Jesus ist das Evangelium! - Michael Freiburghaus - E-Book

Jesus ist das Evangelium! E-Book

Michael Freiburghaus

4,9

Beschreibung

Jesus selber ist das Evangelium, die frohe Botschaft und gute Nachricht! In 18 kurzen Kapiteln vertieft der Verfasser diese lebensverändernde Botschaft anhand der Bibel. Jedes Kapitel enthält Fragen und weiterführende Bibelstellen für das Selbststudium, Bibelgruppen und Hauskreise. Der Verfasser folgt der Richtlinie der Reformatoren, dass die Bibel sich selber erklärt. Auf Fremdwörter, Fachbegriffe und Abkürzungen hat er bewusst verzichtet. Michael Freiburghaus ist reformierter Pfarrer in Leutwil und Dürrenäsch, Schweiz.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 169

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,9 (16 Bewertungen)
14
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bibelzitate sind der revidierten Elberfelderbibel entnommen:

REVIDIERTE ELBERFELDER BIBEL © 1985/1991/2006 SCM-VERLAG GMBH & CO.

KG, WITTEN

Mit freundlicher Erlaubnis des Verlages.

Das Titelbild zeigt die drei Fenster der Pauluskirche Egerkingen,

die von Karl Imfeld 1985 gestaltet wurden.

Meiner Frau Christina gewidmet,

die in den schwierigsten Zeiten meines Lebens treu zu mir gestanden ist

Für die Kirchgemeinden Gäu und Fulenbach mit den Dörfern

Egerkingen-Gunzgen-Neuendorf-Wolfwil-Niederbuchsiten-Oberbuchsiten-Härkingen-Fulenbach

Inhaltsverzeichnis

Gott liebt dich!

Weihnachten: Fürchte dich nicht!

Erster und letzter Satz von Jesus!

Karfreitag: Die sieben Sätze von Jesus am Kreuz!

Ostern: Jesus besiegt Teufel, Tod, Hölle, Welt und Sünde!

Auffahrt: Jesus wird König!

Pfingsten: Der Heilige Geist kommt!

Ist Gott dreieinig?

Was ist das Wort Gottes?

Der Herr ist mein Hirte!

Jesus begegnet dir!

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!

Wie sprechen wir mit Gott?

Was ist die Reformation?

Bist du tauglich für Jesus?

Wegen guter Führung entlassen?

Zweifelst du an Gott und an Jesus?

Schlusswort oder: Wie weiter?

Danksagungen

Quellenverzeichnis

Verfasser

1. Gott liebt dich!

„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile und wenn ich meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne, aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe“ (1.Korintherbrief 13,1-13).

1.1 Liebe ist

Heftig deftig! Für uns Menschen ist eine solch gewaltige Liebe eine pure Überforderung! Aber Entwarnung: Hier ist in erster Linie von der Liebe Gottes die Rede! Denn: „Gott ist Liebe“ (1.Johannesbrief 4,8+16). Wie zeigt Gott uns seine Liebe? Gott Vater sandte seinen Sohn Jesus Christus auf diese Welt. Dieser Text über die Liebe beschreibt den Charakter von Jesus. Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der Mensch wurde und auf diese Welt kam. Er tat nie eine Sünde. Trotzdem nahm er unsere Sünde auf sich. Er starb am Kreuz am Karfreitag im Jahr 30 n.Chr. auf dem Hügel Golgatha. Als Jesus starb, wurde auch unsere Sünde vernichtet. Gott Vater weckte seinen Sohn Jesus am dritten Tag, an Ostern, von den Toten auf, damit wir ein Leben mit Gott erhalten können. In der Bibel wird dies so ausgedrückt: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn [Jesus] hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat“ (Johannesevangelium 3,16). Was heisst glauben? Jesus vertrauen, eine Beziehung mit ihm führen, mit ihm reden im Gebet. Mit einem einfachen Gebet können wir Jesus in unser Leben einladen.

Dies ist kurz zusammengefasst das EVANGELIUM, die frohe Botschaft und gute Nachricht.

1.2 Wenn ich…

Wenn ich

„in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel“

(1.Kor. 13,1). „

In den Sprachen der Menschen

[…]

reden

“ heisst in Fremdsprachen sprechen, um anderen Menschen den christlichen Glauben zu erklären.

