Im Armani zum Aldi! - Christine Lüders - E-Book

Im Armani zum Aldi! E-Book

Christine Lüders

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Beschreibung

Kein Geld? Kein Spaß? Ganz Deutschland ein Jammertal? Lassen Sie sich nicht hängen und stattdessen beraten, wie man Spaß und Sparen konstruktiv verbindet. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Seitenzahl: 234

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Christine Lüders | Harald Lüders

Im Armani zum Aldi!

Das Sparbuch für Lebenskünstler und Genießer

FISCHER E-Books

Inhalt

1 Einleitung oder: Eins auf die Eichel2 Dagobert Duck und der 3-Liter-Lupo oder: Warum Geiz nicht geil, Sparen aber sexy ist3 Was Werber geil macht4 Rucola, Scampi und San Pellegrino Der Metropolenführer für Krisenzeiten5 Versace am Autobahnkreuz oder: Von der Goethestraße nach Zweibrücken6 Gut gebimst – doppelt gespart Von Aldi lernen, heißt siegen lernen7 Die Küchenguerilla oder: Mit Spartipps durch die Krise8 Internet Surf and Save9 Sparen aus der Steckdose oder: Lust auf einen Seitensprung?10 Der Häuslebauer und der Neue Markt oder: Die Straddle-Strategie11 Vom Sparzwang oder: Hilfe, ich bin eine Ich-AG!12 Empfehlen Sie mich weiter! oder: Ein Herz für Schwarzarbeiter13 More Surf and Save oder: Amazonen unter dem Hammer14 More Miles – Less Money Die billigsten Wochen des Jahres15 Der lautlose Basar Swops, Digits und Couponing16 Querdenker oder: Die bucklige Verwandtschaft17 Wie geizig sind Sie? Machen Sie den Test!Welcher Spartyp sind Sie?Der heimliche SparerDer Dagobert-Duck-TypDer anal fixierte, schmallippige SparerDer »Geiz ist geil«-TypDer multiple PersönlichkeitstypDer SparverweigererDie Traditionssparer18 Die neue Mitte oder: Fangt endlich an!Adressen von Fabrikverkäufen und Outlet-Centern

1 Einleitung oder:

Eins auf die Eichel

Ich trinke für mein Leben gerne Champagner. Eiskalt muss er sein, dann ist der erste Schluck ein Genuss. Sie wissen, was ich meine.

Zwei Dinge habe ich im letzten Jahr entschieden: Erstens, ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich gerne Champagner trinke. Und zweitens, ich werde mir das nötige Kleingeld für meine Gläschen von keinem Finanzminister der Welt wegnehmen lassen.

Als ich zum ersten Mal im Autoradio das Wort »Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung« hörte, da war mir nicht klar, dass ich gerade ausgeraubt wurde. Ich hatte, ehrlich gesagt, keine Ahnung, wovon der Nachrichtensprecher redete, außerdem suchte ich gerade einen Parkplatz. Beim rückwärts Einparken hatte ich glatt überhört, dass ich soeben 30 verdammt gute Flaschen im Jahr losgeworden war. Oder anders gerechnet, das Geld für eine Woche zu zweit in den Bergen. Gut 1000 Euro im Jahr, einfach weg, einfach so, verschwunden im Niemandsland zwischen Brutto und Netto. Bürger aller Länder vereinigt euch, wir haben nichts zu verlieren als unser Geld.

 

Es geht gegen mächtige Gegner: Da gibt es den Kanzler, der vor der Wahl ’98 die neue Mitte erfand, nur um sie nach der Wahl 2002 wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen. Ende 2002 kam der Kanzler erstmals auf den ersten Platz der Charts, nicht Gerhard Schröder, sondern sein Alter Ego, Elmar Brand. Der Erfinder der Gerd Show brachte die Lage der Nation auf den Punkt: »Ich erhöh euch die Steuern, gewählt ist gewählt.« Hilflose Häme, millionenfach verkauft. Da gibt es Banker wie Rolf Breuer, den Ex-Chef der Deutschen Bank, der erklärt, dringend benötigte Zinssenkungen leider nicht an die werten Kunden weitergeben zu können, da man gerade selber etwas klamm sei. Schließlich habe man gerade ein Paar Milliarden beim Investment-Banking verzockt. Dann gibt es profilierungssüchtige Gewerkschaftsbosse, die mit dem Beharrungsvermögen alter Kämpen gegen bankrotte Städte ins Feld ziehen. Nicht zu vergessen Luigi, der nette Restaurantbesitzer von nebenan, der Euro und Mark eins zu eins umrechnete und damit den Teuro erfand.

