Jesus: Volkskirche und Anstoss! - Michael Freiburghaus - E-Book

Jesus: Volkskirche und Anstoss! E-Book

Michael Freiburghaus

4,9

Beschreibung

Jesus liebt alle Menschen, deswegen gibt es eine Volkskirche: Wir alle sind eingeladen, ein Teil von ihr zu sein. Einige der folgenden Predigten haben hohe Wellen geschlagen. Dadurch erkannte ich: Jesus polarisiert! Er entzweit, weil er den größtmöglichen Anspruch vertritt: Er ist gleichzeitig Mensch und Gott!

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Meinem Vikariatsvater Pfr. Felix Schmid gewidmet

Für die Kirchgemeinde Zürich-Altstetten

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Gott liebt dich!

Weihnachten: Gott mit uns!

Weihnachten: Licht in der Finsternis!

Ostern: Zweifeln erlaubt?

Pfingsten: Der Heilige Geist ist der Strom unseres Lebens!

Bist du ein Fan von Jesus?

Warum lässt Gott das Leid zu?

Du sollst dir kein Götterbild machen!

Gott gönnt dir einen Ruhetag!

Dein Leben ist wertvoll!

Wie kann ich meine Beziehungen aufpolieren?

Der Gewinner ist…

Schlusswort oder: Wie weiter?

Danksagungen

Quellenverzeichnis

Verfasser

Einleitung

Diese Predigten entstanden während meines einjährigen Abschlusspraktikums zum Pfarrer (Vikariat) in Zürich-Altstetten.

Jesus liebt alle Menschen, deswegen gibt es eine Volkskirche: Wir alle sind eingeladen, ein Teil von ihr zu sein!

Einige der folgenden Predigten haben hohe Wellen geschlagen. Dadurch erkannte ich: Jesus polarisiert! Er entzweit, weil er den grösstmöglichen Anspruch vertritt:

Er ist gleichzeitig Mensch und Gott!

1. Gott liebt dich!

„Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben“ (1.Johannesbrief 4,7-11).

„Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn [= Jesus] und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matthäusevangelium 22,35-42).

Ein Pfarrer von damals, ein Gesetzesgelehrter, fragt Jesus: „Welches ist das größte Gebot im Gesetz?“ Wir heute würden Jesus wahrscheinlich fragen: Was ist das Wichtigste im Leben? Jesus antwortet: LIEBE! Liebe Gott und den Nächsten wie dich selbst. „An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matthäusevangelium 22,42). Das „ganze Gesetz und die Propheten“ bedeutet das Alte Testament, das aus dem Gesetz von Mose und den Propheten besteht. Jesus fasst also das ganze Alte Testament mit diesen zwei Geboten zusammen.

Das Gesetz von Mose enthält unter anderem auch die Zehn Gebote:

Ich bin der HERR dein Gott

[…]

Du sollst keine andern Götter haben neben mir.

Du sollst dir kein Götterbild machen

[...]

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen

[…]

Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten.

[…]

Diese ersten vier Gebote werden zusammengefasst in der Aufforderung: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand“ (Matthäusevangelium 22,39).

Ehre deinen Vater und deine Mutter, […]

Du sollst nicht töten.

Du sollst nicht ehebrechen.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen.

Du sollst nicht

[den Besitz von anderen]

begehren.

(2.Mose 20,2-17; vgl. 5.Mose 5,6-21).

Das fünfte bis zehnte Gebot wird zusammengefasst im Gebot, den Nächsten zu lieben wie sich selbst.

