Im Krieg und in der Liebe - Anne Tyler - E-Book

Im Krieg und in der Liebe E-Book

Anne Tyler

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Beschreibung

Als Pauline und Michael sich kennenlernen, scheinen sie das perfekte Paar zu sein. Doch im Laufe der Zeit klaffen die Wünsche der lebhaften, spontanen Pauline und des ruhigen, überlegten Michael vermehrt auseinander, das Familienidyll wandelt sich zum Kleinkrieg, und die drei Kinder suchen sich eigene Wege, bis die älteste Tochter sogar verschwindet. Am dreißigsten Hochzeitstag erkennt Michael schließlich, dass sie kaum schöne gemeinsame Erinnerungen haben, und zieht zu Paulines Überraschung die Konsequenzen. Die Geschichte einer schicksalhaften Ehe und einer großen Liebe.

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Seitenzahl: 519

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INHALT

» Über die Autorin

» Über das Buch

» Buch lesen

» Impressum

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» Weitere eBooks von Kein & Aber

» www.keinundaber.ch

ÜBER DIE AUTORIN

Anne Tyler wurde 1941 in Minneapolis, Minnesota, geboren und ist »eine der erfolgreichsten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur« (ZEITmagazin). Sie ist Preisträgerin des Pulitzerpreises und des Sunday Times Awards für ihr Lebenswerk.

Bei Kein & Aber erschienen bislang ihre Romane Verlorene Stunden (2010), Abschied für Anfänger (2012) und Dinner im Restaurant Heimweh (2014). Sie lebt in Baltimore.

ÜBER DAS BUCH

Was als große Liebe beginnt, endet nicht zwangsläufig als gute Ehe. Das müssen Pauline und Michael erfahren, die sich im Kriegsjahr 1941 verlieben, bald heiraten, drei Kinder großziehen und sich dreißig Jahre lang bekämpfen. Bis zu dem Tag, als Michael einen überraschenden Entschluss fasst.

»Anne Tyler gehört zum Besten, was wir an Erzählern gegenwärtig haben.«

Jonathan Franzen

»Ich wusste gar nicht, dass Romanschriftstellern gestattet ist, was Tyler macht – mit Geist, Witz und Herz über das Familienleben zu schreiben. Anne Tyler hat mein Leben verändert.«

Nick Hornby

1

DIE SPATZEN PFEIFEN ES VON DEN DÄCHERN

Jeder in der Nachbarschaft könnte erzählen, wie Michael und Pauline sich kennengelernt haben.

Es geschah an einem Montagnachmittag Anfang Dezember 1941. St. Cassian Street war an jenem Tag so schäbig wie immer– eine Straße mit Reihenhäusern, typisch Ost-Baltimore, ordentlich gehaltene kleine Wohnungen und dazwischen Läden, nicht größer als ein Wohnzimmer. Die Golka-Zwillinge, beide mit gleichen Halstüchern, begutachteten das Puderrouge im Schaufenster von Swedas Drugstore. Mrs Pozniak trat aus dem Eisenwarenladen mit einer winzigen Packpapiertüte, in der es klimperte. Mr Kostkas Ford Model B klapperte vorbei, ein Chrysler Airstream, Fahrer unbekannt, rauschte elegant hinterher, und dann kam Ernie Moskowicz auf dem klapprigen Geschäftsfahrrad des Schlachters.

In Antons Lebensmittelladen– einem schlecht beleuchteten, vollgestopften, urgemütlichen Raum mit L-förmiger Holztheke und Regalen bis zur Decke– wickelte Michaels Mutter zwei Dosen Erbsen für Mrs Brunek ein. Sie umschnürte sie fest mit einer Kordel und überreichte sie ohne Lächeln, ohne »Auf Wiedersehen« oder »Guten Tag«. (Mrs Anton hatte es schwer im Leben.) Einer der Brunek-Jungen– Carl?, Paul?, Peter?, sie sahen alle gleich aus– drückte sich die Nase an der Vitrine mit den billigen Bonbons platt. Eine Diele knarrte, wo die Cornflakes standen, aber das war nur das alte Gebäude, das sich immer tiefer in den Boden eingrub.