 

Und dann gibt es ihn: Hans Eichel, unseren Liebling des Jahres, den Mann, der jede Woche eine neue Steuer und fünf dazugehörige Paragraphen aus dem Hut zaubert. Durch die neuen Sparbeschlüsse der Bundesregierung müssen die Verbraucher, also wir alle, zehn Milliarden zusätzlich an Herrn Eichel zahlen. Wir müssen uns wehren, denn wir haben viel zu verlieren.

Diese Gelder – und das ist der deutsche Irrsinn – stehen damit nicht mehr für den privaten Konsum zur Verfügung. Hier wird nicht nur Lebensqualität vernichtet, dieser Kurs ist auch volkswirtschaftlich Unsinn. Denn die Hälfte bis zwei Drittel dieser zehn Milliarden wären sonst in den Handel geflossen, wären ausgeben worden, hätten sich in Möbel, in Spielzeug, in Klamotten, in Reisen, okay, auch in Champagner verwandelt und hätten damit Nachfrage und Arbeitsplätze geschaffen.

Niemand weiß genau, wo die Schmerzgrenze der Bundesbürger liegt, vieles spricht dafür, dass sie im Chaos der Nachwahlmonate überschritten wurde. Die Stimmung der Verbraucher ist im Keller, die Leistungsbereiten resignieren nach dem Motto: Hier lohnt es sich eh nicht mehr zu arbeiten, Kapital wird vertrieben. Die Folgen sind gefährlich für uns, fatal aber für unsere Kinder. Die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller. Denn auch für Eichelland gilt die volkswirtschaftliche Binsenweisheit, dass Steuererhöhungen mitnichten zu Steuermehreinnahmen führen. Im Gegenteil: Sie würgen die Konjunktur ab, vernichten weiter Arbeitsplätze und erhöhen dadurch wieder den Finanzbedarf der Sozialkassen.

 

Apropos Eichel: Haben Sie schon mal auf seine Krawatte geachtet? Glauben Sie mir, der Mann trägt häufig reinstes Gelsenkirchener Barock am Hals, 100 Prozent Seide? Warum bindet Deutschlands Sparminister wilde Ornamente statt der vorgeschriebenen Streifen von Ralph Lauren? Was will uns der Mann mit der Hemdbeflaggung sagen?

Hans Eichel hat einen Berater und ein Problem. Hans Eichel muss etwa dreimal die Woche erklären, warum er wieder mal weniger Geld hat, aber ganz dringend mehr braucht. Im Klartext: »Geld her, Patte rüber, Gürtel enger.« Der Mann will Geld, viel Geld, mein Geld, Ihr Geld. Er erklärt sich auf neun Fernsehkanälen, er verkündet neue Löcher und strahlt dabei. Er versucht uns, den lieben Zuschauern, verständnisvoll den Rücken zu kraulen, während er uns die Brieftasche klaut. Eigentlich sagt Hans Eichel, das alles geschehe nur zu unserem Besten. Die Leute sind nicht blöd, also glaubt ihm keiner. Da wahrscheinlich hatte der Berater die Idee mit der Krawatte.

Auf den Bildschirmen der Presseabteilung des Bundesministeriums der Finanzen erschien das magische Dreieck einer kommunikativen Situation der dritten Art. Eichel im TV: »… schließen wir auch weitere Erhöhungen nicht aus …« Er, im Sessel, öffnet den Mund, um zu schreien: »Ich weiß genau, was das heißt«, doch sie, auf der Couch, ist schneller: »Hey Mann, hast du die Krawatte gesehen, ist ja wohl nicht wahr, echt irre.« »The tie is the message«, oder: »Besondere Lagen erfordern besondere Binder.« Die Krawatte zieht den Hass auf sich. Nach einem etwaigen Rücktritt bräuchte Eichel nur die Krawatte zu wechseln und könnte sofort weitermachen. Finanzpolitik zwischen Voodoo und Versace. Je größer die Löcher, desto greller die Eichel’sche Seide. Ehrlicher wären Strickkrawatten, grobmaschige.

Es kann noch schlimmer kommen. Setzt sich die Eichel’sche Krawattenlogik in Berlin durch, dann wird Ulla Schmidt bald ihre Zahlen in Netzstrümpfen verkünden. Sie kennen doch Frau Schmidt, die Dame mit der öligen Stimme im rheinischen Singsang. Mit ihr will der Kanzler die Pharmabranche schrecken. Achten Sie mal darauf: Schon bald wird sie Sonntagabend bei Sabine Christiansen mit dem ihr eigenen Esprit verkünden, dass Norbert Blüm Recht hatte und die Rente immer noch sicher ist. Außerdem wird sie darauf hinweisen, dass leider und völlig überraschend die Krankenkassen die Beiträge erhöhen müssten. Und sie wird Netzstrümpfe tragen. Wetten? Um eine Flasche Schampus natürlich.