„Die Sprachen der Engel

“ wird auch „Zungenrede“ oder „Sprachengebet“ genannt: Es ist eine Gebetssprache, die der Heilige Geist einigen Christen schenkt, um innig mit Gott zu sprechen. Wahrscheinlich ist es eine Art Aramäisch. Die Zungenrede erbaut und stärkt den Gläubigen. Es ist eine intime Gebetssprache, die der Beter oft selber nicht versteht.

„…so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel“,

eine kaputte Gitarre oder ein verstimmtes Klavier, eine Dissonanz. Geräusche, die den Ohren weh tun. Keine Harmonie.

Wenn ich „

Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts.“ „Weissagung habe“

heisst prophetisch reden. Wenn Gott übernatürlich zu uns redet durch die Bibel, Bilder, Visionen, seine hörbare Stimme, Engel oder auf andere Weise. In einem seelsorgerlichen Gespräch zeigt Gott das eigentliche Problem, oft auch zur Überraschung des Betenden (vgl. 1.Kor. 14,24-25).

„alle Geheimnisse“

bezieht sich auf die Geheimnisse des Glaubens.

„alle Erkenntnis“,

die Erkenntnis von Gott oder im Glauben komplizierte Lehren verstehen. Mit heutigen Worten ausgedrückt: Wenn ich Professor der Theologie bin, alle theologischen Bücher gelesen habe und prophetische Seelsorge betreibe, aber keine Liebe habe, dann bin ich nichts und es tönt schrecklich.

Wenn ich

„allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts

“ (1.Kor. 13,2b). Paulus bezieht sich hier auf ein Zitat von Jesus, der spricht:

„Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berg sagen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein“

(Matthäusevangelium 17,20). Auch wir kennen das Sprichwort: „Ein Glaube, der Berge versetzt.“ Ein Glaube, der die grössten Wunder „hervorbringt“, aber keine Liebe hat, bewirkt, dass ich

„nichts bin.“

Wenn ich „

alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile

[…]

aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts“

(1.Kor. 13,3). Moderne Beispiele: Bill Gates (Gründer von Microsoft) und Joanne K. Rowling (Autorin von Harry Potter), die einen grossen Teil ihres Vermögens in Millionen- und Milliardenbeträgen verschenkten. Auch ihnen nützt es nichts, falls sie es nicht aus Liebe taten.

Wenn ich

„meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne“

, gemeint ist der Märtyrertod durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen (vgl. Daniel 3,1-30). Märtyrertod heisst für sein Zeugnis an den Glauben an Jesus getötet zu werden. In Europa wird man für den Glauben nicht getötet, sondern manchmal ausgelacht. In anderen Teilen der Welt ist es anders: in islamischen und kommunistischen Ländern gibt es heute noch Christenverfolgungen! Aber auch wenn ich als Christ wegen meines Glaubens an Jesus verfolgt und getötet werde, aber selber keine Liebe habe, nützt es mir nichts!

In diesem Teil sehen wir eine Steigerung. Es wird immer extremer: Wenn ich erstens in anderen Sprachen und in Zungen rede, zweitens die Prophetie und die beste Theologie habe, drittens einen grossen Glauben besitze, der Berge versetzt, viertens Hab und Gut verschenke, fünftens für den Glauben an Jesus verbrannt werde, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts und es nützt mir nichts.

Ein moderner Vergleich: Wenn ich der grösste Held bin und die Bibel in die schwierigste Urwaldsprache übersetzt habe, wenn ich die ganze Schweiz reformiert und zum Glauben an Jesus zurück gebracht habe, wenn ich ein Spital in Afrika erbaut habe, wenn ich der Hauptpfarrer über acht Dörfer und drei Kirchen bin, wenn ich wegen meines Glaubens an Jesus getötet werde, aber keine Liebe habe, dann bin ich nichts!

Wichtig: Es geschieht hier keine Abwertung der Geistesgaben! Diese Gaben sind von Gott dem Heiligen Geist gewirkt und dienen dem Aufbau der Kirche! Diese fünf Gaben sind die zweitwichtigsten und wertvollsten Sachen! Trotzdem ist die Liebe wichtiger!

