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Mit mentalen Krankheiten ist nicht zu spaßen. Das hat auch Anke Vuge am eigenen Leib schmerzlich erfahren müssen. Nach jahrelangem Stress und mehreren Schicksalsschlägen hört sie auf einmal Stimmen, die ihr den Alltag erschweren. Neben einer Psychose mit Wahnvorstellungen erstickt sie beinahe im Sog der Depressionen, die es ihr unmöglich machen, das Bett zu verlassen. Doch wie man daraus Kraft zieht und sich wieder ins Leben kämpft, hat Anke Vuge in ihrem Buch festgehalten. Darin spricht sie den Lesenden Mut zu, sich niemals aufzugeben, sondern immer an sich und an Besserung zu glauben. Wichtige Tipps, um sein Selbstwertgefühl zu steigern, Warnsignale des Körpers, des Geistes und der Seele früher zu erkennen und sich geeignete Hilfe zu suchen, thematisiert sie nun.
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Seitenzahl: 90
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
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© 2025 novum publishing gmbh
Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt
ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0400-2
ISBN e-book: 978-3-7116-0401-9
Lektorat: Ilana Baden
Umschlagabbildungen: Anke Vuge
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Widmung
Ich widme dieses Buch all jenen, die sich in der Arbeitswelt verloren haben. Jenen, die über ihre Kapazitäten leben. Vielleicht finden Sie sich in diesem Buch wieder. Vielleicht ist es eine Warnung für jene, die nur noch funktionieren. Für jene, die nicht so viel Glück hatten wie ich. Es ist für die, die sich selbst wiederfinden möchten, für sich, ihre Familie, ihr Leben.
Mir hat es eine Ruhe beschert, die ich mir nie gegönnt habe. Also holen Sie sich, was Sie brauchen. Holen Sie es sich jetzt.
Vorwort
Bevor Sie dieses Buch lesen, muss ich noch etwas loswerden. Es ist sowohl eine Warnung als auch eine Offenbarung über mich selbst. Alles, was in diesem Buch steht, entspricht dem, was ich glaube, getan habe, gedacht habe und dessen tiefe Überzeugung ich teile. Nichts davon müssen Sie glauben, nichts davon ist wissenschaftlich erwiesen, nichts davon müssen Sie tun oder anwenden. Es ist und bleibt ihre Entscheidung, was Sie tun beziehungsweise wie Sie darüber urteilen. Das Einzige, worum ich Sie bitte, ist, darüber nachzudenken und sich Ihre eigene Meinung zu bilden. Nicht mehr und nicht weniger. Und vor allem: Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Ich weiß, das klingt einfach, ist es aber manchmal nicht.
Das Lesen dieses Buches kann Sie emotional, mental und körperlich fordern. Wenn Sie beim Lesen etwas Altes loslassen, alten Ballast abwerfen oder eine schlimme Erinnerung in Ihnen hochkommt, dann machen Sie erst mal nicht weiter. Manches braucht seine Zeit, also gönnen Sie sich Pausen. Sie müssen wissen, dass auch Gedanken Konsequenzen haben. Es können Gedanken und Erinnerungen hochkommen, die Sie verarbeiten müssen. Emotionen und Anspannungen, die aus Ihrem Körper fließen. Wichtig ist: Wenn Sie merken, dass etwas nicht stimmt, sei es körperlich oder psychisch, scheuen Sie bitte nicht den Besuch beim Arzt, Heilpraktiker oder Psychotherapeut ihres Vertrauens. Das müssen Sie sich wert sein.
Selbstoffenbarung
Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch schreiben soll oder nicht. Der Grund, wieso ich es letzten Endes doch getan habe, ist ein Vers von Leo Tolstoi:
„Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst.“
Die Menschen um sich herum kann man nicht ändern. Das Einzige, was sich wirklich ändern lässt, sind wir selbst. Trotz allem habe ich früher auch das versucht. Jeder, der mit jemandem zusammenlebt, versucht ab und an, etwas an seinem Partner zu verbessern. Das funktioniert nur leider in den seltensten Fällen. Und seien wir ehrlich: Sollte es wirklich möglich sein, hätte man am Ende auch nicht die Person, in die man sich zuvor verliebt hat.
In der Kindheit hatten viele von uns die Vorstellung, Arzt zu werden, Feuerwehrmann oder Superheld, der die Welt einfach etwas besser macht. Jeder hatte mal den ein oder anderen Impuls, irgendetwas zu tun, was die Welt zu einem schöneren, glücklicheren Ort macht. Im Eifer des Erwachsenwerdens ändert sich das und gerät in Vergessenheit. Meist ist es das Umfeld, Familie und Freunde, die einen davon überzeugen, dass man definitiv einen Job braucht, der Geld in die Kasse spült.
