Jerry Cotton Sonder-Edition 10 - Jerry Cotton - E-Book

Jerry Cotton Sonder-Edition 10 E-Book

Jerry Cotton

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Beschreibung

Es ging um einen neuen revolutionären Kunststoff, TST. Viele hatten dabei ihre Hände im Spiel, und einige davon waren tot oder verschwunden. Als Phil und ich damit zu tun bekamen, war der letzte Akt des Dramas angebrochen, und die Toten erhoben sich aus den Gräbern, um Rache an ihren Mördern zu nehmen ...

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Seitenzahl: 190

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Inhalt

Cover

Impressum

Tote sterben später

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Film: »Shaft«/ddp-images

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1850-0

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Tote sterben später

1963 startete der Bastei Verlag die Jerry Cotton Taschenbücher in Ergänzung zu der Heftromanserie, die zu diesem Zeitpunkt schon in der zweiten Auflage war.

Damals fragte der Klappentext der Taschenbücher noch: Wer ist G-man Jerry Cotton? Und gab auch gleich die Antwort: »Er ist ein breitschultriger, gutaussehender FBI-Beamter, der sein Leben dem Kampf gegen Gangster gewidmet hat. Durch seinen Mut und seine Entschlossenheit hat er die Herzen von Millionen Lesern in mehr als 40 Ländern erobert.«

Die Jerry Cotton Sonder-Edition bringt die Romane der Taschenbücher alle zwei Wochen in einer Ausgabe.

Es ist eine Reise durch die Zeit der frühen 60er Jahre bis in das neue Jahrtausend.

1

Ich hatte einen freien Abend vor mir und war entschlossen, ihn bis aufs Messer zu verteidigen.

Um Punkt neun Uhr schrillte bei mir zu Hause das Telefon. Misstrauisch beäugte ich den Apparat. Dann stellte ich das Glas weg, drehte den Plattenspieler auf und griff nach dem Hörer.

»Hallo?«

Zwei tiefe, regelmäßige Atemzüge, dann eine weibliche Stimme: »Jerry? Sind Sie’s?«

Ich richtete mich auf. Die Stimme klang nach jung und gut aussehend und sie kam mir irgendwie bekannt vor.

»Ja«, sagte ich und lauschte.

»Sie erinnern sich doch an mich, Jerry!«

»Wie wär’s mit einem Tipp?« Damit vermied ich hoffentlich, Linda als Diana anzureden.

»Brooklyn Heights«, sagte die junge Frau mit der hübschen Stimme. »Zwanzigster November. Fällt’s Ihnen jetzt wieder ein?«

Ich dachte kurz nach. Am 20. November war ich auf einer Party bei John Allen gewesen. Allen war ein Kollege von der CIA. Seine Partys standen in dem Ruf, die hübschesten Frauen der Stadt zu vereinigen.

Ich vergegenwärtigte mir, mit wem ich an diesem Abend getanzt hatte. Das war gar nicht so einfach. Dann war ich meiner Sache ziemlich sicher.

»Felice?«

»Nun also! Ich fürchtete schon, Sie hätten mich vergessen.«

Felice – dunkel, tolle Figur, eine bildhübsche und intelligente junge Frau. Der Abend war gerettet.

»Wie können Sie das glauben, Felice. Ich und Sie vergessen …«

»Ich nehme an, das ist die Einleitung, Jerry! Haben Sie was dagegen, wenn ich das Verfahren abkürze und Sie in meiner schüchternen Art bitte, mich in einer halben Stunde abzuholen?«

»Nicht das Geringste, aber Sie haben meine ganze einstudierte Rede kaputtgemacht.«

»Tut mir leid, wenn Sie dadurch aus der Übung kommen. Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten!«

Ich sah auf die Uhr. »Okay, ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen. Ich bin also gleich in der – wie hieß sie noch?«

»Johnston Avenue, 1158. Das ist in den Brooklyn Heights!«

»Richtig. Also bis gleich!« Ich legte auf, notierte mir die Adresse und beeilte mich.