1.3 Vergängliches und Ewiges

Im dritten Teil vergleicht Paulus die vergänglichen Geistesgaben mit der ewigen Liebe: „Die Liebe vergeht niemals“ (1.Kor. 13,8a), also auch im Himmel bei Gott nicht. Einige fragen sich vielleicht: Ist der Himmel nicht langweilig? Ein Leben, das nie mehr aufhört? Auf einer pinken Wolke sitzen, Harfe spielen und sich langweilen? Nein, denn der Himmel ist der Ort, wo Gott wohnt. Augustin, ein Kirchenschriftsteller und Kirchenvater, fasste alle Aussagen der Bibel über den Himmel in vier griffigen Stichworten zusammen: „Dann werden wir [Gott] feiern und schauen, schauen und lieben, lieben und loben“ (Vom Gottesstaat 22,30).

Wir werden Gott feiern: Der Himmel ist das grösste Fest, das Gott uns bereitet. Es ist Gottes Hochzeit: Für viele von uns war die Hochzeit das grösste Fest im Leben. Gottes Hochzeit ist also das allergrösste Fest. Gott als Bräutigam heiratet seine Braut, d.h. seine Kirche, die Gläubigen (vgl. Offenbarung 19,7+9). Wir werden unsere verstorbenen Verwandten, die auch an Jesus glaubten, wiedersehen und mit ihnen reden. Auch andere Lebewesen werden dort sein: Pflanzen, Tiere und Engel.

Wir werden Gott loben: Wir werden Gott singen und spielen, nicht nur mit Harfen, sondern auch mit anderen Instrumenten (vgl. Offenbarung 6,1-5). Wir werden tausende Anbetungslieder gleichzeitig hören und neue Farben und Formen wahrnehmen. Unvorstellbar!

Wir werden Gott lieben und er wird uns lieben: Liebe, Friede, Freude und Harmonie werden nicht mehr aufhören. Weder Tod, noch Trauer noch Schmerz wird es dort geben (vgl. Offenbarung 21,4).

Wir werden Gott sehen: Wir werden Gott von Angesicht zu „

Angesicht

“ (Offenbarung 22,4) sehen! Dies wird unsere innerste Sehnsucht nach Liebe stillen.

Der Himmel, die Ewigkeit bei Gott, ist pures Leben. Wirklicher als diese Wirklichkeit.

seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden.

“ Die Gabe der Weissagung/Prophetie ist zwar eine der höchsten (1.Kor. 14,1), doch sogar sie wird aufhören im Himmel.

seien es Sprachen, sie werden aufhören.

“ Die Gabe der Zungenrede wird im Himmel nicht mehr nötig sein, weil es ganz natürlich sein wird, innig mit Gott zu sprechen.

sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.

“ Erkenntnis und Theologie. Im Himmel wird alles klar sein. Es wird keine offenen Fragen mehr geben. Gott wird alles beantworten.

unser Wissen ist Stückwerk.

“ Unser Wissen ist begrenzt auf dieser Welt.

Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden“

(1.Kor. 13,10) „

Das Vollkommene

“ bezieht sich auf den Himmel, wo alles perfekt ist. Das Unüberbietbare, das Nonplusultra.

Nun folgen zwei Beispiele, um diesen Gegensatz zu verdeutlichen. Das erste betrifft den Unterschied zwischen einem Kind und einem Mann: „

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war

“ (1.Kor. 13,11).

Das zweite vergleicht den Spiegel mit dem Angesicht:

„Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels undeutlich“

(1.Kor. 13,12a). Spiegel waren undeutlich in der Antike, weil sie polierte Metallplatten waren, wie wenn wir heute in eine Kupfertasse schauen.

„dann aber von Angesicht zu Angesicht“

(1.Kor. 13,12a). Aber im Himmel werden wir Gott von

„Angesicht zu Angesicht sehen“

(vgl. Offenbarung 22,4). In Klarheit.

„Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen“

(1.Kor. 13,12b). „Gott erkennen“, ist etwas sehr Intimes.

„Und der Mensch

[= Adam]

erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger und gebar Kain“

(1.Mose 4,1).

„Erkennen“

heisst jemandem sehr nahe sein und mit ihm Gemeinschaft haben. Wir werden Gott im Himmel geniessen und ewig Gemeinschaft haben mit ihm.

wie auch ich erkannt worden bin

“ (1.Kor. 13,12b), wie Gott uns jetzt schon kennt. Auf den ersten Blick: Gott ist allwissend, ok. Aber er kennt uns und liebt uns trotzdem! Ein wunderbares Geheimnis! Ich behaupte: wenn wir Menschen voneinander unsere geheimsten Gedanken wüssten, könnten wir uns gar nicht mehr lieben! Es gibt eine Liedstrophe, die genau dies trifft: „Herr, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst“ (Albert Frey, Wo ich auch stehe).

