James Bond 18: Eisbrecher - John Gardner - E-Book

James Bond 18: Eisbrecher E-Book

John Gardner

4,8

Beschreibung

Bond ist unterwegs in einem tödlichen Auftrag, den er gemeinsam mit seinen Gegenspielern aus den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und Israel in den trostlosen arktischen Einöden Lapplands ausführen muss. Doch wenn wieder erwachender Faschismus der gemeinsame Feind ist, wen muss man dann wirklich fürchten? Kann Bond darauf vertrauen, dass SCHMERSCH der Versuchung widersteht, sich an ihm zu rächen? Ist der lebhafte Amerikaner oder die sinnliche Israelin als Doppelagent tätig? Benutzen die Finnen Bond lediglich, um ihre kaum vorhandene nationale Unabhängigkeit aus dem Würgegriff des KGB zu befreien? Noch nie ist Bond einem so nervtötend hinterlistigen Haufen aus Kollaborateuren begegnet.

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JAMES BOND

EISBRECHER

von

JOHN GARDNER

Ins Deutsche übertragenvon Stephanie Pannen und Anika Klüver

 

Die deutsche Ausgabe von JAMES BOND – EISBRECHER

wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern,

Übersetzung: Anika Klüver und Stephanie Pannen;

verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde;

Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik;

Cover Artwork: Michael Gillette. Printausgabe gedruckt von

CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice.

Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: JAMES BOND – ICEBREAKER

German translation copyright © 2015, by Amigo Grafik GbR.

Copyright © Ian Fleming Publications Limited 1983

The moral rights of the author have been asserted.

Die Persönlichkeitsrechte des Autors wurden gewahrt.

Ian Fleming and the Ian Fleming logo are both trademarks owned by the Ian Fleming Estate, used under licence by Ian Fleming Publications Ltd.

JAMES BOND and 007 are registered trademarks of Danjaq LLC, used under license by Ian Fleming Publications Limited. All Rights Reseved.

Print ISBN 978-3-86425-454-3 (März 2015)

E-Book ISBN 978-3-86425-465-9 (März 2015)

WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.IANFLEMING.COM

ÜBER DEN AUTOR

John Gardner war ein britischer Spionageroman- und Krimiautor. 1979 erhielt er von Glidrose Publications (heute Ian Fleming Publications) offiziell den Auftrag, Ian Flemings Vermächtnis weiterzuführen und neue James-Bond-Abenteuer zu schreiben. Zwischen 1981 und 1996 schrieb Gardner vierzehn eigene James-Bond-Romane und die Bücher zu zwei James-Bond-Filmen.

Bevor er in den frühen 1960ern eine Karriere als Romanschriftsteller begann, war John Gardner als Zauberkünstler, Offizier der königlichen Marine, Journalist und für kurze Zeit auch als Priester der Anglikanischen Kirche tätig. Gardner erschuf viele beliebte Figuren wie zum Beispiel Boysie Oakes und Herbie Kruger und verfasste insgesamt fünfundfünfzig Romane – darunter zahlreiche Bestseller –, bevor er im August 2007 verstarb.

Weitere Informationen finden sich auf www.john-gardner.com oder der Webseite für Ian Fleming: www.ianfleming.com.

INHALT

1. Der Tripoli-Zwischenfall

2. Eine Vorliebe für Blondinen

3. Messer zum Abendessen

4. Zuckerschlecken

5. Rendezvous im Reid’s

6. Gelb gegen Silber

7. Rivke

8. Tirpitz

9. Die Wurfleine

10. Kolja

11. Schneesafari

12. Blue Hare

13. Der Eispalast

14. Eine Welt der Helden

15. Tödliche Kälte

16. Komplizen

17. Ein Deal ist ein Deal

18. Die Fechter

19. Lose Enden

20. Schicksal

21. Das kann nicht der Himmel sein

ANMERKUNG DES AUTORS

Ich möchte gern allen danken, die mich bei der Vorbereitung für dieses Buch tatkräftig unterstützt haben. Zuerst meinen guten Freunden Erik Carlsson und Simo Lampinen, die mich am Polarkreis ertragen haben. John Edwards, der mir vorschlug, nach Finnland zu gehen, und es möglich machte. Ian Adcock, der nie die Geduld verlor, sondern gelassen blieb, als ich ihn während einer Reise quer durch den Norden Finnlands – Anfang Februar 1982 – nicht ein, sondern drei Mal in eine Schneeverwehung führte.