1.1 Gottesliebe

Jesus fordert uns auf: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand“ (Matthäusevangelium 22,37). Warum sollen wir Gott überhaupt lieben? Weil Gott dich liebt! Er will eine Beziehung mit dir führen. In der Bibel wird dies so ausgedrückt: „Gott ist Liebe […] Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt […] hat“ (1.Johannesbrief 4,8.10a). Die Liebe beginnt eben nicht bei uns, sondern bei Gott. Gott liebt jeden Menschen von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand. Bereits im Alten Testament spricht Gott durch den Propheten Jeremia: „Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt“ (Jeremia 31,3a). Wie zeigt uns Gott konkret seine Liebe? „Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn [Jesus] gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden“ (1.Johannesbrief 4,10). Gott ist heilig, das heisst: Er ist perfekt, er ist rein, ohne Fehler und Sünde. Wir dagegen verstossen oft gegen die Zehn Gebote und die Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe. Deshalb sind wir unrein, nicht perfekt, fehlerhaft und sündig. Unsere Sünde trennt uns von dem heiligen Gott, wie er durch den Propheten Jesaja sagt: „Eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört“ (Jesaja 59,2). Dieses Problem können wir Menschen nicht lösen, auch nicht, wenn wir versuchen, unsere Moral zu steigern. Dieses Problem kann nur Gott lösen. Wie löst Gott das Problem unsere Sünde? Diese „Sühnung für unsere Sünden“ hat mit Karfreitag und Ostern zu tun: Gott hat am Karfreitag im Jahr 30 n.Chr. alle unsere Sünden auf sich genommen. Denn Jesus und Gott sind ja untrennbar eins. Als Jesus starb, wurden auch unsere Sünden vernichtet. Er ist also stellvertretend für uns gestorben. An Ostern, drei Tage später, hat Gott ihn von den Toten auferweckt. Jesus lebt! Deswegen können auch wir ein Leben mit Gott beginnen. Mit einem einfachen Gebet können wir Gott in unser Leben einladen: „Lieber Gott, bisher habe ich ohne dich gelebt. Bitte vergib mir und befreie mich von allem, was mich von dir trennt. Bitte komm jetzt in mein Leben und leite mich von nun an. Amen.“ Wenn wir so beten, erhalten wir eine Beziehung mit Gott. Vielleicht wendet jemand ein: Das ist ja alles gut und recht. Aber was ist, wenn ich Gott gar nicht liebe? Oder was ist, wenn ich noch gar nicht an ihn glaube? Ich möchte das vergleichen mit dem Feuer. Wir sind dazu geschaffen, eine brennende Liebe zu haben. Nichts erfüllt den Menschen mehr, als wenn er von Herzen liebt. Wenn jemand keine Liebe zu Gott empfindet, ist er vielleicht wie ein nasses Stück Holz, das nicht brennen kann. Aber die Liebe Gottes ist das stärkste Feuer. Wenn sich ein Mensch auf Gottes Liebe einlässt, wird er mit der Zeit auch Feuer fangen. Die Liebe von Gott ist extrem: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“ (Römerbrief 5,8). Jesus hat sein Leben für uns eingesetzt, als wir ihn noch hassten oder er uns noch gleichgültig war. Wir müssen uns nicht zuerst bessern oder moralisch besser leben, um von Gott geliebt zu werden. „Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes [...]“ (Römerbrief 5,10a). Niemand kann schlimmer sein als ein Feind Gottes. Und sogar für sie gibt es Hoffnung! Gott liebt auch seine Feinde, also diejenigen, die noch nicht an ihn glauben oder sogar gegen ihn sind. Auch wenn wir an Gott zweifeln, eine schlimme Zeit durchmachen müssen oder uns Sorgen plagen, dann sind diese Situationen nicht hoffnungslos, denn Gott ist grösser als diese Umstände. Eine Kollegin von mir war in einer sehr schlimmen Krise. Sie sprach zu Jesus: Ich kann dich nicht mehr lieben. Er sprach in ihre Gedanken hinein: Ich liebe dich aber immer noch! Dies tröstete sie sehr und sie fand auch nach einiger Zeit wieder zu ihrer Liebe zu Gott. Gott liebt dich! Dies wird sich auch nie ändern. Bis in Ewigkeit liebt er dich. Dies ist kurz zusammengefasst das EVANGELIUM, die frohe Botschaft und gute Nachricht: Nicht wir müssen Gott lieben, sondern Gott hat uns zuerst geliebt und uns dies durch den Tod und die Auferstehung von Jesus gezeigt. Er befreit uns jeden Tag von neuem von allem, was uns von ihm trennt. Wir können uns also wann immer wir wollen ungehindert dem Feuer seiner Liebe aussetzen. Jesus spricht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.“ Wenn wir also mehr und mehr begreifen, dass Gott uns so fest liebt – wie können wir dann diese Liebe Gottes erwidern? Wie können wir Gott lieben?