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe

“ (1.Kor. 13,13).

Glaube

“ an Jesus, wie wir vorhin schon gehört haben.

Hoffnung

“ auf den Himmel und das ewige Leben, die uns auch im Alltag und in unserem Leid Kraft schenkt.

Liebe.

“ Im christlichen Glauben geht es nicht um Moral! Er ist auch keine Religion! Es geht um den Glauben an den dreieinigen Gott, der zu dir spricht: „Ich liebe dich mit dieser gewaltigen Liebe!“ Gott der Vater, der das ganze Universum erschaffen hat, sandte aus Liebe seinen Sohn Jesus in die Welt, und löste durch seinen Tod und seine Auferstehung das Problem unserer Sünde. Nun schenkt er allen Gläubigen den Heiligen Geist, damit wir mit ihm zusammen eine Beziehung führen können. Diese extreme Liebe zu Gott, den Mitmenschen und uns selber erhalten wir nur durch den Heiligen Geist! Denn: „

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit

“ (Galaterbrief 5,22-23). Der Heilige Geist wirkt diese Veränderungen in uns. Wir können sie nicht selber produzieren. Wir können höchstens unsere Familie und unsere Kollegen lieben. Doch als Extremfall: die Feindesliebe! Die können wir nicht aus uns selbst bekommen. Sie muss uns von Gott geschenkt werden. Dies ist eine Entlastung für uns. Als konkrete Anwendung: Wir kommen zu Gott im Gebet und sagen: „Jesus, ich kann knapp meine Familie und meine Kollegen lieben, doch schon bei der Liebe zu dir gelingt es mir oft nicht. Auch meine Feinde kann ich nicht lieben. Bitte verleihe mir deinen Heiligen Geist, erfülle mich mit ihm, dass ich dich, meine Mitmenschen und mich in deinem Sinn lieben kann. Amen.“

Warum ist die Liebe das Wichtigste? Weil sie die Zusammenfassung der Zehn Gebote darstellt! Augustin fasste die christliche Ethik, also das christliche Verhalten, so zusammen: „Liebe und tu, was du willst! (In epistulam Ioannis ad Parthos, tractatus VII,8). Wenn wir Gott, unsere Mitmenschen und uns selber so lieben, wie es hier beschrieben ist, tun wir ihnen ja nichts Böses.

Zusammenfassung

Wenn ich alles Mögliche tun würde, aber keine Liebe habe, bin ich nichts. Was ist denn Liebe? Liebe ist: göttlich. Liebe ist: Jesus. Im Gegensatz zu den vergänglichen Gaben ist die Liebe ewig und wird auch im Himmel weiter existieren, wo wir Gott „feiern, lieben, loben und sehen“ werden (Augustin, Vom Gottesstaat 22,30).

„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe“ (1.Korintherbrief 13,13).

Fragen zum Nachdenken und Diskutieren

Hast du die Liebe Gottes in Jesus Christus für dich persönlich schon angenommen? Wann? Wenn nicht, warum?

Die Liebe Gottes zu uns Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Lies Jeremia 31,3 und Römerbrief 5,8.

Welche Eigenschaft der Liebe Gottes fasziniert dich am meisten?

Welche Aspekte der Liebe fehlen dir noch? Bete darum, dass du sie von Gott erhälst.

Freust du dich auf den Himmel? Was bedeutet es für dich, dass du Gott von Angesicht zu Angesicht sehen wirst?

2. Weihnachten: Fürchte dich nicht!

„Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Diese Einschreibung geschah als erste, als Quirinius Statthalter von Syrien war. Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine Vaterstadt. Es ging aber auch Josef von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war. Und es geschah, als sie dort waren, wurden ihre Tage erfüllt, dass sie gebären sollte; und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war. Und es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde. Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt. Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens! Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel auffuhren, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns doch hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist und die der Herr uns kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden Maria und Josef, und das Kind in der Krippe liegend. Als sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort bekannt, das über dieses Kind zu ihnen geredet worden war. Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war“