Mein Dank geht außerdem an den Diplomaten unter den finnischen Gentlemen, Bernhard Flander, der das Gleiche mit mir machte, allerdings an einem wesentlich unangenehmeren Ort – direkt an der finnisch-russischen Grenze. Wir beide danken dem finnischen Militär dafür, dass sie uns da rausgeholt haben.

Diese Danksagung wäre nicht komplett, ohne Philip Hall zu erwähnen, der mich die ganze Zeit über enorm unterstützt hat.

JOHN GARDNER, 1983

 

DER TRIPOLI-ZWISCHENFALL

Der militärische Handelsmissionskomplex der Sozialistischen Volksrepublik Libyen liegt etwa fünfzehn Kilometer südöstlich von Tripoli. Der Komplex ist nah an der Küste angesiedelt und gut vor neugierigen Augen verborgen. Von allen Seiten ist er durch süß duftenden Eukalyptus, ausgewachsene Zypressen und große Kiefern abgeschirmt. Aus der Luft könnte man ihn leicht für ein Gefängnis halten. Der nierenförmige Bereich ist von einer Begrenzung aus drei einzelnen sechs Meter hohen Sturmschutzzäunen umgeben, auf denen oben jeweils noch einmal ein Meter Stacheldraht und Elektrozaun befestigt sind. Nachts laufen Hunde in den Gängen zwischen den Zäunen auf und ab, während reguläre Patrouillen den äußeren Bereich in Cascavel-Panzerfahrzeugen umrunden. Die Gebäude innerhalb der Anlage sind in erster Linie funktional. Es gibt niedrige Baracken aus Holz für die Sicherheitskräfte. Zwei komfortablere Bauwerke dienen als »Hotels« – eins für ausländische Militärdelegationen, das andere als Unterkunft für ihre libyschen Kollegen.

Zwischen den »Hotels« steht ein beeindruckender einstöckiger Block. Seine Wände sind über einen Meter dick, doch ihre Stabilität wird durch die pinke Stuckverkleidung und die verzierte Fassade verborgen. Stufen führen zu einem Haupteingang, und das Innere wird durch einen einzigen Korridor geteilt, der durch die Mitte verläuft. Links und rechts davon befinden sich Verwaltungsbüros und ein Funkraum. Der Korridor selbst endet abrupt vor einer zweiflügeligen schweren und hohen Tür, die in einen langen, schmalen Raum führt, in dem sich lediglich ein gewaltiger Konferenztisch mit Stühlen sowie technische Ausrüstung für das Abspielen von Filmen, Videos und Dias befinden.

In diesem wichtigsten Raum des gesamten Komplexes gibt es keine Fenster. Eine Klimaanlage sorgt für eine gleichbleibende Temperatur, und eine kleine Metalltür am anderen Ende für das Reinigungs- und Sicherheitspersonal stellt den einzigen anderen Eingang dar.

Der militärische Handelsmissionskomplex wird fünf oder sechs Mal im Jahr benutzt, und die Vorgänge im Inneren werden ständig – so gut wie möglich – von den Geheimdiensten der westlichen Demokratien überwacht.

An dem Morgen, an dem es geschah, arbeiteten vielleicht einhundertvierzig Menschen in der Anlage.

Diejenigen in den Hauptstädten des Westens, die ein wachsames Auge auf die Vorgänge im Nahen Osten hatten, wussten, dass ein Abkommen getroffen worden war. Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer offiziellen Stellungnahme minimal blieb, würde Libyen irgendwann mehr Raketen, Flugzeuge und diverse militärische Ausrüstung erhalten, um sein ohnehin schon gut ausgestattetes Arsenal aufzustocken.

Die letzte Sitzung der Verhandlungen sollte um Viertel nach neun beginnen, und beide Parteien hielten sich streng ans Protokoll. Die libyschen und die sowjetischen Delegationen, die jeweils aus etwa zwanzig Personen bestanden, trafen sich vor dem pinken Stuckgebäude und nach den üblichen herzlichen Begrüßungen gingen sie hinein und durch den Korridor zu der hohen Doppeltür, die dank ihrer gut geölten Angeln lautlos von zwei bewaffneten Wachen geöffnet werden konnte.

