Irgendwo ins grüne Meer -  - E-Book

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Beschreibung

Die Insel: Wir träumen alle von einer anderen, aber jeder sehnt sich nach ihr. Ob real oder erdacht - ab und zu braucht man einen Ort fernab von der Welt. 15 Autorinnen und Autoren spüren dieser Sehnsucht nach und machen dabei ganz unerwartete Entdeckungen. Venedig, Sizilien, Kvaløya, die Badeinsel in der Ostsee oder im Hallenbad, ein Ecklokal in einer belebten Straße oder eine stürmische Hallig - die Inselträume sind vielfältig, doch womöglich ist der wichtigste Ort noch immer die innere Insel, auf der wir uns im Geheimen selbst begegnen? Literarisch, lustig, frisch, stürmisch und abgründig - Irgendwo ins grüne Meer erfindet die Insel neu. Und als besonderes Extra nimmt Harry Rowohlt uns in einem seiner letzten kurzen Texte noch einmal mit nach Schwimmen-zwei-Vögel.

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Seitenzahl: 246

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Über dieses Buch

Ob Venedig oder Kvaløya, Sizilien oder Badeinsel, ob Sportplatz oder Bauernhof – diese Autoren erfinden die Insel neu:

Thommie Bayer, Zoë Beck, Isabel Bogdan, Maximilian Buddenbohm, Anne von Canal, Heikko Deutschmann, Verena Güntner, Uwe Kolbe, Susann Pásztor, Thomas Pletzinger, Harry Rowohlt, Tex Rubinowitz, Frank Schulz, Kathrin Seddig, Clemens J. Setz, Pia Ziefle

Vorwort

Wer erinnert sich nicht an den ersten Schulaufsatz nach den Sommerferien: »Mein schönstes Ferienerlebnis«?

Da saß man dann und wusste kaum noch, was Ferien überhaupt waren, und was sollte man auch schreiben über diese gleichförmigen Tage zwischen Johannisbeersträuchern und Schwimmbadwiese, die nichts weiter waren als ein endloses Meer warmer Zeit?

Man kann sich fragen, warum die Lehrer sich das immer wieder antun. Vermutlich wegen der ein, zwei Kinder in der Klasse, die gar nicht weggefahren sind, weil der Vater die Stelle im Supermarkt verloren hat oder die Oma ins Krankenhaus musste. Das sind die Kinder, die zu fabulieren beginnen. Die sich ihre Abenteuer einfach ausdenken, ihre Reisen und Erlebnisse im Kopf stattfinden lassen.

Das sind dann die Aufsätze, die zu lesen sich lohnt.

Mit ein wenig Glück werden aus solchen Kindern später Schriftsteller.

Und wenn man ihnen als Herausgeber einer Anthologie die Aufgabe stellt: »Schreiben Sie uns bitte eine Inselgeschichte, sie kann von einer real existierenden, einer erfundenen oder einer inneren Insel handeln«, dann sollte man sich darauf gefasst machen, dass anschließend die Weltkarte neu gezeichnet werden muss.

 

Die in diesem Band versammelten Autorinnen und Autoren haben ihrer Idee der Insel vielfältige und gänzlich ungewöhnliche Gestalt verliehen.

Eine Badeinsel und ein Trainingsplatz gehören ebenso in den artenreichen Archipel wie das norwegische Kvaløya oder die Inneren Hebriden. Ein Wohnwagen kann ebenso wie ein Bauernhof das sichere Gestade für die Protagonisten sein wie eine Pfaueninsel oder Lütjensand.

Teils humorvoll, teils nachdenklich werden weit entfernt von Strandkorbidyll und Seemannsromantik Lebensentwürfe infrage gestellt, neue Wirklichkeiten geschaffen und alte Irrtümer aufgeklärt.

»Irgendwo ins grüne Meer

hat ein Gott mit leichtem Pinsel

lächelnd, wie von ungefähr,

einen Fleck getupft: die Insel.

Und dann hat er, gut gelaunt,

Menschen diesem Fels gegeben

und den Menschen zugeraunt:

Liebt die Welt und liebt das Leben!«,

schrieb James Krüss (1926–1997), der seine Heimatinsel Helgoland im Alter von sechzehn Jahren verlassen musste und sich stets nach ihr sehnte.

Es klingt bestechend einfach, hoffnungsvoll und vom Glauben an die Menschen getragen. Eine Utopie? Ein frommer Wunsch? Ein naives Sommerbild?

Die Geschichten in diesem Buch eint weniger, dass sie von Inseln handeln, als viel mehr von Menschen, die versuchen, dem Auftrag »Liebt die Welt und liebt das Leben!« nachzukommen. Die nach Hoffnung suchen und nach Glück in einer Welt, die vielleicht nicht immer sonnig und federwolkig, aber immerhin ihre ist.

Im Jahr der Kolibris

Maximilian Buddenbohm

Das war in dem Jahr, in dem die Kolibris auftauchten. Ich kann mich daran noch erinnern, weil mich die Kolibris so beschäftigt haben. Das Jahr weiß ich nicht mehr, aber die Sache mit den Kolibris, so etwas behalte ich. Da hat hier jemand nachts Kolibris an die Häuser gesprüht. Erinnerst du dich? Nein? Ach.

Einfarbige Kolibris, wie diese Silhouettenvögel. Aber nicht schwarz, nein, die waren blau, rot und grün, vielleicht gab es sogar noch mehr Farben. Richtig auffällig waren die. Abgesehen von den Farben waren sie alle gleich, mit einer Schablone gemacht. Sie waren natürlich viel größer als echte Kolibris, sonst hätte man sie kaum gesehen.

Erst waren es nur zwei an dem Eckhaus da vorne, auf frisch gestrichenen Wänden, die fielen sofort auf. Dann wurden es mehr, alle paar Häuser gab es einen. Dann sah man welche in den Nebenstraßen und irgendwann im ganzen Stadtteil. Man ging morgens aus dem Haus und fragte sich, wo es wohl heute neue Kolibris geben würde, und dann fand man auch prompt welche. Gespreizte Flügel, wie im Flug. Den langen Schnabel vorgereckt, als ob sie an tropischen Blüten saugen würden. Aber da waren keine Blüten, nur nackte Wände. Die Vögel waren viel hübscher als andere Graffitis. Das weißt du nicht mehr? Es waren wirklich so viele, ja. Und wir haben doch alle darüber geredet, damals. Weil man auch nicht wusste, was das sollte. Wieso ausgerechnet Kolibris? In Hamburg?

Und hast du gesehen, ein paar sind immer noch da, da vorne war eben einer, guck mal. Touristen fotografieren sie, das ist jetzt Urban Art und gehört so zum Stadtteil. Ich habe sogar schon Postkarten gesehen, auf denen sie drauf waren. Ganz normale Postkarten in den Drehständern am Kiosk. Das Hamburger Rathaus, die Alster, die Elbe, die Kolibris. Auch seltsam. Na, in dem Jahr jedenfalls haben wir diesen Spaziergang an der Elbe gemacht und die Reste vom Atoll gesehen. Das weißt du auch nicht mehr, was? Weil du es nicht wichtig fandst, nehme ich an. Wir fanden nie dasselbe wichtig, das ist fast schon witzig, jedenfalls aus heutiger Sicht. Wir waren kein sehr gutes Paar, was? Nein. Waren wir wirklich nicht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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