Ich warf mich in den blauen Anzug, band mir die neue, gepunktete Krawatte um und sah zu, dass ich wegkam.

Der Lift war unterwegs. An den Leuchtpunkten verfolgte ich, wie er zu mir emporwanderte. Genau vor mir stoppte er. Die Teakholztür schob sich auseinander, und vor mir stand Phil Decker.

Er ist mein Freund, aber als er jetzt mit seinem Mich-schickt-der-Chef-Gesicht vor mir stand, hätte ich ihn zum Mond schießen können.

»Hallo, Phil«, sagte ich, »ich schlage dir ein Abkommen vor. Du stellst dir vor, du wärst zwei Minuten später gekommen, und ich benutze die Treppe. Dann haben wir uns nicht getroffen!«

»Ich will nicht hoffen, du hast was vor. Aus dem Abkommen wird nichts, selbst wenn ich es wollte.«

»Wieso?«

»Stell dir mal vor, Mister High säße unten im Wagen!«

Ich schob die Brauen in die Höhe. »Wie kommt denn das?«

»Es scheint sich um einen ausgesprochen dringenden Fall zu handeln. Mister High will dich sofort im Wagen sprechen, Nimm lieber die Zahnbürste gleich mit!«

»Warum gibt einem denn keiner Vorwarnung?«, brummte ich.

»Vielleicht hast du’s mit der Telefonistin verdorben. Beeilen wir uns!«

***

Mr High saß in seinem Dienstwagen, dem schwarzen Chrysler. Der Wagen war ein Spezialfahrzeug, dazu gebaut, bei Staatsbesuchen und dergleichen an zweiter Stelle zu fahren. Ein repräsentativer Schlitten. Im Fond hatte er etwa soviel Platz wie ein gotisches Kreuzgewölbe.

»Hallo, Jerry«, sagte Mr High. »Ich weiß, dies ist Ihr freier Abend, und wir stören Sie. Glauben Sie mir, ich tu’s nicht gerne!«

Der Chef hatte die bemerkenswerte Fähigkeit, einem alle möglichen Einwände vorher aus dem Mund zu nehmen. Ich setzte mich also ihm gegenüber, mit dem Rücken zum Fahrer und machte ein erwartungsvolles Gesicht. Phil schwang sich herein, und Mr High gab dem Fahrer Anweisung, die Eighth Avenue entlangzufahren.

»Jerry«, begann Mr High. »Ich habe einen brandeiligen Fall, brauche einen guten Mann, und der gute Mann sind Sie. Das heißt, ich verlange Überstunden von Ihnen. Ich will nicht hoffen, dass Sie deswegen die Gewerkschaft gegen mich mobilisieren.« Ich nahm mir eine Zigarette. »Worum handelt es sich?«

»Kennen Sie Vance?«

»Vance? Ich glaube nicht!«

»Das ist ein kleines Nest oben bei Passaic, 30 Meilen von hier. Dort treibt eine Bande von Jugendlichen ihr Unwesen. Die Burschen haben es fertig gebracht, den ganzen Ort zu tyrannisieren, und der Sheriff ist machtlos dagegen.«

»Well, aber ist das wirklich ein Fall für das FBI?«

»Ja, das ist er. Der Fall liegt nämlich besonders. Die Bande wird angeführt von einem Ganoven, der im New Yorker Hafenviertel als Ikey, die Ratte, bekannt ist.«

Ich pfiff durch die Zähne. »Den Burschen kenne ich. Das ist ein kleiner und besonders mieser Gauner. Ich glaube, er gehört zu der Sorte, die betrunkenen Seeleuten die Taschen ausräumt.«