 

Wenn der alte Satz gilt, jedes Land hat die politische Klasse, die es verdient, dann haben wir echt ein Problem. Ansonsten ist die Stimmung schlechter als die Lage. »Wir liegen planmäßig hinter unserer Planung zurück«, verkündet MAN-Vorstand Anton Weinmann, und spricht mit diesem Unsinn Millionen Deutschen aus der Seele. Und der Genosse Müntefering ist so lieb und erklärt, um was es wirklich geht: »Weniger für den privaten Konsum – und dem Staat das Geld geben.« Danke, Herr Müntefering, das war wenigstens einmal Klartext.

 

Aber, wir haben in 16 langen Kohl-Jahren gelernt: Auf den Kanzler kommt es an. Nur, wo ist der? Oder besser: Wofür steht er? Gerd Schröder ist der erste Kanzler mit einer eigenen Nummer-eins-CD, aber das war es dann auch schon. Wo blieb nach gewonnener Wahl der Durchmarsch der Reformer? Statt klarer Linie gab es Zick-Zack pur. Erst mutierte der Cohiba paffende Genosse der Bosse zum großen Gewerkschaftsfreund, dann folgt unter dem schicken Kürzel Agenda 2010 die halbherzige Kehrtwende. Die gewerkschaftlichen Besitzstandswahrer rüsten unter der Führung der Mutter aller Betonköpfe Ursula Engelen-Kefer zum letzten Gefecht. Schröder wirft sein Brioni-Jacket hinter sich und kämpft als Großer Vorsitzender um die Mehrheit in der SPD.

Apropos Großer Vorsitzender: Ist das Land wirklich so schlecht wie sein Personal? Es scheint so, denn wie sonst wäre zu erklären, dass die Union mit Edmund Stoiber in den Wahlkampf ging. Jemand, der jeden morgen vor Millionen Hörern in der Gerd Show mit »Na, Edi, alte Kalkleiste!« begrüßt wurde, der hatte nie eine Chance. Nach 16 Jahren Helmut Kohl waren die Deutschen noch nicht reif für den nächsten Großvater im Kanzleramt. Überhaupt ist es Teil des deutschen Dilemmas, dass eine vernünftige Wirtschaftspolitik scheinbar nur im kulturellen Schlagschatten bayerischer Kirchtürme zu haben ist. Das aber ist für viele nördlich von Unterhaching immer noch ein zu hoher Preis. Die Union muss deutlich mehr als nur Angela Merkels Frisur verändern.

 

Wir hatten im vergangenen Jahr 37700 Firmenpleiten und leisten uns trotzdem eine Arbeitsstättenverordnung mit 8990 Einzelbestimmungen. Bei uns regeln immer noch Flächentarifverträge zentral die Temperatur der gefilterten Umluft von Betriebstoiletten. Das ist die Lage im Land, alle wissen Bescheid. Und keiner tut was.

Es geschah im zweiten Teil der Ära Schröder/Eichel, etwa drei Monate nach deren Wiederwahl. Eine Blondine bekennt öffentlich, was sie geil macht: Geiz ist geil! Der Werbespruch sitzt, genauso wie der rappende Kanzler aus der Gerd Show, auf die Generation Golf folgt die Generation Geiz. Geil.

Der Werber, der die geile Geizige erfand, wischt sich den Angstschweiß von der Stirn. Zwar hat er jetzt die scharfe Saturn-Brünette mit den stahlblauen Augen, dafür aber hat er zehn andere Etats verloren. Deutschland 2003, die Einschläge kommen näher. Noch sind die Wall-Street-Cafés und Star-Bucks-Filialen im Frankfurter Bankenviertel gut gefüllt, aber einige der jungen Herren im dunkelblauen Vierknopfeinreiher sind ihren Job schon los oder werden ihn bald verlieren.

Die Damen und Herren mit den wirklich großen Portemonnaies, die brauchen sich keine Sorgen zu machen. Wer eine eigene, ganz private Steuervermeidungsdivision beschäftigen kann, der lacht über Eichels und Ulla Schmidts Folterinstrumente. Es reicht der Wink mit dem Bundesverfassungsgericht und der obligatorische Hinweis auf die Beschaffenheit der Scheine – Geld ist ein flüchtiges Ding. Die Debatte um eine Vermögenssteuer für die wirklich Reichen war schnell beendet. Gut so, schließlich beginnt für viele sozialdemokratische Traditionspfleger echter Reichtum schon beim Trinken von Champagner und dem Besitz eines Dreier-BMWs mit Lederausstattung. Ausgenommen natürlich Dienstwagen verdienter Genossen. Aber das sind in der Regel auch keine Dreier. Ein politisch korrekter V12-Phaeton von VW sollte heute schon drin sein.