mit deinem ganzen Herzen

:

Indem wir Gott zum Wichtigsten in unserem Leben machen und mit ihm auch eine gefühlvolle Beziehung führen.

mit deiner ganzen Seele

“: Indem wir mit Gott reden. Zu ihm beten und ihm täglich sagen, was uns beschäftigt, sowohl Gutes als auch Schlechtes.

mit deinem ganzen Verstand

:

Indem wir auch unser Denken auf Gott ausrichten. Dies können wir tun, wenn wir täglich ein Kapitel in der Bibel lesen. Auch ein Abreisskalender kann eine wertvolle Hilfe darstellen. Eine weitere Möglichkeit sind die Losungen der Herrnhuter, die auch als App gratis erhältlich sind. Täglich bieten sie jeweils einen Vers aus dem Alten und dem Neuen Testament.

1.2 Selbstliebe

Jesus spricht: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wir können von zwei Seiten vom Pferd fallen: A) Wenn wir uns zu wenig oder B) zu fest lieben.

Heutzutage können viele Menschen sich selber nicht mehr annehmen. Sie sind unzufrieden mit sich selber und können sich nicht selbst lieben. Auswirkungen können beispielsweise Minderwertigkeitsgefühle oder psychische Probleme sein.

Einige von uns stehen in der Gefahr einer übersteigerten Selbstliebe. Dies kann sich auswirken, dass man sich zu wichtig nimmt, ständig im Mittelpunkt stehen muss, andere nicht zu Wort kommen lässt oder sich zu viel gönnt.

Die beste Medizin gegen beide Extreme ist die Liebe von Gott: Gott hat das ganze Universum erschaffen und damit auch dich. Er nimmt dich so an, wie du bist. Wenn wir erkennen, dass Gott uns liebt, dann begreifen wir Schritt für Schritt unseren Wert, den wir von Gott haben. Dadurch werden wir uns weder unter- noch überschätzen, weil wir nicht mehr um uns selber kreisen, sondern um Gott.

1.3 Nächstenliebe

Jesus spricht: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Der erste Punkt ist: wir müssen erkennen, dass Gott uns liebt.

Der zweite Schritt: Durch die Liebe von Gott können wir uns selber annehmen.

Erst der dritte Schritt besteht darin, unsere Mitmenschen zu lieben, indem wir ihnen die Liebe Gottes weiterschenken, die wir selber erfahren haben.

Vielleicht kennst du das Sprichwort: Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu! Interessant ist, dass Jesus dieses Sprichwort in der positiven Version befiehlt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten“ (Matthäusevangelium 7,12). Oder im Reim: Was du willst, das man dir tu, das füge auch den andern zu!

Zusammenfassung

Im christlichen Glauben geht es nicht zuerst um Moral oder um unser Tun. Im Zentrum steht das EVANGELIUM, die frohe Botschaft und gute Nachricht: Gott liebt dich! Aus seiner Liebe entsteht eine lebendige Beziehung zu uns Menschen. Wir Menschen werden von seiner Liebe beeinflusst und ändern daraufhin unser Verhalten. Gott liebt uns, das heisst jedoch nicht, dass unser Leben problemlos verlaufen wird. Die ersten Christen wurden zum Beispiel verfolgt, auch heutzutage gibt es noch Christenverfolgung, momentan unter anderem im Irak, in Syrien und Nordkorea. Bei uns wird man vielleicht belächelt, wenn man zu seinem Glauben an Jesus steht. Trotzdem lohnt es sich, an Jesus zu glauben, weil er uns auch Hoffnung im Leid gibt. „Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn [= Jesus] gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben“ (1.Johannesbrief 4,8.10-11).

Anmerkungen