»Er hat drei Vorstrafen und weiß, dass er beim nächsten Mal in Sicherheitsverwahrung geht. Ich nehme an, das ist der Grund, warum er die Stadt verlassen hat. Das Pflaster ist ihm hier zu heiß geworden.«

»Und in Vance fühlt er sich sicher?«

»Ja«, sagte Mr High. »Dort gibt es nur einen Sheriff, und der ist nicht mehr der Jüngste. Ikey ist zu gerissen, als dass der Mann mit ihm fertig würde. Irgendwie hat Ikey es fertig gebracht, den Nimbus eines großen Asses aus der New Yorker Unterwelt zu erwecken. Damit hat er es verstanden, auf die jugendlichen Herumtreiber der Stadt Eindruck zu machen. Die Burschen sind im Grunde genommen harmlos, aber ich fürchte, das wird nicht mehr lange so bleiben. Ikey hat sie mit Schnappmessern ausgerüstet, und jetzt fühlen sie sich als kleine Al Capones.«

»Ist denn schon etwas passiert?«, erkundigte ich mich.

»Bisher nicht. Aber das wird sich ändern. Ich habe vorhin den Bericht des Sheriffs gelesen, Jack Trask heißt er, und danach sieht es so aus, als würde demnächst der übliche Ärger losgehen. Ikey wird sich bestimmt im Hintergrund halten, aber er wird die Burschen losschicken, und sie werden sich einbilden, für einen großen Boss zu arbeiten. Verstehen Sie mich recht, Jerry! Es geht nicht darum, die Jugendlichen zu überführen, sondern zu verhindern, dass sie kriminell werden. Ikey ist der Mann, der unschädlich gemacht werden muss.«

»Bei Ikey dürfte das doch kein Problem sein«, meinte ich.

»Täuschen Sie sich nicht! Ikey ist gerissen, und die Bande hält bedingungslos zu ihm. Ich will Ihnen ein Beispiel nennen. Die Bank von Passaic befürchtet schon seit Tagen einen Überfall. Sie hat einen Detektiv aus New York engagiert. Der Mann wurde zwei Stunden nach seiner Ankunft in Vance krankenhausreif geprügelt. Sie sieht die Lage aus.«

Der Fahrer wendete, und wir fuhren jetzt die Eighth Avenue zurück.

»Ich verstehe«, sagte ich langsam. »Der Fall scheint mir aber eher etwas für einen Psychiater als für einen Kriminalisten zu sein. Wie soll ich den Burschen klar machen, dass Kriminalität nichts mit Heldentum zu tun hat?«

»Es gibt einen Weg. Wir alle wissen, was von Ikey zu halten ist. Holen Sie den Gangster von seinem Sockel, Jerry! Zeigen Sie der Bande, dass er klein und mies ist! Ich möchte Sie bitten, gleich loszufahren. Dieser Fall brennt mir unter den Nägeln. Ich bin gerade auf dem Weg nach Washington, und deshalb habe ich Sie abgeholt, um Ihnen vorher noch Bescheid zu sagen.«

»Und der Fall ist so dringend, dass ich jetzt gleich auf den Weg machen muss?«

»In diesem Fall kann etwas Eile dazu beitragen, etwa 20 Jugendliche davor zu bewahren, später einmal unsere Vorstrafenregister zu bereichern.«

Ich drückte meine Zigarette aus. »Mister High – ist das alles? Oder gibt es noch einen anderen Grund, mich fortzuschicken?«

Mr High sah geradeaus durch die Scheiben. Draußen spiegelten sich die Neonlichter auf der nassen Fahrbahn.

»Richtig geraten, Jerry«, sagte der Chef endlich. »Es gibt noch einen Grund.«

»Und der wäre?«

»Vito Genoveses Bande ist vor sechs Stunden aus dem Zuchthaus Scranton entlassen worden. Sie wissen doch, was das bedeutet.«

Ich stieß einen leisen Pfiff aus.

