Investieren in Gold - Portfolio krisensicher erweitern - Markus Kühn - E-Book

Investieren in Gold - Portfolio krisensicher erweitern E-Book

Markus Kühn

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Beschreibung

Goldrichtig anlegen Gold - kaum ein anderes Material löst so eine Faszination und Begehrlichkeit aus. Es steht nicht nur für Reichtum, Glanz und Glamour, sondern auch für eine sichere Geldanlageform, die Kriege und Krisen überdauert und ihren Wert behält. Doch ist das auch wirklich so? Was sind die Vorteile, was sind die Nachteile dieser Kapitalanlageform? Wo kauft man sicher Gold und wo bewahrt man dieses dann auf? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles zu den verschiedenen Formen, Chancen und Risiken eines Goldinvestments und was Sie bei Kauf, Lagerung und Verkauf beachten müssen. Zur Sinnhaftigkeit von Goldanlagen gibt es befürwortende wie ablehnende Meinungen. Besonders bei uns Deutschen ist Gold beliebt. Gründe dafür sind vor allem die Suche der Anleger nach Werterhalt und Inflationsschutz sowie der Wunsch, einen realen Wert in der Hand zu halten. Unsere Expertinnen und Experten von Finanztest empfehlen Gold als einen Baustein zur Beimischung im Portfolio. Gold bringt keine Zinsen, sondern kostet Geld für die sichere Verwahrung. Da der Goldpreis sich oft entgegengesetzt zu den Aktienkursen entwickelt, kann ein kleiner Goldanteil am Gesamtportfolio stabilisierend wirken, wenn die Aktienanlagen stark schwanken. Mit diesem Finanzratgeber planen Sie Ihre Altersvorsorge goldrichtig!   Auswahl treffen: Vor- und Nachteile bei Barren, Münzen, Tafeln und Wertpapieren Strategie finden: Den passenden Anteil im Portfolio festlegen Optimal abgesichert: Gold sicher ein- und verkaufen Zertifizierte Nachhaltigkeit: Welche Goldinvestments erfüllen hohe Umweltschutz- und Menschenrechtsstandards?

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Seitenzahl: 205

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Stefanie Kühn, Markus Kühn

Investieren in Gold

Wie Sie das Edelmetall sinnvoll in Ihre Geldanlage integrieren

Inhaltsverzeichnis

Was wollen Sie wissen?

Der Ruf des Goldes

Eine kurze Geschichte des Goldes

Zahlen und Fakten rund um Gold

Vor- und Nachteile eines Goldinvestments

Exploration und Goldabbau

Weiterverarbeitung bis Prägung

Der Aufbau des Portfolios

Wie viel Gold im Portfolio ist genug?

Das Pantoffel-Portfolio von Finanztest

So kaufen Sie Wertpapiere

Das Gold-Pantoffelportfolio

Sparplan oder Einmalanlage – den Gold-Pantoffel befüllen

Kaufen, investieren und besparen

Physisches Gold kaufen

Goldbarren und Goldmünzen in Originalgröße

Gold kaufen – sicher und günstig

Ethisch-ökologisches Gold

Standards und Siegel

Gold-ETC

Fonds und ETF auf Gold-Unternehmen

Mit Sparplänen Gold kaufen

Vorsicht vor Betrügern

Weitere Edelmetalle

Lagerung und Verkauf

Physisches Gold richtig lagern

Gold verkaufen

Mit Gold spekulieren

Rebalancing Ihres Portfolios

Gold verschenken und vererben

Gold und die Steuern

Steuern bei physischem Gold

Steuern bei Gold-Fonds und Gold-ETF

Steuern bei Gold-ETC

Hilfe

Fachbegriffe erklärt

Noch mehr Informationen

Nützliche Tabellen

Stichwortverzeichnis

Was wollen Sie wissen?

Es gibt kaum ein anderes Material, das eine solche Faszination und Begehrlichkeit auslöst, wie Gold. Das gelbe Metall ist Sinnbild für Reichtum, Glanz und Glamour. Es steht aber auch für eine Geldanlageform, die Zeiten, Kriege und Krisen überdauert und ihren Wert behält. Jede Anlegerin und jeder Anleger sollte daher Gold als Beimischung zum Investment in Betracht ziehen.

Was ist so besonders an Gold als Anlageform?