Etwa die Hälfte der beiden Delegationen war bereits in den Raum gegangen, als die ganze Gruppe schockiert innehielt und angesichts des Anblicks, der sich ihnen bot, wie angewurzelt stehen blieb.

Zehn identisch gekleidete Gestalten bildeten am anderen Ende des Raums einen großen Halbkreis. Sie trugen Kampfjacken und graue Baumwollhosen, die in Lederstiefeln steckten. Ihre Erscheinung wirkte durch die feinen Tarnnetze, die ihre Gesichter bedeckten, noch bedrohlicher. Die Netze wurden von schwarzen Baskenmützen an Ort und Stelle gehalten, auf denen polierte silberne Abzeichen prangten. Die Abzeichen hatten die Form eines Totenschädels unter dem die Buchstaben NSAA standen. Flankiert wurde das Ganze von blitzförmigen Runen.

Die Situation war unfassbar, da die libyschen Offiziere den Raum weniger als fünfzehn Minuten vor dem Eintreffen der beiden Delegationen draußen vor dem Gebäude überprüft hatten.

Die zehn Gestalten nahmen klassische Feuerpositionen ein – linkes Bein nach vorn, Knie gebeugt, die Griffe ihrer Maschinenpistolen oder Automatikgewehre fest an die Hüften gepresst. Zehn Mündungen waren auf die Delegierten gerichtet, die sich bereits im Raum befanden, und auch auf den Rest der Gruppe, der noch draußen im Korridor stand. Für ein paar Sekunden war die Szene wie eingefroren. Dann brach eine Welle aus Chaos und Panik los, als der Beschuss losging.

Die zehn Automatikwaffen feuerten systematisch auf den Eingang. Kugeln bohrten sich mit einem Getöse, das in dem geschlossenen Raum noch verstärkt wurde, durch Fleisch und Knochen.

Die Feuersalve dauerte weniger als eine Minute an, doch als sie aufhörte, waren alle bis auf sechs der sowjetischen und libyschen Delegierten entweder tot oder tödlich verwundet. Erst dann reagierten die libyschen Truppen und Sicherheitsoffiziere.

Der Attentätertrupp war außergewöhnlich diszipliniert und gut ausgebildet. Bei dem Feuergefecht – das etwa fünfzehn Minuten dauerte – wurden nur drei der Eindringlinge erwischt, während sie noch im Raum waren. Die restlichen entkamen durch den Hintereingang und nahmen innerhalb der Anlage Verteidigungsstellungen ein. Die folgende Auseinandersetzung forderte weitere zwanzig Leben. Am Ende waren alle zehn Mitglieder des Teams tot. Sie lagen zwischen ihren Opfern wie Teile eines bizarren Puzzles.

Um neun Uhr westeuropäischer Zeit am nächsten Morgen erhielt Reuters eine Nachricht per Telefon. Innerhalb weniger Minuten wurde der Text an die Medien auf der ganzen Welt weitergeleitet.

Die Botschaft lautete:

In den frühen Stunden des gestrigen Morgens befanden sich drei leichte Flugzeuge im Luftraum über dem militärischen Handelsmissionskomplex außerhalb von Tripoli, der Hauptstadt der Sozialistischen Volksrepublik Libyen. Sie flogen tief, um nicht auf dem Radar zu erscheinen, stellten ihre Motoren ab und glitten über die gut bewachte Anlage hinweg.

Eine Einheit der Nationalsozialistischen Aktionsarmee landete unentdeckt per Fallschirm auf dem Gelände des Komplexes.

Später fügte diese Einheit dem internationalen Faschismus einen schweren Schlag zu, indem sie eine große Anzahl Menschen exekutierte, die sich dafür einsetzten, die weitere Verbreitung der bösen kommunistischen Ideologie zu unterstützen, die nach wie vor eine Bedrohung für den Weltfrieden und die Stabilität darstellt.

Voller Stolz betrauern wir den Tod der Mitglieder dieser Einheit, der sie in Ausübung ihrer noblen Aufgabe ereilte. Die Einheit wurde aus der Elite unserer Ersten Division zusammengestellt.

Die Vergeltungsschläge für Verbrüderung oder Handel zwischen kommunistischen und nicht kommunistischen Ländern oder Individuen werden schnell ausgeführt. Wir werden den kommunistischen Teil vom Rest der freien Welt abschneiden.