Deutsche Steuergerechtigkeit heißt, Finger weg von denen ganz oben. Das heißt aber auch, den Leuten, die häufig seit Generationen ganz gut von Stütze und Schwarzarbeit leben, denen darf unter keinen Umständen etwas genommen werden. Schließlich gibt es ein vererbbares Gewohnheitsrecht auf bezahlte Nichtarbeit, und nur ein unsozialer Turbokapitalist möchte an diesem lieb gewonnenen urdeutschen Brauchtum etwas ändern. Wer also zahlt, sind wir – die Blöden. Wir, die stolze neue Mitte, alle die, die gelernt haben, ihren Lohnzettel in drei Etappen zu lesen:

Schritt 1: Bruttobetrag lesen und freuen

Schritt 2: Einen Grappa bestellen

Schritt 3: Lupe nehmen und den Nettobetrag suchen.

 

Aber: Wir werden hier nicht jammern. Im Gegenteil! Wir werden nicht in diesen so unglaublich deutschen Jammerchor einstimmen, der doch nur dazu beiträgt die allgemeine Mutlosigkeit bis zur nächsten Wahlschlacht zu verlängern. Wir klagen nicht, wir wehren uns dort, wo es zählt – im Alltag. Wir werden Dampf ablassen, aber wir werden dabei nie die gute Laune verlieren.

Dieses Buch zeigt Wege, wie man auch in der Krise auf verdiente Standards nicht verzichten muss. Wir haben nicht den Ehrgeiz, Ihnen zu zeigen, wo es den billigsten Lachsersatz mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum gibt. Aber wir werden zeigen, wie die neue Mitte sich ihr Leben in Armut auf hohem Niveau geschickter organisieren kann.

Im Internet ist man am weitesten vom Jammern entfernt. Im Internet wird sich gewehrt, hier ist ein Stück Konsumentendemokratie verwirklicht worden – wir zeigen die besten Seiten, Tipps und Hintergründe.

Kreatives Shoppen ist machbar, Frau Nachbar! Und man kann in deutschen Innenstädten stilvoll essen, ohne beim überall gleichen Nobelitaliener acht Euro für eine Flasche San Pellegrino zu lassen. Wir sagen, worauf man achten sollte.

Wir werden ungewöhnliche Verbündete feiern. Wenn mir mein eigener Finanzminister den Krieg erklärt, darf ich dann Hilfe aus Bosnien und Polen in Anspruch nehmen?

Okay, Schwarzarbeit killt Jobs, aber wie zum Teufel sollen wir ohne Schwarzarbeit unser Badezimmer gefliest, unser Parkett verlegt bekommen, ohne dafür gleich Omas Ersparnisse zu verschleudern? Auch wenn jetzt der DGB und die Handwerkskammern den Exorzisten rufen, viele Aufträge an Schwarzarbeiter sind Akte reiner Notwehr.

In der häuslichen Altenpflege hätte ohne die illegalen Helferinnen längst der nationale Notstand ausgerufen werden müssen. Das Buch liefert praktische Tipps.

Es ist ein Treppenwitz der Weltgeschichte, dass wir ausgerechnet jetzt von den Schotten lernen sollen, gerade jetzt, also genau zu dem Zeitpunkt, zu dem Berti Vogts Trainer der schottischen Nationalmannschaft ist. Frage: Kann man ernsthaft von Leuten lernen, die sich von Berti Vogts Fußball beibringen lassen müssen?

Wie sich die Zeiten ändern: Sein »Maßhalten« machte Ludwig Erhard in den 50er Jahren berühmt. Heute würde der Einzelhandelspräsident einen Politiker mit dieser Losung auf der Stelle für unzurechnungsfähig erklären lassen. »Greed is good« war Michael Douglas’ Devise, als er in Wall Street einen Finanzdesperado in gestreiften Hosenträgern gab. Habgier ist gut – der Satz beschreibt die Gefühlslage der 80er.

Und heute? Geiz ist geil – das ist der Spruch für unsere Zeit! Allerdings gibt es noch ein Zitat, das die derzeitige rot-grüne Finanzpolitik recht gut beschreibt: »Noch nicht reif und doch schon faul …«, schrieb einst Graf Mirabeau und meinte damit nicht Gerhard Schröder. Seit der Wahl wartet das Volk auf die »Wende«, auf das Machtwort des Kanzlers, stattdessen gab es Heißluft auf Raten. Versprochen war, den Faktor Arbeit zu verbilligen, stattdessen steigen die Lohnnebenkosten. Von jedem Euro, den wir in Deutschland verdienen, kassiert der Staat locker 50 Cent – und doch klaffen ständig neue Milliardenlöcher in den Sozialkassen. Die Schere zwischen Brutto und Netto wird immer absurder und im Bekanntenkreis die Witze immer zynischer. Die Bankzinsen für die noch lange nicht abgezahlte Wohnung drücken, und das Auto droht schon wieder mit neuen Kosten.