Gold hat eine besondere kulturelle und historische Bedeutung in der Menschheitsgeschichte. Schon lange vor Christi Geburt wurde es als Macht-, Status- und Unvergänglichkeitssymbol betrachtet und als Werkstoff für wertvollen Schmuck und Grabbeigaben genutzt. Überdies wurde ihm seit jeher auch eine politische Bedeutung beigemessen, da derjenige, der es in größeren Mengen besaß, Armeen aufstellen und unterhalten und damit die eigene Herrschaft sichern und ausbauen konnte. Diese Faszination und sein Nimbus halten bis in die heutige Zeit an.

Zwar kommt Gold insgesamt gesehen relativ häufig auf der Erde vor, der Abbau und die Gewinnung ist aber oft technisch unmöglich oder unrentabel. Nur wenige Lagerstätten können tatsächlich abgebaut werden Daher ist Gold ein knapper und damit wertvoller Rohstoff. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt „Eine kurze Geschichte des Goldes“ ab Seite 12.

Was sind die Vorteile eines Goldinvestments?

Gold ist ein Sachwert, der unabhängig von Geldwertschwankungen und Inflation einen hohen Wert besitzt. Es ist wahrscheinlich, dass die Goldproduktion in Zukunft beständig abnimmt, da immer weniger Goldvorkommen gefunden werden und der Abbau mit steigenden Kosten verbunden ist. Gold bleibt daher ein knapper Rohstoff, was den Preis vor einem starken Verfall schützen sollte. Überdies kann Anlagegold bei Banken und Goldhändlern in der Regel schnell verkauft und damit „flüssig“ gemacht werden. In Krisenzeiten kann Gold als sicherer Hafen dienen und immer auch zur Risikostreuung im Portfolio genutzt werden. Gold bringt keine Erträge, kann aber stabilisierend wirken, da der Goldpreis sich häufig gegenläufig zu den Preisen anderer Anlageklassen wie Anleihen oder Aktien entwickelt.

Zu diesem Thema erfahren Sie mehr im Abschnitt „Vor- und Nachteile eines Goldinvestments“ ab Seite 26.

Und was sind die Nachteile?

Anleger, die größere Summen Gold in physischer Form besitzen, müssen diese sicher verwahren und benötigen dafür besondere Tresore im eigenen Haus, bei einer Bank oder einem Goldhändler. Darüber hinaus ist Gold meist kein „grünes“ oder ethisch-nachhaltiges Investment, da der Abbau von Gold oft mit gravierenden Eingriffen in Ökosysteme verbunden ist. Außerdem gibt es oft Kritik an den Arbeitsbedingungen, unter denen die Goldförderung stattfindet.

Mehr dazu erfahren Sie ebenfalls im Abschnitt „Vor- und Nachteile eines Goldinvestments“ ab Seite 26.

In welcher Form kann ich physisches Gold kaufen?

Wollen Sie echtes Gold kaufen und bei sich zu Hause oder in einem externen Tresor verwahren, sollten Sie sich auf Goldbarren und -münzen statt auf Goldschmuck konzentrieren. Auch Sammlermünzen eignen sich eher nicht als Investment. Für die Goldanlage sollten Sie sich auf gängige Goldanlagemünzen und Goldbarren konzentrieren. Bei den Münzen sind zum Beispiel der südafrikanische Krügerrand, der kanadische Maple Leaf, der Wiener Philharmoniker, der China Panda oder das Australian Kangaroo erste Wahl.

Bei Goldbarren unterscheidet man zwischen geprägten Goldbarren, die meist bis 100 Gramm angeboten werden, und gegossenen Barren.

Details lesen Sie im Abschnitt „Physisches Gold kaufen“ ab Seite 68.

Kann ich auch über Wertpapiere in Gold investieren?

Anleger können etwa in sogenannte Gold-ETC (Exchange Traded Commodities) investieren. Einige Anbieter besichern diese Wertpapiere mit echtem Gold und bieten auch währungsgesicherte Produkte an.

Eine weitere Anlagemöglichkeit sind gemanagte Fonds oder ETF, die in Unternehmen aus der Goldbranche investieren. Oft sind dabei auch Unternehmen aus weiteren Rohstoffbereichen wie Silber, Platin oder Palladium enthalten. Möglich sind auch Einzelaktien von Goldminenbetreibern. Das Risiko hierbei ist jedoch hoch. Denn deren Wert hängt nicht nur von der Entwicklung des Goldpreises ab, sondern auch von der Entwicklung des gesamten Aktienmarktes. Mehr dazu lesen Sie in den Abschnitten „Gold-ETC“, ab Seite 86, und „Fonds und ETF auf Gold-Unternehmen“ ab Seite 90.

