privat hier?«

Ich deutete lächelnd auf die Limette. »Zum Vergnügen.«

Er sah mich irritiert an, bevor er wegging und begann, sich um unsere Getränke zu kümmern.

Demi stupste mich an. »Er steht auf dich.«

»Das liegt an meiner Stimme. Sie ist meine stärkste Waffe.«

»Stimmt. Selbst eine Einkaufsliste für einen Kindergeburtstag klingt pornografisch, wenn du sie vorliest.« Sie setzte ihre übertrieben sexy Stimme auf. »Puffreis, Liebesperlen, Lutscher.«

Ich lachte, musste ihr aber recht geben. In meiner Branche war es wichtig, sexy zu klingen, denn mein Lebensunterhalt hing davon ab. Allerdings nur stimmlich, was bedeutete, dass ich in Sweatshirt und Leggings arbeiten konnte.

Manny kam zurück und brachte mir einen Tequila Shot und eine Margarita, garniert mit mehreren Schirmchen. Beide Getränke waren nicht gerade die Cocktails der Wahl für eine schneereiche Nacht in den Bergen, aber das war mir egal. Gewöhnlich trank ich nur Kräutertees mit Zitrone und Honig, um meine Stimmbänder zu schonen. Bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen mein Zeitplan es mir erlaubte, etwas Stärkeres zu trinken, verschwendete ich keine Zeit mit Grog oder Glühwein. Dann wollte ich das hochprozentige Zeug.

Demi hielt ihr Bier hoch und grinste, als ich das Schnapsglas in einem Zug leerte. »Eigentlich wollte ich auf dich anstoßen.«

Ich legte meine Hand auf mein Herz und griff nach der Margarita. »Oh, ich fühle mich geehrt.«

»Auf ein weiteres Buch, das dank deiner Stimme zum Leben erwacht.«

Ich stieß mit ihr an, während Manny den nächsten Tequila brachte. Anschließend tauschte ich den Cocktail gegen den unverdünnten Drink und hob das Glas. »Und mit den weisen Worten eines großen Philosophen: Shots, Shots, Shots.«

»Welcher große Philosoph sollte das gesagt haben?«

»Lil Jon natürlich. Und sowas wie: ausgelassen tanzen bis zum Morgengrauen, heiß und verführerisch, bis der Schweiß aus allen Poren tropft und wir von Lust überwältigt ...«

»Posey«, unterbrach mich Demi, während ich vornübergebeugt Lil Jons Bewegungen nachahmte.

»Als hätte er den Song für mich geschrieben. Obwohl das vielleicht etwas seltsam wäre«, plapperte ich einfach weiter, bis sie einen Punkt hinter mir mit einem Blick fixierte, der mich innehalten ließ. Erst dann spürte ich die Anwesenheit von jemandem, der unmittelbar in meiner Nähe stand.

Ich drehte mich leicht, ohne mich aufzurichten, in Erwartung, einen Gast zu sehen, der einen Barkeeper auf sich aufmerksam machen wollte oder auf der Suche nach einem freien Hocker war.

Stattdessen starrte ich aus meiner gebückten Haltung heraus auf einen heißen Körper und ein wahnsinnig attraktives Gesicht.

Heilige Scheiße.

»Meinetwegen musst du nicht aufhören«, grummelte er mit einem charmanten Lächeln. »Was passiert als Nächstes?«

Ich richtete mich so schnell auf, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Trotzdem schaffte ich es, ein strahlendes Lächeln aufzusetzen und ihn auffordernd anzusehen. »Das würdest du wohl gerne wissen.«

Aus Kniehöhe betrachtet, dachte ich, er sei heiß. Als ich ihn aus dem richtigen Blickwinkel sah, erkannte ich, dass ich mich geirrt hatte.

Er war megaheiß.

Dank seiner Hose und seines Hemdes sowie seiner ordentlich geschnittenen braunen Haare sah er wie einer der Yuppies aus. Aber bei näherer Betrachtung – natürlich im Namen der Gründlichkeit – bemerkte ich seine Tattoos.

Eine Menge Tattoos.

Sie bedeckten seine Unterarme und Hände und krochen sogar aus dem offenen Kragen seinen Hals hinauf.

Dann begegnete ich dem Blick seiner braunen Augen. Sein Lächeln war verblasst und er sah mich durchdringend an.

Ups.

Vermutlich ist es unhöflich, den Mann wie ein Stück Fleisch anzustarren.

Selbst wenn er ein Stück A5 Wagyu ist, mit einer Kieferlinie, die scharf genug ist, um das Steak zu sezieren.