Dies ist die amtliche Verlautbarung Nummer eins des Oberkommandos der NSAA.

Zu diesem Zeitpunkt kam es niemandem besonders bösartig vor, dass die Waffen, die die NSAA-Truppe benutzt hatte, alle aus russischer Herstellung stammten: sechs leichte Kalaschnikow-RPK-Maschinenpistolen und vier der kleinen Brüder der RPK – das leichte und sehr effektive AKM-Sturmgewehr. Tatsächlich war der Überfall in einer Welt, die durchaus an Terrorismus gewöhnt war, nur eine Schlagzeile unter vielen. Die Medien stellten die NSAA als eine kleine Gruppe faschistischer Fanatiker dar.

Knapp einen Monat nach dem Ereignis, das als der »Tripoli-Zwischenfall« bekannt wurde, veranstalteten fünf Mitglieder der britischen Kommunistenpartei ein Abendessen, um drei russische Parteimitglieder zu unterhalten, die im Zuge einer Mission zur Demonstration des guten Willens in London zu Besuch waren.

Das Abendessen wurde in einem Haus in der Nähe des Trafalgar Square abgehalten. Der Kaffee war gerade serviert worden, als ein Klingeln an der Vordertür den Gastgeber zwang, den Tisch zu verlassen. Alle Anwesenden hatten eine Menge Wodka getrunken, den die Russen mitgebracht hatten.

Die vier Männer, die vor der Tür standen, trugen paramilitärische Uniformen, die denen des Trupps beim Tripoli-Zwischenfall ähnelten.

Der Gastgeber – ein bekanntes und lautstarkes Mitglied der britischen Kommunistenpartei – wurde auf seiner eigenen Türschwelle erschossen. Die verbleibenden vier Briten und die drei Russen wurden innerhalb von Sekunden ausgeschaltet.

Die Mörder verschwanden und wurden nicht gefasst.

Während der Autopsien an diesen acht Opfern wurde klar, dass sie alle durch Schüsse aus einer Waffe russischer Herstellung getötet worden waren – vermutlich Automatikpistolen der Marke Makarow oder Stetschkin. Die Munition war eindeutig in der UdSSR hergestellt worden.

Die amtliche Verlautbarung Nummer zwei des Oberkommandos der NSAA wurde am nächsten Tag um neun Uhr westeuropäischer Zeit herausgegeben. Dieses Mal wurde verkündet, die Einheit habe zum »Adolf-Hitler-Kommando« gehört.

In den folgenden zwölf Monaten standen nicht weniger als dreißig »Zwischenfälle« mit Mehrfachermordungen auf Befehl des Oberkommandos der NSAA in den Schlagzeilen der Zeitungen.

In West-Berlin, Bonn, Paris, Washington, Rom, New York, London – zum zweiten Mal –, Madrid, Mailand und mehreren Städten im Nahen Osten wurden bekannte Kommunisten ermordet, zusammen mit Menschen, die offiziell oder nur freundschaftlich mit ihnen zu tun hatten. Unter den Opfern befanden sich drei britische und amerikanische Gewerkschafter.

Mitglieder der Mordanschlagtrupps verloren ebenfalls ihr Leben, aber nie wurden Mitglieder der Organisation gefangen genommen. In vier Fällen begingen die Männer der NSAA Selbstmord, um einer Verhaftung zu entgehen.

Alle Ermordungen erfolgten schnell und wurden mit sorgfältiger Planung und großer militärischer Präzision ausgeführt. Nach jedem Zwischenfall wurde die unvermeidliche amtliche Verlautbarung des Oberkommandos herausgegeben. Sie war stets in der gestelzten Sprache gehalten, die für alle Ideologien typisch ist. Jede Verlautbarung enthielt Einzelheiten über die angeblich beteiligte Einheit und die alten Namen, wie Erstes Eichmann-Kommando und Heinrich-Himmler-SS-Division, weckten schreckliche Erinnerungen an das berüchtigte Dritte Reich. Für die Polizei- und Sicherheitsdienste der Welt war das die einzige Konstante, der einzige Hinweis. Die Leichen der NSAA-Männer und -Frauen wiesen keinerlei Beweise auf. Es war, als wären sie plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht, voll ausgewachsen und in die NSAA hineingeboren. Nicht eine einzige Leiche konnte identifiziert werden. Experten der Spurensicherung plagten sich mit winzigen Hinweisen ab, Sicherheitsbehörden gingen ihren Spuren nach, Behörden für vermisste Personen gingen auf ähnliche Weise vor. Und alle Spuren endeten in einer Sackgasse.