Zu den zehn Milliarden, die durch die Steuererhöhungen dem privaten Konsum entzogen werden, kommen weitere 16 Milliarden, die durch die Erhöhungen der Krankenversicherungs- und Rentenbeiträge aufgebracht werden müssen. Zusammen sind das also 26 Milliarden Euro, die im Jahr 2003 von uns, den Bürgern, der staatlichen Umverteilung abzuliefern sind. Wie gesagt, die ganz Reichen haben es besser, immerhin fast 8000 packten im Jahr 2001 die Louis-Vuitton-Koffer und zogen in die glückliche Schweiz. Die Zahlen dürften nochmal gestiegen sein.

 

Nochmal: Zum Mann des Jahres küren wir den Krawattenpionier Hans Eichel. Eigentlich wollten wir ihn bitten, die Schirmherrschaft über dieses Buch zu übernehmen. Denn ohne ihn gäbe es dieses Buch nicht.

Versprochen: Wir werden beim Schimpfen nicht die gute Laune verlieren. Wir wollen keine Yuppiedemonstration mit Sushistäbchenschlagen und Brilligerassel organisieren. Wir wollen clever und manchmal auch etwas subversiv auf die Angriffe von Finanzminister Eichel & Co. reagieren. Clever durch die Krise, nicht schmallippig geizig, sondern lebenslustig, konsumfreudig und top informiert.

Wir müssen sparen, schließlich wollen wir uns weiter unsere Getränke leisten können. Ich trinke für mein Leben gerne Champagner. Nur eiskalt muss er sein.

2 Dagobert Duck und der 3-Liter-Lupo oder:

Warum Geiz nicht geil, Sparen aber sexy ist

Sie kennen Dieter Bohlen, Gerhard Schröder, Rudi Völler und die Spielregeln von »Wer wird Millionär?«

Die 1000-Euro-Frage, ob Ejaculatio praecox

A. ein italienischer Sänger

B. ein vorzeitiger Samenerguss

C. eine mexikanische Vorspeise oder

D. ein Buch über den neuen Markt

ist, hätten Sie spielend, und ohne den Publikumsjoker zu verschwenden, richtig beantwortet.

Aber, Hand aufs Herz, was halten Sie von dieser Frage: Was ist die »Lust der willkürlichen Retention»? Ein Tipp: Es handelt sich nicht um eine orgiastische Lustverlängerungsmethode, tut mir Leid, es ist viel ernster.

Im Jahre 2003 klärt das Feuilleton der Frankfurter Rundschau diese brennende Frage und zeigt knallhart, wo es lang geht: »Man wandelt durch die Warenwelt und lässt sich von ihren Liebesblicken verlocken und sagt immer wieder im letzten Augenblick: ›Nein.‹«

Das, so die Rundschau, ist die Lust der willkürlichen Retention.

Und der erregte Feuilletonschreiber adelt ein paar Zeilen weiter den Geilen-Geiz-Stabreim der Werber als »Signatur des neuen Zeitalters«.

Geiz ist geil – das Feuilleton zieht den Hut und verkündet auch gleich mal vorsichtshalber das Ende des Konsumismus.

Klingt gut, aber wenn Sie mich fragen: Ein Typ, der so etwas schreibt, hat keine Ahnung, weder von Sex noch von gutem Shoppen.

Die Lust der willkürlichen Retention, das wäre die endlose Vorlust, das wäre Selbstkasteiung, das ist Unsinn, das ist intellektuelle Dauerwelle auf einer Vollglatze.

Ich brauche keine neue Religion, ich will in Ruhe einkaufen.

Ich will meinen Schampus trinken und habe keinerlei Intentionen, eine Reinkarnation von Dagobert Duck zu werden.

Eigentlich ist »Geiz ist geil« ein ziemlich blöder Slogan, ich finde Geiz überhaupt nicht geil, ich kokettiere mit dem Geiz, ich spiele mit ihm. Mehr nicht, basta. Die richtig Hard-Core-Geizigen waren mir nie sympathisch.

Ich verstehe Sparen als Notwehr, als subversiven Akt gegen staatliche Gängelung, und erlebe staunend, wie Journalisten sich zu Überschriften wie »Die Magie des Billigen« und »Die neue Bescheidenheit« steigern.

Mittlerweile beginnen Theologen, Psychologen, Pädagogen und andere Schönschreiber Kübel voller Deutungen über die neue Sparsamkeit auszugießen. Wir suchen keinen neuen Lebenssinn, wir sind weder Partei noch Bürgerinitiative, wir wollen keine öffentlichen Verbrennungen unschuldiger Kreditkarten, wir haben nur eine Regierung, die uns zum Sparen zwingt.