»Ich mag deine Tattoos«, sagte ich und tat so, als würde ich die kunstvolle Ausführung bewundern und nicht auf seinen Körper starren.

Obwohl ich genau das tat. Definitiv.

Er räusperte sich. »Danke.« Er streckte die rechte Hand aus. »Eli Becker.«

Ich griff danach und verdrängte die Wärme, die sich in meinem Körper ausbreitete, und die Schmetterlinge in meinem Bauch, die wie Schneeflocken in einem Schneesturm tobten. Vermutlich lag das am Tequila in Verbindung mit der Margarita. Oder es waren die Nebenwirkungen meiner schwülstigen Romanze, die ich gerade in meinem Studio aufnahm.

Ja, definitiv eines von beidem oder die Kombination daraus. Jedenfalls nicht der tätowierte superheiße Typ vor mir.

»Posey Danson«, stellte ich mich vor und deutete dann auf meine Freundin. »Und das ist Demi.«

Er sah zu meiner besten Freundin, machte aber keine Anstalten, meine Hand loszulassen, um auch sie zu begrüßen. Bevor es peinlich wurde und meine eigene womöglich feucht werden konnte, entriss ich sie ihm.

»Machst du hier Urlaub?«

Eli grinste. »Nur wenn sich deine Vorstellung von Urlaub mit der einer riesigen Hochzeitsparty deckt.«

»Deine eigene Hochzeit?«, fragte ich nach und beobachtete, wie Demi nach ihrem Telefon griff. Vermutlich wollte sie ihre Hackerkenntnisse nutzen, um mehr über ihn herauszufinden.

»Oh nein. Mein Cousin und seine, äh ... hübsche Verlobte.«

Ich hob das Glas, das noch unberührt neben mir stand. »Auf das reizende Paar.«

Wir prosteten uns zu. »Ich bevorzuge es, auf deine Ausführungen zu trinken, die ich eben unterbrochen habe«, bemerkte Eli trocken.

»Die Nacht ist noch jung«, entgegnete ich ihm und setzte gedanklich meine Ausführungen mit ihm in der Hauptrolle fort. Bis mir in den Sinn kam, dass meine Bemerkung auch falsch interpretiert werden konnte.

Ja, ich flirtete mit ihm. Warum auch nicht? Immerhin schenkte er mir seine Aufmerksamkeit. Genau genommen war das mein Problem: dass ich mich auf jeden Kerl stürzte, den ich attraktiv finde und der mich eingehender betrachtete, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, mich zurückzuhalten.

»Gib mir deine Nummer. Ich rufe dich an, wenn der Termin für meine nächste Tanzeinlage feststeht«, sagte ich und hoffte, dass damit alles geklärt war. Zugleich bot ich ihm die Möglichkeit, zu seiner Party zurückzukehren.

Eli schien zu verstehen, machte aber keine Anstalten, zu gehen. Stattdessen winkte er dem Barkeeper zu und orderte eine weitere Runde Hochprozentiges. »Gibt es etwas zu feiern?«, fragte er mich und sah mir tief in die Augen.

Mein Blick wanderte zu Demi, die mir nur ein aufmunterndes Lächeln schenkte, an ihrem Bierglas nippte und große Freude daran zu haben schien, unserem Schlagabtausch zu lauschen.

Offensichtlich machte es ihr nichts aus, das dritte Rad am Wagen zu sein. Daher beschloss ich, weiter ungeniert mit dem attraktivsten Mann zu flirten, den ich je gesehen hatte.

Und da ich in einem Ferienort lebte, der von vielen gutaussehenden Snowboardern besucht wurde, bedeutete das wirklich etwas.

»Ich habe ein Projekt abgeschlossen«, antwortete ich ausweichend, um nicht ins Detail gehen zu müssen. Sobald ich mit Männern über meine Arbeit sprach, wurden sie entweder herablassend oder gingen davon aus, dass ich mich unentwegt in Dirty Talk üben würde.

Eli fragte nicht nach Details. »Glückwunsch«, sagte er nur.

Ich bedankte mich und versuchte, weiterhin lässig zu klingen und nicht zu neugierig zu wirken. »Du bist also wegen der Hochzeit eines Cousins hier. Heißt das, dass du in der Nähe wohnst?«

»Nein. In Boston«, erwiderte er und sah beinahe enttäuscht darüber aus.

Beste Bedingungen für einen Urlaubsflirt, weil Boston nicht gerade um die Ecke lag. Keine Verpflichtungen, keine Erwartungen, nur etwas Spaß. Und dann: auf Wiedersehen. Man sieht sich. Au revoir.