Der Bericht einer Zeitung klang wie ein Poster für einen Film aus den 1940ern:

Sie kommen aus dem Nichts, töten, sterben oder verschwinden – und kehren in ihre Verstecke zurück. Sind diese Gefolgsleute der dunklen Nazizeit ihren Gräbern entstiegen, um sich an ihren einstigen Bezwingern zu rächen? Bislang wurde der Großteil des städtischen Terrorismus durch linksgerichtete Ideologien motiviert. Die selbsternannte und effiziente NSAA hebt ihn auf ein neues und äußerst verstörendes Level.

Doch in den Schatten jener verborgenen und geheimen Welt der Geheimdienste und Sicherheitskomitees fingen die Leute an, unruhig zu werden, als würden sie aus einem Albtraum erwachen, nur um festzustellen, dass dieser Albtraum wahr geworden war. Es begann mit dem Austauschen von Meinungen und dann, vorsichtig, Informationen. Schließlich arbeiteten sie sich zu einer seltsamen und nie da gewesenen Allianz vor.

EINE VORLIEBE FÜRBLONDINEN

Schon lange bevor er dem Secret Service beigetreten war, hatte James Bond ein spezielles System der Gedächtniskunst verwendet, um sich Telefonnummern zu merken. Nun hatte er in seinem Gedächtniscomputer die Nummern Tausender Leute gespeichert und konnte sie bei Bedarf jederzeit abrufen. Die meisten dieser Nummern waren beruflicher Natur, weshalb man sie ohnehin besser nicht aufschrieb.

Paula Vacker hatte nichts mit seinem Beruf zu tun. Paula diente einzig und allein dem Vergnügen.

In seinem Zimmer im Inter-Continental Hotel am nördlichen Ende von Helsinkis großer Hauptstraße Mannerheimintie wählte Bond die Telefonnummer. Es tutete zwei Mal, dann meldete sich eine Frau auf Finnisch.

Bond sprach in höflichem Englisch: »Paula Vacker, bitte.«

Die finnische Telefonistin wechselte problemlos in Bonds Muttersprache. »Wen soll ich als Anrufer nennen?«

»Mein Name ist Bond. James Bond.«

»Einen Augenblick, Mr Bond. Ich werde nachsehen, ob Ms Vacker zur Verfügung steht.«

Stille. Dann ein Klicken und die Stimme, die er so gut kannte. »James? James, wo bist du?« Der Akzent wies nur einen leichten Hauch des Singsangs auf, der für die Skandinavier so typisch war.

Bond erwiderte, er sei im Inter-Continental.

»Hier? Hier in Helsinki?« Sie versuchte gar nicht erst, ihre Freude zu verbergen.

»Ja«, bestätigte Bond, »hier in Helsinki. Sofern Finnair keinen Fehler gemacht hat.«

»Finnair ist wie eine Brieftaube«, sagte sie lachend. »Die machen nur selten Fehler. Aber was für eine Überraschung. Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass du kommst?«

»Ich wusste es selbst nicht«, log Bond. »Eine unerwartete Planänderung.« Das stimmte zumindest teilweise. »Ich musste über Helsinki reisen, also dachte ich, ich mache einen kleinen Zwischenstopp. Eine Art spontane Entscheidung.«

»Spontane Entscheidung?«

»Eine Laune. Eine plötzliche Idee. Wie könnte ich denn bitte durch Helsinki reisen, ohne mich mit Paula Schön zu treffen?«

Sie lachte von Herzen. Bond stellte sich vor, wie sie den Kopf zurückwarf und den Mund öffnete, sodass die hübschen Zähne sowie die zierliche rosa Zunge zum Vorschein kamen. Paula Vackers Name deutete darauf hin, dass sie schwedische Vorfahren hatte. Eine direkte Übersetzung ihres Namens aus dem Schwedischen würde sie zu Paula Schön machen. Der Name passte zu ihr.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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