 

Apropos Dagobert Duck, die alte Ente mit Bratenrock und Zylinder, der erfolgreichste Geizkragen aller Zeiten, genau der offenbart doch das wirklich Unsympathische an den Geizhälsen. Wenn Dagobert in den Geldspeicher springt, um in seinen Goldtalern zu baden, wenn er seine Scheinchen liebkost, seine Geldstücke tätschelt, dann erleben wir Geizenten-Erotik pur und Sigmund Freud klatscht wissend Beifall.

Während der 68er Studentenbewegung beschäftigten sich einige der mittlerweile ergrauten Revolutionäre auch mit den Klassenkämpfen in Entenhausen. Sie erkannten in Dagobert den »idealtypischen Vertreter einer lebensfeindlichen kapitalistischen Ethik, dessen Liebesfähigkeit von den Menschen weg zu den Sachen hin pervertiert ist«.

Alles klar, oder? Der Typ ist in seinen Geldschrank verliebt, und wenn er sich einige Stunden auf der Couch gegönnt hätte, dann hätte ihm Dr. Sigmund Freud die Sache mit dem Analcharakter erklärt. Knauserig, übertrieben ordentlich, egoistisch – so beschreibt der Doktor Geizhälse.

Ich persönlich verstehe wenig von Psychoanalyse im Allgemeinen und der analen Phase im Besonderen, aber schon als Kind hasste ich die Haushaltsbücher meiner Mutter.

Eigentlich waren es keine Bücher, sondern kleine Rechenhefte, kariert, die dann Kästchen um Kästchen mit ihrer kleinen ordentlichen Schrift in Bleistift ausgefüllt wurden.

Einnahmen, Ausgaben, fein säuberlich gelistet, nichts wurde vergessen, kein Betrag war zu klein. Nur wenn Kirmes war, unterschlug meine Mutter die paar Mark, die sie uns Kindern zusteckte.

Manchmal denke ich, dass es die Haushaltsbücher meiner Mutter waren, die mich ins Unglück stürzten, die mich zum Verschwender werden ließen.

Ich konnte diese kleinkarierten Heftchen echt nicht ausstehen. Also machte ich das genaue Gegenteil und brauchte eine Weile, bis mir klar wurde, dass es zwar platzsparend, aber doch ziemlich idiotisch ist, keinerlei Kontoauszüge aufzubewahren.

 

Ein Promi, der als richtig fies geizig entlarvt wird, der hat ein Imageproblem. Vor einigen Jahren sandte der Daily Mirror an bekannte Briten jeweils 12 Pfund mit der Bemerkung, dies sei eine Anerkennung für ihre Leistungen. Alle Angeschriebenen spendeten das Geld an wohltätige Stiftungen. Nur einer bedankte sich und sackte die Patte ein – Mister Mick Jagger, der völlig verarmte Sänger der Stones.

 

Richtig beliebt waren die Geizhälse eigentlich noch nie.

In der Antike waren Geiz und Habsucht – philargyria und pleonexia – sozial geächtet. Der Versuch, ein Vermögen anzuhäufen, galt als Verstoß gegen die Gleichheit der Menschen.

Das Christentum listet Geiz, ganz ohne das Attribut geil, unter die Sieben Todsünden: Hoffart, Neid, Zorn, Geiz, Wollust, Trägheit und Völlerei. Mal abgesehen von der Wollust könnte ich gut ohne die andern leben.

»Geizhälse sind die Plage ihrer Zeitgenossen, aber das Entzücken ihrer Erben«, sagt Theodor Fontane, und wer will einem deutschen Dichter schon widersprechen.

Trotz gut geführter Haushaltsbücher gab es bei uns leider nichts zu erben.

 

Sie kennen Peter Struck, den Glatzkopf mit Pfeife, den Motorrad fahrenden Verteidigungsminister. Der hat die Zeichen der Zeit erkannt.

Während sein Vorgänger Scharping sich noch zum Einkleiden auf die edle Frankfurter Goethestraße einladen ließ, zeigte Peter Struck neulich seinen Instinkt für Schnäppchen. Er wurde im Duty Free Shop des italienischen NATO Kontingents in Pristina, Kosovo, gesichtet, als er versuchte, für 49 Euro ein Paar Kommandostiefel zu ergattern.

Kompliment für den Minister, er hat Geschmack, er kauft italienische Stiefel für sein Bike – und er ist clever, er kauft Qualität da, wo sie billig zu haben ist.

Pech für ihn: Seine Größe war nicht vorrätig.

 

Lassen Sie uns über Monsieur Harpagon sprechen, jenen hässlichen alten, geldgierigen Kerl, mit dem Molière den Geizigen endgültig als verächtlichen Charakter festschrieb.

Es ist wahrscheinlich nur ein Zufall, dass ausgerechnet die ach so verschwenderischen Schwaben sich so sehr für Molières Geizigen begeisterten, dass ihr berühmter Mundartdichter Thaddäus Troll das Theaterstück ins Schwäbische übertrug. Aus Monsieur Harpagon wird Karl Knaup, ein schwäbischer Unternehmer der Gründerzeit. Glauben Sie mir, der Mann ist alles andere als geil.