Dieser Mann war einfach zu heiß. Obwohl ich mir selbst etwas Keuschheit verordnet hatte, konnte ich nicht umhin, weiter mit ihm zu flirten.

»Sind die Braut und der Bräutigam von hier?« Wenn ich wüsste, wer sie sind, könnte ich sicherstellen, es bei ihm nicht mit einem Serienmörder zu tun zu haben, bevor ich meine erotische Tanzfantasie mit ihm in die Tat umsetzte.

»Nope. Heiraten im Winterwunderland.« Sein Tonfall enthielt mehr als nur Ironie und ein wenig Resignation.

»Eine Hochzeit am Urlaubsort?« Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Das klingt nach Riesenchaos.«

Eli schnitt eine Grimasse, die zeigte, was er von der Idee hielt. Trotzdem wirkte er ganz zufrieden mit seiner Anwesenheit in unserem Winterparadies. »Ihre erste gemeinsame Reise ging nach Winter Falls. Die Braut bestand darauf, hier am Weihnachtstag zu heiraten.«

»Wenigstens wird er ihren Jahrestag nicht vergessen«, bemerkte ich süffisant, denn ich schloss nach bisherigen Erfahrungen aus, jemals zu heiraten.

In einem lockeren Plauderton redeten wir über seine Arbeit als Mechaniker, meine Liebe zum Snowboarden und die besten, aber weniger bekannten Skigebiete in der näheren Umgebung.

Eli erzählte, dass er wegen des Hochzeitstrubels bisher kaum Zeit gehabt hatte, die Stadt zu erkunden. Als ich ihm einige Pisten vorschlug und von den Möglichkeiten schwärmte, die sich dort boten, blendete mich beinahe sein strahlendes Lächeln. »Hast du Lust, mir zu zeigen, was du am liebsten magst?«, wollte er wissen und versetzte meinen Puls in Raserei.

Snowboarden. Er redet vom Snowboarden.

Das war mir eigentlich klar, doch das änderte nichts daran, dass meine Libido seine Worte umdeutete.

Bevor ich auf seine Frage eingehen oder meinerseits etwas sehr Verfängliches anbieten konnte, wurde ich von Demi abgelenkt, die eifrig auf ihrem Handy herumtippte. Eine tiefe Röte breitete sich auf ihren Wangen aus, und ich war mir nicht sicher, ob sie wütend auf ihre technischen Fähigkeiten war oder die Recherche-Ergebnisse die Färbung bewirkten.

Ehe ich mich erkundigen konnte, wie es ihr geht, erhob sie sich. »Ich muss etwas erledigen«, raunte sie mir zu. Ihr Blick huschte von mir zu Eli und dann wieder zurück. »Alles in Ordnung bei dir?«

Bei mir? Mit diesem attraktiven und charmanten Mann vor der Nase?

Ja, mir geht’s gut.

Doch statt zu antworten, nickte ich nur und beobachtete dann, wie Demi den Weg zur Damentoilette einschlug, keine Sekunde den Blick von ihrem Telefon abwendend.

Ich wusste, dass sie mir ihr Verhalten später erklären würde, und richtete meine volle Aufmerksamkeit wieder auf Eli. »Ist das hübsche Paar auch hier oder bist du abgehauen?«

»Nur der zukünftige Bräutigam und wir Trauzeugen. Die restliche Hochzeitsgesellschaft ist in der Lodge geblieben.« Er deutete hinter sich. »Wenn ich gewusst hätte, wie die drauf sind, hätte ich mich gedrückt«, gab er offen zu.

Ich betrachtete die kleine Gruppe Männer und bemerkte den Deppen, mit dem ich zusammengestoßen war. Er zeigte auf uns und gestikulierte übertrieben obszön. Dann lachte er und zwinkerte mir zu. Eli bemerkte nichts davon, weil er mit dem Rücken zu ihnen saß und sich auch nicht die Mühe machte, sich nach ihnen umzudrehen.

Mir reichte, dass ich es sah. Und verstand.

Fuck.

2. Kapitel

Thicc – mit zwei Cs

Posey

Ich wusste, wer ich war.

Und wie ich aussah.

Weich.

Kurvenreich.

Thicc, wie die Jugend sagen würde.

Ich wusste, dass ich hübsch war. Nein, schön.

Nicht bloß ein hübsches Gesicht, wie man es kurvigen Frauen nachsagt, was eigentlich eine versteckte Beleidigung ist.