Mir reichte das aber nicht mehr. Ich hatte fast 25 Jahre lang denselben stressigen Job. Wirklich erfüllt hat mich das aber nicht. Es hat Geld gebracht, ein Haus, ein Auto, die Altersvorsorge aber trotz allem war ich nicht zufrieden mit mir. Ich fühle immer noch diesen Impuls in mir, etwas zu verändern, etwas zu verbessern. Auch wenn ich das mit einer Selbstoffenbarung tue. Ich habe keine Lust mehr, eine Maske zu tragen, wie es die meisten unbewusst tun. Ich will die sein, die ich nun mal bin.
Wovon ich hier rede, ist Selbstbestimmung. Ich bestimme über mich selbst und ich habe mich entschlossen, die Frau zu werden, die ich immer hätte sein sollen. Ich bin jetzt schon länger auf dem Weg und habe für mich ein paar Abkürzungen entdeckt. Das Einzige, was ich von Ihnen brauche, um Sie auch auf den Weg der Selbstbestimmung zu bringen, ist Vorstellungsvermögen und Durchsetzungskraft. Ich habe vieles ausprobiert und manches davon wird vermutlich jenseits ihrer Vorstellung liegen. Seien sie bitte offen für andere Möglichkeiten und bleiben Sie ehrlich zu sich selbst. Mehr verlange ich nicht von Ihnen. Kommen wir nun zu den Beweggründen, warum ich mein Leben komplett umkrempele.
Wie bei den meisten gibt es immer einen besonderen Grund, wieso man gezwungen wird umzudenken. Auch bei mir gibt es ein einschneidendes Erlebnis, das mich zur Veränderung getrieben hat. Eigentlich waren es sogar mehrere. Von Autounfällen, Fehlgeburt, stressigem Job, es waren einfach viele Gründe. Aber einer davon hat das Fass bei mir zum Überlaufen gebracht.
Burn-out, Depression, Psychosen und Schizophrenie sind Begriffe, mit denen ich nie etwas zu tun hatte. Ich habe mich oft gefragt, wie so etwas entsteht? Habe ich eine genetische Veranlagung dafür? Gab es schon mal einen Fall in unserer Familie? Nichts davon konnte ich beantworten. Bis jetzt.
Meine Diagnose ist Depression mit schizophrenen Symptomen. Trotz all der Fragen kann ich immer noch nicht sagen, wo dieser Wahnsinn bei mir genau begann. Und es dauerte sehr lange, bis ich überhaupt einsah, dass ich krank war. Mittlerweile habe ich diese Diagnose akzeptiert und ich muss gestehen, wenn es bei mir aus dem Nichts entstehen kann, dann kann es auch jedem anderen passieren. Das ist der Grund, wieso ich mich verändern muss. Weil ich mich selbst krank gemacht habe. Wenn ich tippen sollte, bin ich von einem Erschöpfungszustand über Burn-out, dann weiter zur Depression gegangen und landete bei Wahn und Weltuntergangsszenarien. Dabei hörte ich Stimmen; meine eigenen als auch mir völlig fremde. Zumindest glaubte ich das bis dahin. Ich fand mich in einer Art Verschwörungstheorie wieder, die mir zum damaligen Zeitpunkt völlig logisch und real erschien. Ich könnte jetzt weit ausholen und beschreiben, was ich alles hörte oder fühlte. Aber ich denke, das würde den Rahmen sprengen, und Sie ängstigen, will ich erst recht nicht. Sollten Sie es doch wissen wollen, lesen sie den nächsten Absatz. Ich habe aber auch Verständnis dafür, wenn Sie ihn lieber nicht lesen wollen. Es ist Ihnen überlassen.