 

Es gibt Filme, die haben bei ARD und ZDF garantierte Sendeplätze. Kein Silvester ohne Dinner for one, samt Tiger und Miss Sophie, keine Vorweihnachtzeit ohne eine Verfilmung von Charles Dickens’ Weihnachtslied. Jahr für Jahr erleben wir zutiefst gerührt, wie ein geiziger Geldverleiher zu einem guten Menschen wird, und das auch noch am Heiligen Abend.

Wer mit solchen Filmen aufwuchs, der hatte schnell gelernt, dass Geizhälse nicht in den Himmel kommen.

 

Blättern Sie auch gerne in alten Fotos? Vergleichen Sie mal Ludwig Erhards Art, eine Zigarre zu rauchen, mit der von Gerhard Schröder.

Erhard, das war die spießige Sparsamkeit der jungen Bundesrepublik. Schon als kleinem Jungen hatte man ihm die damals gültige Grundregel der Wirtschaft eingeschärft: »Bub, gib nie mehr Geld aus, als du verdienst.«

Wer so erzogen wurde, der musste fast zwangsläufig am 19.101955 die Deutschen in einer historischen Rede zum »Maßhalten« aufrufen.

Heute wäre Maßhalten mit weitem Abstand zum Wort oder besser noch zum Unwort des Jahres gewählt worden. Damals gab es nur dumme bayrische Bierzeltwitze – welche Maß man denn jetzt halten sollte? Kanzler Erhard forderte seinerzeit dazu auf, Egoismus und Materialismus im Wirtschaftsleben zurückzudrängen. Das Land brauche Orientierung und eine stabile Währung. Der private Konsum solle nicht zu schnell wachsen, sonst drohe Inflationsgefahr. Der Mann hatte Sorgen.

Heutzutage müssen wir aufpassen, dass unsere sehr verständliche private Konsumzurückhaltung nicht zur Wirtschaftskrise beiträgt.

Aber der gute alte Kanzler Erhard hat Spuren im kollektiven Gedächtnis der Deutschen hinterlassen, immer noch ist die Sparquote in Deutschland fünfmal so hoch wie in den USA.

Allerdings, zu diesem Goldschatz in Strümpfen und auf Sparbüchern dürften vor allem die Zeitgenossen des seligen Kanzlers Ludwig Erhard beitragen, die inflationsgeschädigten, ondulierten Omas, die Opas mit Hut und Weltkriegsangst.

Bei den Jüngeren sah es anders aus, die Leute haben zum Teil heftig über ihre Verhältnisse gelebt. Wer sich in Schuldnerberatungsstellen umhörte, der bekam klare Antworten: 51 Prozent aller Singles und kinderlosen Paare sagten, sie hätten deutlich zu hohe Ausgaben, vor allem für Freizeitaktivitäten. Von den 16- bis 29-Jährigen, so glauben Experten, sei jeder vierte extrem verschuldet.

Sparen war was für die Alten, wer Power hatte, der wollte viel verdienen und vor allem viel ausgeben.

Es war die Umweltdebatte, die erstmals Sparen zum modernen, fortschrittlichen Begriff machte.

Nicht Geiz ist geil, sondern Sparen ist sexy.

Energie sparen, Ressourcen schützen, auf Erneuerbarkeit achten. In der Ökologiedebatte standen plötzlich Verschwender am Pranger und aus weniger wurde mehr. Das Prinzip Sparen hatte die gemütlichen Hinterzimmer der Müslifraktion verlassen und kam mitten in der Gesellschaft an.

Ein unscheinbarer Lupo, schwarz lackiert, aber mit dem grünen 3-Liter-Zeichen am Heck, wurde zum scharfen Auto, der Nachbar mit tiefer gelegtem Spritfresser vor der Tür geriet auf der Party unter Erklärungszwang.

Im Vergleich zu den stupiden 8-Zylinder aus den USA waren die kleinen deutschen Modelle echte High-Tech-Teile mit eingebauter political correctness.

In den innerstädtischen Altbauvierteln deutscher Metropolen baute man die Dächer um, und immer mehr Solaranlagen wuchsen in unseren grauen Großstadthimmel.

Sparen ist clever, ist sexy.

Würden wir alle begreifen, dass man mit der Fernbedienung am Abend die liebe Glotze nicht ausschalten kann, sondern das arme Gerät nur in den Stand-by-Modus versetzt, dann hätten wir alle was davon. Aufstehen, richtig ausschalten – Sie sparen Geld, das Sie dringender brauchen als eon oder Ihre Stadtwerke, und in Deutschland könnte man nur durch diese undramatische Sparaktion ein Kernkraftwerk abschalten.