Wo kaufe ich physisches Gold am besten?

Anbieter von physischem Gold sind in der Regel Banken und Edelmetallhändler, die auch Shops im Internet betreiben.

Vermeiden Sie unbedingt unseriöse Ladengeschäfte, ebenso wie Onlineshops oder Auktionshäuser, die nicht auf kuratierten Listen als geprüfte Händler aufgeführt sind.

Achten Sie beim Goldkauf vor allem auf den Aufschlag zum aktuellen Börsenpreis, der sich nach Anbieter und vor allem nach der Gewichtseinheit deutlich unterscheiden kann.

Einzelheiten erfahren Sie in den Abschnitten „Vorsicht vor Betrügern“, ab Seite 100, und „Gold kaufen – sicher und günstig“ ab Seite 76.

Wo bewahre ich mein Gold am sichersten auf?

Wertgegenstände zu Hause aufzubewahren, birgt stets ein gewisses Risiko. Ein passend ausgewählter Tresor bietet aber bereits einen guten Schutz vor Diebstahl. Ein Bankschließfach ist die sichere Variante. Hier gibt es verschiedene Anbieter. Allerdings haben Sie Ihr Gold so nicht mehr im direkten Zugriff, was vielleicht Ihrer Intention als Krisenwährung widerspricht.

Letztlich kommt es auch auf den Wert Ihrer Goldvorräte an. Für einige Münzen oder umgerechnet wenige tausend Euro lohnt sich nicht die dauerhafte Miete eines Bankschließfaches.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie im Abschnitt „Physisches Gold richtig lagern“ ab Seite 108.

Ich habe Gold geerbt und möchte es verkaufen. Wie geht das?

Bekannte und beliebte Goldmünzen und Goldbarren zur Geldanlage sind meist standardisierte Produkte. Das hat beim Verkauf den Vorteil, dass deren Preise vorab leicht ermittelbar und vergleichbar sind. Zu den gängigen Anlagemünzen zeigen Goldhändler und Goldplattformen im Internet tagesaktuelle oder öfter am Tag aktualisierte Preise an. Die Preise, zu denen die Goldhändler die Anlagemünzen von Ihnen kaufen würden, werden Ankaufspreise genannt. Den Unterschied zwischen dem Preis, zu dem der Goldhändler von Ihnen kaufen würde, und seinem eigenen Verkaufspreis bezeichnet man als „Spread“. Er bildet die Marge des Händlers.

Lesen Sie dazu die Abschnitte „Gold verkaufen“ ab Seite 114, „Gold verschenken und vererben“, ab Seite 125, und „Steuern bei physischem Gold“ ab Seite 130.

Kann ich auch Goldschmuck verkaufen?

Ja, auch anderes Gold wie Sammlermünzen, Essbesteck oder Uhren können Sie bei Goldhändlern verkaufen. Stücke, die vom Händler nicht einfach weiterverkauft werden können, werden eingeschmolzen und recycelt. Man spricht daher bei dieser Art Gold von „Altgold“. Bei diesem bestimmt sich der Wert nach dem enthaltenen Materialwert, der sich wiederum am aktuellen Goldpreis orientieren sollte. Viele Goldhändler im Internet bieten auch Rechner an, mit denen Sie errechnen können, welchen Preis Ihnen der Händler – vorbehaltlich seiner abschließenden Prüfung – für Ihr Gold zahlen würde. Mehr hierzu erfahren Sie im Abschnitt „So verkaufen Sie Altgold“ auf Seite 117.

Wer sind die größten und wichtigsten Käufer von Gold?

Auf der Nachfrageseite kann man Zentralbanken, Schmuck- und Uhrenhersteller, Industrieunternehmen sowie Anleger und Privatpersonen unterscheiden.

Größter Abnehmer ist die Schmuckindustrie. Vor allem in Indien, China, den USA, der Türkei und einigen anderen Ländern ist die Nachfrage der Schmuckindustrie hoch. Mit einem Anteil von rund einem Viertel der weltweiten Nachfrage folgen Anleger und Privatpersonen. Sie kaufen Gold als Absicherung gegen Inflation, als Spekulationsobjekt und Teil ihres Anlageportfolios. Zentralbanken kaufen und halten Gold als Währungsreserve und Absicherung gegen Währungsrisiken. Industrieunternehmen nutzen Gold in der Elektronik und anderen technischen Anwendungen.

Zu diesem Thema erfahren Sie mehr im Abschnitt „Zahlen und Fakten rund um Gold“ ab Seite 18.