Ich schreckte mitten in der Nacht auf. Hatte da jemand gesprochen? Ich horchte in den Raum hinein, konnte aber nur das kontinuierliche Schnarchen meines Mannes ausmachen. Er schlief fest. „Kannst du mich hören?“, klang es in meinem Kopf. Ich nickte abwesend. „Kannst du mich jetzt noch hören?“ Die Stimme wurde jetzt leiser. Wieder nickte ich. Es war meiner Meinung nach eine göttliche Stimme und ich schien in einer Art Test zu sein. „Hörst du mich jetzt auch noch?“, schallte es in meinem Kopf. „Warum bist du hier?“, wollte ich wissen. Als Antwort bekam ich; „Weil du nicht zuhörst! Du musst lernen zuzuhören.“
Ich überlegte. „Möchtest du lernen zuzuhören?“, fragte mich die göttliche Stimme. Ich bejahte das, und der Test ging weiter. Immer wieder wurde ich getestet, ob ich noch etwas höre, solange bis ich nichts mehr verstand. „Lerne zuzuhören!“, sagte die Stimme und dann verschwand sie. Ich zitterte und schaute auf die Uhr. Das Erlebnis hatte gut 45 Minuten gedauert. Einen Moment lang wollte ich meinen Mann aufwecken und ihm erzählen, was passiert war, aber ich schwieg. Danach schlief ich irgendwann ein.
Nach all dem fing ich an, mich für Channeling, Telepathie, die innere Stimme und Intuition zu interessieren. Denn die Stimmen, die ich von nun an hörte, waren männlich und hatten definitiv nichts mit mir zu tun. Je mehr ich mich mit diesen Themen beschäftigte, umso mehr Fragen stellte ich den Stimmen. Ich begann zu verstehen, dass es eine Art Telepathie sein musste, denn es tauchten weitere Stimmen auf. Diesmal war ich mir aber sicher, dass sie zu mir gehörten, denn sie nannten mir ihren Namen: der Mann, die Wut, die kleine Anke, die noch kleinere Anke, die weise Frau, das DU, das ICH und weitere, die ich als fremd einstufte. Manche von ihnen waren mitfühlend, ermutigend und hilfreich, andere dagegen ängstlich, wütend, kritisierend oder regelrecht einschüchternd.
Da es mir vorkam, als wären es Teile von mir selbst, hörte ich, was sie über mich zu sagen hatten. Ihre Einschätzungen und Einwände mir gegenüber waren berechtigt und ich erkannte mich selbst. Ich versuchte, mich mit den Stimmen zu einigen, einer nach der anderen. Manchmal verschwand eine von ihnen und wurde vermutlich eins mit mir, andere blieben.
Daher begann ich, mich mit dem Thema der Selbstliebe und dem Selbstwert zu beschäftigen, denn alle Gesprächsthemen kreisten um mich wie eine Schar Geier. Als ich dann meine Stimmen nach meinem Selbstwert fragte, bekam ich eine interessante Antwort. Ich sollte in den Flur gehen und den darinstehenden weißen Schrank öffnen. Was ich dort fand, war ein kleiner Beutel voll mit Münzen. Mir wurde erklärt, dass das mein momentaner Wert wäre. Mir wurde plötzlich angst und bange. Wie konnte das sein? Und wo kam der Beutel her? War er vielleicht schon länger darin und ich hatte ihn einfach ausgeblendet? Ich schob es auf einen Zufall. Bestimmt hatte ich mich nur selbst ausgetrickst, und mein Unterbewusstsein wusste wahrscheinlich längst, dass im Schrank dieser Beutel lag. Ich verlangte nach schlagkräftigen Beweisen und die bekam ich auch.
Am nächsten Tag sollte ich meine Tochter wie gewohnt zum Karatetraining bringen. Auf dem danebenliegenden Parkplatz stand eine große Linde. Dort sollte ich nach einem Geschenk suchen. Also stieg ich aus und ging auf den Baum zu. Was ich dort auf dem Boden fand, war ein silberner Kugelschreiber. Er würde mir helfen zu schreiben, so sagte man mir. Das genügte mir als Beweis für eine spirituelle Führung.
Mit der Zeit war ich hin- und hergerissen zwischen der spirituellen Welt, den Stimmen und der realen Welt, die mich umgab. Immer wieder meldete sich jemand zu Wort, selbst wenn ich mich gerade in einem Gespräch befand. Mit der Zeit wurde ich immer wieder gefragt, ob es mir gut gehe, denn ich sei abwesend. Ich wusste stellenweise nicht mehr, wem ich gerade zuhören sollte. Ich war von meiner inneren Kommunikation abgelenkt. Aber es war wie eine Sucht, sich zu unterhalten, während niemand etwas wahrnahm. Ich fühlte mich besonders, einzigartig. Selbst im Baumarkt, wo ich mit meinem Mann unterwegs war, bekam ich Auskunft darüber, welchen Gang wir suchen sollten. Songs im Radio schienen nur für mich zu spielen. Es war wunderschön und berauschend. Ich lebte in purer Euphorie und das Leben war schön.