Wäre doch was.

Die neue Sparsamkeit hat nichts mit altem Geiz zu tun.

 

Wie viele gute Ideen, so kam auch die neue Sparwelle aus den Staaten. Im Juni 1990, als noch kein Mensch an George W. dachte, herrschte in Amerika Rezession, und prompt erschien drüben zum ersten Mal eine Zeitung mit dem Namen The Tightward Gazette – das Knauserer-Blatt, die erste Zeitung der neuen Sparbewegung.

Sparsamkeit, so die amerikanischen Freunde, ist ein realisierbarer alternativer Lebensstil.

Denken Sie bitte beim Wort alternativ nicht gleich an Wollstrümpfe und Sonnenblumenfähnchen. Von der oft verspotteten Müslifraktion können wir alle durchaus lernen, ohne allerdings die Innerlichkeit und den ideologischen Ballast gleich mit einzukaufen. Vernetzen wir uns, sparen wir mit Spaß und setzen wir auf Nachbarschaftshilfe. Wir können anfangen, einfache Reparatur- und Wartungsarbeiten nachbarschaftlich zu organisieren. Zusammen schraubt sich leichter, einer weiß immer, wie es geht, man kann Tauschbörsen aufbauen: »Ich helfe dir bei Computerproblemen, wenn du mir mein Fahrrad reparierst.«

So kann eine Do-it-yourself-Kommunikation entstehen, die uns allen sparen hilft, die aber auch neue Beziehungen in der Nachbarschaft aufbaut. Und wenn die Jobs erledigt sind, machen wir zusammen eine Flasche auf.

Weniger ist mehr, lehren die Ökologen, man kann manche Geräte auch im Pool anschaffen. Keine Angst, wir wollen niemandem ein Car-sharing-Modell aufzwingen, obwohl bei der Höhe des Spritpreises die Idee immer attraktiver wird. Aber auch weniger stark benutzte Geräte wie Staubsauger oder Rasenmäher lassen sich problemlos gemeinsam anschaffen und von mehreren Familien benutzen.

 

Halten wir fest: Alter Geiz und neue Sparsamkeit sind zwei Paar Schuhe.

»Geiz ist geil« ist nicht die Signatur des neuen Zeitalters, sondern nur ein Werbespruch, aber ein ziemlich guter. Die Signatur des neuen Zeitalters wird noch gesucht, wir alle sind aufgefordert sie zu finden.

Sparen und Spaß haben, das muss zusammengehen.

Wenn das dann noch geil macht, umso besser.

3 Was Werber geil macht

Irgendwie habe ich immer geglaubt, Werbung habe die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, mir Lust auf Konsum zu machen. »Nogger dir einen!«, das war noch ein Spruch! Gerne erinnere ich mich da an eine Blondine, die sich genüsslich ein Eis am Stil reinzieht, als wäre sie Praktikantin in Bill Clintons »Oral Office«. Das machte zumindest Lust auf Ice Cream!

Und dann gab es einen dicken Schauspieler, der sich an einem Hummer zu schaffen machte und dann in die Kamera prostete: »Man gönnt sich ja sonst nichts.« Es ging, glaube ich, um irgendeinen Klaren, der eiskalt getrunken werden muss. Ich trinke selten klare Schnäpse, aber der Spruch war gut. Er war gut, weil jeder wusste, dass er gelogen war. Denn Günther Strack, er war der Charaktermime dieses Werbespots, sah einfach so aus, als gönne er sich den ganzen Tag sehr Kalorienreiches. Und den Schnaps noch obendrauf.

Das war Genießerwerbung.

 

Heute muss ich mich mit einer grell geschminkten Dame anfreunden, die mit stechenden Augen verkündet, was sie geil macht. Die Herren vom Feuilleton küssen ihr dafür die Füße und die Trendforscher überschlagen sich vor Begeisterung. Selten ist es Werbern mit einem Slogan so gut gelungen, eine Zeitstimmung auf den Punkt zu bringen.

Geiz ist geil – ein nettes Wortspiel mit harten Konsequenzen.

Deutschland 2003: Willkommen in der schönen neuen Sparwelt.

Auch die Werbung hat kurzfristig Schotten und Schwaben zu den Leitfiguren dieser leidvollen Jahre erklärt. Hartes Schicksal für alle, die in glücklicheren Zeiten ein bisschen Spaß an der Werbung und mit den Werbern hatten. Vorbei die Zeiten, in denen die Agenturen so richtig klotzten. Vorbei die Partys mit Claudia Schiffer in Hollywood, vorbei die Tage, als in Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg noch die Puppen tanzen durften. Vorbei die obligatorischen Kaviarhäppchen und die Erlebnisgastronomie. Deutschland im Geizrausch, und die Werber sparen mit.