Was sind die größten Handelsplätze für Gold?

Der London Bullion Market ist einer der wichtigsten Handelsplätze für Gold weltweit. Es werden täglich über 600 Tonnen Gold gehandelt. Der Londoner Goldmarkt ist recht intransparent und nichts für Privatanleger. Der Handel findet meist zwischen Herstellern, Produzenten, Großhändlern, Banken und institutionellen Investoren statt. Die größten Börsen für den börslichen Goldhandel befinden sich in New York (New Yorker COMEX) und Shanghai (Shanghai Gold Exchange). An diesen großen Handelsplätzen werden die Preise „gemacht“.

Für Privatanleger sind vertrauenswürdige Geschäfte und Onlineshops die erste und wichtigste Anlaufstelle.

Mehr dazu siehe ebenfalls Abschnitt „Zahlen und Fakten rund um Gold“, ab Seite 23.

Der Ruf des Goldes

Gold wurde schon in frühester Zeit als Symbol für Reichtum und Macht, als Schmuck und als Tauschmittel verwendet. Bis heute hat die Faszination für Gold nichts von ihrem Reiz verloren: Wer an Reichtum denkt, denkt auch an Gold.

„Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit“, soll John Pierpont Morgan (1837–1913), besser bekannt als J. P. Morgan gesagt haben. Als bedeutender amerikanischer Bankier, Industriemagnat und Gründer der J. P. Morgan & Co, die zu einer der einflussreichsten Banken der USA aufstieg, wusste er wohl, wovon er redete. Blickt man zurück auf die Geschichte des Goldes, zeigt sich, wie Gold seit Jahrtausenden die Aufmerksamkeit der Menschheit auf sich gezogen hat. Investoren, Zentralbanken und Regierungen auf der ganzen Welt nutzen Gold noch heute als Wertspeicher und Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit und Inflation, auch wenn es weder offizielles Zahlungsmittel ist, noch Erträge erzielt. Der Abbau von Gold ist aufwendig und geht oft mit ökologischen Schäden einher. Auch die sichere Lagerung ist weitaus mühsamer, als Wertpapiere in einem virtuellen Wertpapierdepot zu haben. Doch trotz solcher Nachteile von Gold gegenüber anderen Geldanlagen ist und bleibt es eine wichtige Anlageklasse, mit der Sie sich als Anlegerin oder Anleger eingehender beschäftigen sollten.

Eine kurze Geschichte des Goldes

Gold hatte in der Menschheitsgeschichte schon immer eine besondere Bedeutung. Kein anderes Material prägte die Kultur und Wirtschaft der Menschen wie Gold.

Sei es als Machtsymbol, Werkstoff für wertvollen Schmuck und Grabbeigaben oder als Zahlungsmittel und Spekulationsobjekt: Gold ist aus der Geschichte des Menschen nicht wegzudenken.

Auch wenn es mehrere Theorien zur Entstehung des Goldes gibt, herrscht wohl Einigkeit darüber, dass das Gold unseres Planeten nicht hier, sondern im All entstanden ist – lange bevor die Erde existierte. Es könnte bei einer Supernova-Kernfusion entstanden und bereits in dem Staub enthalten gewesen sein, aus dem sich unser Sonnensystem entwickelte. Da Gold schwerer als andere Elemente ist, sank es bei der Entstehung der Erde in tiefere Erdschichten. Teile davon wurden im Laufe der Jahrmillionen durch vulkanische Aktivitäten oder Meteoriteneinschläge in höher gelegene Erdschichten befördert, die von Menschen erreicht und abgebaut werden können. Geologen gehen davon aus, dass es in größeren Tiefen von etwa 5000 Metern noch große Goldvorkommen gibt. Der Abbau ist aber bis heute technisch unmöglich oder unrentabel. Nur wenige Minen erreichen Tiefen von 4000 Metern. In sehr kleinen Mengen ist Gold auf allen Erdteilen zu finden, als Spurenelement ist es sogar im menschlichen Körper oder im Meerwasser nachweisbar. Der wesentliche Goldbestand wurde und wird mit Mitteln des Tage- und Bergbaus abgebaut, da Gold häufig in Quarzgängen oder anderen Gesteinen eingeschlossen ist.

Gold in Kultur und Gesellschaft

Doch neben diesen werkstofflichen Eigenschaften ist vor allem die kulturelle Bedeutung von Gold interessant. Die ältesten Schmuck- und Kultgegenstände aus Gold wurden in einem Gräberfeld an der bulgarischen Schwarzmeerküste gefunden – nicht, wie man vermuten könnte, in Ägypten. In der nach dem Gräberfeld benannten Varna-Kultur gab es schon in der Zeit um 4400 bis 4100 vor Christus eine hoch entwickelte Handwerkskunst. In einem der Gräber befanden sich annähernd eintausend Goldobjekte mit einem Gewicht von fast zwei Kilogramm. In vielen anderen wichtigen historischen Fundstätten wie den rund 4500 Jahre alten Königsgräbern von Ur, den Königsgräbern von Sipan in Peru (1. bis 8. Jahrhundert nach Christus) oder dem Grab des Tutanchamun in Ägypten – um nur einige wenige zu nennen – wurden handwerklich hochwertig verarbeiteter Goldschmuck und goldene Grabbeigaben gefunden. Archäologen schlossen daraus, dass Gold schon in frühester Menschheitsgeschichte nicht nur Macht und Status einer höhergestellten Person symbolisierte, sondern auch – wegen seines dauerhaften Glanzes – Unvergänglichkeit. Sogar die Bibel erwähnt Gold an Hunderten Stellen und zeigt dessen frühe gesellschaftliche Bedeutung.

Gold war auch politisch immer schon bedeutend. Wer größere Goldmengen besaß, konnte Armeen aufstellen und unterhalten und damit die eigene Herrschaft sichern und ausbauen. Dabei waren in der älteren Vergangenheit militärische Erfolge wesentlich effektiver als der Bergbau, um schnell an große Mengen Goldes zu gelangen. Beispielsweise erbeuteten Alexander der Große (356 bis 323 v. Chr.), Julius Cäsar (100 bis 44 v. Chr.) oder Karl der Große (747/748 bis 814 n. Chr.) bei ihren Feldzügen immense Goldbestände, mit denen sie ihre Macht konsolidierten und erweiterten.

Konquistadoren und Goldräusche

Die Gier nach Gold trieb im 15. Jahrhundert auch die portugiesischen und spanischen Entdecker und Konquistadoren an. Sie stellte deren anfänglichen christlichen Missionseifer schnell in den Hintergrund; dies endete für viele Ureinwohner Süd- und Mittel-Amerikas tödlich. Schon im Bordtagebuch von Christoph Kolumbus berichtet dieser an verschiedenen Stellen über Gold, das einige der Ureinwohner bei sich trugen.

1693 begann im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais der erste moderne Goldrausch. Nach der Entdeckung eines großen Goldvorkommens entwickelte sich der Ort Ouro Preto zu einer der größten Städte Amerikas und zählte um 1750 doppelt so viele Einwohner wie New York. Brasilien lieferte im 18. Jahrhundert ungefähr 1000 Tonnen Gold, mehr als 60 Prozent der seinerzeit weltweit geförderten Menge.

Mitte des 19. Jahrhunderts kam es in Kalifornien zu einem weiteren Goldrausch. Nachdem sich die Nachricht von Goldfunden am American River verbreitet hatte, suchten zunächst immer mehr Goldsucher ihr Glück, indem sie nach Nuggets schürften und in den Flüssen Gold wuschen. Einige Jahre später entwickelte sich dann schon eine regelrechte Industrie, die mit hydraulischen Pumpen ganze Hänge abspülte und mit Schwimmbaggern Flussbetten absuchte. Ähnlich lief es beim großen Goldrausch im australischen New South Wales, der 1851 einsetzte.

Kurz darauf gab es auch Goldfunde in Südafrika. Hier wurde der Bergbau schnell zu einem Motor der Industrialisierung. Die Minen wurden zügig mittels Eisenbahnlinien mit den Hafenstädten verbunden, womit eine Infrastruktur geschaffen wurde, die Südafrika zu einem bedeutenden Spieler im weltweiten Goldhandel machte.

Der erste Goldstandard

Getrieben von den beiden seinerzeit stärksten Industriestaaten Großbritannien und dem Deutschen Reich entwickelte sich zwischen 1871 und 1914 das aus historischer Perspektive wohl umfassendste internationale Währungssystem, dem sich unter anderem auch die skandinavischen Länder und Frankreich anschlossen. Dieser „klassische Goldstandard“ garantierte stabile Wechselkursraten für die Umwandlung nationaler Währungen in Gold. Somit konnte auch jede der Goldwährungen zu festen Wechselkursen in eine andere konvertiert werden. Die jeweiligen Zentralbanken sorgten für die Stabilität der eigenen Währung. Wurden in einem Land weniger Waren exportiert als importiert, floss Geld ab und die Goldreserven sanken. Die Zentralbank musste daraufhin das Zinsniveau erhöhen, um Geldströme wieder ins eigene Land zu ziehen und die Reserven wieder aufzubauen. Die beteiligten Zentralbanken waren auch bereit, sich bei Engpässen gegenseitig Gold zu leihen. Währungsabwertungen hingegen waren tabu, die Stabilität der goldgedeckten Währung hatte oberste Priorität. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges hoben Großbritannien, das Deutsche Reich, Frankreich, Österreich und Russland die Goldeinlösepflicht ihrer Zentralbanken auf.

Der Goldstandard, also die Einlösepflicht der eigenen Währung in Gold zu einem festen Kurs, wurde in den Ländern jedoch zunächst beibehalten und verstärkte später die Weltwirtschaftskrise ab 1929. Denn da die Zentralbanken bei einer negativen Leistungsbilanz die Zinsen erhöhen mussten, um die eigenen Goldreserven zu schützen, tat sie genau das Gegenteil von dem, was den Unternehmen und Privatpersonen geholfen hätte. Die gestiegenen Kreditzinsen führten Letztere oft in den Ruin oder verhinderten zumindest eine Ankurbelung der Konjunktur. Die Erfahrungen aus dieser Zeit sind übrigens ein Grund, warum die Zentralbanken in der jüngeren Vergangenheit bei jeder Krise reflexartig die Zinsen gesenkt haben. Man wollte den Fehler der Weltwirtschaftskrise nicht wiederholen. Letztlich verabschiedeten sich die Goldstandardländer von diesem. Die USA kehrten jedoch unter ihrem Präsidenten Roosevelt 1934 mit dem Gold Reserve Act wieder zum Goldstandard zurück und legten den Goldpreis pro Unze auf 35 Dollar fest. Zuvor hatten alle Amerikaner ihr Gold jedoch zum alten Preis von 20,67 Dollar an die US-Notenbank verkaufen müssen. Gold im Wert bis 100 Dollar durften sie behalten. Das amerikanische Gold wurde damit verstaatlicht. Aufgrund des „Freibetrages“ war der Aufschrei in der Bevölkerung allerdings gering.

Das Währungssystem von Bretton Woods

Im Juli 1944 trafen sich Vertreter von 44 Staaten in dem kleinen Ort Bretton Woods in New Hampshire, USA, um die Weltwirtschaft der Nachkriegszeit zu regeln. Man einigte sich auf den US-Dollar als Leitwährung, dessen Wechselkurs gegenüber einer Unze Feingold weiterhin mit 35 US-Dollar festgelegt wurde. Die US-Zentralbank sollte diesen Kurs durch Goldkäufe und -verkäufe sicherstellen. Die Wechselkurse der anderen Währungen wurden gegenüber dem US-Dollar fixiert und die Zentralbanken verpflichtet, diese Wechselkurse durch ihre Geldpolitik innerhalb einer Bandbreite von 1 Prozent zu halten. Falls einzelne Staaten dies nicht schafften, sollte ihnen der neu geschaffene Internationale Währungsfonds (IWF) helfen. Das Bretton-Woods-System hatte jedoch nur eine begrenzte Dauer. Die amerikanischen Goldreserven nahmen seit 1957 stetig ab. Die hohen Kosten für den Vietnamkrieg und ein dauerhaftes Zahlungsbilanzdefizit lösten Spekulationen zur Abwertung des Dollars aus. 1971 verkündete US-Präsident Nixon das Ende der Goldkonvertibilität des US-Dollars und damit die Aufhebung des Gold-Dollar-Standards. 1973 wurden das Bretton-Woods-System außer Kraft gesetzt und die Wechselkurse freigegeben.

Gold wird Spekulationsobjekt

Erst durch die Abkopplung vom festen Dollar-Gold-Wechselkurs konnte sich der Goldpreis auch frei entwickeln. Im Mai 1972 stieg er über die 50-Dollar-Marke, ein Jahr später über 100 Dollar pro (Fein-)Unze. 1980 erreichte der Goldpreis zwischenzeitlich seinen vorläufigen Höchststand von über 850 Dollar, was bei einer angenommenen durchschnittlichen Inflationsrate von 2 Prozent über 43 Jahre heute einen Preis von rund 2000 Dollar bedeutet, was ungefähr dem derzeitigen Goldpreis entspricht.

Vor allem Termingeschäfte hatten 1980 zum starken Preisanstieg geführt. Termingeschäfte sind nach ihrer Grundidee Finanzgeschäfte, mit denen sich Produzenten und Konsumenten gegen volatile Preise bei Rohstoffen absichern können, indem sie feste Preise vereinbaren, zu denen die Anbieter die Ware in der Zukunft liefern müssen. Ende der 1970er-Jahre erhöhte sich das Handelsvolumen der Gold Futures an den Terminbörsen in den USA deutlich, da diese nun zunehmend statt zur Absicherung als Spekulationswerkzeug genutzt wurden. Dazu kamen weitere Faktoren, die Anfang 1980 den Goldpreis zusätzlich in die Höhe trieben: Zum einen ging das globale Goldangebot zurück, als die USA und die Sowjetunion ihre Goldverkäufe vorübergehend einstellten. Zum anderen erschütterten zur Jahreswende 1979 / 80 die Islamische Revolution im Iran und dessen Umgestaltung in einen religiös geprägten Staat sowie der Einmarsch der Sowjetarmee in Afghanistan die westliche Welt. Nach der Revolution im Iran verdoppelte sich der Ölpreis und viele Anleger wollten wegen wieder zunehmender Inflationsängste in Gold investieren. Hinzu kam, dass in einigen Ländern wie den USA und Japan erst in den 1970er-Jahren das Verbot des Goldbesitzes für Privatleute aufgehoben wurde. Dies führte zu einem weiteren Nachfrageschub bei Gold, der 1980 in ein vorläufiges Allzeithoch mündete.

Langfristige Entwicklung des durchschnittlichen Goldpreises

in den Jahren von 1900 bis 2022 (in US-Dollar je Feinunze)

World Gold Council; London Bullion Market Association (Londoner Vormittagsfixing) © Statista 2023

Auch wenn der Goldpreis danach wieder fiel, hatte sich ein höheres Preisniveau eingestellt. Zwischen 1982 und 2005 tat sich jedoch relativ wenig. Die Kurse in US-Dollar je Feinunze bewegten sich meist zwischen 300 und 400 Dollar. Doch dann nahm der Goldkurs Fahrt auf. Im Oktober 2009 erreichte der Goldpreis erstmals die 1000-Dollar-Marke und stieg im September 2011 kurzfristig auf über 1900 Dollar. Nach einer Beruhigung in den Folgejahren kletterte der Goldpreis im August 2020 erstmals kurzzeitig über die Marke von 2000 Dollar.

Ein Grund für die steigenden Preise im neuen Jahrtausend waren die zunehmenden und teilweise ausufernden Staatsschulden der USA und vieler anderer Länder sowie die lockere Geldpolitik der großen Zentralbanken. Letztere pumpten vor allem während der Finanzkrise 2008 und der Eurokrise 2010 viel Liquidität in die Märkte. Das führte bei Anlegern zu zunehmender Angst vor steigender Inflation und somit verstärkten Investitionen in Gold.

Gold-ETF befeuern die Spekulation

2004 wurde ein mächtiger Spieler mit großem Einfluss auf die Goldpreisentwicklung ins Leben gerufen: der SPDR Gold Trust, heute bekannt als SPDR Gold Shares. Dabei handelt es sich um einen in Deutschland nicht zum Handel zugelassenen ETF (Exchange Traded Fund), also einen Fonds, mit dem man institutionellen Investoren die Möglichkeit gab, in Gold zu investieren, ohne es physisch kaufen, lagern und verkaufen zu müssen. Der SPDR Gold Shares verbrieft einen Anteil an Goldbarren und wurde entworfen, um den Preis einer Zehntel Unze Gold nachzuvollziehen. Wenn der Anteilspreis sich vom Goldpreis unterscheidet, tauscht das Fondsmanagement jeweils 100 000 Anteile gegen 10 000 Feinunzen Gold. Damit verläuft der Preis des ETF immer weitgehend parallel zum Goldpreis. Dieser Gold-ETF rangierte zwischenzeitlich unter den zehn größten Goldbesitzern weltweit und lagerte etwa mehr Gold als China.

Der SPDR Gold Shares ist in Deutschland nicht zugelassen, da Fonds laut dem Kapitalanlagegesetz eine Risikostreuung durch verschiedene Anlagen aufweisen müssen – was bei einem reinen Gold-ETF naturgemäß nicht der Fall ist. Daher können Goldprodukte in Deutschland nur als Inhaberschuldverschreibung angeboten werden, zum Beispiel als ETC (Exchange Traded Commodities, börsengehandelte Rohstoffe). Siehe auch den Abschnitt „Gold-ETC“, ab Seite 86.

Der SPDR Gold Shares und weitere ähnlich konstruierte Goldprodukte fragten zeitweise weltweit ein Viertel bis ein Drittel des weltweit gehandelten Goldes nach, hatten damit einen bedeutenden Einfluss auf den Goldpreis und trugen auch zu Preisschwankungen bei. Große Verkäufe verstärkten Preisverluste. So soll unter anderem der SPDR Gold Shares zum Mini-Crash des Goldpreises im April 2013 beigetragen haben, als in den Medien berichtet wurde, dass er rund 800 Tonnen Gold verkauft hatte. Ende 2015 lag der Goldbestand des ETF nur noch bei rund 630 Tonnen. Der Goldpreis stabilisierte sich dann in den Jahren 2016 bis Mitte 2019 zwischen rund 1200 und 1350 Dollar.

Entwicklung bis heute

Leitzinssenkungen und eine expansive Geldpolitik machten Gold in den folgenden Jahren für Anleger wieder attraktiv und es ging wieder aufwärts mit dem Preis. Auch viele Notenbanken begannen nach der Finanzkrise 2009 wieder, Gold zu kaufen und als Liquiditätsreserve in den eigenen Tresoren zu lagern.

Da Gold in Krisenzeiten häufig auch ein beliebtes Fluchtziel für Anleger ist, die nach wertstabilen Alternativen zu Bargeld suchen, trieb die Corona-Pandemie den Goldpreis 2020 auf ein vorläufiges Allzeithoch von 2075 Dollar.

Zahlen und Fakten rund um Gold

Das jährliche Goldangebot lag in den vergangenen zehn Jahren relativ stabil bei gut 4500 Tonnen. Drei Viertel davon wurden in Minen neu gefördert, ein Viertel ist recyceltes Gold.

Gliedert man die weltweite Goldnachfrage in einzelne Sektoren, zeigte sich beispielsweise im Jahr 2022 folgendes Bild: 47 Prozent des weltweiten Goldbestands wurden vom Schmuckgewerbe nachgefragt, 24 Prozent entfielen auf Anleger, 6 Prozent auf die Industrie und 23 Prozent auf die Zentralbanken.

Die weltweite Goldnachfrage wird vor allem von der Schmuckindustrie, in geringerem Maße von Anlegern und den Zentralbanken bestimmt. Die Nachfrage aus der Industrie lag in den letzten Jahren relativ konstant bei rund 300 Tonnen. Den größten Anteil bildete dabei mit rund 82 Prozent die Elektronikindustrie, rund 3 Prozent wurden von der Zahnmedizin nachgefragt.

Die Goldnachfrage der Schmuckindustrie

Das Schmuckhandwerk verarbeitet Gold schon seit Jahrtausenden zu Ringen, Broschen, Ketten und sonstigem Schmuck und ist der wichtigste Nachfrager physischen Goldes. Vor allem in Indien ist es eine besondere Tradition, zu Hochzeiten Goldschmuck zu schenken oder gar die Aussteuer damit zu zahlen.

Die soziale Stellung einer Familie zeigt sich dort unter anderem daran, wie viel Goldschmuck die Tochter bei der Hochzeit trägt und als Mitgift in die Familie einbringt. Da mehr als 500 Millionen Inder im heiratsfähigen Alter von unter 25 Jahren sind, dürfte die Goldnachfrage aus Indien weiterhin hoch sein.

Ähnlich hoch ist die Nachfrage in China. Dort fragte die Schmuckindustrie 2022 mit über 570 Tonnen fast so viel Gold nach wie Indien (601 Tonnen). Weitere wichtige Märkte für Goldschmuck sind die USA, die Türkei, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Die Goldnachfrage privater Anleger

Deutsche Privatanleger kauften und kaufen seit Jahren sehr viel Gold. Allein im Jahr 2022 waren es über 180 Tonnen in Form von Münzen und Barren – das entspricht einer Summe von über 10 Milliarden Euro. Damit steht Deutschland weltweit auf Platz zwei nach China. Auch 2020 und 2021 sahen große Zukäufe, was nicht zuletzt auf die Verunsicherung durch die Corona-Pandemie und 2021 bereits ansteigende Inflationsrate zurückzuführen sein dürfte. Mehr dazu siehe den Abschnitt „Vor- und Nachteile eines Goldinvestments“ ab Seite 26.

Gold in der Industrie