Einfach nur schön. Genau so, wie jede andere attraktive Frau mit einer anderen Kleidergröße.

Deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als Eli, dieser tätowierte Mega-Hottie, mich ansprach. Ich hatte mich nicht geduckt und mich gefragt, warum dieser sexy Mann mich so anlächelte, obwohl ich keine Modelfigur hatte. Ich hatte mich ihm nicht an den Hals geworfen, weil ich dankbar für die Aufmerksamkeit war, die er mir schenkte.

Natürlich war ich versucht, mich ihm an den Hals zu werfen. Aber nur, weil er so attraktiv war, und nicht, weil ich das Gefühl hatte, ihm für einen Hauch von Aufmerksamkeit Sex zu schulden.

Ich hatte einfach angenommen, dass er mit mir flirtete, weil ich ihm gefiel.

Als ich die Reaktionen seiner Freunde auf unser Gespräch sah, wie sie uns eifrig beobachteten, wurde mir klar, dass ich Eli falsch eingeschätzt hatte.

Er war nicht der Mann, für den ich ihn hielt.

Er war ein Junge im Körper eines Mannes. Einer von denen, die mit den Gefühlen von Frauen spielen, die sich zu ihnen hingezogen fühlen. Einer, der problemlos Bekanntschaften schließen konnte und diese Tatsache schamlos zur eigenen Belustigung ausnutzte, statt einen anderen Menschen als das Geschenk anzusehen, das er war.

Vermutlich passierte das weniger oft, als ich in dem Moment dachte, als mir klar wurde, welches Spiel er mit mir trieb.

Es tat weh, als Objekt herhalten zu müssen. Aber vor allem ärgerte und frustrierte es mich. Er war attraktiv und charmant. Zumindest dachte ich das zuerst. Und ich hatte auch nichts gegen eine unverbindliche Affäre einzuwenden.

Doch seine Dummheit machte alles kaputt und katapultierte mich zurück in die Realität.

Den Idioten, mit dem ich zusammengestoßen war, konnte ich gut ignorieren. Aber nicht Eli. Blieb nur, ihn mit meinem Cocktailschirmchen die Augen auszustechen oder ihm eine gepfefferte Ansage zu machen.

»Danke für den Drink. Und jetzt solltest du besser zu deinen Jungs gehen und Bericht erstatten«, schnauzte ich und wandte mich von ihm ab.

»Wow«, murmelte er, nachdem er mich einen Moment lang sprachlos angestarrt hatte. »Ich dachte, der Sturm käme erst nächste Woche. Warum die plötzliche Kaltfront?«

Wäre er nicht so ein unreifes Arschloch gewesen, hätten mich seine Worte zum Lächeln gebracht. So aber irritierten sie mich nur noch mehr.

»Sind wir noch nicht fertig?«, fragte ich mit beißender Ironie zurück. »Mission erfüllt. Du hast die dicke Tussi in ein Gespräch verwickelt. Und sie ist darauf eingestiegen. Ha. Ha.«

»Posey, ich habe keine ...«

»Keine Reife? Keinen echten Humor? Keine drei funktionierenden Gehirnzellen? Keinen Arsch in der Hose, dich wie ein erwachsener Mann zu benehmen? Keine Zeit gehabt, in deine persönliche Entwicklung zu investieren? Ja, das habe ich gemerkt. Man sieht sich.«

»Wovon zum Teufel redest du?«, grummelte er.

»Musst du mich etwa ficken, um die Wette zu gewinnen? Das könnte schwierig werden, bei deinem kleinen Schwanz.«

Eli sah mich amüsiert und verwirrt zugleich an. Überraschenderweise reagierte er nicht wütend, obwohl ich ihn beleidigt hatte. »Wovon zum Teufel redest du, Frau?«, fragte er, und selbst seine Stimme klang ruhig.

»Ein Typ, der aussieht wie du, steht zufällig neben mir und spricht mich an.« Ich schüttelte den Kopf und begann, mich vor lauter Entrüstung in Rage zu reden. »Weißt du eigentlich, was du mit deinem dummen Spielchen alles verpasst hast? Ich bin nämlich eine verdammt gutaussehende Frau, ich kann kochen wie ein Sternekoch und bin in der Lage, Dinge zu tun und zu sagen, die dich mehr als nur zum Schwitzen bringen würden. Aber wir sind hier nicht in einer Liebeskomödie. Außerdem habe ich jegliches Interesse an dir verloren.«

Ich holte tief Luft, taxierte ihn mit einem kühlen Blick und wollte mich abwenden. Doch Eli griff unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzuschauen.