İsmail Bey Gasprinskii. ‚Nation-maker‘ oder ‚Nation-breaker‘? - Hannes Blank - kostenlos E-Book

İsmail Bey Gasprinskii. ‚Nation-maker‘ oder ‚Nation-breaker‘? E-Book

Hannes Blank

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 1,3, Justus-Liebig-Universität Gießen (Seminar für osteuropäische Geschichte), Veranstaltung: Religion und Identität im späten Osmanischen Reich (1800-1923), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 11. September diesen Jahres jährte sich der 100. Todestag des krimtatarischen Intellektuellen, Pädagogen, Verlegers und Politikers İsmail Bey Gasprinskii (auch İsmail Gaspıralı, al-Gasfari), der im Alter von 63 Jahren in Bachtschyssarai/Krim starb. Als Vertreter der panturkistischen Idee strebte er die Wiedervereinigung der „turaniden Rasse“, eines aus dem mythisch verklärten, in Zentralasien gelegenem Urland Turan stammenden Volkes, an. Unter dem Motto dilde, fikirde ve işte birlik (Einheit in Sprache, Denken und Handeln) wollte er eine Vereinheitlichung auf den Ebenen der Erziehung, der Kultur und Gesellschaft schaffen. Um seine Vorstellungen in die Tat umzusetzen, entwickelte er eine allen Turkvölkern verständliche Sprache, reformierte das Schulwesen und gründete mit der Zeitung Tercüman ein Medium zur Verbreitung seiner Ideen und Förderung der Sprache.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum:

Copyright (c) 2015 GRIN Verlag / Open Publishing GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.

Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.

Jetzt bei www.grin.com

Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. İsmail Bey Gasprinskii

3. Theorien

3.1 Nationbuilding

3.2 Panturkismus

3.3 Djadidismus

4. Dilde, fikirde ve işte birlik. - Einheit in Sprache, Denken und Handeln

4.1 Sprache - Sprachreform

4.2 Denken - Schulen

4.3 Handeln - Tercüman/Переводчик

5. Nationale Utopie - Adaptionen

5.1 Krimtataren

5.2 Russisches Reich

6. Resumee

7. Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

 

„Ismail Bey was everything, everyone, our all, the entire nation. Ismail Bey was the genius and the conscience of our modern language, our heart, our literature, our writers, our readers, our press, our maktabsand medreses, our pupils and students, the entire being of all of us.“[1]

 

Am 11. September diesen Jahres jährte sich der 100. Todestag des krimtatarischen Intellektuellen, Pädagogen, Verlegers und Politikers İsmail Bey Gasprinskii (auch İsmail Gaspıralı, al-Gasfari), der im Alter von 63 Jahren in Bachtschyssarai/Krim starb. Als Vertreter der panturkistischen Idee strebte er die Wiedervereinigung der „turaniden Rasse“, eines aus dem mythisch verklärten, in Zentralasien gelegenem Urland Turan stammenden Volkes, an. Unter dem Motto dilde, fikirde ve işte birlik (Einheit in Sprache, Denken und Handeln) wollte er eine Vereinheitlichung auf den Ebenen der Erziehung, der Kultur und Gesellschaft schaffen. Um seine Vorstellungen in die Tat umzusetzen, entwickelte er eine allen Turkvölkern verständliche Sprache, reformierte das Schulwesen und gründete mit der Zeitung Tercüman ein Medium zur Verbreitung seiner Ideen und Förderung der Sprache.

 

Die bestehende Forschungsliteratur beschäftigte sich bislang in erster Linie mit der Bedeutung Gasprinskiis für die Idee des Panturkismus und seinem Wirken als Begründer der Modernistenbewegung Djadidismus. Ein sehr umfangreiche Arbeit zu Gasprinskiis Leben legte 1973 E.J. Lazzerini in seiner Dissertation vor, in der er dezidiert auf die einzelnen Lebensphasen eingeht und seine wesentlichen Leitmotive herausarbeitet. Eine solch umfangreiche Auseinandersetzung mit dem „most important Crimean Tatar leader"[2] liegt darüber hinaus nicht vor. Andere Autoren beschäftigen sich in größeren Werken tendenziell mit seinen pädagogischen Ansätzen oder erforschen aus linguistischer Betrachtungsweise seine Beiträge zu Kreation einer neuen Sprache. Abgesehen hiervon handelt es sich in der Fachliteratur überwiegend um Aufsätze und Abhandlungen in Fachzeitschriften. In der russischsprachigen Fachliteratur wurde ich nur vereinzelt fündig. Abgesehen von der Veröffentlichung anlässlich einer Konferenz zu Gasprinskiis 15o. Todestag beschränken sich die Quellen überwiegend auf Texte aus dem Internet. Ein Grund hierfür mag darin liegen, dass zu Sowjetzeiten der bis dahin klangvolle Name Gasprinskii aus sämtlichen Geschichtsbüchern entfernt wurde und man Forschungen verbot.[3] Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde das Thema offensichtlich noch nicht wieder in den Fokus des wissenschaftlichen Diskurses gerückt, sondern beschränkt sich bislang weitestgehend auf die Forschungen Intellektueller mit tatarischem Hintergrund. Ähnlich verhielt es sich in der türkischen Wissenschaft, in der vor 1991 nahezu nichts über Gasprinskii und dessen Einflüsse veröffentlicht wurde.