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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Israel – Palästina – Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Eine freie Frau Und ein alter Freund. Damit wir gemeinsam auf zwei verschiedenen Wegen gehen (...) Mit diesen Zeilen verabschiedet sich der palästinensische Dichter Mahmoud Darwish in seinem Gedicht „Uns fehlte die Gegenwart“ von seiner Liebe. Es ist ein Abschied von der Israelin Rita, die er als 23-jähriger liebte, von der er aufgrund seiner Herkunft getrennt wurde und der er zeitlebens literarisch verbunden blieb. Ein Abschied, für immer einander nah? Es wäre vermessen, an dieser Stelle den Dichter und seine Geliebte mit Palästina und Israel gleichzusetzen. Allerdings reflektieren sowohl die reale, als auch die literarische Verarbeitung der Liebesgeschichte die israelisch-palästinensischen verschiedenen Wege, denen nur ein Ausweg möglich sein scheint, nämlich den der gemeinsam begangen werden kann. Mahmoud Darwish, im Moment des Abschiedes, ist mit diesem kleinen Satz ein Meisterwerk gelungen, der nicht nur seine Gefühle, sondern auch die ganze nahöstliche Tragödie spürbar macht. Die folgende Hausarbeit über die Friedensanalyse im Nahostkonflikt erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit, kann sie auch gar nicht. Dafür ist der Konflikt zu komplex und zu verworren. Die Hausarbeit gliedert sich a) in die Vergegenwärtigung des Nahostkonflikts, b) die Darstellung des Friedensprozesses durch wichtigste Resolutionen, Friedensverträge und Konferenzen und c) das Analysieren des Friedensprozesses, dem Friedenskonflikt. Die Lösung des Nahostkonflikts erscheint aussichtslos. Zu viele Rückschläge, zu viel Leid, zu viele Zweifel, auf beiden Seiten. Doch auch in dieser Situation darf es nicht verboten, sondern muss es geboten sein, dass Gemeinsame zu beschreiben, ohne den Frieden nie möglich sein wird, egal wie viele verschiedene Wege auch begangen werden. Darauf möchte die Hausarbeit aufmerksam machen. Sie möchte die Möglichkeiten des Miteinanders nahbar werden lassen.
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Veröffentlichungsjahr: 2009
Page 1
Studienfächer: HF Theaterwissenschaft, NF Afrikanistik und Philosophie
Page 4
(...)
Eine freie Frau Und ein alter Freund.
Damit wir gemeinsam auf zwei verschiedenen Wegen gehen (...)1
Mit diesen Zeilen verabschiedet sich der palästinensische Dichter Mahmoud Darwish in seinem Gedicht „Uns fehlte die Gegenwart“ von seiner Liebe. Es ist ein Abschied von der Israelin Rita, die er als 23-jähriger liebte, von der er aufgrund seiner Herkunft getrennt wurde und der er zeitlebens literarisch verbunden blieb. Ein Abschied, für immer einander nah?
Es wäre vermessen, an dieser Stelle den Dichter und seine Geliebte mit Palästina und Israel gleichzusetzen. Allerdings reflektieren sowohl die reale, als auch die literarische Verarbeitung der Liebesgeschichte die israelisch-palästinensischenverschiedenen Wege,denen nur ein Ausweg möglich sein scheint, nämlich den dergemeinsambegangen werden kann. Mahmoud Darwish, im Moment des Abschiedes, ist mit diesem kleinen Satz ein Meisterwerk gelungen, der nicht nur seine Gefühle, sondern auch die ganze nahöstliche Tragödie2spürbar macht.
Die folgende Hausarbeit über die Friedensanalyse im Nahostkonflikt erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit, kann sie auch gar nicht. Dafür ist der Konflikt zu komplex und zu verworren. Die Hausarbeit gliedert sich a) in die Vergegenwärtigung des Nahostkonflikts, b) die Darstellung des Friedensprozesses durch wichtigste Resolutionen, Friedensverträge und Konferenzen und c) das Analysieren des Friedensprozesses, dem Friedenskonflikt.
Die Lösung des Nahostkonflikts erscheint aussichtslos. Zu viele Rückschläge, zu viel Leid, zu viele Zweifel, auf beiden Seiten. Doch auch in dieser Situation darf es nicht verboten, sondern muss es geboten sein, dassGemeinsamezu beschreiben, ohne den Frieden nie möglich sein wird, egal wie vieleverschiedene Wegeauch begangen werden. Darauf möchte die Hausarbeit aufmerksam machen. Sie möchte die Möglichkeiten des Miteinanders nahbar werden lassen.
1Darwish, Mahmoud: Bett der Fremden. Beirut, 1999.
2Lt. Rotter, Manfred: Die völkerrechtlichen Konturen der Nahost-Tragödie. In: Meggle, Georg (Hrsg.), Deutschland-Israel-Palästina, Europäische Verlagsanstalt 2007, S. 129.
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Es kann keine Konfliktlösung geben, ohne den Konflikt zu kennen. Daher muss zu Beginn dieser Arbeit eine kurze Einführung in den Nahostkonflikt erfolgen.
Der Konflikt beruht darauf, dass zwei Völker (Israelis und Palästinenser) ein Land (Palästina) als Heimat beanspruchen. Völkerrechtlich beginnt der Konflikt im Jahr 1922 mit dem Völkerbundsmandat Palästinas3für Großbritannien und wird manifestiert durch die UN-Resolution 1814im Jahr 1947 und die anschließende Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948. Historisch ist der Konflikt mit dem Aufkommen des jüdischen Zionismus5um 1880 und der Balfour-Deklaration6von 1917 verwurzelt. Mit Beginn der 1920er Jahre begann in Palästina die Spirale der Gewalt, die bis heute anhält.7Ein Miteinander beider Völker scheint fern.
Hier muss zwischen den unmittelbar und mittelbar beteiligten Konfliktparteien, sowie den ferner beteiligten Parteien unterschieden werden.
2.2.1 Unmittelbar beteiligte Konfliktparteien