Links, hinter der langen Theke, packte Michael Anton Woodbury-Seife ins Regal. Damals war er zwanzig, ein großer junger Mann mit schlecht sitzenden Sachen, das Haar tiefschwarz und zu kurz geschnitten, sein Gesicht etwas zu schmal, mit dem dunklen Oberlippenbart, der immer durchschimmerte, egal, wie oft er sich rasierte. Er stapelte die Seifenstücke zur Pyramide, fünf Stücke unten, vier darüber, drei darüber– obwohl seine Mutter ihm mehr als einmal klargemacht hatte, dass sie ein standfesteres, weniger kunstvolles Gebilde lieber sähe.

Dann Klingeling! und Wumm!, und auf den ersten Blick war es, als bräche eine Woge junger Frauen durch die Tür. Sie brachten einen kalten Luftzug mit, und den Abgasgeruch. »Hilfe!«, rief Wanda Bryk in höchsten Tönen. Ihre beste Freundin, Katie Vilna, hatte den Arm um ein unbekanntes Mädchen in einem roten Mantel gelegt, und ein weiteres Mädchen drückte ein Taschentuch an die rechte Schläfe dieses rot bemäntelten Mädchens. »Sie ist verletzt! Sie braucht Erste Hilfe!«, rief Wanda.

Michael unterbrach sein Einräumen. Mrs Brunek schlug sich mit der Hand an die Wange, und Carl oder Paul oder Peter sog pfeifend die Luft ein. Mrs Anton verzog keine Miene. »Wieso kommt ihr hierher?«, fragte sie. »Bringt sie in den Drugstore.«

»Der Drugstore ist geschlossen«, erklärte Katie ihr.

»Geschlossen?«

»Es steht an der Tür. Mr Sweda hat sich zur Küstenwache gemeldet.«

»Er hat was?«

Das Mädchen im roten Mantel war sehr hübsch, trotz des Bluts, das an einem Ohr hinunterrann. Es war größer als die beiden Mädchen aus der Nachbarschaft, aber schlank, zarter, mit einem dunkelblonden Haarschopf und einer so ausgeprägt geschwungenen Oberlippe, als wären die beiden kleinen Spitzen mit einem Stift gemalt. Michael kam hinter der Theke hervor, um sie genauer anzusehen. »Was ist passiert?«, fragte er sie– nur sie– und betrachtete sie eindringlich.

»Hol ihr ein Heftpflaster! Hol Jod!«, befahl Wanda Bryk. Sie war mit Michael in der Volksschule gewesen. Deshalb dachte sie wohl, sie könnte ihn herumkommandieren.

Das Mädchen sagte: »Ich bin von der Straßenbahn gesprungen.«

Ihre Stimme war dunkel und rau, ein Schock nach Wandas hohem Zetern. Ihre Augen waren tiefblau wie Stiefmütterchen. Michael schluckte.

»In der Dubrowski Street hat eine Parade angefangen«, erzählte Katie den Übrigen. »Alle sechs Szapp-Jungen haben sich freiwillig gemeldet, habt ihr’s schon gehört? Und ein paar ihrer Freunde auch. Sie schwenken eine Fahne– Achtung, Japs! Hier kommen die Szapps!–, und zum Abschied sind Hinz und Kunz erschienen. Eine solche Menge, dass der Verkehr kaum durchkommt. Also Pauline hier– die wollte eigentlich von der Arbeit nach Hause, weil alle früher schließen–, und was tut sie? Springt von der fahrenden Straßenbahn, weil sie mitmachen will.«

Die Straßenbahn konnte nicht besonders schnell gefahren sein, wenn alles verstopft war, aber darauf wies niemand hin. Mrs Brunek murmelte mitfühlend. Carl oder Paul oder Peter sagte: »Darf ich hingehen, Mama? Darf ich? Darf ich die Parade angucken?«

»Ich dachte nur, wir sollten unsere Jungs unterstützen«, sagte Pauline zu Michael.

Er schluckte noch einmal. Er sagte: »Ja, natürlich.«

»Du hilfst unseren Jungs aber nicht, wenn du dir nen Dachschaden holst«, sagte das Mädchen mit dem Taschentuch. Ihr gleichmütiger Ton ließ darauf schließen, dass sie Paulines Freundin war– ein braunhaariges Mädchen mit ruhigem Gesicht und Augenbrauen, so harmonisch und ungerührt, als sei sie durch nichts aus der Fassung zu bringen.

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