Es war vielleicht ein Zufall gewesen, dass gerade ich die Bande geschnappt hatte. Aber den Hass, den sie mir damals entgegenbrachte, spürte ich jetzt noch – eine kalte, unversöhnliche Flamme.

Mr High sagte: »Jerry, dass die Vier sich im Zuchthaus geändert haben, ist unwahrscheinlich. Ich habe vorhin mit dem Direktor von Scranton telefoniert. Die Männer sind in erstaunlich guter körperlicher Verfassung. Es sieht so aus; als ob irgendetwas sie diese vier Jahre aufrechtgehalten hätte. Aus Erfahrung wissen wir, dass Hass solche Wirkungen haben kann.«

»Ich habe nie Wert auf die Freundschaft dieser Zeitgenossen gelegt«, brummte ich.

»Wir müssen damit rechnen, dass sie hier auftauchen und sich rächen.«

»Sollen sie kommen. Ich …«

»Jerry! Dass die Gangster rückfällig werden und wir uns bald mit ihnen beschäftigen müssen, ist zu erwarten. Aber ich will keinen Privatkrieg. Wenn die Burschen hier anrücken und Ihnen ans Leder wollen, müssen Sie sich wehren. Das läuft auf einen Privatkrieg hinaus. Deshalb nehme ich Sie aus der Schusslinie und schicke Sie nach Vance.«

»Aber das ist doch nur vorübergehend. In ein paar Tagen komme ich zurück, und dann stehen wir vor demselben Problem.«

»Vielleicht nicht. Abgesehen von ihren Racheplänen, scheinen die Gangster auch sonst einiges vorzuhaben. Wir haben ihnen ein paar tüchtige Leute auf die Fersen gesetzt. Vielleicht sitzt die Bande in ein paar Tagen hinter Gittern.«

Jetzt verstand ich den Chef. Und wenn es mir auch gegen den Strich ging auszuweichen, sah ich doch ein, dass er recht hatte. »Okay, ich fahre sofort!«

Der Chef gab mir einen schmalen Aktenordner. »Da steht alles Wissenswerte über Vance drin. Sie können es im Bus lesen!«

»Im Bus?«

»Ja, ich würde Ihnen empfehlen, Ihren Wagen hierzulassen. Vance ist ein kleines Nest und Ihr Jaguar ein auffallendes Fahrzeug.«

»Kann Phil mitkommen?«

»Nein, Phil arbeitet an der Hoboken-Geschichte. Sie müssen’s allein schaffen. Geben Sie Nachricht, wenn Sie in Schwierigkeiten kommen. In zwanzig Minuten geht ein Bus nach Passaic. Sie können es gerade noch schaffen. Viel Spaß, Jerry, und«, ein Blick auf meinen blauen Anzug, »bringen Sie es ihr schonend bei!«

Das konnte nur telefonisch geschehen. Ich suchte Felices Nummer im Telefonbuch und rief sie an. Das Freizeichen kam. Aber es wurde nicht abgehoben.

Ich probierte es nochmals und sah dann auf die Uhr. Ich war bereits spät dran. Sollte sie, ohne auf mich zu warten, gegangen sein? Das würde meine Vorstellungen über Pünktlichkeit bei Frauen in ein ganz neues Licht rücken.

Ich hatte keine Gelegenheit, mich mit dem Problem länger zu beschäftigen, denn die Zeit drängte. Ich nahm die Reisetasche, die immer gepackt bereitlag, steckte Dienstwaffe und Rasierapparat dazu und verließ die Wohnung. Felice würde einsehen, dass ein G-man immer mit plötzlichen Aufträgen rechnen muss.

2

Vance war eine der typischen Kleinstädte, wie man sie zu Hunderten entlang der Ostküste finden kann. Eine Stadt für Rentner, dachte ich, während ich meine Tasche nahm und auf die City Hall zumarschierte. Das erleuchtete Schild mit der Aufschrift wies mir den Weg.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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